Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Recht, Note: 1,1, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, früher: Berufsakademie Mannheim, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahrhunderten ist die eigenhändige Unterschrift von zentraler Bedeutung. Verträge, Bestellungen, Rechnungen, amtliche Dokumente, aber auch Geldgeschäfte werden damit beglaubigt und erlangen somit Rechtsverbindlichkeit. Denn mit einer Unterschrift setzen Vertragspartner ein vor Gericht anerkanntes Zeichen, dass sie an den unterzeichneten Inhalt eines Dokuments gebunden sein wollen.
Im digitalen Zeitalter kommt der Unterschrift jedoch eine neue Bedeutung zu, da immer mehr Geschäfte und Transaktionen online abgewickelt werden. Handelte es sich bei dem Internet zunächst um ein verteidigungspolitisches Instrument, ist es heute aus vielen Bereichen des Alltags nicht mehr wegzudenken. Mit der Entdeckung des sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Potentials eröffnen sich nicht nur Möglichkeiten des schnellen Informations- und Datentransfers, sondern auch neue kommerzielle Betätigungsfelder. Warenbestellungen, Zahlungsanweisungen an Banken, Anträge oder Einsprüche bei Behörden, die Übermittlung sensibler Daten im medizinischen Bereich sowie eine Vielzahl weiterer Kommunikationsbeziehungen die in der Vergangenheit über Papier abgewickelt wurden, können heute und in Zukunft größtenteils auf elektronischem Wege erfolgen (vgl. BSI 2006a; Kunstein 2004, S.6). Das Papier als klassischer Informationsträger soll in vielen Bereichen abgelöst werden, da seine Verarbeitung und Archivierung zeit- und kostenaufwendiger ist, als die Nutzung elektronischer Daten (vgl. Lenz & Schmidt 2001, S.9).
Da das Internet nach Rudinger (2002, S.54) jedoch ein offenes System ist, welches sich zur Kommunikation unsicherer Kanäle bedient, die weder vor Übertragungsfehlern noch vor Angriffen durch Dritte geschützt sind, gehen mit der Entwicklung dieses Mediums bestimmte Gefahren einher: diese ergeben sich zum einen aus dem Fehlen der persönlichen Unmittelbarkeit zwischen den kommunizierenden Personen, auf Grund dessen es für die beteiligten Personen nicht feststellbar ist, ob der Absender der vorgestellten Person wirklich entspricht. Zum anderen lassen sich über das Internet gesendete Daten und elektronisch erstellt Dokumente verändern, ohne dass der Inhalt oder überhaupt die Tatsache der Veränderung sich später feststellen lassen. Dabei werden an die übertragenen Informationen zwei wichtige Anforderungen gestellt:
1. Der Empfänger einer elektronisch übermittelten Nachricht muss zweifelsfrei
feststellen können, wer der Absender ist (Authentizität und Nichtabstreitbarkeit).
2. Es muss weiterhin ausgeschlossen werden, dass die Daten entweder durch die
Beteiligten selbst oder durch unbefugte Dritte unbemerkt manipuliert oder verfälscht werden können (Integrität) (vgl. BSI 2006b).
Hier eröffnet sich das Einsatzgebiet elektronischer Signaturen: Mit Hilfe von kryptographischen Verfahren soll die Integrität und die Authentizität elektronisch übermittelter Nachrichten sichergestellt werden. 'Sie sind die Schlüsseltechnologien des elektronischen Geschäftsverkehrs, die für die Rechtsicherheit in modernen Kommunikationsbeziehungen sorgen sollen' (vgl. Rapp 2002, S.2).
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der vorliegenden Arbeit, die Bedeutung der elektronischen Unterschrift im Zeitalter digitaler Medien zu analysieren. Dazu soll zunächst die Funktionsweise digitaler Signaturen erklärt werden, um dann der Frage nachzugehen, inwieweit digitale Signaturen den eigenhändigen Unterschriften rechtlich gleichgestellt sind. Denn nur wenn rechtliche Rahmenbedingungen gegeben sind, kann die digitale Unterschrift in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen umgesetzt werden. Einige beispielhafte praktische Anwendungen sollen am Ende der Arbeit aufzeigen, welche Bedeutung elektronische Signaturen sowohl im privaten als auch im öffentlichen und wirtschaftlichen Bereich einnehmen.
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