Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1 , Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.Einleitung: Textimmanentes Postulat eines Zeitverständnisses beim Leser Sten Nadolny fokussiert in seinem Roman 'Die Entdeckung der Langsamkeit' einen der wohl kompliziertesten und komplexesten Momente der Menschheit: Die Zeit. Durch den postmodernen Umgang mit der Relation Mensch und Zeit in seinem Werk, wirft er mehrere Ebenen von möglichem Verständnis der Zeit in den Raum und intendiert ebenso vielfältige Interpretationsmöglichkeiten beim Leser. Nadolnys Protagonist John Franklin interagiert - im Gegensatz zum historischen John Franklin - durch die Besonderheit der Langsamkeit mit der textimmanenten Zeit: 'John Franklin war schon zehn Jahre alt und noch immer so langsam, dass er keinen Ball fangen konnte. Er hielt für die anderen die Schnur. (...) Vielleicht war in ganz England keiner, der eine Stunde und länger nur stehen und eine Schnur halten konnte.' Da der Autor den Leser schon auf der ersten Seite mit der Besonderheit der Situation und dem damit zusammenhängenden Verständnis von Zeit konfrontiert, wird dadurch bereits implizit vom Leser die Konstruktionsarbeit bezüglich eines eigenen Zeitverständnisses als Maßstab für den weiteren Handlungsverlauf gefordert. Indem Nadolny seine Romanfigur immer wieder selbstreflexive Überlegungen zu dessen Zeitverständnis und dem daran angeknüpften Weltbild anstellen lässt, zwingt er den Leser durch diese Technik dazu, sein eigenes Verständnis des Komplexes mit in Frage zu stellen: 'Er fühlte sich so jung, dass er direkt darüber nachdenken musste: Vielleicht war er es wirklich! Woher weiß ich denn, dachte er, dass ich auf dieselbe Weise über dreißig bin, wie die anderen? Wenn ich nachgehe wie eine Uhr, dann dauert es auch länger, bis ich abgelaufen bin. Also bin ich vielleicht erst zwanzig.'
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