Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1-, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Völkerkunde und Afrikanistik), Veranstaltung: Proseminar: Zur Entdeckungsgeschichte Südamerikas., 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auswertungen der Forschungsreise der beiden bayerischen Naturforscher Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Phillip von Martius nach Brasilien gehört zu den Reiseberichten des frühen 19. Jahrhunderts, die durch ihre systematische Detailgenauigkeit und der Schönheit ihrer Sprache und Landschaftsbeschreibungen bis auf den heutigen Tag besonders lesenswert sind. Von 1817 bis 1820 durchquerten sie Brasilien von Süden nach Norden und veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse anschließend in einem dreibändigen Werk mit dem Namen 'Reisen in Brasilien in den Jahren 1817 bis 1820' und einem Tafelband. Das von ihnen zusammengetragene Wissen ist bis heute eine der wichtigsten Informationsquellen über Brasilien geblieben und wird oft mit den Leistungen von Humboldt verglichen. Neben Erkenntnissen aus ihren Fachbereichen, Spix in der Zoologie und Martius in der Botanik, sammelten sie auch Informationen aus den Bereichen der Geologie, Geographie, Ethnographie und den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen in diesem großen Land. Durch die Erfassung all dieser Fachgebiete konnten sie ein ganzheitliches und lebendiges Naturbild von Brasilien geben und folgten damit Alexander von Humboldt, dem großen Vorbild für Forschungsreisen in ihrer Zeit. Der erste Band ihres Reiseberichtes sowie die beiden ersten Kapitel des zweiten Bandes wurde von beiden Forschern zusammen verfasst. Im Jahre 1826 starb Spix, so dass Martius das Werk unter Mithilfe der Unterlagen seines Reisegefährten alleine vollenden musste. Leider ist Spix durch seinen frühen Tod die Beachtung versagt geblieben, die ihm eigentlich auch als den verantwortlichen Leiter und Planer der Expedition zustand. Am 10. April 1817 brachen Spix und Martius im Gefolge der Erzherzogin Leopoldina von Österreich mit den Fregatten Augusta und Austria von Triest auf. Die Überfahrt war stürmisch und sie kamen erst am 15. Juli im Hafen von Rio an. Ihre Einfahrt nach Rio de Janeiro beschreiben sie begeistert wie den Zugang zum Paradies und die faszinierende Vielfalt der tropischen Natur und der neuen Eindrücke stürzte sie in Verwirrung, da sie in ihrer Begeisterung nicht wussten was sie zuerst erfassen sollten.
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