Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Historisch gesehen waren die Geschicke Europas und Indiens vom 17. bis hinein ins 20. Jahrhundert tief verstrickt. Der globalisierte Handel von heute hatte seine Wurzeln in einer Zeit, als Afrika und Teile Asiens von europäischen Abenteurern, Glücksrittern, Eroberern, Freibeutern und Feldherren bereist wurden und sich europäische Monarchien einträgliche Kolonialreiche einverleibten. Dieses Aufeinandertreffen der Kulturen und Ethnien, sowie der unterschiedlichen Wirtschaftsformen und Industrialisierungsgrade, verursachten sowohl in den Mutterländern, als auch in den Kolonien Adaptionsprozesse, die zu tiefgreifenden Veränderungen führten. Durch die Ausbeutung der kolonialen Ressourcen konnten sich die Eroberer und Investoren hohe Gewinne sichern, mit denen die Expansion der Fremdherrschaft und Hegemonie weiter ausgedehnt wurde. Die industrialisierten Nationen installierten in ihren Kolonien westliche Verwaltungsapparate und damit die europäische Bürokratie. Die Mutterländer etablierten moderne Bildungssysteme und die wohlhabenden Familien der kolonisierten Völker schickten ihre Söhne nach Cambridge oder Oxford, um zu studieren, zu promovieren und das erworbene Wissen ihrer Heimat zugutekommen zu lassen. Eine neue europäisch sozialisierte Bildungsschicht entstand und damit auch die Forderung nach europäischen Staatsverhältnissen. Die industrialisierten Wirtschaften Europas importierten europäische Luxusgüter und investierten in Industriezweige in den Kolonien. Maschinen und Ingenieure wurden in alle Welt verschifft, was zu einem wirtschaftlichen Aufstieg der kolonisierten Länder führte und den Nährboden für eine spätere Eigenständigkeit lieferte. Trotzdem war die These einer kulturellen Überlegenheit, der Pflicht zur Erziehung von Milliarden von Menschen zur europäischen Kultur und ihre Konsequenz, die Kolonialisierung ganzer Kontinente, auf Dauer unhaltbar. Die Edukation und Etablierung ein heimischer Eliten in den Mutterländern konterkarierte sie sogar teilweise und sorgte für eine Emanzipation, die gepaart mit einem festen Willen nach Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, ein Weltreich zu stürzen imstande war. Diese Arbeit betrachtet die Entkolonialisierung Indiens aus mehreren Perspektiven. Sie beschäftigt sich mit den imperialen Ebenen, den internationalen Rahmenbedingungen und historischen Ereignissen von 1840-1950. Es werden bedeutsame Akteure und Konfliktlinen vorgestellt und die Unabhängigkeit des Subkontinentes aus den Betrachtungen hergeleitet.
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