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Die Entwicklung der Universalmonarchie - Idee in der Frühen Neuzeit

AutorJonas Kessler
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl109 Seiten
ISBN9783640714278
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee einer umfassenden Weltherrschaft durch einen Kaiser oder Fürsten reicht zurück bis in die Antike. Der Begriff der Universalherrschaft, oder Monarchia Universalis, diente den jeweiligen Zeitgenossen zur Beschreibung der zwischenstaatlichen Politik und zur Hervorhebung von Mächten, die dabei eine herausragende Rolle spielten. Beide Wortbestandteile des Begriffes machen bereits deutlich, dass unter der Universalmonarchie eine 'personenbezogene, universale Einzelherrschaft' verstanden wurde. Die Universalmonarchie-Idee begegnet in der Frühen Neuzeit allerdings auf verschiedenen Ebenen: Zum beeinhaltet sie die ideelle Vorstellung der Überhöhung eines Herrschers über die anderen Staaten der Welt, was mit dem theologisch begründeten Ansehen desselben verbunden war. In der Regel war der deutsche Kaiser seit dem Mittelalter als dominus mundi Inhaber dieser Würde. Mit dem Aufstieg anderer Mächte wurde ihm diese jedoch zunehmend streitig gemacht. Die andere Ebene berührt mehr das politische Feld. Universalmonarchie wird dementsprechend als eine die ganze Welt, oder eine größere geographische Einheit wie Europa, umfassende Herrschaft aufgefasst, die sich an tatsächlichen Expansionsbestrebungen orientierte. Bosbach spricht hier von der 'weltlich-territorialen Ebene'. Im Zuge der politischen Entwicklungen des 16. und 17. Jahrhunderts beeinflussten sich diese beiden Vorstellungsebenen ganz zweifelsohne. Häufig flossen beide Ebenen zusammen. In der Frühen Neuzeit wurde die Universalmonarchie beispielsweise, wie in der neueren Forschung oft betont wird, auf politischer Ebene zu einem Kampfbegriff. Die propagandistische Instrumentalisierung des Begriffes diente zur Schaffung neuer Feindbilder und letztlich zu nicht weniger als zur Legitimation von kriegerischen Konflikten. Gleichzeitig bedienten sich die Propagandisten jedoch auch heilsgeschichtlicher und theologischer Begründnungszusammenhänge, um gegen oder für die Universalmonarchie zu argumentieren. Im Zeitalter der konfessionellen Auseinandersetzungen, die mit dem Dreißigjährigen Krieg einen neuen, europaweiten Höhepunkt erreicht hatten, trug somit die Universalmonarchie-Idee zur politischen und religiösen Frontenbildung bei und beeinflusste damit die politische Ereignisgeschichte in Europa bis ins späte 17. Jahrhundert hinein. Die Erforschung der Entwicklung dieser Idee ist daher für die politische Ideengeschichte äußerst relevant.[...]

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