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E-Book

Die geheimen Briefe des Mönchs der seinen Ferrari verkaufte

AutorRobin Sharma
VerlagPattloch Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783629320476
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Die Fortsetzung des Weltbestsellers: Der spirituelle Roadmovie als Taschenbuch-Neuausgabe. Im spirituellen Nachfolgeroman zu 'der Mönch der seinen Ferrari verkaufte' schickt der Bestsellerautor Robin Sharma den Manager Jonathan Landry auf eine abenteuerliche Reise rund um den Globus. Er ist der Neffe von Julian Mantle, jenem Mönch, der die Strapazen des Star-Anwalt-Daseins gegen ein spirituelles Leben in der buddhistischen Tradition eingetauscht hat. Nun beauftragt dieser Jonathan, ein Leben zu retten. Die faszinierende Reise der Selbstfindung führt Jonathan auf der Suche nach neun Talismanen von den Händlern am Bosporus zu den Hummerfischern nach Kanada, von einem Mönchsorden in Indien zu einem Geschäftsmann in Shanghai, von einem Architekturwunderin Barcelona zu den buddhistischen Tempeln von Kyoto und an andere mystische Orte - bis Jonathan begreift, dass es sein eigenes Leben ist, das er damit rettet ... Eine Geschichte voller Weisheit, über den Buddhismus, das wahre Glück und die Rückkehr zu sich selbst.

Robin Sharma war ein erfolgreicher Anwalt, als er mit 'Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte' einen Weltbestseller schrieb. Mittlerweile ist er einer der weltweit besten Personal Coaches mit beachtlichen Referenzen - sein Unternehmen Sharma Leadership International, Inc., agiert international und zählt u. a. Microsoft, Nike und IBM zu seinen Kunden. Robin Sharma ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Toronto/Kanada.

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Leseprobe

Kapitel 1


Es war einer jener Tage, von denen man sich wünscht, sie wären schon vorbei, kaum dass sie zehn Minuten alt sind. Es begann, als ich meine Augen aufschlug und feststellte, dass beunruhigend viel Sonnenlicht durch die Fensterläden des Schlafzimmers drang. Jene Menge an Sonnenlicht, die für 8 Uhr morgens typisch ist – nicht für 7 Uhr morgens. Mein Wecker hatte nicht geläutet. Dieser Erkenntnis folgte ein zwanzigminütiges Schimpfen und Heulen (das Heulen besorgte mein sechs Jahre alter Sohn), als ich durch das Haus hetzte, vom Bad in die Küche und zur Haustür, und dabei versuchte, all die lächerlichen kleinen Dinge zusammenzuraffen, die Adam und ich für den Rest dieses Tages benötigen würden. Als ich eine Dreiviertelstunde später mit dem Wagen an seiner Schule ankam, warf mir Adam einen vorwurfsvollen Blick zu.

»Mami hat gesagt, wenn du mich am Montag zu spät zur Schule bringst, werde ich Sonntagabend nicht mehr zu Hause verbringen dürfen.«

Junge, Junge!

»Das war das letzte Mal, ich verspreche es.«

Adam stieg mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck aus dem Auto.

»Hier«, sagte ich und reichte ihm einen prall gefüllten Plastikbeutel. »Vergiss dein Pausenbrot nicht.«

»Behalte es«, erwiderte Adam, ohne mich anzuschauen. »Ich darf keine Erdnussbutter in die Schule mitbringen.«

Darauf drehte er sich um und rannte über den leeren Schulhof. Das arme Kind, dachte ich, während ich beobachtete, wie er mit seinen kurzen Beinen auf die Eingangstür zulief. Nichts ist schlimmer, als zu spät zur Schule zu kommen, wenn alle anderen schon da sind und die Nationalhymne durch die Gänge hallt. Und dann auch noch kein Pausenbrot dabeizuhaben.

Ich warf den Plastikbeutel auf den Beifahrersitz und seufzte. Ein weiteres »Betreuungswochenende« hatte ein unrühmliches Ende gefunden. Ich hatte als Ehemann eklatant versagt. Und jetzt schien es, als würde ich auch als getrennt lebender Vater auf ähnlich grandiose Weise scheitern. Nachdem ich Adam abgeholt hatte, reihte sich anscheinend eine Enttäuschung an die andere. Obwohl ich die ganze Woche, wenn Adam nicht da war, das Gefühl hatte, mir würde etwas Wichtiges fehlen, verspätete ich mich am Freitag regelmäßig. Die versprochene Pizza und der Kinobesuch wurden vergällt durch das Thunfisch-Sandwich, das Annisha Adam mittags zu essen gab. Und dann war da noch mein Telefon, das unaufhörlich piepste, als habe es einen schlimmen Schluckauf. Es läutete im Kino und wenn ich Adam zu Bett brachte. Es läutete beim Frühstück, bei dem wir leicht angebrannte Pfannkuchen verzehrten, und wenn wir im Park spazieren gingen. Es läutete, wenn wir uns Hamburger holten, und es läutete die ganze übrige Zeit. Natürlich war das Läuten nicht das eigentliche Problem. Das bestand darin, dass ich jedes Mal darauf reagierte. Ich überprüfte meine Kurznachrichten; ich verschickte Antworten; ich telefonierte. Und mit jeder Unterbrechung wurde Adam ein wenig stiller, ein wenig distanzierter. Es brach mir das Herz, doch der Gedanke, das Ding einfach zu ignorieren oder es abzuschalten, trieb mir den Schweiß auf die Stirn.

Während ich zur Arbeit raste, dachte ich über das verkorkste Wochenende nach. Als Annisha angekündigt hatte, dass sie eine Trennung auf Probe wünsche, fühlte ich mich, als habe mich gerade ein Lastwagen angefahren. Sie hatte sich seit Jahren darüber beklagt, dass ich nie Zeit für sie und Adam fand; dass ich viel zu sehr von meiner Arbeit in Beschlag genommen werde; dass ich viel zu sehr mit meinem eigenen Leben beschäftigt sei, um auch an ihrem teilhaben zu können.

»Aber wie soll das besser werden, wenn du mich verlässt?«, fragte ich. »Wenn du häufiger mit mir zusammen sein möchtest, warum sorgst du dann dafür, dass du mich künftig noch seltener siehst?«

Immerhin hatte sie gesagt, dass sie mich nach wie vor liebe. Und dass sie wolle, dass ich weiterhin ein gutes Verhältnis zu meinem Sohn pflege.

Doch als ich schließlich in eine eigene Wohnung umzog, war ich verletzt und verbittert. Ich hatte versprochen, ich würde künftig versuchen, mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Ich hatte sogar Einladungen zu einem Golfturnier und zu einem Essen mit Geschäftskunden abgelehnt. Doch Annisha sagte, das seien alles nur Kinkerlitzchen – ich sei nicht ernsthaft dazu bereit, all die Dinge abzustellen, die falsch liefen. Jedes Mal, wenn ich an diese Worte dachte, knirschte ich mit den Zähnen. Verstand Annisha denn nicht, wie sehr mich meine Arbeit forderte? Konnte sie nicht begreifen, wie wichtig es für mich war, beruflich voranzukommen? Wenn ich nicht so viel gearbeitet hätte, dann hätten wir uns unser großes Haus, die Autos und die eindrucksvollen Großbildfernseher nicht leisten können. Gut, ich gebe zu, Annisha machte sich nichts aus den Fernsehern. Aber trotzdem!

Ich nahm mir vor: Ich werde ein erstklassiger »getrennter Vater« sein. Ich werde Adam meine Aufmerksamkeit schenken; ich werde zu allen schulischen Anlässen erscheinen; ich werde mir die Zeit nehmen, ihn ins Schwimmbad oder zum Karate zu fahren; ich werde ihm Bücher vorlesen. Wenn er abends anruft, werde ich alle Zeit der Welt haben, um mit ihm zu reden. Ich werde mir seine Probleme anhören, ihm Ratschläge geben und mit ihm Spaß haben. Ich werde ihm bei den Hausaufgaben helfen, und ich werde sogar lernen, diese nervigen Videospiele mit ihm zu spielen, die er so mag. Ich werde ein wunderbares Verhältnis zu meinem Sohn aufbauen, auch wenn ein gutes Verhältnis zu meiner Frau nicht mehr möglich ist. Und ich werde Annisha beweisen, dass ich nicht irgendwelche »Kinkerlitzchen« mache.

In den ersten Wochen nach der Trennung kam ich ganz gut zurecht. In mancherlei Hinsicht war es gar nicht so schwer. Doch es schockierte mich, wie sehr ich die beiden vermisste. Ich wachte in meiner Wohnung auf und lauschte auf die schwache Stimme, von der ich wusste, dass sie nicht da war. Ich lief am Abend in der Wohnung umher und dachte nach. Jetzt ist die Zeit, zu der ich eine Gutenachtgeschichte vorlesen würde. Jetzt würde ich Adam vor dem Einschlafen umarmen. Und das ist der Moment, in dem ich mich zu Annisha ins Bett kuscheln würde, der Moment, in dem ich sie in den Arm nehmen würde. Ich konnte die Wochenenden kaum erwarten.

Aber als die Monate verstrichen, begannen auch diese Gedanken zu verschwinden. Genauer gesagt, sie wurden durch etwas anderes verdrängt. Ich nahm mir jeden Abend Arbeit mit nach Hause oder blieb lange im Büro. Wenn Adam anrief, tippte ich auf meinem Computer weiter und hörte ihm nur flüchtig zu. Manchmal vergingen Wochen, ohne dass ich daran dachte, was er wohl den Tag über machte. Als die Schulferien begannen, wurde mir klar, dass ich gar keine freie Zeit für ihn eingeplant hatte. Dann sagte ich kurzfristig ein Geschäftsessen ab an jenem Abend, als in Adams Schule das Frühjahrskonzert stattfand. Ich vergaß auch, ihn zur halbjährlichen Zahnreinigung zu bringen, obwohl mich Annisha eine Woche vorher daran erinnert hatte. Und ich begann, am Freitag zu spät zu kommen. Das war wieder so ein Wochenende gewesen, das man nicht gerade als gelungen bezeichnen konnte.

Ich winkte dem Wachmann Danny kurz zu, als ich meinen Wagen auf den Firmenparkplatz lenkte. Nachdem ich mich so beeilt hatte, wünschte ich jetzt plötzlich, ich wäre nicht hier. Ich fuhr auf meinen Platz, stellte aber den Motor nicht ab.

Zu meiner Entschuldigung muss ich erwähnen, dass es für mich völlig natürlich war, mich so sehr in die Arbeit zu stürzen. Wir hatten damals eine besonders schwierige Situation in der Firma. Seit Monaten kursierte das Gerücht, wir sollten verkauft werden. Ich hatte die letzten zwölf Wochen mit nichts anderem verbracht, als Berichte und Aufstellungen zu verfassen: Verkaufsberichte, Bestandsverzeichnisse, Personalberichte, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen. Wenn ich abends die Augen zumachte, sah ich die Zeilen und Spalten von Tabellen vor mir. Das erwartete mich in dem Gebäude, aber ich konnte es nicht länger hinauszögern. Ich stellte den Motor ab, griff mir meine Laptop-Tasche und ging hinein.

Ich begrüßte Devin, unseren Mann am Empfang. Er beugte den Kopf konzentriert über seinen Computerbildschirm, aber ich wusste, dass er Solitär spielte. Als ich nach rechts abbog, sah ich aus den Augenwinkeln, dass Devin grinste, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Der kürzeste Weg zu meinem Büro führt über die linke Seite, aber diesen benutzte ich schon länger nicht mehr. Devin dachte offensichtlich, dies habe damit zu tun, dass Tessas Schreibtisch auf der rechten Seite liegt. Doch das war nur ein zusätzliches Bonbon. Wenn ich nach rechts ging, musste ich nicht an Juans Büro vorbei. Juan. Verdammt. Ich weiß nicht, warum mir diese Sache nach all der Zeit noch immer so nahegeht. Das Büro wurde jetzt nicht mehr benutzt. Die Jalousien waren herabgelassen, der Schreibtischstuhl war leer. Auf dem Aktenschrank standen keine Bilder von Juans Frau und Kindern mehr, der Beistelltisch war frei von Kaffeetassen, und an den Wänden hingen keine Tafeln mehr. Doch es war, als liege der Schatten all dieser Dinge noch immer über dem leeren Raum.

Ich verlangsamte meine Schritte, als ich mich Tessas Arbeitsplatz näherte. Tessa und ich arbeiteten schon seit mehreren Jahren zusammen. Wir waren immer gut miteinander ausgekommen – wir hatten denselben Sinn für Humor. Ich war mir nicht sicher, wie es mit mir und Annisha weitergehen würde, aber ich musste zugeben, dass ich seit der Trennung häufiger an Tessa gedacht hatte.

Ich entdeckte ihr schwarzes Haar, aber sie telefonierte gerade. Daher ging ich weiter.

Kaum hatte ich die Tür zu meinem Büro...

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