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Die geschichtlichen Dimensionen des Schillerschen Idyllenbegriffs

AutorJulia Hermanns
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl14 Seiten
ISBN9783638279796
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Einführung in das Studium der neueren deutschen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Verlauf der Französischen Revolution ließ Schiller über die Idee eines politischen Fortschritts resignieren. Er erkannte, dass das ideale Geschichtsziel vom 'Paradies der Erkenntnis und der Freiheit'2 auf dem gesellschaftlichen Weg nicht herbeizuführen sei. Schiller gab jedoch seine Idee vom idealen Staat nicht auf, sondern verlegte ihre Verwirklichung ins Ästhetische. In seinen philosophischen Schriften sah sich Schiller dazu veranlaßt, diesen idealen Staat zu entwerfen, um den Menschen die `Veredelung ihres Charakters` zu ermöglichen. Denn nur so bestehe überhaupt die Möglichkeit einer 'Annäherung an eine paradiesische Vollendung der Geschichte'.3 In seinen großen philosophischen Schriften verbindet Schiller Anthropologie, Geschichte und Ästhetik miteinander. Vor allem seine Abhandlungen Über die ästhetische Erziehung des Menschen4 und Über naive und sentimentalische Dichtung5 können als Antwort auf die Begebenheiten der Französischen Revolution und als Auseinandersetzung mit seiner eigenen Dichtungsweise gelesen werden. Für das Ende des 18. Jahrhunderts - einer Zeit grundlegender und radikal tiefgreifender Veränderungen - ist es sehr kennzeichnend, nach dem Sinn der Kunst überhaupt zu fragen. Schiller sucht in seinen ästhetischen Schriften die Wirksamkeit der Dichtung in dieser ganz bestimmten historischen Situation zu ermitteln, indem er der modernen Gesellschaft einen Widerspruch zwischen Wirklichkeit und Ideal diagnostiziert. Die ursprüngliche Einheit von Natur und Kultur existiere nicht mehr. Die sentimentalische Dichtung beruhe auf dieser gegenwärtigen Trennung zwischen Natur und Kultur und beziehe sich aus der Besinnung auf ihre ehemalige arkadische Ausgewogenheit auf ihren zukünftigen elysischen Zusammenschluß. Auf den Widerspruch der modernen Gesellschaft könne der moderne Dichter in dreifacher Weise reagieren. Diesen drei möglichen Beziehungen zwischen Ideal und Wirklichkeit entsprächen die drei sentimentalischen Dichtungsarten Satire, Elegie und Idylle. [...] 2 Eduard von der HELLEN (Hg,): Schillers sämtlichen Werke. Säkularausgabe in 16. Bdn , Bd. 13, Stuttgart 1904-1906, S. 25. 3 Gert SAUTERMEISTER: Idyllik und Dramatik im Werk Friedrich Schillers. Zum geschichtlichen Ort seiner klassischen Dramen, Stuttgart 1971, S. 23. 4 Friedrich SCHILLER: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: Schillers Werke. Nationalausgabe, Bd. 20, Weimar 1987, S. 309-412.

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