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E-Book

Die Infrastrukturmaßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 Shanghai

AutorValentin Ruppert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl129 Seiten
ISBN9783656303107
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Sonstiges, Note: 1,85, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Magisterarbeit geht es um den Zusammenhang zwischen Großereignissen (wie bspw. Weltausstellungen oder Olympia) und Infrastrukturausbau mit besonderem Hinblick auf die Expo 2010 in Shanghai. Daneben wird auf Weltausstellungen allgemein, das Thema der Expo 2010 in Shanghai, Infrastruktur und Infrastrukturpolitik allgemein und in China, sowie auf alle anderen Maßnahmen, die während der Expo 2010 in Shanghai getroffen wurden eingegangen. Der Aufbau ist wie folgt: -Weltausstellungen Nach der Einleitung wird die Geschichte der Weltausstellungen beschrieben. Danach wird die Organisationsstruktur der Weltausstellungen dargelegt. Zum Schluss dieses Kapitels folgt eine kurze Vorstellung der Expo 2010 in Shanghai und ihres Mottos. -Infrastruktur Hier werden ausführlich die verschiedenen Arten und Definitionen von Infrastruktur diskutiert. -Mega Events und Infrastruktur Das Ausrichten von Mega Events und der Ausbau der Infrastruktur gehen meistens Hand in Hand. Oft werden Mega Events wie Olympia, Weltausstellungen, o.Ä. mit dem Ziel ausgerichtet die Infrastruktur auszubauen. Hier habe ich die gesamten Thesen und Literatur zu dem Thema vorgestellt und zusammengefasst. -Die politischen Institutionen in China Das Kapitel gibt einen Überblick über die Struktur der Chinesischen Regierung, über die Interessen der einzelnen Teile des Regierungsapparates, sowie die Chinesische Infrastrukturpolitik. -Die Maßnahmen der Shanghaier Stadtregierung Nun folgen die Maßnahmen, die die Shanghaier Stadtregierung im Vorfeld und während der Expo 2010 konkret unternommen hat. -die Effekte der Expo 2010 in Shanghai Hier werden die positiven und negativen Effekte des Ausrichtens der Expo 2010 in Shanghai erläutert. -Fazit und Kritik -Bibliographie Hier findet sich eine große Sammlung westlichsprachiger und Chinesischer Primär- und Sekundärliteratur zu dem Thema. Insgesamt sind es über 200 Titel und stellt einen guten Überblick über das Themengebiet dar. Die Korrektoren über die Arbeit: 'Die Weltausstellung in Shanghai, ein Höhepunkt chinesischer internationaler Präsenz im vergangenen Jahr, steht mit dem Schwerpunkt der Infrastruktur im Mittelpunkt der MA. Es handelt sich also um ein hoch aktuelles, noch kaum im Vergangenheitsmodus abgehandeltes Thema. Der Verf. folgt dennoch nicht dem medialen Mainstream, [..] sondern er geht den Weg einer akribischen Untersuchung des hypothetischen Zusammenhangs zwischen Infrastrukturzuwachs und Expo-Vorbereitung.'

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Leseprobe

1 Einleitung


 

 Als die Expo 2010 Shanghai am 30. September 2010 ihre Tore schloss, hatten sie circa 73 Millionen Menschen besucht.[1] Damit war sie die meistbesuchte, größte und längste[2] Expo in der Geschichte der Weltausstellungen. Mit der enormen Anzahl der Besucher sind Weltausstellungen die größten weltweiten Events in unserer heutigen Zeit[3], die sogar noch die Fußballweltmeisterschaften übertreffen.[4] Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, war die Weltausstellung das einflussreichste Großereignis für Shanghai in den letzten Jahren.

 

Die Expo reiht sich ein in eine Serie von Großereignissen, die in den letzten Jahren in China ausgerichtet wurden. 2008 wurden die Olympischen Spiele in Peking und die Frauenfußballweltmeisterschaft ausgerichtet und 2010 war China der Gastgeber für die Expo 2010 in Shanghai und die Asiatischen Spiele in Guangzhou. Diese Veranstaltungen, allen voran die Olympischen Spiele und die Expo, rückten China in den Fokus der Weltöffentlichkeit.

 

 Weltausstellungen stellten in ihrer Geschichte stets Bühnen dar, auf denen die einzelnen Länder und Völker ihre wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Stärken der Welt präsentierten und Kontakt zu dem Gastgeberland aufnahmen.[5] Auch China nahm seit der Qing-Dynastie an den Weltausstellungen teil. Dies hat damals schon den Austausch mit anderen Ländern und Kulturen gefördert und moderne Technik und Philosophie in China verbreitet[6] Meist wurde die größte Aufmerksamkeit den teilnehmenden Ländern zu teil. Doch als China im Jahr 2010 als erstes Entwicklungsland[7] eine Weltausstellung ausrichtete, wurde ihm als ausrichtendem Land besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Groß war das Interesse an dem aufstrebenden Land, das für viele ausländische Beobachter noch sehr unbekannt war.

 

China zeigte sich als hervorragender Gastgeber und wurde von allen Seiten für die professionelle Ausrichtung und gute Organisation gelobt. Dabei war man von der modernen Infrastruktur und der guten Ausstattung der Städte beeindruckt. Doch diese war keine Selbstverständlichkeit. Im Vorfeld der Expo wurden massive Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Nach Ansicht mancher Betrachter übertreffen die Infrastruktur-Investitionen der letzten Jahre in Shanghai, sogar jede andere Infrastruktur-Verbesserung, die je auf der Welt gemacht wurde.[8]

 

 Weltausstellungen haben in der Geschichte schon oft einen großen Einfluss auf das Stadtbild genommen.[9] Man denke an die Weltausstellung 1889 in Paris, bei der der Eiffelturm gebaut wurde, welcher bis heute noch ein Wahrzeichen der Stadt ist. Auch das Atomium in Brüssel oder die Space Needle in Seattle sind weltberühmte Wahrzeichen ihrer Städte, welche für Weltausstellungen erbaut wurden.[10] Wie im Laufe dieser Arbeit klar werden wird, hatte auch die Expo 2010 in Shanghai einen ähnlich prägenden Einfluss auf die Stadt, wenn er sich auch nicht an einem einzelnen Bauwerk, sondern an den umfassenden Strukturveränderungen festmachen lässt.

 

Dieser Effekt ist einer gezielten Infrastrukturpolitik der Shanghaier Stadtregierung zu verdanken. Der Infrastrukturausbau wird allgemein bei Großevents und Weltausstellungen vorangetrieben und gerne von den lokalen Regierungen genutzt um Probleme zu beheben und die allgemeine Situation zu verbessern.[11] Ein Beispiel dafür sind die Olympischen Spielen 1972 in München. Bei diesen wurden neue U-Bah-Linien konstruiert und der mittlere und innere Ring ausgebaut. Neue Bauten, wie das Olympiazentrum oder die Studentenstadt, werden noch bis heute genutzt und haben einen festen Platz im Stadtbild. Dieser Ausbau der Infrastruktur hat München damals einen großen Entwicklungsschub gegeben.[12] Bei dem Engagement in der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 hat man einen solchen Infrastrukturausbau und die damit verbundenen Verbesserungen im Sinn gehabt. Man wollte verschiedene Infrastrukturprojekte realisieren. Auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurden umfangreiche Veränderungen, wie die Anschaffung von Bussen mit Erdgasantrieb, das Pflanzen von vielen Pflanzen, darunter 30 Millionen Rosenbüsche, eine Verbesserung der Fabriken, eine Behandlung des Wassers und viele weitere Verbesserungen durchgeführt.[13]

 

Diese Politik der Ausrichtung von Großveranstaltungen und einem damit verbundenen Ausbau der Infrastruktur hat in China schon seit Deng Xiaopings Öffnungspolitik Tradition. Seitdem waren solche Großereignisse ein starker Faktor in der Gestaltung der chinesischen Städte.[14] Auch in Shanghai wurden schon vorher viele internationale Ausstellungen ausgerichtet[15] Diese hatten auch immer wieder nachweislich positive Auswirkungen auf die Städte, in denen sie ausgerichtet wurden. Als Beispiel ist hier die internationale Gartenschau in Kunming zu nennen.[16]

 

Somit ergibt sich für diese Arbeit als Fragestellung, welches Interesse die Shanghaier Stadtregierung daran hatte die Expo auszurichten. Die These, die dieser Arbeit zugrunde liegt, ist: Die Shanghaier Stadtregierung hat die Expo ausrichten wollen, weil sie dadurch den Infrastrukturausbau forcieren konnte und somit das Städtewachstum fördern konnte. Dazu sollen die Maßnahmen, die sie durchgeführt hat anhand der Arbeitsberichte der Shanghaier Stadtregierung, chinesischen Forschungsarbeiten und anderer Literatur dargestellt werden und kurz auf die Effekte der Maßnahmen eingegangen werden. Das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit besteht somit in den Initiativen und Maßnahmen der Shanghaier Stadtregierung bei dem Infrastrukturausbau, der aufgrund der Weltausstellung 2010 durchgeführt wurde, sowie den Gründen dafür.

 

Da die Stadtregierung bei der Vorbereitung massiv involviert und sehr dominant war[17], soll sie im Fokus dieser Arbeit stehen. Der Fokus bei den Maßnahmen der Stadtregierung soll auf dem Ausbau der Infrastruktur liegen. Auch Kalb, die eine Arbeit über die infrastrukturellen Auswirkungen von Weltausstellungen auf Stadt und Region geschrieben hat, meint, dass es außer der Untersuchung der Infrastruktur nur wenige sinnvolle Ansätze gebe. Sie hält die Infrastruktur für den besten Untersuchungsgegenstand im Zusammenhang mit Expos. Sonst findet sie allein die Untersuchung der Architektur sinnvoll. [18] In ihrer Arbeit nimmt sie die theoretischen Ansätze der Theorie der Infrastruktur als Ausgangspunkt, um darzustellen, welche Wirkung die Infrastruktur-Investitionen, veranlasst durch die Ausrichtung von Weltausstellungen, auf die ausrichtenden Städte und Regionen haben und inwiefern die Bereitstellung von Infrastruktur als eine Voraussetzung für Entwicklung gesehen werden muss. [19] Auch in dieser Arbeit wird zunächst die Theorie der Infrastruktur als Basis gelegt werden. Darauf aufbauend zeigt sich die Wichtigkeit von Infrastruktur für die Entwicklung einer Volkswirtschaft und das Interesse der lokalen Regierungen am Ausbau der Infrastruktur.

 

 In der ersten Hälfte dieser Arbeit werden die theoretischen Grundlagen gelegt. Auf diesen aufbauend werden in der zweiten Hälfte die praktischen Maßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 untersucht und im letzten Teil interpretiert.

 

 So werden zunächst Hintergrundinformationen über Weltausstellungen dargestellt, um den größeren Zusammenhang und die Intention von Weltausstellungen zu verstehen. Dies ist bei der Einordnung der Weltausstellung in Shanghai hilfreich. Dazu soll zunächst eine Definition des Begriffes Weltausstellung beziehungsweise Expo gegeben werden. Danach soll auf die Geschichte der Weltausstellungen seit ihrem Beginn eingegangen werden. Es wird die Organisationsstruktur der Weltausstellungen dargelegt werden und die Beziehungen der ausrichtenden Länder und der organisierenden Institution werden beleuchtet. Zum Schluss dieses Kapitels folgt eine kurze Vorstellung der Expo 2010 in Shanghai und ihres Mottos.

 

 Der nächste Teil behandelt das Thema Infrastruktur. Nach verschiedenen Definitionen wird eine Definition für diese Arbeit vorgenommen. Da es in dieser Arbeit um die Infrastrukturpolitik der Shanghaier Stadtregierung geht, wird auch die Theorie der Infrastrukturpolitik dargestellt werden. Bei dieser sind die positiven Effekte eines Infrastrukturausbaus von Bedeutung.

 

 Das fünfte Kapitel untersucht den Zusammenhang von Großveranstaltungen und Infrastruktur. Lokale Regierungen nutzen große Events gezielt dazu, um den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben, was ihnen viele Vorteile bringt. Dazu sollen die Beispiele zweier vergangener Expos, in Hannover und in Sevilla, zum Vergleich herangezogen werden.

 

 Wie der Hintergrund der politischen Institutionen in China beschaffen ist wird im sechsten Kapitel behandelt. Hier soll zunächst die Regierungsstruktur in China dargestellt werden und die Zuständigkeiten der lokalen Regierungen und ihre finanziellen Verflechtungen werden aufgezeigt. Anhand dessen soll das Interesse der lokalen Regierungen an einem Ausbau der Infrastruktur verdeutlicht werden. Dabei geht es um die chinesische  Infrastrukturpolitik...

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