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E-Book

Die Kraft der Intuition

Wie wir lernen, unserem Bauchgefühl zu vertrauen

AutorRenato Kruljac
VerlagHelmut Lingen Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783943390957
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Wir sind jederzeit Entscheidungsträger - und oftmals damit überfordert, ob beruflich oder privat. Sowohl die Intuition als auch Rationalität sind wichtige Werkzeuge, um Probleme zu lösen und die eigene Lebenssituation zu verbessern. Durch Achtsamkeit können die intuitive Wahrnehmung gestärkt und somit komplexe Herausforderungen des Alltags bewältigt werden. Welche Bedeutung hat das Achtsamkeitstraining für unsere Intuition? Und können wir diese durch bestimmte Übungen fördern? Kruljac zeigt Möglichkeiten auf, unsere Intuition zu entfalten und das 'Bauchgefühl' für unsere Entscheidungen im Alltag zu nutzen. Neben Erklärungsmodellen aus den Kognitionswissenschaften werden auch religiös-spirituelle Beschreibungen zur Intuitionsschulung vorgestellt. Persönliche Erfahrungen langjähriger Zen-Meister und Kontemplationslehrer veranschaulichen und bereichern die Betrachtungen.

Renato Kruljac lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Bad Vilbel. Nach langjähriger Tätigkeit in einem internationalen Unternehmen, u.a. als Führungskraft, findet er durch jahrzehntelange Erfahrung in fernöstlichen Bewegungs- und Kampfkünsten und als Schüler des Zenmeisters und Benediktiners Willigis Jäger zu seiner eigentlichen Berufung, der spirituellen wie beruflichen Beratung und Begleitung von Menschen. Es folgt ein Studium im Bereich Pädagogik und Bildungsmanagement. Der zertifizierte MBSR-Lehrer organisiert und leitet Achtsamkeitstrainings sowie Zen- und Kontemplationskurse. Er arbeitet als Bildungscoach sowie als Berater und Trainer für Personalentwicklungsanalysen und Persönlichkeitsentwicklung. Vielleicht spielen wir nur auf ein paar Tasten des Lebensklaviers. Das Lebensklavier besitzt aber viel mehr Tasten, um das grandiose Musikstück unseres Lebens erklingen zu lassen. Es geht darum, authentischer, selbstbewusster, präsenter und vertrauensvoller dem Alltag zu begegnen.

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Leseprobe

VORWORT


Vor einigen Jahren fuhr ich mit meiner Familie von Deutschland nach Kroatien in den Urlaub. Nach acht Stunden Autofahrt entschloss ich mich, an der letzten Kreuzung rechts abzubiegen und in einem fremden Ort nach einem Ferienquartier zu suchen. Diese Entscheidung hatte ich intuitiv getroffen. Meine Frau und die Kinder machten zum Glück mit und wir hatten anschließend einen wunderschönen Urlaub.

In der Regel planen die meisten Menschen – vor allem in Deutschland − ihren Urlaub schon Monate im Voraus bis ins Detail. Das war bei mir eigentlich nie so: Die meisten Entscheidungen habe ich intuitiv getroffen, im Beruf wie im Privatleben. Nicht immer bekam ich dafür Zuspruch und verständnisvolle Blicke. So zum Beispiel, als ich nach über 16 Berufsjahren kündigte und mit 40 ein Studium begann, um – wie ich intuitiv begriff – meiner Berufung zu folgen: Diese Entscheidung stieß auf viel Skepsis. Das war sicher verständlich, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwei minderjährige Kinder und eine in Teilzeit arbeitende Ehefrau.

Im Laufe meines Lebens hatte ich jedoch erkannt, dass es für das eigene Glück und Wohlergehen wichtig ist, seine wahre Berufung zu finden. Nicht allein Geld oder Karriere sollten daher meine Berufswahl bestimmen. Ich suchte nach einer Tätigkeit, die mich wirklich erfüllt. Ich wollte mehr Sinn in meinem Leben finden, meine Stärken einbringen und der Gemeinschaft bzw. Gesellschaft etwas geben.

Ein solcher Schritt erfordert viel Arbeit und Mut. Wir alle haben zahlreiche Wünsche und Ängste, die uns meist nur zum Teil bewusst sind. Wir werden geprägt durch unsere Erziehung und gesellschaftliche Werte, dadurch ist unsere Sichtweise oft verzerrt. Daher ist es nicht leicht, sich von falschen Sicherheiten und Abhängigkeiten zu lösen und sich der eigenen Berufung, dem eigenen authentischen Weg zu öffnen. Wir brauchen dafür ein tieferes Verständnis, ein intuitives Erkennen dessen, was wir im Innersten sind, denn das, was unsere tiefste Motivation offenbaren kann, ist etwas Ganzheitliches und geht in diesem Sinne über unser Denken hinaus. Für mich war meine Intuition oft eine Entscheidungshilfe, und mehr noch: ein tiefes, ganzheitliches Wissen. Diese Art von Wissen, man könnte auch von Weisheit sprechen, schafft ein Urvertrauen und schenkt uns ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit uns selbst. So fällt es uns leichter, uns von Sorgen, starren Vorstellungen und unnötigen Ängsten zu lösen.

Ich hatte einige intuitive Erfahrungen, die spontan kamen, meine Vorstellungen komplett auf den Kopf stellten und mein Denken veränderten. Es gab auch Zeiten, in denen ich aus verschiedenen Gründen meiner Intuition nicht traute und stattdessen, meiner Ansicht nach, rational urteilte. Solche Entscheidungen erwiesen sich öfter als wenig passend oder glücklich.

Was bedeutet das nun? Bin ich besonders intuitiv begabt und sind Entscheidungen, die ich vernünftig, also rational treffe, schlecht? Nein, denn ich weiß, dass ich allein mit Intuition nicht weit gekommen wäre, z.B. wenn es um Prüfungen während meiner Ausbildungen ging oder um praktische Fragen wie Finanzierung oder Budgetplanung. Neben vielen „positiven“ Erfahrungen mit meiner Intuition waren Objektivität, das kritische Hinterfragen von Konzepten, Theorien und Erfahrungen für mich stets sehr wichtig. Heute sehe ich in beiden Aspekten, sowohl in der Intuition als auch in der Rationalität, wichtige Werkzeuge, um Probleme zu lösen und die Lebenssituation zu verbessern. Es geht also darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden herzustellen.

Ein solches Gleichgewicht zu finden, ist aber nicht einfach, denn die Intuition wird heute vor allem in der westlichen Welt stark unterschätzt. Sie wird zumeist mit Skepsis betrachtet und weder als wichtige Funktion für unsere Entwicklung angesehen, noch wird danach gefragt, was die Entwicklung von Intuition fördert und unterstützt, wie intuitive Wahrnehmung sinnvoll integriert werden kann. Die Mittel des Denkens und des Verstandes werden überbewertet. So werden sie auch in diejenigen Bereiche hineingetragen, die allein mit logischem und unterscheidendem Denken nicht erfasst werden können, wie z.B. die Kunst und weite Bereiche der Psychologie und der Ethik. Dies motivierte mich, dieses Buch zu schreiben. In vielen beruflichen oder privaten Gesprächen wurde mir deutlich, dass viele immer mehr Wissen und Informationen ansammeln – weil sie sich dadurch sicherer fühlen und glauben besser im Leben zurechtzukommen. Doch zu viele Informationen sind oft eher eine Last als eine Hilfe. Es ist besser, die wirklich bedeutsamen Informationen auszuwählen. Nur: Wie kann ich wissen, was in der momentanen Situation für mich wirklich wichtig ist?

Es finden sich heute immer mehr Experten und Ratgeber zu allen möglichen Themen und wenn wir auf ihre Meinung hören, sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. In meinem Leben traf ich viele sehr gebildete Menschen und war von ihrem Wissen beeindruckt. Mit der Zeit erlebte ich dann, wie viele von ihnen im täglichen Leben nicht zurechtkamen. Und ich fragte mich immer wieder, wie es sein kann, dass diese gebildeten, intelligenten Menschen sich so töricht verhalten. Im Weltgeschehen begegnet uns dieses Phänomen häufig und wir alle kämpfen mit den Folgen. Da sind die von den Politikern geplanten und durchgeführten Kriege, die Finanzprobleme der meisten Staaten, der akademisch gebildete Terrorist und so manch seltsame Entscheidungen der großen Unternehmensmanager.

Wie ist es zu erklären, dass wir mit unserem immensen Wissen und unserer Intelligenz da nichts ausrichten können? Heute wissen wir, dass es nicht nur die eine Intelligenz gibt, sondern viele Arten. Howard Gardner, Professor für Psychologie an der Harvard University, forscht intensiv in diesem Bereich und hat den Begriff von Intelligenz neu definiert. Er spricht von multiplen Intelligenzen: Dazu gehören die sprachliche, die logisch-mathematische, die räumliche, die musikalische, die motorische oder körperlich-kinästhetische Intelligenz, die personale, die naturkundliche sowie die noch in der Erforschung stehende existentielle Intelligenz. Zusätzlich wird heute von einer spirituellen Intelligenz gesprochen.

Wenn es so viele Arten von Intelligenz gibt – was genau ist dann ein intelligenter Mensch? So kann jemand ein sehr gutes logisches Verständnis besitzen, aber seine emotionale Intelligenz wenig entwickelt haben. Andererseits gibt es Menschen, die sich sehr gut in andere einfühlen und förmlich ihre Gedanken lesen können, aber bei einfachen Rechenaufgaben versagen, die mathematisches Denken erfordern. Das westliche Schulsystem fördert vor allem die Logik und die Sprache, da diese Fähigkeiten für die wirtschaftliche und technische Entwicklung besonders wichtig sind. Auf der Strecke bleiben die Fähigkeiten, die den Körper, das Emotionale, die Intuition und das ganzheitliche Denken betreffen. Für eine abgerundete Persönlichkeitsentwicklung sind sie jedoch unentbehrlich, denn sie stehen in Verbindung mit dem logischen Denken und bilden mit ihm eine Einheit.

In diesem Buch widme ich mich einem dieser Bereiche, die zu kurz kommen: der Intuition. Mir hat sie oft geholfen, Entscheidungen zu treffen. Dank meiner Intuition kann ich in vielen, vor allem in komplexen Situationen eine Lösung finden – nach der das bewusste Denken verzweifelt und erfolglos gesucht hat. Es gelingt mir, wirklich loszulassen und mich auf meine unbewussten Potenziale zu verlassen. Warum dies funktioniert, kann die Wissenschaft mittlerweile gut erklären: Deshalb stelle ich in diesem Buch auch Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaften vor.

Intuition hat auch mit Spiritualität zu tun. Es gibt kleinere und größere Wendungen im Leben, die man nicht vorausahnen und denen man nicht ausweichen kann. Darin sehe ich Schicksal oder Fügung. Für manchen mag sich dies etwas esoterisch oder zu religiös anhören. Dennoch ist Spiritualität ein wichtiger Aspekt der menschlichen Natur – neben dem Wissen, dem genetisch Vererbten, unserer Erziehung und dem Einfluss unserer Umwelt. Tatsächlich ist jeder zu einem Gutteil seines Glückes Schmied, aber es gibt Faktoren, die wir nicht beeinflussen können. So erreichen manche Menschen trotz ihres Talents, einer geeigneten Förderung, bester Rahmenbedingungen und viel Fleiß nicht das, was sie wollen. Andere ernähren sich immer ausgewogen, befolgen alle Ratschläge zur Gesundheitsprophylaxe und werden dennoch krank und sterben früh. Oft sprechen wir dann davon, Glück oder kein Glück zu haben. Ich persönlich sehe darin eine Art Schicksal. Dieses Schicksal kann ich nur auf einer tieferen Ebene wirklich verstehen und annehmen.

Vor vielen Jahren habe ich während eines mehrtätigen Zen-Meditationskurses Erfahrungen gemacht, an die ich mich noch sehr gut erinnern kann. Ich war nicht richtig darauf vorbereitet und wollte schon nach drei Tagen nach Hause fahren. Das Sitzen auf dem Meditationskissen und das Schweigen, das zum Programm gehört, bereiteten mir einige Probleme. Wir sind es heutzutage nicht mehr gewohnt, für einige Zeit – und hier spreche...

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