Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 3,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Medien verwenden zwar grundsätzlich Daten der Krankenhausstatistik, um die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten zu beschreiben. Aber sie beziehen sich stets auf bundesweite Entwicklungen, wenn es darum geht, ihre Knappheit auszudrücken. Eine tiefere Betrachtung auf Ebene der einzelnen Bundesländer findet nicht statt. Methoden: Mit einem vom Statistischen Bundesamt eigens für diese Sekundärdatenanalyse zusammengestellten Datensatz aus der Krankenhausstatistik werden die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten in den einzelnen Bundesländern zwischen 1991 und 2009 untersucht. Neben der Anwendung von deskriptiver Statistik werden mittels t-Test und 95%-Konfidenzintervall signifikante Entwicklungen ermittelt. Darüber hinaus werden mit einer Variationsanalyse konvergente und divergente Prozesse herausgestellt. Abschließend werden anhand von linearen Regressionsmodellen Gründe für die zuvor herausgefundenen Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten identifiziert. Die Berechnungen wurden mit SPSS 17 durchgeführt. Ergebnisse: Die Krankenhausbetten und die Betten pro 100.000 Einwohner wurden in jedem Bundesland Deutschlands zwischen 1991 und 2009 reduziert. Die durchschnittliche Verweildauer ist massiv verkürzt worden und wies im Jahr 2009 nur noch sehr geringe Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. Die Fallzahlen sind überall, aber besonders in den östlichen Bundesländern gestiegen. Verantwortlich für diese Entwicklungen sind in erster Linie Veränderungen in der Krankenhausversorgung selbst. Ambulant durchgeführte OPs bremsen das Wachstum der Fallzahlen stark ab. Diskussion: Die Krankenhauskapazitäten haben sich sehr heterogen entwickelt. Regionale Regelmäßigkeiten über die Ländergrenzen hinausgehend sind die Ausnahme. Daher ist eine differenziertere Betrachtung zwingend erforderlich, wenn die Entwicklungen in einem bestimmten Bundesland oder Gebiet Deutschlands beschrieben werden sollen.
Benjamin Spieß hat zunächst eine Ausbildung als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger am Klinikum Bremen-Ost absolviert, bevor er "Public Health / Gesundheitswissenschaften" an der Universität Bremen studierte. Im Jahr 2009 erlangte er den Bachelor- und im Jahr 2012 den Masterabschluss. Das Krankenhauswesen, die Gesundheitsökonomie sowie die Versorgungsforschung waren seine Studienschwerpunkte. In Projekten hat er empirische Sozialforschung und statistische Datenanalysen betrieben sowie neben dem Studium Erfahrung in ambulanter Pflege gesammelt. Seit 2012 arbeitet Benjamin Spieß als Pflegegutachter im Gesundheitsamt Bremen.
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