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Die Legitimität des Marktregimes

Leistungs- und Gerechtigkeitsorientierungen in neuen Formen betrieblicher Leistungspolitik

AutorWolfgang Menz
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl440 Seiten
ISBN9783531915890
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
'Wenn der Kapitalismus regelmäßigen Untergangsprophezeiungen zum Trotz nicht nur überlebt, sondern seinen Einflussbereich unablässig ausgedehnt hat, so liegt das eben auch d- an, dass er sich auf eine Reihe von handlungsanleitenden Vorstellungen und gängigen Rechtfertigungsmodellen stützen konnte, durch die er als eine annehmbare oder sogar wünschenswerte, allein mögliche bzw. als beste aller möglichen Ordnungen erschien. ' (Boltanski/Chiapello 2001, S. 46) 'Überall wo ein Unternehmen gegründet wird, befehlen wenige und gehorchen viele. Diese wenigen jedoch haben sich sehr selten damit begnügt, ohne höhere Rechtfertigungen zu he- schen, auch wenn sie allem Glauben an Ideen abgeschworen hatten, und die vielen waren selten fügsam genug, um nicht solche Rechtfertigungen notwendig zu machen. ' (Bendix 1960, S. 19) Aktuelle Gesellschaften befinden sich in ständiger Sorge um Leistung, glaubt man den immer wiederkehrenden öffentlichen Diskussionen. Vor dreißig Jahren manifestierte sich diese Sorge in der Diagnose eines allgemeinen Verfalls bürgerlicher Leistungsideale. 'Es besteht kein Zweifel darüber', so der Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer im Jahr 1977, 'dass die gängige Infragestellung des Leistungsprinzips und des Leistungsstrebens, die sich heute bei konservativen Theologen ebenso findet wie bei linken Systemkritikern, ein A- druck allgemeiner Erschütterung tragender Werte unserer bürgerlichen Zivilisation ist, die sich bei unserer Intelligenz vor allem in den 10-12 Jahren seit der Studentenrevolte rapide beschleunigt hat' (Sontheimer 1977, S. 16). Von kritischer Seite wurde dagegen begrüßt, dass sich das Leistungsprinzip mittlerweile ganz offen als ideologisch offenbart habe.

Dr. Wolfgang Menz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. - ISF München.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
1 Einleitung8
2 Beschäftigtenorientierungen und Leistung in den Debatten der Arbeits- und Industriesoziologie16
2.1 Kein Bewusstsein von Leistung? – Die Diskussion der 1970er Jahre17
2.2 Bewusst- und orientierungslose Industriesoziologie – betriebslose Subjektivitätsforschung? Die Diskussionen der 1980er und 1990er Jahre45
2.3 Die Rückkehr des betrieblichen Leistungssubjekts: der Arbeitskraftunternehmer58
3 Die Legitimation leistungspolitischer Herrschaft – Perspektiven im Anschluss an Marx, Foucault und Weber69
3.1 Hegemonie im Arbeitsprozess – das marxsche Erbe71
3.2 Subjekt, Leistung, Macht – der Stachel Foucault87
3.3 Leistung, Legitimation und Gerechtigkeit – unterschiedliche Anschlüsse an die webersche Herrschaftssoziologie121
3.4 Zwischenfazit: Zur Nützlichkeit des Legitimitätsbegriffs158
4 Fallstudien: Legitimationsprobleme betrieblicher Leistungspolitik163
4.1 Leistungspolitik und Legitimation – der begriffliche Rahmen des Untersuchungskonzepts163
4.2 Begründungsmuster von Leistung im Umbruch176
4.3 Zwei Pfade strategischer Neuorientierung der Leistungspolitik – Profile der Untersuchungsbetriebe212
4.4 Methodisches Vorgehen und Forschungsprozess236
4.5 Die arbeitswissenschaftliche Leistungsbegründung als Fabrikation von Objektivität256
4.6 Partizipative Leistungspolitik: zwischen Selbstverpflichtung und enttäuschten Beteiligungsansprüchen276
4.7 Marktorientierte Leistungsbegründungen als neue Legitimationsform313
4.8 Krise der Leistungsgerechtigkeit?354
5 Zukunft und Kritik leistungspolitischer Herrschaft – Fazit und Ausblick397
6 Literatur413

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