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Die Materialität des Schreiben- und Lesenlernens

Zur Geschichte schulischer Unterweisungspraktiken seit der Mitte des 18. Jahrhunderts

VerlagVerlag Julius Klinkhardt
Erscheinungsjahr2016
ReiheBildungsgeschichte. Forschung – Akzente – Perspektiven 
Seitenanzahl328 Seiten
ISBN9783781555280
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,90 EUR
Der Band versammelt sechzehn Beiträge, die die vielgestaltigen Praktiken und Artefakte des Schreiben- und Lesenlernens in der Schule und ihren historischen Wandel in den letzten 250 Jahren thematisieren.
Diese Bestandsaufnahme leistet einen Beitrag zur bildungshistorischen Erforschung dessen, was sich im Klassenraum und im Unterricht vollzieht.
Lesen und Schreiben werden dabei einerseits als Prozesse der Kultivierung und Ästhetisierung behandelt, also als Akte der Aneignung von Welt und der Produktion von Wissen.
Sie werden andererseits als Bestandteile von Subjektivierungsprozessen verstanden, in denen historisch je in besonderer Weise Ideen und Vorstellungen über ein Subjekt entstehen, das lesen und schreiben kann, und Subjekte selbst mit bestimmten Fähigkeiten, Gewohnheiten und Haltungen hergestellt werden. Die Beiträge schließen an aktuelle erziehungswissenschaftliche sowie sozial- und kulturgeschichtliche Überlegungen zu einem „practical turn“ an und erweisen dessen Fruchtbarkeit auch in der Bildungshistoriographie.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Sabine Reh, Denise Wilde (Hrsg.): Die Materialität des Schreiben- und Lesenlernens1
Impressum2
Inhaltsverzeichnis6
Sabine Reh und Denise Wilde: Die historische Erforschung der Praktiken des Lesen- und Schreibenlernens. Eine Einleitung8
Alfred Messerli: Die Durchsetzung der literalen Norm in der Schweiz zwischen 1750 und 185024
1 Analphabeten als bemitleidenswerte oder lächerliche Figuren24
2 Kinder als Agenten der neuen Kulturtechnik Schreiben28
3 Schreiben und schreiben lassen31
Peter O. Büttner: Drei Thesen zum historischen Schreibunterricht42
These 1: Die Rolle des Schreibdidaktikers war im 18. Jahrhundert noch unbesetzt42
These 2: Die Einführung der Schiefertafel hatte nicht allein didaktische Gründe47
These 3: Der Schreibunterricht des 18. Jahrhunderts bremste die Weiterentwicklung des Leseunterrichts50
Marcelo Caruso: Stumme Weitergabe?56
1 Die Kultur des Nachahmens: Tradition und Herausforderung58
2 Emergenz sprachlichen Erklärens nach 178061
3 Unterrichtspraktiken: Materialität und Subjektentwurf65
Heinrich Bosse: „Die Schüler müßen selbst schreiben lernen“ oder: Die Einrichtung der Schiefertafel70
1 Von lateinischen und deutschen Schulen71
2 Von Lauten und Buchstaben81
3 Von großen und kleinen Tafeln93
Andrea De Vincenti: Lesen und Schreiben an den Zürcher Landschulen der 1770er Jahre108
1 Schulisches Lesen war memorierendes Lesen110
2 Schulisches Schreiben um 1770: nützliche Fähigkeit, ästhetischer Zeitvertrieb oder sittlich-religiöse Erziehung?113
3 Das Lesen von Handschriften unter Gefährdung von Sitte und Moral116
4 Schluss118
Annedore Prengel und Hanno Schmitt: Lesen lernen in der Rochowschen Musterschule122
1 Berichte über Unterrichtsbeobachtungen und Zeitungsmeldungen als bildungshistorische Quellen123
2 Schulhaus und Schulbesuch als wichtige Voraussetzungen von Unterricht125
3 Lesen lernen im Alltag der Reckahner Musterschule129
4 Die Textarbeit mit Rochows „Kinderfreund“133
5 Schlussüberlegungen136
Tobias Fuchs: Buchstaben bilden140
1 Kalligrafie und Pädagogik: Schreibunterricht um 1800143
2 Materialität des Schreibens I: Schreibmaterialien145
3 Materialität des Schreibens II: Grafismus152
4 Fazit156
Sabine Reh: Literatur lesen lehren im deutschen Unterricht160
1 Lateinunterricht, Rhetorik und Ästhetik – Anfänge des Deutschunterrichts162
2 Schule und deutsche Literatur um 1800: Zwischen häuslichem Fleiß und Klassenlektüre168
3 Argumente für einen Leseunterricht – eine Zeitschrift, ihre Nachfolgerin und die Protagonisten172
4 Wie liest man deutsche Literatur? Hilfen für den Leseunterricht im „Archiv“178
5 Fazit185
Anja Werner: Der Spracherwerb gehörloser Menschen im pädagogischen Diskurs, 1778–2002192
Entwicklungsphasen: Die „(Wieder-)Entdeckung“ der Bildbarkeit gehörloser Menschen194
Die Lautsprachmethode im Wandel der Zeit196
Hörende Experten und die Gebärdensprachtradition199
Gert Geißler und Wendelin Sroka: Praktiken des Lese- und Schreibunterrichts in den „zweisprachigen Volksschulen“ der östlichen Provinzen Preußens208
1 Sprachenpolitischer Kontext209
2 Anfänge zweisprachigen Elementarschulunterrichts210
3 Sprachenpolitische Konzepte212
4 Die utraquistische Elementarschule in Schlesien215
5 Staatliche Germanisierung im Kaiserreich218
6 Unterrichtsverfahren221
Bettina Irina Reimers: Ludwig Sütterlins Konzept einer Schrift – Methode und Praxis des Schreibenlernens232
Die schulpraktische Erprobung und die Weiterentwicklung der neuen Schulschrift238
Das Begutachtungsverfahren zur Sütterlin-Schreibweise244
Der praktische Schulversuch und seine Materialien245
Die Praxis des Schreibunterrichts248
Ausweitung der Lehrerkurse und der Schulversuche249
Die Fortsetzungen der neuen Methoden des Anfangsunterrichts nach Sütterlins Tod250
Die politische Durchsetzung der Sütterlin-Schreibweise251
Das Ende der deutschen Sütterlin-Schreibweise252
Schlussbemerkung: Sütterlin – ein Reformpädagoge?253
Beate Klostermann-Reimers: Licht Israel – Ner Israel258
Licht Israel – Die Illuminationen259
Das Zusammenspiel von Bild und Text261
Die Fibel und die jüdische Identität268
Denise Wilde: Der Füllfederhalter in der Nachkriegszeit der BRD272
1 Das Verschwinden des Füllfederhalters aus der Schule275
2 Schönheit und Qual des Schreibens: Der Füllfederhalter zwischen pädagogischer Förderung und Disziplinierung278
3 Schreiberziehung, Schriftvermittlung und Schreibunterricht: Wer schreibt, der bleibt!?280
Judith Scherer: „Geschlecht“ in der Bildersprache von Leselernbüchern – Ein Vergleich von bildlichen Darstellungen zweier Fibeln aus der ehemaligen DDR und der BRD in den 1970er Jahren286
Erziehungsziele und Familienleitbilder in der DDR288
Erziehungsziele und Familienleitbilder in der BRD289
Interpretation der Analyseergebnisse291
Resümee305
Verena Stürmer: Praktiken und Medien des Erstleseunterrichts in der DDR308
1 Zum Zusammenhang von Lehrplan, Lehrbuch und Unterrichtshilfen im Erstleseunterricht der DDR309
2 Der Stellenwert der Fibel als zentrales Medium des Erstleseunterrichts in der DDR311
3 Praktiken des Erstleseunterrichts in der DDR317
4 Fazit321
Autorinnen und Autoren324
Rückumschlag328

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