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E-Book

Die Menschen der Bibel

Personen der Heiligen Schrift von A-Z

VerlagReader´s Digest - Verlag Das Beste
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783956191428
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Von Aaron, dem Bruder Mose, bis zu Zofar, dem Freund Hiobs, von der Schöpfungsgeschichte bis zur Offenbarung des Johannes spannt sich der Bogen dieses Werkes, das in Hunderten von Einträgen ein lebendiges Bild der Menschen der Bibel zeichnet. Blicken Sie hinter die Kulissen und vertiefen Sie Ihr Verständnis des Alten und Neuen Testaments: Gläubige und Gottlose, Priester und Propheten, Könige und Feldherren Sklaven und Konkubinen - sie alle stehen im Mittelpunkt der Ereignisse, die bis zum heutigen Tag nichts von ihrer Faszination verloren haben.

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Leseprobe

AARON


HEBRÄISCH: AHARON

Bedeutung nicht geklärt

Obwohl Aaron in der Frühgeschichte der Israeliten einen bedeutenden Platz einnimmt, bleibt seine Person immer im Schatten seines charismatischen jüngeren Bruders Mose. Er gewinnt an Größe vor allem, wenn er Mose beisteht, seine Gestalt verblasst aber, wenn er als Gegenspieler seines Bruders auftritt.

In der biblischen Überlieferung erscheint Aaron erstmals im Alter von 83 Jahren, als er von Ägypten in die Wüste Sinai zieht, um Mose zu finden, der die Heimat 40 Jahre zuvor verlassen hatte. Über Aarons erste acht Lebensjahrzehnte ist nur wenig bekannt. Er wurde in Ägypten vermutlich um 1360 v. Chr. geboren und seine Eltern – der Vater hieß Amram, die Mutter Jochebed – gehörte dem Stamm Levi an.

Aaron hatte eine ältere Schwester namens Mirjam. Als er noch ein kleiner Junge war, hatte sie geholfen, Moses Leben zu retten. Der Pharao hatte zu jener Zeit befohlen, alle israelitischen Jungen zu töten. Jochebed hatte jedoch den Säugling in einen Binsenkorb gelegt und im Schilf am Nilufer ausgesetzt. Dort fand ihn die Pharaonentochter, die aus Mitleid beschloss, das Kind aufziehen zu lassen. Als sie eine Dienerin nach einer Amme schickte, kam Mirjam, die alles heimlich beobachtet hatte, aus ihrem Versteck hervor und führte sie zur Mutter, die so wieder ihr Kind stillen konnte.

Dem 2. Buch Mose 6,16 – 20 zufolge war Aarons Vater Amram der Sohn Kehats und Enkel des Stammvaters Levi. Amram hatte mit Jochebed die Schwester seines Vaters geheiratet. Eine solche Ehe wurde später durch das Gesetz Moses verboten, war aber zu jener Zeit noch durchaus üblich. Manche Forscher sind der Ansicht, dass man die Stammbäume der Bibel nicht wörtlich nehmen muss und dass Aaron und seine Geschwister lediglich Nachkommen Amrams und Jochebeds waren. Dafür spricht auch, dass Amrams Familie zur Zeit des Exodus einer weitverzweigten Sippe angehörte und dass einige Stellen im 2. Buch Mose den Auszug aus Ägypten vier Jahrhunderte nach der Zeit Levis datieren. Dennoch war Jochebed, wenn man das 4. Buch Mose zugrunde legt, „eine Tochter Levis, die ihm geboren wurde in Ägypten. Und sie gebar dem Amram Aaron und Mose und ihre Schwester Mirjam“ (4 Mose 26,59).

Als älterer Sohn war Aaron zum Oberhaupt der Familie und vielleicht sogar des ganzen Stammes Levi bestimmt, zumal der jüngere Sohn offenbar als verschollen galt. Mose, der einst einen Ägypter ermordet hatte, war aus Furcht vor der Bestrafung in die Fremde geflohen. Seit Jahrzehnten war nichts mehr über sein weiteres Schicksal bekannt. Aaron dagegen blieb während der gesamten Zeit der Knechtschaft bei seinem leidgeprüften Volk in Ägypten und war als redegewandter Wortführer der Israeliten berühmt.

Aaron heiratete Elischeba, die Tochter von Amminadab, einem Führer des Stammes Juda, mit der er vier Söhne hatte: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. Spätere jüdische Überlieferungen berichten vom Wirken Aarons als Prophet und Friedensstifter unter den Israeliten in Ägypten. Anders als der aufbrausende Mose war Aaron auf Aussöhnung bedacht und vermied Auseinandersetzungen. Daher fordert der berühmte Rabbi Hillel aus dem 1. Jh. v. Chr.: „Werdet zu Jüngern Aarons, die den Frieden lieben und den Frieden betreiben, ihre Mitmenschen lieben und sie der Thora nahebringen.“

Der Auftrag des Herrn

Aarons Leben nahm eine Wende ein, als Gott in Ägypten zu ihm sprach: „Geh Mose entgegen in die Wüste!“ (2 Mose 4,27). Dieser hatte sich offenbar bei den Midianitern, einem Stamm von Schafhirten auf der Halbinsel Sinai, niedergelassen. Aaron folgte dem Befehl Gottes und ging in die Wüste bis zum „Gottesberg“ (2 Mose 4,27), dem Berg Sinai, um seinen Bruder zu suchen. Als er Mose fand, begrüßte er ihn freudig mit einem Kuss. Mose berichtete ihm von dem beispiellosen Auftrag Gottes, die Israeliten aus der Sklaverei zu befreien, und zusammen kehrten die Brüder nach Ägypten zurück.

Nach 40-jähriger Abwesenheit war Mose, wenn überhaupt, nur noch wenigen Israeliten bekannt, und das als ein Mann, der zum Kreis des Pharaos gehört hatte. Aaron stellte nun seine Überzeugungskraft und Redegewandtheit in den Dienst seines Bruders und den Auftrag des Herrn. Er übernahm es, Mose, der „im Reden viel zu schwerfällig und unbeholfen“ (2 Mose 4,10) war, den Ältesten seines Volkes vorzustellen. Sie hatten noch nie erlebt, dass Gott ihnen in Zeiten der Not zu Hilfe gekommen war. Es war darum um so schwieriger, sie zu überzeugen, dass Gott endlich ihr Flehen erhört hatte.

Mose vollbrachte vor ihnen die Wunder, zu denen Gott ihn befähigt hatte. Er verwandelte seinen Stab in eine Schlange und wieder zurück in einen Stab; seine Hand wurde von Aussatz befallen und dann wieder gesund. Diese Zeichen sowie Aarons Beredsamkeit überzeugten die zunächst noch misstrauischen Israeliten davon, dass Gott ihnen als Befreier eben jenen Mose schickte, der so lange nicht unter ihnen geweilt hatte, und „die Israeliten fassten Vertrauen“ (2 Mose 4,31).

Dann galt es, die Einwilligung des Pharaos – vermutlich Ramses II. (1290 – 24 v. Chr.) – einzuholen. Aaron und Mose teilten ihm den von Gott empfangenen Befehl mit: „Lass mein Volk ziehen“ (2 Mose 5,1). Der eloquente Aaron wiederholte die Wunder, zu denen Gott Mose befähigt hatte. Er warf seinen Stab auf den Boden, und dieser verwandelte sich wie vorher bei Mose in eine Schlange. Auch den vom Pharao herbeigerufenen ägyptischen Zauberern gelang das, „doch Aarons Stock verschlang die Stöcke der Ägypter“ (2 Mose 7,12). Der Pharao gab aber trotz dieser Machtdemonstration nicht nach.

Endlich Freiheit

Es bedurfte zehn Plagen, um den Pharao zu zwingen, sich Gottes Willen zu beugen. Zuerst schlug Aaron seinen Stab in den Nil, sodass alle Gewässer des Landes zu Blut wurden. Es folgten die Froschplage, die Verwandlung von Staub in Stechmücken, die Peinigung durch Ungeziefer, die Viehpest, die Geschwüre, die Menschen und Tiere befielen, die Zerstörung der Felder durch Hagel und Blitz, die Heuschreckenplage und die drei Tage währende Finsternis. „Da machte der Herr den Pharao von neuem starrsinnig“, heißt es in der Bibel, „so dass er die Israeliten nicht gehen ließ“ (2 Mose 10,27). Aber die letzte Plage, die Tötung aller Erstgeborenen in Ägypten, war so entsetzlich, dass die Ägypter die Israeliten geradezu drängten, das Land zu verlassen.

Nachdem die Flüchtlinge in die Wüste auf der Halbinsel Sinai gekommen waren, nahm Aaron seine Rolle als Sprecher und wichtigster Helfer von Mose wieder auf. Von Hunger und Durst entmutigt „rottete sich die ganze Gemeinde der Israeliten gegen Mose und Aaron zusammen“ (2 Mose 16,2). Mose bat seinen Bruder zu sprechen, und als er dies tat, „erschien ihnen … die Herrlichkeit des Herrn in der Wolke“ (2 Mose 16,10). Als Gott ihnen Manna, jenes honigsüße Brot, und Wachtelschwärme sandte, erkannte das Volk, dass der Herr ihm helfen würde.

Wenig später wurden die Israeliten von einem Wüstenvolk, den Amalekitern, angegriffen, und wieder berichtet das 2. Buch Mose von einer wundersamen Errettung. Während Josua die Männer Israels führte, beobachtete Mose die Schlacht von einem Hügel aus und lenkte von dort den Kampf. Solange er seine Hand hob und den Stock hochhielt, „durch den Gott bisher so große Wunder getan hat“ (2 Mose 17,9), waren die Israeliten überlegen. Als Mose seine Arme nicht länger emporhalten konnte, stützten ihn Aaron und Hur, einer seiner Getreuen, bis der Sieg errungen war. Diese Szene, wie Aaron die Arme von Mose stützt, ist bezeichnend für das Verhältnis der beiden Brüder zueinander.

Die langen Berichte im 2., 3. und 4. Buch Mose über das Lager der Israeliten beim Berg Sinai lassen sowohl die positiven Züge als auch die Schattenseiten in Aarons Wesen erkennen. Als sich Gott in Blitz und Donner auf dem Berg Sinai offenbarte, war Aaron nach Mose der Erste, der auf den Berg gerufen wurde. Zusammen mit Mose und seinen beiden ältesten Söhnen Nadab und Abihu sowie 70 von den Ältesten Israels stieg er auf den Berg, wo sie eine ungewöhnliche Erscheinung erlebten: „Sie sahen den Gott Israels“ (2 Mose 24,10) und aßen und tranken in seiner Gegenwart, um ihren Bund mit dem Herrn zu feiern.

Einige Zeit nach dieser Offenbarung stieg Mose wieder auf den Berg Sinai und überließ Aaron und Hur für 40 Tage die Führung des Volkes. Die Gebote, die Mose von Gott empfing, enthielten genaue Anweisungen für die Einsetzung Aarons und seiner Söhne als Priester der Israeliten. Mose erhielt auch den Auftrag,...

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