Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Öffentliches Recht / Staatsrecht / Grundrechte, Note: 11 Punkte, Ludwig-Maximilians-Universität München (Juristische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Das höchste Gut der Menschen ist ihre Freiheit. Sie ist kennzeichnend für ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben. War die Freiheit zur Zeit Immanuel Kants zumeist noch auf einen geistig-kulturellen Bereich beschränkt, so erstreckt sie sich heute auch auf die natürlichen biologischen Vorgänge bis hin zu der Forderung nach einer autonomen, allumfassenden Planbarkeit des Lebens. Wünschenswert für viele ist grundsätzlich ein langes und erfülltes Leben, das vor allem leidfrei und ohne schwere Krankheiten verläuft. Insbesondere Eltern erhoffen sich dies für ihre Kinder und mit dem medizinischen Fortschritt rückt die Erfüllung dieses Begehrens immer näher. Schon jetzt wird die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahr 2030 in Deutschland geborenen Kindes für Jungen auf 81,0 Jahre und für Mädchen auf 85,7 Jahre geschätzt. Nicht allen Paaren ist es vergönnt, auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen. Unfruchtbarkeit, fortgeschrittenes Alter oder genetische Defekte des Paares verhindern die erfolgreiche Austragung eines Kindes beziehungsweise lassen das Elternglück nicht lange anhalten. Neue Methoden der Gentechnik können diesen Paaren helfen. Unter Hinzuziehung einer In-Vitro-Fertilisation mit anschließender PID haben auch diese Paare die Chance ein gesundes Kind zu bekommen. Die Frage ist hierbei nur zu welchem Preis ein solcher Kinderwunsch erfüllt wird. Dieses Verfahren stellt zwar zunächst einen Zugewinn an Freiheit dar. Diese scheinbare Freiheit könnte aber viele Paare unter Zwang setzen, eine PID durchführen zu lassen. Fraglich dabei ist, wessen Freiheit bei diesem Verfahren höher wirkt: das Recht auf reproduktive Autonomie des Paares oder das Recht auf Schutz der Würde und des Lebens des Embryos. Aus der PID erwachsen jedoch ethische und verfassungsrechtliche Konflikte.
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