Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Publizistik), Veranstaltung: Themenfeldübung: Journalismus als Beruf, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Der Deutsche Presserat versteht sich als Kontrollinstanz der Presse. Als moralische Instanz könnte man ihn das Gewissen der Printmedien nennen. In der Bundesrepublik Deutschland, als demokratischer Staat, liegen daher die Aufgaben des Presserates unter anderem in Kontrolle und Kritik an Staat und Gesellschaft, sodass im Volksmund als Vierte Gewalt die Rede sein kann. Allerdings sind oftmals die Arbeiten unter Journalisten sehr umstritten, sodass der Presserat einschreiten muss. Mit den publizistischen Grundsätzen, dem sogenannten Pressekodex, haben sich die Publikationsorgane zwar einer freiwilligen Selbstkontrolle unterzogen. Dennoch klaffen häufig Theorie und Praxis weit auseinander. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, inwiefern die publizistischen Grundsätze in den Printmedien Achtung geschenkt werden - Moral vs. Realität? Und aus welchem Anlass es überhaupt zur Gründung des Deutschen Presserates und seinen publizistischen Grundsätzen für die tägliche Arbeit von Journalistinnen und Journalisten kam? In der vorliegenden Seminararbeit wird demnach ein Einblick in die organisatorische Struktur und den Aufgabenbereich des Deutschen Presserates gegeben. Zuvor wird allerdings noch die historische Entstehung und Notwendigkeit zur Gründung eines Presserates in Deutschland erläutert. Anschließend werden die vom Deutschen Presserat entwickelten publizistischen Grundsätze (Pressekodex), also die für die journalistische Sorgfaltspflicht wichtigen Richtlinien vorgestellt, welche die Regeln für die tägliche Arbeit von Journalisten sind. Darüber hinaus werden die rechtliche Verbindlichkeit und der Anwendungsbereich des Pressekodex in den Printmedien in Augenschein genommen. Auf Grundlage der publizistischen Grundsätze wird kurz die Wirksamkeit der die Verstöße nach sich ziehenden Konsequenzen untersucht und inwiefern die journalistische Berufsethik in der Praxis zur Anwendung kommt. Zu Schluss wird der Aufgabenbereich und die Arbeit des Presserates unter kritischen Gesichtspunkten hinterfragt. Hierbei werden insbesondere die Effektivität der Selbstkontrolle der Presse und deren Sanktionsmöglichkeiten durch den Presserat thematisch behandelt, der gerne als zahnlosen Tiger darstellt wird.
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