Sie sind hier
E-Book

Die Sira

Das Leben des Gesandten

AutorUthman bin Badis
VerlagBookRix
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl195 Seiten
ISBN9783743882836
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Der Prophet Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war der Führer der Gläubigen und das Oberhaupt eines muslimischen Staates. Sein Leben war davon geprägt, stets in Begleitung einer göttlichen Offenbarung zu leben, die ihn schützte, leitete und auch in Glaubensfragen stets zur Seite stand. Muhammad, Friede und Segen auf ihn, erhielt durch den Quran das Wissen der Welt vermittelt.   Das, was sein Leben am meisten auszeichnete, war, dass er in Entscheidungsfragen immer die ihn umgebenden, wichtigen Leute hinzuzog und sich beriet. Der Engel Dschibriil beschützte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, warnte ihn und überbrachte ihm die Offenbarung.   Die Sira ist eine Geschichte des Glaubens an den einzigen Gott, den er mit seinen Anhängern verteidigen und mit Worten überzeugen musste. Einem Menschen zu verzeihen und zu hoffen ihn als Muslim zu gewinnen, war für ihn wichtiger als das, was der Mensch machte, bevor er den Islam annahm. Mit dem Tode des Propheten endete auch die Zeit der Offenbarung.   Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war der letzte Prophet.    

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Von der Geburt bis zur Heirat 570 - 595 n.Chr.


Abdullah ibn Abdal Muttalib war der Vater von Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Abdal Muttalib hatte seinen Sohn Abdullah mit 24 Jahren mit Amina, der Tochter von Wahb ibn Manaf ibn Zuhra aus dem Stamm der Banu Zuhra, verheiratet.

Abdullah ging auf eine Handelsreise nach Scham und lies seine Frau Amina schwanger zurück. Auf seiner Rückreise besuchte Abdullah seinen Onkel in Medina, bei dem er einige Tage zum Ausruhen verbrachte. Während des Aufenthaltes in Yathrib erkrankte Abdullah und starb schließlich an den Folgen.

Amina gebar 570 n.Chr. ihren Sohn Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Der Geburtsmonat liegt allerdings im Dunkeln, genau wie das Geburtsjahr nicht genau zu bestimmen ist. Die Mehrheit der Historiker nennen den Monat „Rabiul Auval“, im Jahr des Elefanten als Geburtsmonat. Aber es könnte nach einigen Historikern auch der Monat „Muharram oder Safar gewesen sein. Eine kleine Mehrheit spricht sich für Radschab oder Ramadan aus. Über den genauen Tag der Geburt gibt es ebenfalls Abweichungen. Die einen sagen, er wurde in der zweiten Nacht des Rabiul Auval geboren, andere nennen die achte oder neunte Nacht. Die Mehrheit geht von dem achtzehnten Rabiul Auval aus.

Im Jahr des Elefanten trug es sich zu, dass der Statthalter Abraha des Königs von Abessinien im Jemen in der Stadt Sanaa beschloss, eine Kathedrale zu bauen. Zu dieser Zeit unterlag Jemen dem Herrschaftsgebiet Abessiniens, dem heutigen Äthiopien, und war ein christliches Land. Er nannte seine Kathedrale Qulays. Abraha erhoffte sich durch einen Prachtbau, die Pilger, die nach Mekka zogen, um die Kaaba zu besuchen, abzuwerben. Als die Pilgerzeit begann und er sah, dass die Pilger trotz aller Schönheit seines Baus den Einzug nach Mekka bevorzugten, wurde er sehr wütend. Er machte sich mit einem sechzigtausend Mann starken Heer und zweiundzwanzig Elefanten auf, in der Absicht die Kaaba zu zerstören. Damals gab es einen Mann namens Nufail Ibn Habib Al-Khatheamey. Ein arabischer Mann, der Abraha zunächst auf seinem Weg nach Kaaba konfrontiert hatte. Abraha besiegte ihn allerdings und nahm ihn als gefangen. Als er ihn töten wollte, sagte ihm Nufail: "Töte mich nicht!

Denn ich bin dein Reiseführer[1] auf dem Land der Araber." So ließ Abraha ihn leben. Nufail zeigte ihnen den Weg zur Kaaba und wurde der Heeresführer. Als sie ankamen, ging Nufail zum Elefanten und flüsterte ihm zu: „Knie nieder, möge Gott dich segnen, oder gehe dorthin zurück, wo Du hergekommen bist, denn Du bist in Allahs heiligem Land.“

Unterwegs zerstörte Abraha rücksichtslos alles, was ihm in den Weg kam und stahl viele Tiere. Unter anderem auch zweihundert Kamele von Abdul Muttalib. Als Abdul Muttalib dies merkte, ging er mit einem seiner Söhne zu Abraha, um die Herausgabe seiner Tiere einzufordern.

Abraha wunderte sich sehr, da er dachte, er würde ihn auch von dem Angriff auf die Kaaba abhalten wollen. Abdul Muttalib erklärte nur: „Die Kaaba hat ihren eigenen Beschützer!“

Abraha gab ihm die Kamele heraus.

Als es nun losgehen sollte und das Heer sich zum Angriff vorbereitete, verweigerte der Elefant Mahmud den Gehorsam. Er kniete in Richtung Jemen und war auch durch heftige Schläge nicht dazu zu bringen, aufzustehen.

Er lief immer wieder in die entgegengesetzte Richtung, weg von Mekka.

Genau in diesem Moment kam ein riesiger Vogelschwarm auf die Männer zu und bewarf sie heftig mit Lehmklumpen. Einige Männer starben sofort, andere bei dem Versuch Jemen wieder zu erreichen. Nur wenige Männer überlebten dieses Ereignis, um davon erzählen zu können.

Abraha starb unter entsetzlichen Schmerzen in seiner Burg in Jemen.

Zu diesem Ereignis schickte Gott die Sure “Der Elefant “ herab: „Siehst Du nicht wie Allah mit den Leuten des Elefanten verfuhr, ließ er ihre List nicht verloren gehen und sandte gegen sie Vögel in auf einander folgenden Schwärmen, die sie mit Steinen aus gebrannten Lehm bewerfen und sie so wie abgefressene Halme macht.“ (Quran 105: 1-5)

Ein arabischer Brauch war zur Entwöhnung des Kindes, es in die Obhut von Ammen (Milchmutter) zu geben. In der Regel blieben die Kinder bis zu 7 Jahren bei einer Amme, um dort auf das harte Wüstenleben vorbereitet zu werden. Diesen Brauch wollte auch Muhammads, Friede und Segen auf ihn, Mutter wahrnehmen. So wartete sie auf die Ammen. Nur Muhammad, Friede und Segen auf ihn, der ein Halbwaisenkind war, wollte keiner nehmen, da man sich von einen Waisenkind keine große Belohnung versprach. Die Amme Halima bint Abi Dhuaib fand kein Kind und wollte nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren. Deshalb nahm sie Muhammad, Friede und Segen auf ihn, mit in die Wüste.

Schon bei der Abreise erfuhr die Amme, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu ging. Ihre Brüste, die keine Milch mehr geben wollten, waren prall gefüllt. Und der alte Esel, der immer den Schluss der Karawane bildete, übernahm, ohne Müdigkeits-anzeichen, die Führung. Als Halima zu Hause ankam, sah sie ihre Ziegen und Schafe mit vollen Bäuchen und Eutern, obwohl große Dürre herrschte.

Nach zwei Jahren brachte Halima Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zu ihrer Mutter zurück. Aber Amina wollte, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, noch für einige Jahre in der Wüste verbrachte. So nahm Halima Muhammad, Friede und Segen auf ihn, wieder mit.

Kurz vor dem fünften Lebensjahr soll sich folgendes Ereignis abgespielt haben:

Seine beiden Milchbrüder rannten zu ihrem Väter und erzählten, dass zwei weißgekleidete Männer kamen, Muhammad, Friede und Segen auf ihn, auf den Boden legten und seinen Bauch öffneten. Halima berichtete: „Ich rannte zu Muhammad, Friede und Segen auf ihn, und fand ihn kreidebleich dastehen. Als ich Muhammad, Friede und Segen auf ihn, fragte, was geschehen war, erzählte er: „Zwei Männer in weißen Gewändern kamen auf mich zu. Sie trugen ein goldenes Becken, gefüllt mit Schnee. Sie ergriffen mich, öffneten meine Brust und holten mein Herz heraus, das sie ebenfalls öffneten und daraus einen schwarzen Klumpen von geronnenen Blut, den sie entfernten. Dann wuschen sie mein Herz und die Brust mit dem Schnee.“ [2]

Halimas Mann sagte: „Ich fürchte, ein Geist ist in den Knaben gefahren. Geben wir ihn seiner Mutter zurück.“

So brachte Halima den kleinen Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zu seiner Mutter zurück.

Fast ein Jahre lang lebte nun Muhammad, Friede und Segen auf ihn, bei seiner Mutter und bei Abdal Muttalib.

Amina ging mit ihrem Sohn und der Sklavin Baraka nach Yathrib, um Verwandte zu besuchen und das Grab ihres verstorbenen Mannes. Sie blieb einen Monat da, bis sie sich auf die Rückreise machte. Auf der Rückreise erkrankte Amina in der Mitte des Weges und starb in Abwa. Baraka brachte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, alleine zurück. Die ganze Familie war sehr traurig. Der Tod seiner Mutter machte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zum Vollwaisen.

Nach dem Tod seiner Mutter kam der sechsjährige in die Obhut seines Großvaters. Er liebte seinen Enkel so sehr, dass dieser Sonderrechte genoss, die Abdal Muttalib nicht mal seinen Söhnen einräumte. Abdal Muttalib hieß mit richtigem Name Shaybah ibn Hashim, da er seit seiner Geburt einen weißen Fleck auf der Kopfhaut hatte. Sein Bruder hieß Muttalib und sein Vater Hāschim ibn ʿAbd Manāf. Als sein Vater auf einer Handelsreise in Gaza starb, holte Muttalib ihn von seiner Mutter Salmā bint ʿAmr aus Yathrib nach großem Drängen ab und brachte ihn nach Mekka. Dort angekommen, hielt man Shaybah für den Sklaven Muttalibs, was ihm den Spitznamen Abdal Muttalib einbrachte. Als sein Onkel starb, erhielt er das Amt der Pilgerbewirtung (rifada) und der Pilgertränkung (saqiya), auch wurde er zum Oberhaubt der Familie Haschim gewählt.

Lange bevor Muhammad, Friede und Segen auf ihn, geboren wurde, fand Abdal Muttalib den Zamzam-Brunnen wieder, mit dem die Pilger verköstigt wurden. Er wurde damals zugeschüttet, als der Götzendienst Oberhand in Mekka nahm.

Einer der Söhne Abdal Muttalibs, Al Harith, musste das Wasser von außerhalb Mekka holen. Abdal Muttalib tat dies leid und er wünschte sich den alten Brunnen für seine Söhne zurück.

In den darauffolgenden Nächten erschien ihm jeweils ein Engel und forderte ihn auf, nach Taiba (Süße Reinheit) zu graben. Er kam wieder und forderte ihn auf, nach Barra (Reicher Überfluss) zu graben, beim letzten Mal sollte er nach Madnuna (Verborgener Schatz) graben. Als er dann nach Zamzam graben sollte, da beschrieb ihm der Engel auch den Ort, an dem er graben sollte.

So ging er nun ans Werk und fand zuerst die Opfergaben aus Gold. Die Quraisch bedrohten ihn. Unbeirrt grub Abdal Muttalib weiter. Er schwor bei Gott, einen zehnten Sohn zu opfern, als denn dieser die Vollreife erreichen würde, sodass er auch in Zeiten der Bedrängnis durch seine Söhne geschützt sein konnte. Aus den gefundenen Gegenständen schmolz er den Schmuck für die Kaaba-Tür.

Abdal Muttalib bekam einen zehnten Sohn und nannte ihn Abdullah. Er erinnerte sich daran, das Versprechen gegenüber Gott erfüllen zu müssen. Er loste zuerst den Sohn aus, den er opfern sollte und loste ihn dann weiter unter Kamelen aus. Erst...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Einführung - Religion - Philosophie

Anleitung zum Philosophieren

E-Book Anleitung zum Philosophieren
Selber denken leicht gemacht Format: PDF

Mit diesem Buch werden Sie Ihren Intelligenzquotienten steigern. Sie lernen die wichtigsten Philosophen aus Ost und West privat kennen, werden mit philosophischen Gedanken über Themen wie…

Nietzsche

E-Book Nietzsche
Eine philosophische Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Günter Figal nähert sich dem Philosophen Nietzsche von außen, von seiner Biographie und von den Positionen her, die die Nachwelt ihm zugewiesen hat, um den Leser sodann behutsam, anregend und…

Benedictus de Spinoza

E-Book Benedictus de Spinoza
Eine Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Spinozas Philosophie ist vor allem (rationale) Metaphysik. Auch seine Ethik, die Psychologie der Affekte, die Lehre von Recht und Staat und seine Religionsphilosophie beruhen auf metaphysischen…

Benedictus de Spinoza

E-Book Benedictus de Spinoza
Eine Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Spinozas Philosophie ist vor allem (rationale) Metaphysik. Auch seine Ethik, die Psychologie der Affekte, die Lehre von Recht und Staat und seine Religionsphilosophie beruhen auf metaphysischen…

Immanuel Kant

E-Book Immanuel Kant
Vernunft und Leben (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Die ebenso originelle wie fundierte Studie ermöglicht einen neuen Zugang zu Kant, indem sie 'Vernunft und Leben' in einen systematischen Zusammenhang stellt. Aus dem Inhalt: Die Programmatik des…

Das Unendliche

E-Book Das Unendliche
Mathematiker ringen um einen Begriff Format: PDF

Philosophen und Theologen haben über das Unendliche nachgedacht. Doch die wahre Wissenschaft vom Unendlichen ist die Mathematik.Rudolf Taschner gelingt es, diesen zentralen Begriff auch dem…

Das Unendliche

E-Book Das Unendliche
Mathematiker ringen um einen Begriff Format: PDF

Philosophen und Theologen haben über das Unendliche nachgedacht. Doch die wahre Wissenschaft vom Unendlichen ist die Mathematik.Rudolf Taschner gelingt es, diesen zentralen Begriff auch dem…

Philosophiegeschichte

Format: PDF

Wie eine Geschichte der Philosophie zu schreiben ist, ist nicht nur selbst ein systematisches Problem der Philosophie, eine entsprechend verfasste Philosophiegeschichte hat Konsequenzen für die…

Paris - Wien

E-Book Paris - Wien
Enzyklopädien im Vergleich Format: PDF

Eines der zentralen Anliegen des 'Wiener Kreises' ist heute aktueller denn je. Es bestand darin sichtbar zu machen, wie ganz unterschiedliche, weit auseinanderliegende Bereiche wissenschaftlicher…

Weitere Zeitschriften

FESTIVAL Christmas

FESTIVAL Christmas

Fachzeitschriften für Weihnachtsartikel, Geschenke, Floristik, Papeterie und vieles mehr! FESTIVAL Christmas: Die erste und einzige internationale Weihnachts-Fachzeitschrift seit 1994 auf dem ...

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

BONSAI ART

BONSAI ART

Auflagenstärkste deutschsprachige Bonsai-Zeitschrift, basierend auf den renommiertesten Bonsai-Zeitschriften Japans mit vielen Beiträgen europäischer Gestalter. Wertvolle Informationen für ...

Deutsche Hockey Zeitung

Deutsche Hockey Zeitung

Informiert über das nationale und internationale Hockey. Die Deutsche Hockeyzeitung ist Ihr kompetenter Partner für Ihren Auftritt im Hockeymarkt. Sie ist die einzige bundesweite Hockeyzeitung ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

building & automation

building & automation

Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...