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Die Stationierung fremder Truppen im Völkerrecht und ihre demokratische Kontrolle.

Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung Georgiens.

AutorMindia Vashakmadze
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Völkerrecht 184
Seitenanzahl298 Seiten
ISBN9783428525461
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Ausgehend von der Frage der Stationierung russischer Truppen in Georgien untersucht Mindia Vashakmadze aus völkerrechtlicher Sicht das Problem der Stationierung fremder Truppen auf dem Gebiet eines Staates. Im deutschsprachigen Raum ist bisher weder das politisch brisante Thema der Stationierung russischer Truppen in Georgien noch die allgemein-völkerrechtliche Frage der Stationierung fremder Truppen monographisch abgehandelt worden. Der besondere Wert der Arbeit besteht darüber hinaus auch darin, dass der Autor die Rolle der nationalen Parlamente bei Erteilung der Zustimmung zur Stationierung fremder Truppen im Hinblick auf ihre völkerrechtliche Bedeutung und aufgrund einer umfassenden Analyse der relevanten Staatenpraxis untersucht. Dabei wird auch die Praxis der internationalen Organisationen im Lichte der seit dem Ende des Kalten Krieges zu verzeichnenden Neugestaltung der zivil-militärischen Beziehungen betrachtet. Ziel der Arbeit ist es u. a. auch, eine überzeugende Antwort auf die Frage geben zu können, inwiefern die von einer Regierung ohne parlamentarische Mitwirkung erteilte Zustimmung zur Stationierung fremder Truppen heute noch dem geltenden Völkerrecht entspricht.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis16
Einleitung20
1. Kapitel: Fremde Truppen in Georgien25
A. Politisch-historische Wurzeln der Truppenstationierung in Georgien25
I. Vertrag von Georgiewsk vom 24. Juli 1783 und Eingliederung Georgiens in das russische Zarenreich 180125
II. Demokratische Republik Georgien (1918–21) und fremde Truppen26
III. Der russisch-georgische Friedensvertrag vom 7. Mai 192030
IV. Sowjetische Invasion (1921)32
V. Die Rote Armee in Georgien34
VI. Stellungnahmen des letzten Obersten Sowjets der Georgischen SSR (1989–90)35
VII. Wiedererlangung der georgischen Unabhängigkeit und fremde Truppen (1991)35
VIII. Machtwechsel in Georgien und fremde Truppen (1992)37
IX. Konflikt in Abchasien und fremde Truppen (1992–93)38
1. Die erste russisch-georgische Vereinbarung vom 3. September 1992 über die Konfliktsituation in Abchasien38
2. Die Resolution der russischen Staatsduma vom 25. September 199239
3. Die Resolutionen des georgischen Parlaments (1993)39
4. Die Rolle des russischen Militärstützpunkts von Gudauta40
X. Der Gamsachurdia-Aufstand und fremde Truppen (1993)41
XI. Ergebnis43
B. Rechtsgrundlagen43
I. Der russisch-georgische Statusvertrag vom 9. Oktober 199343
II. Der russisch-georgische Vertrag über „Freundschaft, Zusammenarbeit und gute Nachbarschaft“ vom 3. Februar 199446
III. Der Truppenstationierungsvertrag vom 15. September 199548
1. Die Aufgaben fremder Truppen, Stationierungsorte und Stationierungsdauer48
2. Gegensätze zwischen Exekutive und Legislative bezüglich der Vertragsunterzeichnung49
3. Georgische Vorbehalte bei der Vertragsunterzeichnung49
4. Verweis auf den Vertrag vom 15. Mai 1992 über das kollektive Sicherheitssystem der GUS50
IV. Die russisch-georgische Erklärung vom 17. November 1999 und nachfolgende Entwicklungen52
1. Innerstaatliche Ratifizierung des Schlussdokuments der ersten KSE-Revisionskonferenz von 199752
2. Ein russisch-georgischer Kompromiss?53
3. Verzögerung des Truppenabzugs aus Gudauta54
4. Verhandlungen über eine „vorübergehende“ Stationierung55
5. Die Lage in den georgischen Stationierungsorten56
6. Internationale Reaktion56
V. Entwicklungen seit 200258
1. Russische Einflussnahme auf die Zusammenarbeit Georgiens mit den anderen Staaten58
2. Die russisch-georgische Erklärung vom 31. Mai 200561
3. Abzugsabkommen vom 31. März 200663
VI. Ergebnis64
VII. Georgische Verfassung vom 24. August 199565
1. Art. 100 Abs. 265
2. Art. 65 Abs. 265
3. Ergebnis67
2. Kapitel: Völkerrechtlicher Rahmen für die Stationierung fremder Truppen68
A. Zur historischen Entwicklung des völkerrechtlichen Zustimmungsprinzips68
B. Völkerrechtlicher Rahmen nach der Gründung der Vereinten Nationen73
I. Aggressionsverbot74
II. Selbstbestimmungsrecht der Völker und Menschenrechte76
III. Interventionsverbot77
IV. Ergebnis77
C. Souveränität als Wurzel des Zustimmungsprinzips78
3. Kapitel: Truppenstationierung ohne Zustimmung des Aufenthaltsstaates87
A. Unerlaubte Truppenstationierung in der Aggressionsdefinition der Vereinten Nationen von 197487
I. Aggressionsdefinition der Vereinten Nationen87
II. Unerlaubte Truppenstationierung als Aggression?89
III. Ergebnis95
B. Das völkerrechtliche Interventionsverbot95
I. Interventionsbegriff95
II. Wandel des Interventionsbegriffs?99
III. Truppenstationierung in einem „zustimmungsunfähigen“ Staat?101
IV. Truppenstationierung zum Schutz eigener Staatsangehöriger?103
V. Truppenstationierung zum Schutz von De-facto-Regime vor Gewaltanwendung durch den Mutterstaat?105
VI. Truppenstationierung zur Vorbeugung von Terrorismusgefahr?108
4. Kapitel: Zustimmung zur Stationierung fremder Truppen111
A. Die Rechtsnatur des völkerrechtlichen Zustimmungsprinzips111
I. Form der Zustimmung111
II. Zustimmung ratione temporis111
III. Zustimmung ratione materiae112
IV. Zustimmung ratione personae112
V. Wirksame Zustimmung112
1. Völkerrechtlicher Hintergrund113
2. Politische Ausgangslage114
3. Rechtspolitische Überlegungen114
4. Begriff der demokratischen Kontrolle über die Streitkräfte116
a) Vorbemerkung116
b) „Weites“ und „enges“ Verständnis der demokratischen Kontrolle?117
c) Kontinuierlichkeit und Substanz der demokratischen Kontrolle118
5. Fragestellung119
B. Staatenpraxis120
I. Die demokratische Kontrolle über die fremden Streitkräfte in Europa120
1. Bundesrepublik Deutschland121
2. Vereinigtes Königreich123
3. Frankreich126
4. Dänemark127
5. Island129
6. Portugal131
7. Spanien133
8. Griechenland136
9. Türkei137
10. Niederlande139
11. Belgien140
12. Italien141
13. Norwegen143
14. Polen143
15. Litauen144
16. Ungarn144
17. Tschechische Republik145
18. Bulgarien146
19. Rumänien148
20. Republik Moldau149
21. Ukraine150
22. Armenien151
23. Ergebnis152
II. Praxis anderer Staaten153
1. Asiatische Staaten153
a) Tadschikistan153
b) Usbekistan154
c) Kirgisien157
d) Kasachstan159
e) Turkmenistan159
f) Japan160
g) Südkorea162
h) Philippinen164
i) Libanon166
j) Golf-Region167
k) Ergebnis169
2. Südamerikanische Staaten170
a) US-Militärpräsenz in Panama und Kuba170
b) Andere südamerikanische Staaten173
c) Die Rolle der nicht demokratisch gewählten Regime176
d) Verfassungen sonstiger südamerikanischer Staaten177
e) Ergebnis179
3. Afrikanische Staaten180
C. Die Rolle der internationalen Organisationen183
I. Vereinte Nationen184
II. Praxis der OSZE187
III. Praxis der Europäischen Union188
1. Beitrittskriterien188
2. Die „Novemberresolution“190
3. Europäische Verteidigung191
IV. NATO192
V. Europarat194
VI. OAS195
VII. Afrikanische Union196
VIII. ECOWAS198
IX. Commonwealth199
X. Internationale Finanzinstitutionen200
XI. Entwicklungsorganisationen201
XII. Weitere internationale Institutionen203
XIII. Ergebnis205
D. Wandel des völkerrechtlichen Zustimmungsprinzips?206
I. Umfang der Staatenpraxis207
II. Allgemeine Rechtsüberzeugung209
III. Ergebnis209
5. Kapitel: Völkerrechtliche Analyse211
A. Zustimmungsprinzip und Selbstbestimmungsrecht der Völker211
I. Begriff211
II. Das äußere Selbstbestimmungsrecht213
III. Das innere Selbstbestimmungsrecht?216
IV. Die Bedeutung von freien und fairen Wahlen218
V. Zwischenergebnis221
VI. Verletzung des Selbstbestimmungsrechts des georgischen Volkes?221
VII. Interessenkonflikte im innerstaatlichen Bereich225
1. Sezession226
2. Völkerrechtlicher Schutz der nationalen Minderheiten228
3. Autochthone Völker230
4. Teil des Volkes233
5. Ergebnis233
B. Repräsentativität einer Regierung und Menschenrechte234
C. Zustimmungsprinzip im Völkervertragsrecht236
I. Völkervertragsrechtliche Relevanz parlamentarischer Zustimmungskompetenz236
II. Inkraftsetzung völkerrechtlicher Verträge239
1. Rechtswirkungen der unterzeichneten, nicht ratifizierten völkerrechtlichen Verträge240
a) Funktion der Vertragsunterzeichnung240
b) Vertragsunterzeichnung und bona fide241
2. Nachfolgende und stillschweigende Zustimmung242
3. Internationale Rechtsprechung244
III. Anwendung auf die Truppenstationierung in Georgien247
6. Kapitel: Der Grundsatz der demokratischen Kontrolle über die Streitkräfte zwischen Politik und Recht249
A. Effektivität vs. Demokratisierung der Streitkräfte?249
B. Antihegemoniale Wirkung der demokratischen Kontrolle über die fremden Streitkräfte?251
I. Hegemoniebegriff251
II. Truppenstationierung als Mittel der Hegemonialpolitik252
1. Einflussnahme durch Abschirmung252
2. Völkerrechtskonforme Einflussnahme oder völkerrechtswidrige Einmischung?253
3. Eine wohlmeinende Hegemonie?254
III. Antihegemoniale Wirkung der demokratischen Kontrolle über die fremden Streitkräfte255
Zusammenfassung256
Literaturverzeichnis263
Sach- und Personenregister294

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