Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Management), Veranstaltung: Wissensmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Wissensmanagement - das Schlagwort des ausgehenden 20. Jahrhunderts hat trotz oder gerade wegen seiner inflationären Verwendung in zahllosen Veröffentlichungen - noch keine völlig klaren Konturen. Dem damit verbundenen Eindruck der Überflüssigkeit muss durch eine exakte Abgrenzung des Konstruktes Wissen begegnet werden. Wissen wird oft als 'wichtigste Ressource', 'Generator von anhaltenden Wettbewerbsvorteilen' respektive 'größte Quelle der Wertschöpfung und Garant für zukünftige Wettbewerbsvorteile' bezeichnet und kann sowohl als Produktionsfaktor als auch Produkt des organisationalen Transformationsprozesses auftreten, da es weder im Transformationsprozeß untergeht, noch durch Nutzung seinen Wert verliert, sondern regelmäßig durch Nutzung an Wert gewinnt. Aus der Nutzung von Wissen ergibt sich folglich kein Abschreibungs-, sondern allenfalls Zuschreibungsbedarf auf dessen Wert.
Das in dieser Arbeit mit dem Begriff Wissen titulierte Konstrukt, soll unter anderem durch folgende Eigenschaften charakterisiert sein: Wissen entsteht und organisiert sich durch den Fluß von Informationen. Das heißt, dass das immaterielle Gut Wissen durch Verarbeitung respektive Vernetzung von Informationen entsteht und somit letztlich eine Struktur darstellt. Wissen ist ferner in der inneren Verpflichtung (commitment) und den Überzeugungen (beliefs) seiner Inhaber (holder) verankert und folglich eng mit dem Menschen als Wissensträger verbunden. Da Wissen in seiner Sach-, Sozial- und Zeitdimension abgelehnt werden kann, impliziert es nicht grundsätzlich ein bestimmtes Verhalten, sondern besitzt 'Umsetzungsfähigkeit oder Orientierungspotenz'. Die genannten Charakteristika des Konstruktes Wissen können keine klare Grenze ziehen, sondern allenfalls fragile, peripheriebildende Elemente um das Konstrukt Wissen setzen, denn: 'Niemand weiß genau, was Wissen überhaupt ist.'
In dieser Arbeit soll unbeachtet dieser Schwierigkeiten vor allem die Bedeutung der Ressource Wissen für Organisationen untersucht werden. Aufbauend auf einer knappen Darstellung des ressourcenorientierten Ansatzes der Unternehmensführung wird eruiert, welche Charakteristika organisationales Wissen aufweisen muss, um Wettbewerbsvorteile generieren zu können und somit strategische Bedeutung für die Organisation zu erlangen. Abschließend wird der so aufgespannte Rahmen kritisch, insbesondere hinsichtlich der begrifflichen Voraussetzungen sowie im Vergleich zum Konzept der organisationalen Kompetenz, hinterfragt.
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