Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Experimentelle Psychologie), 76 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wird über eine empirische Untersuchung berichtet, in der die Strukturen der Herkunftsfamilien von transsexuellen Frauen mit denen einer weiblichen Vergleichsgruppe anhand von zwei in der systemischen Familiendiagnostik entwickelten Methoden, dem Familienskulptur-Test (FST) und dem Fragebogen zur Herkunftsfamilie (HER-FAM), verglichen werden. Mit einer deutschen Fassung des Bem Sex-Role-Inventory wird außerdem versucht, Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen bei der Selbstzuschreibung von männlichen und weiblichen sozial erwünschten Eigenschaften aufzuzeigen und aus diesen Skalen Aussagen zum Konzept der Androgynie zu generieren. Zusätzlich wird versucht, mit einem eigenen Fragebogen (Düsseldorfer Fragebogen zur Transidentität - DFTI) ein Instrument zu erproben, welches Erstinterview und diagnostische Anamnese strukturieren soll und auch im Bereich empirischer Forschung standardisiert einsetzbar ist. Eine Stichprobe aus zwanzig weiblichen Transsexuellen, die im Untersuchungszeitraum im Düsseldorfer Gesundheitsamt zwecks Beratung, psychosozialer Betreuung oder Begutachtung vorsprachen, wurden auf freiwilliger Basis in die Untersuchung einbezogen. Eine gleich große weibliche Vergleichsgruppe wurde aus dem Bekanntenkreis des Untersuchers rekrutiert. Transsexelle Frauen verfügen über ein geschlechtsstereotypes Selbstkonzept, das sich von dem nicht-transsexueller Frauen dadurch unterscheidet, daß sie sich in einem größeren Umfang stereotype männliche Eigenschaften und in einem geringeren Umfang stereotype weibliche Eigenschaften zuschreiben. Es entspricht damit eher dem für das männliche Geschlecht typischem Selbstkonzept. Trotzdem sind transsexuelle Frauen genau so in der Lage, auch stereotype weibliche Eigenschaften in ihr Selbstkonzept zu integrieren, so wie nicht-transsexuelle Frauen auch Stereotype Eigenschaften beider Geschlechter nebeneinander vereinbaren können. Transsexuelle Frauen sind somit ähnlich androgyn im Sinne Bems (1974) wie nicht transsexuelle Frauen. Bezüglich der Familienstrukturen weiblicher Transsexueller zeigten sich die folgenden signifikanten Unterschiede: Die elterliche Paarbeziehung in den Herkunftsfamilien wurde im Mittel von den transsexuellen Frauen gespaltener erlebt als von der weiblichen Vergleichsgruppe. [...]
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