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Die Verbindung von Nationalismus und Protestantismus in Deutschland zwischen Aufklärung und den Anfängen der Weimarer Republik

AutorOliver Heil
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl51 Seiten
ISBN9783656102816
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 12, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entstehung des Nationalismus in Deutschland ist eng mit dem Protestantismus verbunden. Das Verhältnis von Protestantismus zu Nationalismus veränderte sich im Laufe der deutschen Geschichte signifikant. Die Theologie wurde im Laufe der Zeit immer politischer und nationaler ausgerichtet, wobei dem Christentum fremde Begriffe wie Volk und Vaterland eine immer größere Bedeutung beigemessen wurde. Die Ursprüngliche universelle Bedeutung des Christentums für alle Menschen, wie sie im Neuen Testament postuliert wird, wurde im Laufe der Zeit durch eine alttestamentarische Bundestheologie verdrängt. Durch diese Verbindung entstand im Laufe der Jahrzehnte eine akzeptierte erlebnisgeprägte religiöse Geschichtsdeutung, welche das deutsche Volk als das von Gott berufene bestimmte. Aus dem anfänglichen Zweckbündnis zwischen Protestantismus und Nationalismus im Kampf gegen die französische Hegemonie und den Einfluss von Katholizismus und Judentum in Deutschland und Europa wurde seitens des Protestantismus eine immer größere Abhängigkeit. Der fortschreitende Bedeutungsverlust in der Gesellschaft führte schließlich dazu, dass der Protestantismus mehr und mehr in der nationalistischen Ideologie aufging und dabei seine eigene Identität verlor. Die Versuche, die 28 evangelischen Landeskirchen in einer einheitlichen Evangelischen Kirche zu organisieren, scheiterten im Verlauf der Geschichte aus unterschiedlichen Gründen. War es zu Beginn der Streit um die Agenden, fehlte es letztlich an einer ernsthaften Bedrohung für die einzelnen Landeskirchen, um sich in einer einheitlichen Kirche formieren zu müssen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Nationalismus zur politischen Staatsreligion in Deutschland avanciert und hatte sich vom Protestantismus weitestgehend emanzipiert. Durch die über Jahrzehnte propagierte Synergie zwischen Protestantismus und Nationalismus hatte sich der Nationalismus schließlich in der Mentalität der deutschen Bevölkerung als nationale Staatsreligion etablieren können. Schließlich standen dem Nationalismus im Kaiserreich neben dem Christentum zwei weitere Bündniskonzepte zur Verfügung. Dabei handelte es sich zum einen um Lagardes Deutschen Gott und zum anderen um die völkische Idee. Der Staat des deutschen Kaiserreichs hatte sich indes säkular ausgerichtet und konnte unabhängig von der Bundestheologie bestehen.

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