Sie sind hier
E-Book

Die Vergütung des Versicherungsmaklers im Rahmen internationaler Entwicklungen

Veröffentlichungen der Hamburger Gesellschaft zur Förderung des Versicherungswesens Band 35

AutorHarald Krauß
VerlagVerlag Versicherungswirtschaft
Erscheinungsjahr2009
ReiheVeröffentlichungen der Hamburger Gesellschaft zur Förderung des Versicherungswesens mbH 35
Seitenanzahl146 Seiten
ISBN9783862981267
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen innerhalb und außerhalb der EU zur Frage der sachgerechten Vergütung des Versicherungsmaklers behandelt der ehemalige Hauptge­schäftsführer des BIPAR, Ass. jur. Harald Krauß, in dieser Arbeit sowohl die verschiedenen nationalen Vergütungsusancen als auch die Vor- und Nachteile der Vergütungsalternativen Courtage/Honorar. Der Autor beleuchtet eingangs die Stellung des Versicherungsmaklers aus wirtschaftlicher und rechtlicher Sicht, insbesondere das Doppelrechtsverhältnis sowohl zum Kunden als auch zum Versicherer. Des Weiteren behandelt das Werk ausführlich die Frage, inwieweit die Courtagezahlung des Versicherers und die Sachwalterpflichten gegenüber dem betreuten Kunden zu einem Interessenkonflikt beim Versicherungsmakler führen. Beispielhaft werden verschiedene nationale Lösungsalternativen - auch aus verwandten Wirtschaftszweigen - dargestellt und bewertet. Ebenso wird die Vergütungsalternative in Gestalt der Honorarzahlung durch den Versicherungsnehmer mit ihren Vor- und Nachteilen behandelt und vertieft auf die Konsequenzen für das Steuerrecht und die Position des Maklers im Vergaberecht eingegangen. Der Autor plädiert für eine sachliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Vergütungssystemen und vor allem auch für eine faire Beurteilung der Courtage. Gleichzeitig warnt er aufgrund seiner internationalen Erfahrung vor einer obligatorischen Einführung eines Honorarsystems, da insbesondere der Wunsch privater Verbraucher nach unabhängiger Versicherungsvermittlung hierdurch kaum befriedigt werden kann. Diese Untersuchung ist ein wertvoller Diskussionsbeitrag zur generellen Vergütungsproblematik, die speziell für die Versicherungsvermittlung von grundlegender Bedeutung ist.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
L. Zusammenfassung und abschließende Bewertung (S. 119-120)

Die Untersuchung hat gezeigt, dass sowohl die jüngste „berufsrechtliche Revolution“ in Deutschland als auch eine Vielzahl aktueller internationaler Entwicklungen erhebliche Auswirkungen auf die Rechtsposition des VM, insbesondere bezüglich der Frage des für seine Dienstleistungen angemessenen Vergütungssystems, hat.

So erkennt die Europäische Kommission im Schlussbericht der von ihr durchgeführten Sektorenuntersuchung ausdrücklich die wichtige Rolle der VM an, die durch ihre Tätigkeit den Wettbewerb unter einer möglichst großen Zahl von VU fördern. Dabei mahnt sie allerdings an, dass die VM im Interesse ihrer Kunden handeln und diese daher über bestehende Interessenkonflikte offen und umfassend informieren müssen; eine mangelnde Offenlegung der „Vergütung und anderer Interessenkonflikte“ würde ein Umfeld schaffen, in dem die (Unternehmer)Kunden ihre Entscheidungen nicht auf der Basis aller relevanten Informationen treffen könnten.

Nach der Leitlinie 2 des vom deutschen Berufsverbandes VDVM verabschiedeten Kodex’ ist die Courtage die Leitvergütung der deutschen VM. Dabei wird – abweichend vom gesetzlichen Leitbild des § 99 HGB – die Vergütung nicht hälftig von den beiden Vertragsparteien VU und VN getragen, sondern vom VU an den VM gezahlt. Die Entwicklung in einigen Märkten hat – besonders krass in den „Spitzer“- Fällen – deutlich werden lassen, dass sich der VM in einem Courtagesystem grundsätzlich in einem Interessenkonflikt befindet.

Es besteht dabei immer die – zumindest abstrakte – Gefahr, dass sich der VM bei seiner Kundenberatung durch die von einem bestimmten VU ausgelobte Vergütung bei seiner Platzierungsempfehlung beeinflussen lässt. Wie gesehen, haben ab 2004 die skandinavischen Märkte auf diese Konfliktsituation mit einem – in der Detailausgestaltung unterschiedlichen – gesetzlichen Verbot der VM-Vergütung durch die VU reagiert. Auch der neue Schweizer Gesetzentwurf würde im Ergebnis zu einer obligatorischen Honorarberatung führen.

Die Wettbewerbsabteilung der Europäischen Kommission hat in jüngster Zeit ebenfalls ihre Präferenz für ein solches System erkennen lassen, nachdem sie in ausführlichen, europaweiten Marktstudien festgestellt hat, dass die wettbewerbsrechtliche Marktdynamik bezüglich der VM-Dienstleistungen begrenzt ist. Letztlich lässt auch die vom deutschen Bundesministerium für Verbraucherschutz in Auftrag gegebene aktuelle Studie eine klare Präferenz für eine Honorarvergütung erkennen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Die Vergütung des Versicherungsmaklers im Rahmen internationaler Entwicklungen1
Vorwort4
Inhaltsverzeichnis8
A. Einleitung12
B. Skizze des wirtschaftlichen und rechtlichen Hintergrunds15
C. Das Rechtsverhältnis des VM zum Kunden23
D. Die Dienstleistungen des VM für den Versicherer und deren Vergütung35
E. Die Rechtsposition des deutschen VM als Konsequenz der jüngsten internationalen Entwicklungen45
F. Courtage: Immanenter Interessenkonflikt? – Internationale Entwicklungen48
G. Der in der Courtagezahlung angelegte Interessenkonflikt und Lösungsalternativen51
H. Lösungsansatz aus verwandtem Wirtschaftszweig?93
I. Zusatzvergütungen des VM für Beratungsleistungen?98
J. Steuerrechtliche Erwägungen106
K. Der VM im Vergaberecht116
L. Zusammenfassung und abschließende Bewertung130
M. Ausblick139
Anhang144
Literaturverzeichnis148
Materialien152
Abkürzungsverzeichnis156

Weitere E-Books zum Thema: Banken - Versicherungen - Finanzdienstleister

Versicherungen im Umbruch

E-Book Versicherungen im Umbruch
Werte schaffen, Risiken managen, Kunden gewinnen Format: PDF

Die Bedeutung von Versicherungen und Einrichtungen kapitalgebundener Altersvorsorge für unsere Gesellschaft ist immens und nimmt weiter zu. Es ist deshalb äußerst wichtig, dass die Institutionen ,…

Versicherungen im Umbruch

E-Book Versicherungen im Umbruch
Werte schaffen, Risiken managen, Kunden gewinnen Format: PDF

Die Bedeutung von Versicherungen und Einrichtungen kapitalgebundener Altersvorsorge für unsere Gesellschaft ist immens und nimmt weiter zu. Es ist deshalb äußerst wichtig, dass die Institutionen ,…

Versicherungen im Umbruch

E-Book Versicherungen im Umbruch
Werte schaffen, Risiken managen, Kunden gewinnen Format: PDF

Die Bedeutung von Versicherungen und Einrichtungen kapitalgebundener Altersvorsorge für unsere Gesellschaft ist immens und nimmt weiter zu. Es ist deshalb äußerst wichtig, dass die Institutionen ,…

Weitere Zeitschriften

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

Berufsstart Bewerbung

Berufsstart Bewerbung

»Berufsstart Bewerbung« erscheint jährlich zum Wintersemester im November mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

Deutsche Hockey Zeitung

Deutsche Hockey Zeitung

Informiert über das nationale und internationale Hockey. Die Deutsche Hockeyzeitung ist Ihr kompetenter Partner für Ihren Auftritt im Hockeymarkt. Sie ist die einzige bundesweite Hockeyzeitung ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

PFLICHTLEKTÜRE – Seit zwei Jahrzehnten begleitet das e-commerce magazin das sich ständig ändernde Geschäftsfeld des Online- handels. Um den Durchblick zu behalten, teilen hier renommierte ...