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Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen

Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer

AutorMariano Beraldi, Wolf-Rüdiger Osburg
VerlagOsburg Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl409 Seiten
ISBN9783955101619
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Fußball, die wichtigste Nebensache der Welt, ist eine Angelegenheit voller Emotionen. Das erleben wir an jedem Wochenende und an jedem Ort der Welt. Fußball hat seine Geschichte. Der erste englische Fußballmeister war Preston North End. Die Freude und der Stolz seiner Anhänger brachten der siegreichen Elf den Spitznamen 'The Invincibles' ein - das war im Jahr 1889. Seitdem haben Fußballanhänger, Journalisten, Spieler und Trainer unzählige Spitznamen für ihre Mannschaften, Vereinsidole, manchmal auch Gegner erfunden, ja sogar unvergessene Spiele erhielten Spitznamen. Denn, wo geliebt und gehasst wird, sind Spitznamen nicht fern. Anhand dieser begibt sich der Leser auf einen Streifzug durch die Fußballgeschichte mit ihren prestigeträchtigen Duellen und Derbys, nationalen und internationalen Meisterschaften sowie Weltmeisterschaften. Wir begegnen weitgehend vergessenen Spielern wie dem Uruguayer José Leandro Andrade, einem der ersten Weltstars des internationalen Fußballs, oder dem Tschechoslowaken Josef Masopust. Vereine erscheinen, die längst in die zweite Reihe getreten sind, aber auch die Spitzenmannschaften wie Real Madrid, Juventus Turin und Bayern München, die seit Jahrzehnten den internationalen Fußball bestimmen. Fußballanekdoten aus Südamerika und Europa belegen manchmal dramatische, dann aber wieder auch kuriose Ereignisse rund um den Ball. Ein Buch, das in der deutschen Sportliteratur bislang fehlte. Mit Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer (alle Epochen bis einschließlich der WM 1974) startet dieses ideale Geschenkbuch für den Fußball-Liebhaber, das im Herbst 2018 mit Von Mighty Mouse bis zur Gegenwart fortgesetzt wird.

Wolf-Rüdiger Osburg, geboren 1956 in Hamburg, begibt sich seit seinem 11. Lebensjahr unverdrossen ins dortige Volksparkstadion. Mit Freude hat der Verleger an diesem Herzensprojekt mitgearbeitet.

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Leseprobe

The Invincibles/Die Unschlagbaren


Preston North End FC

The Lilywhites

1888/89 wurde der erste englische Meistertitel vergeben. 12 Mannschaften trafen aufeinander und zwar im Rundenturniermodus. So musste sich im Laufe der Saison jede Mannschaft zweimal mit jeder anderen messen – in einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Das Liga-System war geboren. Eine einzige Mannschaft blieb im Laufe des Turniers ungeschlagen: Preston North End. Ihre Stärke hatte diese Mannschaft schon in den Vorjahren bewiesen, als Englands Fußballmannschaften um den FA-Pokal spielten. Preston North End blieb von August 1885 bis April 1886 ungeschlagen und von 1887 bis 1888 konnte sie 42 Siege hintereinander verbuchen, verlor aber das Pokalfinale. 1888/89 jedoch war die Mannschaft aus Preston, einer Stadt, die ca. 60 Kilometer nördlich von Liverpool liegt, überhaupt nicht mehr aufzuhalten. Ohne ein Gegentor hinnehmen zu müssen, wurde die Meisterschaft in der Football League und der Pokal gewonnen. In Folge erhielt die Mannschaft mit

Mills-Roberts, Howarth, Holmes, Drummond, Russell,

Graham, Gordon, Ross, Goodall, Drewhurst und Thomson

den Spitznamen: The Invincibles.

Black Country Derby


Wolverhampton Wanderers – West Bromwich Albion

Wolves, The Baggies, The Throstles

Das Industrie- und Kohleabbaugebiet um Birmingham wird Black Country genannt. Hier befinden sich die Städte Wolverhampton und West Bromwich, die nur ca. 15 Kilometer voneinander entfernt liegen. Da die Vereine Wolverhampton Wanderers und West Bromwich Albion Mitbegründer der Football League waren, gilt ihr Derby als eines der ältesten der Welt. In der ersten Saison 1888/89 gewann Wolverhampton beide Partien. Erst 1891 gelang West Bromwich der erste Sieg gegen den Nachbarn. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren beide Vereine angesehene Mannschaften und der Stellenwert des Black Country Derbys erreichte seinen Höhepunkt. Daran wird sich in nahen Zukunft nichts ändern, denn ein Black Country Derby wie 1954, bei dem der Meister gegen den Pokalsieger (Wolverhampton Englischer Meister, West Bromwich Pokalsieger) aufläuft, ist zurzeit undenkbar.

The Baggies, The Throstles/Die Drosseln


West Bromwich Albion Football Club

Black Country Derby

Ob die West Bromwich Albions Spieler den Spitznamen Baggies Anfang des 20. Jahrhunderts durch das jahrelange Tragen der Baggy-Shorts bekamen, den weiten, kurzen Hosen, ist nicht sicher, wird aber gern so behauptet. Kurioser ist diese Theorie: Der Stadionkassierer von West Bromwich Albion ging stets nach getaner Arbeit mit den Einnahmen ins Büro, dazu musste er das halbe Stadion durchqueren und tat dies in Begleitung der Polizei. Witzbolde unter den Fans, die ihn sahen, schrien ironisch »here comes the bag man« (krimineller Geldbote). Daraus entstand der Fangesang: »Here come the Baggies!« und daher angeblich der Spitzname.

Älter als der Spitzname The Baggies ist West Bromwichs Spitzname The Throstles. Der Grund dafür soll ein Tor sein, das in den Gründungsjahren von West Bromwich fiel. Bei diesem Tor soll sich auf der Torlatte eine Drossel befunden haben. So wurde die Drossel zum Glücksbringer des Vereins und sie wurde sogar im Vereinswappen verewigt. Gewann West Bromwich 1888 und 1892 den FA-Cup, so verstrichen die Jahre danach ohne Titel. 1919/20, in der ersten Meisterschaft nach dem Ersten Weltkrieg, gingen

Pearson, Pennington, Cook, Richardson, Bowser, McNeal,

Crisp, Magee, Bentley, Fred Morris, Smith

als überlegener Tabellenführer in die ersten Runde des FA-Pokals. Gegner und Gast Barnsley aus der zweiten Liga wurde zur überraschenden Hürde, an der der Liga-Spitzenreiter hängen blieb. In der Meisterschaft gingen vier weitere Spiele verloren, doch unterm Strich tat dies West Bromwichs Überlegenheit keinen Abbruch. Am Ende hatten die Baggies neun Punkte Vorsprung auf Burnley und elf auf Chelsea. Pokalsieger wurde der einmalige englische Meister erst wieder 1929/31, 1953/54 und 1967/68.

The Lilywhites/Die Lilienweißen


Preston North End FC

The Invincibles

Auch 1889/90 erwies sich Preston als stärkste Mannschaft Englands. Diese Stärke verdankte der Verein der Voraussicht des Managers William Sudell. Er erkannte früh, dass man mit Fußball Geld machen konnte und mit Geld Fußball. So verpflichtete er gute Spieler aus Schottland, entlohnte sie mit Spielprämien und besorgte ihnen einen Arbeitsplatz in der Stadt. Mit dem damals typischen 2–3–5 System glänzten besonders die Spieler Drummond, Gordon, die Gebrüder Jimmy und Nick Ross und Russel.

Da der Verein damals wie heute noch in weißen Trikots und blauen Hosen aufläuft, ist sein Spitzname The Lilywhites. Jahrelang lasen sich Siege der Lilywhites wie Grabinschriften ihrer Gegner: 7:0 gegen Manchester City, 10:0 gegen Stoke City, 18:0 gegen Reading oder 26:0 gegen Hyde United. 1938 gewann Preston erneut das FA-Cup-Finale, das zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wurde. Das Spiel entschied George Mutch in der Verlängerung per Elfmeter.

Holdcroft, Gallimore, A. Beattie, Shankly, Smith, Batey,

Watmough, Mutch, Maxwell, R. Beattie und O‘ Donnel

belegten am Ende der Saison den respektablen 3. Platz, hinter dem übermächtigen Arsenal und Wolverhampton. 1961, nach 46 Teilnahmen, stieg der zweifache Meister und sechsfache Vizemeister aus der 1. Liga ab und kehrte bis heute dahin nicht mehr zurück (Stand Januar 2018).

The Black Watch, The Blues


Everton Football Club

The Merseyside Derby, The School of Science, The Toffees

1889/90 noch Vizemeister hatte Everton 1890/91 dank der Tore der Halbstürmer Alex Brady (9-mal), Edgar Chadwick (10-mal), Alf Milward (12-mal) und vor allem dank Publikumsliebling und Mittelstürmer Fred Geary (20-mal) die beste Angriffsreihe. Auf der anderen Seite wies Everton am Ende der Saison mit den Torhütern David Jardine und Jack Angus und der Abwehrarbeit von Dan Doyle und Andrew Hannah die zweitbeste Defensive auf. Weiter im Kader waren William Campbell, David Kirkwood, Alex Latta, Charlie Parry und Johnny Holt, der wegen seiner Spielweise The little devil/Der kleine Teufel genannt wurde. Im Verlauf der Saison sammelten sie die meisten Punkte und wurden somit Meister. Ohne Erfolg blieben hingegen die Endspielteilnahmen 1892/93 und 1896/97 im FA-Cup.

Erst die Mannschaft mit

Scott, Abbott, Bolton, Crelley, Balmert, Hardman, Makepeace,

Settle, Sharpe, J. Taylor und A. Young

gewann 1906 den ersten FA-Cup für den Liverpooler Klub. Als 1914/15 die zweite Meisterschaft gewonnen wurde, war Makepeace immer noch bei Everton aktiv, besonders stach aber Bobby Parker aus der Mannschaft hervor, der in 35 Spielen 36-mal traf. Der erste Spitzname des FC Everton war Black Watch, nach dem berühmten Regiment. Denn Everton spielte eine Zeit lang im schwarzen Dress (mit einem roten diagonalen Balken darauf) und dies veranlasste das Publikum, Everton als Black Watch zu bezeichnen. Im ersten Meisterjahr spielte Everton allerdings schon lange nicht mehr in Schwarz und auch nicht im heute bekannten Blau, sondern in Lachsrosa. Nach einer weiteren Phase in roten Trikots lief der Verein seit 1895 in Blau auf, seit 1906 endgültig im für Everton typischen Königsblau.

The Steel City Derby


Sheffield United – Sheffield Wednesday

The Blades, The Cutlers, The Owls

Dieses Derby wurde 1994 zum letzten Mal in der Erstklassigkeit gespielt. Die erste Begegnung fand über 100 Jahre zuvor, im Jahre 1893, statt. Das Spiel ging unentschieden aus, das Rückspiel gewann United auswärts mit 2:1. Mittlerweile kann United, nur Erstligaspiele gerechnet, 42 Siege gegen den Stadtrivalen vorweisen, während Wednesday 35-mal den Platz als Sieger verließ, so oft wie sie unentschieden gespielt haben. Auch wenn diese Partie selten zum Spitzenspiel taugt, dieses Derby ist immer ausverkauft. Die Polizeibeamten wissen ein Lied davon zu singen, denn die Fans mögen sich nicht sonderlich. Einen besseren Ruf als der Fußball und die Fans aus Sheffield hatte der...

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