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Die Wirkungseffizienz des menschlichen Individuums. Der Einzelne als Element im System

AutorAdalbert Rabich
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl35 Seiten
ISBN9783656970705
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Jedes Individuum ist eine Einheit und in vielen Entwicklungsschritten aus den Wirbeltieren zu dem geworden, was es heute anatomisch ist. Durch die Geburt sind ihm Veranlagungen zu bestimmten Leistungen vorgegeben, die durch Erziehung und Bildung vervollkommnet werden sollen. Eine Besonderheit zeichnet den Menschen an sich aus: die höhere Denkfähigkeit und bewusstes und organisatorisch-moralisches Verhalten in der Gruppe und in der Gesellschaft. Schon das Kindergarten-Kind erfasst die Absichten eines Menschen und lernt ZU unterscheiden zwischen moralischen Imperativen und sozialer Konvention sowie persönlicher Entscheidung, von Wahrheit und Lüge und es gewinnt Vorstellungen über Gerechtigkeit und gerechter Gesinnung, Aber das Lernen gestaltet sich bei jedem Individuum anders; die erreichten Leistungsfähigkeiten erreichen individuell unterschiedliche Reife. So manches Denken erfolgt dann routiniert, die Kritikfähigkeit ist mehr oder weniger groß und frei von Vorurteilen. Die Fähigkeiten wollen und sollen genutzt werden zum Nutzen des Individuums und der Gesellschaft, sie sind sein Kapital zur Existenzsicherung, meist in abhängiger Arbeit. Schon hier ist er Objekt und er ist gezwungen, sich zu behaupten. Aber der einzelne Mensch hat auch die Gabe, durch Denken seine Freiheit zu verwirklichen - soweit dies ihm in dem politischen Rahmen und staatlicher Gewalt möglich ist. Von Nachteil ist, dass er nicht nur von Informationen massenweise überflutet wird, sondern diese auch konsumiert und damit sich des eigenen kritischen Denkens entledigt; er kann nur noch in vorgezeichneten Bahnen denken. Damit wird er auch zum Objekt von Beeinflussungen durch Politiker und Medien, was diesen zwar aus den verschiedensten Gründen willkommen ist, aber den Wert des zu höherem Befähigten mindert, denn er ist nicht mehr eigenständig im Sinne der Menschenrechte, sondern wird zum Werkzeug. Kritikfähig sein und Kritik auszuüben, ist somit wichtig für das eigene Leben wie für das Leben mit anderen und es ist notwendig, um ein aktives Mitglied in der politischen Gemeinschaft zu sein und zu bleiben.

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Leseprobe

3 Die Nützlichkeit von menschlichen Fähigkeiten.


 

Mancher Lehrer oder Seminarleiter spricht vom Erfolg, wenn man seine Fähigkeiten gut oder sogar besser nutzen kann. Aber ein Nutzen ist nicht messbar und objektiv beurteilbar, er steht immer in Beziehung zu einer Funktion, zu einer Wirksamkeit einer Maßnahme, ist also ab-hängig von der Wirkung.[55] Andererseits wird Nutzen auch monetarisiert, um z.B. die Kosten relativ zum Nutzen zu bewerten, hier fließt die Subjektivität des Bewertens ein. Wenn man allgemein von Nutzen spricht, so meint man zumeist den aus einer Anwendung menschlicher Tätigkeit, einer Leistung z.B. Maschine, usw., In der Praxis des Menschen wird der Nutzen im Beruf oft mit einer Einkommensgröße verwechselt. Der Nutzen kann aber auch in einer vorteilhafteren Handlungsfreiheit in einer Gemeinschaft, einer „besseren“ Demokratie als heute gesehen werden. Oft ist der Nutzen in seiner Größe unbestimmt oder nur in der Relati-on zu sehen, z.B. ist der Wirkungsgrad meist als Verhältnis der in einen Mechanismus hi-neingesteckten Energie zu der effektiv „nutzbaren“[56], wobei effektiv als Relation des wirklich erreichten zum geplanten Ziel und effizient als eine von erhaltenen zur aufgewendeten (Ener-gie) ansieht.[57] Wichtig ist die Messung solcher „Werte“, z.B. mit Hilfe der Evaluation[58], wo-bei auf eine möglichst genaue und zum Vergleich nutzbare Wertung geachtet werden sollte.[59]

 

Gerade bei Personaleinsätzen sind bei einer Wertung in Arbeitseffektivität Nebeneffekte aus der Führungsqualität entscheidend, denn „gemessen“ wird oft durch Vorgesetzten-Beurteilung und diese ist personenabhängig. Das gilt auch für den Beziehungskomplex Lehren und Ler-nen[60]; hier sind in den relevanten Charaktereigenschaften die emotionale Umgebung und die psychische Basis und des anhaltenden Trainierens von Einfluss.

 

Gleichgültig ist es beim Messen und Bewerten nicht, wer die Evaluation etc. durchführt und in welchen Kontext der Vorgang gestellt ist oder wird, insbesondere als nützliches Instru-ment zum Handeln. So setzen Konzepte der modernen Politik- und Verwaltungssteuerung, wie generell des Organisationsmanagements häufig auf Evidenzorientierung. Für das Mana-gement und die Steuerung spielen in diesen Ansätzen oft Verfahren eine wichtige Rolle, bei denen Informationen aus der Umwelt über eine begrenzte Anzahl von Indikatoren und Kenn-ziffern gewonnen und rückgespiegelt werden. Die Konzentration auf wenige ausgewählte Kennzahlen kann der Komplexität der sozialen Realität in den allermeisten Fällen nicht ge-recht werden. Wer dennoch – ausschließlich oder überwiegend – nach Kennzahlen steuert, ohne die Kennzahlenauswahl kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, blendet Komple-xität aus. Damit verbunden ist das Risiko der Fehlsteuerung und Ressourcenverschwendung. Evaluation kann dem entgegenwirken. Evaluation kann helfen, Komplexität soweit zu verste-hen und gegebenenfalls zu reduzieren, dass trotz einer nie ganz aufzuhebenden Ungewissheit zielgerichtetes Handeln in sozialem Kontext möglich wird. Das gilt für Politik genauso wie für Entscheidungen in einzelnen Organisationen. Evaluation ist in der Lage, die Transparenz hinsichtlich der Veränderungen sowie der beteiligten Akteure und Strukturen zu erhöhen. Bildlich gesprochen kann Evaluation dazu beitragen, Politik oder Organisationen bei der Navigation in ihrer zunehmend unübersichtlichen Umwelt zu unterstützen – ohne jedoch zu viel von dieser Umwelt.[61]

 

Zweifellos ist es ein Wagnis, sich bei Entscheidungen auf eine Datensammlung mit Unge-wissheiten abzustützen[62], wenn man einen zur Rede stehenden Sachverhalt nur unvollkom-men kennt, aber um die Komplexität des dynamischen Systems und die Schwierigkeit der Quantifizierung weiß, trotzdem aber vereinfachten Modell-Vorstellungen vertraut, wobei klar ist:

 

Je weniger man die Einflussfaktoren in Zahl und Gewichtigkeit kennt, umso größer ist die Gesamt-Ungewissheit

 

Je weniger die verwendeten Daten real repräsentativ sind, gilt gleiches

 

Je mehr man zeitlich in die Zukunft vorauszuschauen versucht, gilt gleiches

 

Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass man seltene Ereignisse nicht erfasst, ebenfalls

 

Je weniger man Kritik zulässt bzw. die möglichen Kritikalitäten[63] übergeht, gilt gleiches.

 

Das Nutzen von Unwissen bei den Menschen, die vornehmlich auf „Sichtbares“ reagieren, kann nicht als seriöses Vorhaben eingeschätzt werden; man sollte die Ungewissheiten nennen und zum Denken über das Problem anregen.[64]

 

Es wird wohl im Allgemeinen nicht zu leugnen sein, dass Denken als eine Fähigkeit des Menschen an sich gedeutet wird, mindestens jedoch ein Grad des Denkens, auf dem zuletzt die Kritikfähigkeit beruht und damit eine Separation falscher Sichtweisen usf. bewirken oder einen speziellen Schaden vermeiden kann. Warum ist aber zuweilen Denken als inopportun verpönt, doch nicht etwa, weil es „Stress“ verursacht?

 

Denken war nie ein Schulfach, also ist es auch heute keines. Die Ausbildung steckt in der Falle der Tradition. Die Erfahrungen und Wertvorstellungen der Entscheidungsträger basie-ren auf der Vergangenheit. Aber die Welt ändert sich.

 

In einer statischen Welt genügte es, den Schülern „Informationen“ beizubringen, weil sie sich ein Leben lang darauf stützen konnten. Die Informationen sagten ihnen, was sie tun sollen. Denken war in alten Zeiten überflüssig. Das ist altmodisch und absurd. Wissen ist nicht genug. Die kreativen, konstruktiven, planerischen und praktischen Aspekte des Denkens sind ebenso wichtig wie das „Wissen“.

 

Man nimmt an, in anderen Fächern – Geographie, Geschichte, Naturwissenschaften usw. – werde das „Denken“ bereits ausreichend vermittelt. Das ist ein gefährlicher Irrtum. Manche Denkfähigkeiten – Analysieren, Informationen auswerten und Argumentieren– werden in der Tat gelehrt. Aber das sind nur einige der Denkfähigkeiten, die wir außerhalb der Schule brau-chen. Doch woher sollen Akademiker das wissen? Meine Arbeit in Unternehmen hat mir im Laufe der Jahre deutlich gezeigt, dass Analysieren und Urteilen nicht genug sind.

 

Manche Dogmatiker glauben trotz aller Gegenbeweise, man könne niemanden im Denken unterrichten, weil es gar kein „Denken“ gäbe, sondern nur „wissenschaftliches Denken“ oder „geschichtliches Denken“. Zwar hat jedes Fachgebiet seine eigenen Begriffe, Bedürf-nisse und Modelle, aber es gibt grundlegende Prozesse, die für jedes Gebiet gelten, zum Beispiel „Prioritäten setzen“, „nach Alternativen suchen“,„Hypothesen formulieren“ und „auf neue Ideen kommen“.[65]

 

Vereinfacht wird menschliches Denken als kognitive Tätigkeit verstanden, zu der zunächst das Wahrnehmen, das Verankern im Bewusstsein und im Gedächtnis als auch das Lernen, Urteilen und Entscheiden gerechnet werden. Es geht im Gehirn vor sich und ist mehr als das vergleichsweise Informationsverarbeiten in einem Rechenwerk. Das Lernen ist ein höherer kognitiver Vorgang, wobei Denken unbedingt vonnöten ist. Erst mit dem Aufdecken logischer Widersprüche oder geschichtlicher bzw. naturwissenschaftlicher Ungereimtheiten ist eine spezielle Religionskritik möglich, allerdings baut sie derzeit noch auf gewissen ethischen normativen Prämissen auf, dagegen ist das Lehren von Dogmen an den unbedingten Glauben menschlicher Individuen gebunden, befangen, also nicht basierend auf einer Religionsfrei-heit.[66] Es ist nicht ohne weiteres einleuchtend, wie Unbestimmtes beigebracht werden kann, wenn es denn als Bildungsziel vorgeschrieben ist. Denken ist eine praktische Tätigkeit, bei der sich offensichtlich nur etwas über konkrete Vergleichs-Sachverhalte vermitteln lässt.[67]

 

Es ist erstaunlich, dass in manchen deutschen Landesverfassung die Ehrfurcht vor Gott[68] und ethische Grundsätze des Christentums als Bildungsziele deklariert sind[69], was aber nicht unbedingt auf eine übergreifende Religion schließen lässt. Im Grundgesetz Artikel 4 ist die Freiheit des Glaubens zu gewährleisten und man sollte meinen, das könnte ein Ziel einer Bildung sein. Dabei kommen auch Ziele ins Gewicht, die das Individuum betreffen, d.h. eine Entwicklung zu einer emanzipierten freien Persönlichkeit und zu selbständigen Denken bzw. selbständigem kritischem Urteil und Handeln, worunter man auch verstehen kann, dass damit das rechte Maß von Kompetenz an Kritikfähigkeit gemeint ist.[70] Unbestimmt er-scheint der Begriff der menschlichen Würde, wie diese denn in der Schule vermittelt werden soll, denn sie beginnt mit der Menschwerdung, setzt sich im Leben fort bis zur möglichen Pflegebedürftigkeit usw.[71] Als Beispiel sei eine Aufzählung gebracht, worin sich die so ver-standene...

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