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Die Workload im Bachelor: Zeitbudget und Studierverhalten.

Eine empirische Studie

VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl361 Seiten
ISBN9783830975168
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,40 EUR
Ausgehend von drastisch gestiegenen Abbrecherquoten und einer verstärkten Nachfrage nach Studien- und psychologischer Beratung stellt sich die Frage nach den Ursachen für diese Entwicklung, die in der Studie ZEITLast beleuchtet werden sollen.
Der Diskurs über den Bachelor ist von widersprüchlichen Behauptungen bestimmt, deren Geltung erst durch empirische Forschung aufgeklärt werden kann. In Zeitbudget-Analysen, Befragungen, Interviews und Zeitmanagement-Seminaren wurde festgestellt, dass die Zeit, die Studierende in das Studium investieren, im Mittel viel geringer ist, als in früheren Befragungen ermittelt wurde, und weit unter den von Bologna geforderten Werten liegt. Studierenden, die über eine zu hohe Belastung klagen, ist in der Regel nicht bewusst, wie wenig Zeit sie für das Lernen aufgewendet haben: Subjektive Wahrnehmung von Lernzeit und tatsächlich investierter Lernaufwand fallen auseinander.
Die Studie hat sich auch zu einer Methodenkritik an Befragungen entwickelt, da Befragungen offenbar Ergebnisse erbringen, die durch das Merkmal sozialer Erwünschtheit stark beeinflusst werden.
Berücksichtigt wird außerdem der aktuelle Stand im US-amerikanischen Bildungssystem, wo hohe Abbrecherquoten und ein mangelndes „academic engagement“ ebenfalls an der Tagesordnung sind. Impulse gibt die Studie für alle im Bildungsbereich Tätigen, die sich nicht mit der vorurteilsbehafteten Kritik am Bachelor-Studium begnügen möchten, sondern die die dahinter stehenden Probleme erkennen und konstruktive Lösungen wie das von den Verfassern vorgeschlagene Modell einer Lehrorganisation mit geblockten Modulen und einem aktiven Selbststudium weiterentwickeln möchten.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt und Vorwort
  2. Die Workload im Bachelor: Ein empirisches Forschungsprojekt
  3. Themenwechsel und Zeitlücken im Studienalltag
  4. Subjektives Belastungsempfinden von Studierenden
  5. Studienmanagement? Oder: Lektionen aus einem Forschungsprojekt
  6. Lehrorganisatorische und methodisch-didaktische Interventionen im ingenieurwissenschaftlichen Studium
  7. Hochschuldidaktische Interventionen im Studienschwerpunkt Medienpädagogik
  8. Studentisches Selbststudium
  9. Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Universität Mainz
  10. Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Stiftung Universität Hildesheim
  11. Beschreibung der untersuchten Studiengänge an den Universitäten Hamburg und Paderborn
  12. Beschreibung der analysierten Studiengänge an der Technischen Universität Ilmenau
Leseprobe
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Universität Mainz (S. 279-280)

Lena Groß

Im Wintersemester 2008/09 wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Institut für Erziehungswissenschaft das Bachelorstudium eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt ist nur noch eine Einschreibung in den Bachelorstudiengang möglich. Studierende, die ihr Studium vor dem Wintersemester 2008/09 begonnen haben, studieren weiterhin im Diplomstudiengang. Daher werden derzeit der Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft und der Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft parallel angeboten. Im Folgenden soll die Struktur beider Studiengänge dargestellt werden:

1. Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft


Die folgenden Ausführungen bezüglich des Diplomstudiengangs Erziehungswissenschaft sind im Wesentlichen, sofern nicht anders gekennzeichnet und abgesehen von den als solchen gekennzeichneten Ergebnissen der ZEITLast-Studie, dem Internetauftritt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (http://www.uni-mainz.de/studium/623.php), dem Internetauftritt des Studienbüros Erziehungswissenschaft (http://www.uni-mainz.de/ FB/Paedagogik/Studienbuero/266.php) und der Ordnung für Diplomprüfung in Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Stand vom 28. August 1998, i.d.F. vom 31. März 2006) entnommen.

Allgemeine Informationen zum Studiengang

Der Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft wird an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz seit 1971 angeboten. Das Institut für Erziehungswissenschaft stellt mit insgesamt 1.709 Studierenden in Erziehungswissenschaft und 3.796 Studierenden in den Bildungswissenschaften (Daten aus dem Wintersemester 2009/10, vgl. http://www.puc. verwaltung.uni-mainz.de) den zahlenmäßig größten Studierendenanteil am Fachbereich 02 dar. Im Wintersemester 2010/11 sind 1.197 Studierende in einem Studium der Erziehungswissenschaft eingeschrieben, davon studieren 516 im Diplomstudiengang, 187 streben einen Magisterabschluss an und 434 Studierende sind im Bachelorstudiengang immatrikuliert. Weitere 4.979 Studierende sind im Rahmen des Lehramtsstudiums für das Fach Bildungswissenschaften am Institut für Erziehungswissenschaft eingeschrieben.

Studienziele


Das Diplomstudium teilt sich in Grund- und Hauptstudium. In Vorlesungen, Übungen und Seminare werden die Studierenden im Grundstudium in die grundlegenden Theorien und Methoden der Pädagogik eingeführt. Das Hauptstudium soll dazu dienen, die Kenntnisse und Fertigkeit in einem gewählten Schwerpunkt zu vertiefen. Des Weiteren ist im Diplomstudiengang ein erweiterter Praxisbezug durch Exkursionen, Projekte und Praktika vorgesehen (vgl. http://www.uni-mainz.de/studium/623.php). Die Studierenden sollen befähigt werden, in der pädagogischen Praxis selbstständig Lösungswege für spezifische Einzelfälle zu entwerfen und umzusetzen. Daher wird im universitären Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Mainz ein Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit theoretischen Inhalten und der erziehungswissenschaftlichen Forschung gelegt. Dahingegen ist beispielsweise das Studium der sozialen Arbeit an der Fachhochschule praktischer ausgerichtet und der Fokus liegt eher auf der Vermittlung von Handlungsoptionen für die Praxis.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort8
I Empirische Untersuchung der studentischen Workload im Bachelor durch Zeitbudget- Analysen12
Die Workload im Bachelor: Ein empirisches Forschungsprojekt14
Zur Forschungsmethode des ZEITLast-Projekts22
Die Stichproben44
Die Workload oder das «Lernkonto»48
Ist die soziale Lage einer der verantwortlichen Faktoren?99
Mutmaßungen über die Ursachen103
Ein Erklärungsmodell112
Noten und Leistungspunkte116
Motivationen118
Fazit120
Literatur124
Themenwechsel und Zeitlücken im Studienalltag130
Auswertung des Studiengangs Erziehungswissenschaft132
Auswertung der Studiengänge Mechatronik und Medientechnologie142
Auswertung der Studiengänge Kulturwissenschaften und Sozial- und Organisationspädagogik145
Fazit149
II Befragungen152
Subjektives Belastungsempfinden von Studierenden154
Ergebnisse der uniweiten Befragung zur subjektiven Belastung155
Auswertung der Fragebögen zur Belastung im Wintersemester 09/10164
Auswertung der Fragebögen zur Belastung im Sommersemester 2010167
Vergleich der Daten aus dem Wintersemester 2009/10 und dem Sommersemester 2010168
Fazit170
Literatur171
Studienmanagement? Oder: Lektionen aus einem Forschungsprojekt174
1. Studieren – eine Last?174
2. Der konzeptionelle und die methodische Denkansatz von ZEITLast175
3. Belastung: ja, Zeitstress: nein? Hinweise aus qualitativen Daten177
4. Folgerungen: Hochschullehre verändern und Studienbedingungen verbessern?183
5. Hochschulen unter Veränderungsdruck187
6. Veränderungen (in) der Hochschullehre: komplex und kompetitiv190
7. Lehrinnovationen: Studienmanagement für eine gute Studienkultur191
Literatur195
III Didaktische Überlegungen und Konsequenzen196
Lehrorganisatorische und methodisch-didaktische Interventionen im ingenieurwissenschaftlichen Studium198
1. Einleitung198
2. Einsatz verschiedener Methoden an der Technischen Universität Ilmenau198
3. Ergebnisse an der Technischen Universität Ilmenau206
4. Lehrinnovation – Durchführung und Evaluation an der Technischen Universität Ilmenau218
Literatur227
Hochschuldidaktische Interventionen im Studienschwerpunkt Medienpädagogik228
Strukturelle Interventionsmaßnahmen228
Bewertung der Interventionen aus Sicht der Studierenden233
Bewertung der Interventionen aus Sicht der Lehrenden235
Literatur236
Studentisches Selbststudium238
1. Einleitung238
2. Zeitaufwand für Unterrichtsvor- und Nachbereitung vs. Zeitaufwand für Prüfungsvorbereitung: empirische Ergebnisse241
3. Motivationstheoretische Begründung: Die Theorie der Selbstbestimmung249
4. Gestaltung von Selbststudienphasen256
5. Bedingungen für das Gelingen von Selbststudium272
6. Fazit273
Literatur275
IV Beschreibung der untersuchten Studiengänge278
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Universität Mainz280
1. Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft280
2. Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft286
Vergleich Diplomstudiengang und Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft294
Zeitbudget-Analyse: Diplomstudiengang und Bachelorstudiengang im Vergleich296
Interpretation der Ergebnisse302
Literatur303
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Stiftung Universität Hildesheim306
Die Stiftung Universität Hildesheim306
1. Der Bachelorstudiengang „Sozial- und Organisationspädagogik“306
2. Der Bachelorstudiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“312
Hinweise bzgl. der Lehrorganisation für die Deutung der Daten317
Projektdesign im Teilprojekt der Stiftung Universität Hildesheim318
Literatur321
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an den Universitäten Hamburg und Paderborn324
1. UHH: Studiengang BA Medien- und Kommunikationswissenschaft324
2. UHH: Studiengang BSc Lehramt an beruflichen Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften330
3. UHH: Studiengang BSc Betriebswirtschaftslehre338
4. UPB: Studiengang BSc Mathematik/Technomathematik343
Literatur351
Beschreibung der analysierten Studiengänge an der Technischen Universität Ilmenau352
1. Studiengang Mechatronik352
2. Studiengang Ingenieurinformatik355
3. Studiengang Medientechnologie358
Literatur361

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