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Die zweite Chance

So retten Sie Ihr Unternehmen mit dem Insolvenzplanverfahren

AutorAndrew Seidl, Torsten Voß
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl221 Seiten
ISBN9783593402123
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Seit wenigen Jahren gibt es das Insolvenzplanverfahren als neue Möglichkeit, ein Unternehmen aus der Krise zu führen und die endgültige Pleite zu verhindern. Die Autoren haben zahlreiche Verfahren nach dieser Methode erfolgreich durchgeführt.

Andrew Seidl ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und als Insolvenzverwalter tätig. Dr. Torsten Voß ist Geschäftsführer der Unternehmensberatung Logos Consult, die unter anderem auf Insolvenzberatungen spezialisiert ist. Zusammen haben Andrew Seidl und Dr. Torsten Voß bereits zahlreiche Insolvenzplanverfahren erfolgreich abgewickelt.

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Leseprobe
Mit der seit dem 1. Januar 1999 in Kraft getretenen Insolvenzordnung ist eine umfassende Reform herbeigeführt worden, die jedoch von der breiten Öffentlichkeit und der beratenden Zunft gar nicht oder nur in geringem Umfang wahrgenommen wurde. In den Medien und sonstigen Berichterstattungen erfährt man herkömmlicherweise nur etwas über die Verbraucherinsolvenz und die Restschuldbefreiung. Diese beiden Rechtsinstitute sind zwar notwendige Gesetzesänderungen zur Entschuldung privater Haushalte, bilden jedoch nicht den eigentlichen Kern der Reform. Im Gegensatz zu Konkurs-, Vergleichs- (für die alten Bundesländer) beziehungsweise Gesamtvollstreckungsordnung (für die neuen Bundesländer) ist das Leitmotiv der Insolvenzordnung die Sanierung notleidender Unternehmen und damit der Erhalt der Arbeitsplätze und die Verringerung des gesamtvolkswirtschaftlichen Schadens. Hierzu wurde in Anlehnung an das amerikanische Recht das Insolvenzplanverfahren neu in das Gesetz aufgenommen. Dieser neue, aus deutscher Sicht geradezu revolutionäre Ansatz der Unternehmenssanierung ist bisher nicht in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gedrungen. Die Sanierungsmöglichkeiten, die das Insolvenzplanverfahren bietet, können mit einer 'Blackbox' verglichen werden, deren Inhalt nur einer kleinen Schar von Spezialisten bekannt ist. Auf Nachfragen bei einem Rechtsanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Unternehmensberater bezüglich des Sinns und Zwecks des Insolvenzplans und hinsichtlich der hierdurch erzielten Sanierungseffekte erfolgt in aller Regel keine befriedigende Antwort - vielmehr gibt es vage Ausflüchte. Wenn die (drohende) Krise das Unternehmen bereits überschattet, kann der Berater Maßnahmen zur Sanierung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens anbieten, indem er beispielsweise -- dem Unternehmer die Verbindlichkeiten auf ein erträgliches Maß reduziert; -- das Unternehmen von ungünstigen Vertragsverhältnissen kurzfristig und ohne Schaden löst; -- den notwendigen Personalabbau kostenoptimal gestaltet oder auch -- hilft, das Unternehmen von den Sozialplankosten eines notwendigen Personalabbaus zu befreien. Das alles sollte im optimalen Fall geschehen, ohne dass neues Geld in die Hand genommen werden muss. Vielfach wird ein Investor auch nicht darauf hingewiesen, dass er statt eines Asset-Deals auch andere Möglichkeiten hat, das insolvente Unternehmen nach seinen Vorstellungen zu sanieren. In der Praxis spielt das Insolvenzplanverfahren bislang eine untergeordnete Rolle, da es denjenigen, die es angehen sollte - Unternehmer, Gläubiger und Investoren -, weitgehend unbekannt ist. Dies veranschaulicht deutlich die von Schulze & Braun erfasste Insolvenzplanstatistik. So wurden im Jahr 2001 insgesamt lediglich 79 und im Jahr 2002 gerade einmal 121 Unternehmen über das Insolvenzplanverfahren saniert. Im Jahr 2003 erhöhte sich die Zahl der Sanierungen über das Insolvenzplanverfahren auf 126. Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis zu der Gesamtzahl der Unternehmensinsolvenzen dieser Jahre, so wurden lediglich 0,243 Prozent (2001), 0,321 Prozent (2002) und 0,32 Prozent (2003) der insolventen Unternehmen über das Planverfahren gerettet. Wenn Unternehmer, Gläubiger und Investoren mehr über das Sanierungsinstrument des Insolvenzplans gewusst hätten, so wäre die Zahl der Insolvenzplanverfahren nach unserer Überzeugung deutlich höher ausgefallen.
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