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E-Book

Digitale Gesundheit. eHealth in der betrieblichen Gesundheitsförderung

AutorFlorian Schweer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl130 Seiten
ISBN9783668285026
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Gesundheit - Digital Health Management, Note: 1,2, Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH, Veranstaltung: Prävention und Gesundheitsmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgrund des technologischen Fortschrittes erfolgt eine immer stärker werdende Digitalisierung unseres Lebens, welche auch bereits den Bereich der Gesundheit erreicht hat, indem beispielsweise mittels Wearables oder Smartphone-Apps verschiedenste Vitalparameter von jedem selbst gemessen oder Informationen zu unzähligen Themen des Gesundheitsbereiches für jeden und jederzeit online im Internet abrufbar sind. Unterstützt durch das wachsende Gesundheitsbewusstsein unserer Gesellschaft hat diese Entwicklung ein horrendes Tempo erreicht und unter anderem den Begriff der 'digitalen Gesundheit' geschaffen. Doch nicht nur im privaten Bereich, sondern gerade auch für die betriebliche Gesundheitsförderung, welche zum Ziel hat, die Gesundheit der Menschen am Arbeitsplatz durch verschiedenste Maßnahmen zu verbessern, bietet diese Entwicklung ein großes Potential. Dienen die Innovationen der digitalen Gesundheit der Privatperson hauptsächlich dem persönlichen Interesse, so können sie im Bereich der BGF möglicherweise zukünftig zum Erfolgsfaktor werden. Vor allem für externe BGF-Dienstleister ist es deshalb wichtig, sich mit dieser Thematik zu befassen, zukünftige Entwicklungen möglichst gut vorherzusagen und diese Informationen für sich selbst zu nutzen, um sich von Mitbewerbern abzuheben und so im Markt erfolgreich zu sein. Diese Arbeit zeigt zum einen auf, wie die digitale Gesundheit in Zukunft die BGF beeinflussen könnte. Mithilfe der Definition des Einflusses mittels der Anwendung der Delphi-Methode wurde eine Prognose in Form eines möglichst konkreten Zukunftsbildes formuliert. Außerdem wurde nebst der Formulierung des Zukunftsbildes auch dessen Qualität bestimmt. Zum anderen wurden konkrete Handlungsempfehlungen für BGF-Dienstleister erarbeitet und nach Wichtigkeit rangiert.

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Leseprobe

4 Methodik


 

4.1 Forschungsfragen


 

Aufbauend auf der Zielstellung der Arbeit sowie des erarbeiteten gegenwärtigen Kenntnisstandes können folgende Forschungsfragen und untergeordnete Fragestellungen formuliert werden:

 

 Wie definiert sich das Zukunftsbild des Einflusses der digitalen Gesundheit auf die BGF, bezogen auf die kommenden fünf Jahre?

 

 Welches sind jene fünf Entwicklungsmöglichkeiten der digitalen Gesundheit, welche in Bezug auf die BGF am wichtigsten sein werden?

 

 Wie hoch ist der Grad der Wahrscheinlichkeit, dass diese im genannten Zeitraum eine wichtige Rolle spielen werden?

 

 Wie wahrscheinlich wird das Eintreten dieses Zukunftsbildes sein?

 

 Welches sind die fünf wichtigsten Handlungsempfehlungen, welche BGF-Dienstleister befolgen sollten, um auf die zukünftige Entwicklung der digitalen Gesundheit in der BGF bestmöglich vorbereitet zu sein?

 

4.2 Untersuchungsdesign


 

4.2.1 Untersuchungsmethode


 

Als Untersuchungsmethode wurde das Delphi-Verfahren gewählt (vgl. 3.4). Wie unter 3.4.3 erläutert, existiert dafür keine einheitliche methodische Vorgehensweise, da sich diese je nach Zielsetzung der Untersuchung verändert.

 

In dieser Arbeit soll sich an der von Häder (2014, S. 32) empfohlenen Methodik orientiert werden. Danach ist das in dieser Untersuchung anzuwendende Delphi-Verfahren aufgrund der Fragestellungen „Typ 3“ zuzuordnen, welches das Vorgehen bei Delphi-Untersuchungen im Rahmen einer möglichst exakten Vorhersage eines unsicheren Sachverhaltes beschreibt (vgl. 3.4.1). Dieser Typ entspricht dem ursprünglichen Anliegen, welches Delphi-Befragungen verfolgt haben und hat zum Ziel, eine zukünftige Entwicklung „vorherzusagen“.

 

4.2.1.1 Anonymität

 

Ein wichtiges Element der Delphi-Methode ist die Anonymität der Experten untereinander, denn es wird davon ausgegangen, dass es diesen dann leichter fällt, ihr Urteil zu revidieren und somit zu verbessern. Außerdem wird durch die Anonymität eine Meinungsführerschaft, wie sie bei Gruppendiskussionen entstehen kann, verhindert (Häder, 2014, S. 153-155).

 

Demgegenüber ist es aber wichtig, dass die Teilnehmer für die Einschätzung der Gruppenergebnisse, welche ihnen vor jeder neuen Befragungsrunde mitgeteilt werden, von der Kompetenz der anderen Experten überzeugt sind. Deshalb wird den Teilnehmern zwar die Anonymität untereinander zugesichert, gleichzeitig aber auch die Expertise der anderen Teilnehmer hervorgehoben (Häder, S. 155).

 

4.2.2 Stichprobe

 

Bei der Delphi-Methode besteht die Stichprobe aus sogenannten „Experten“. Diese zeichnen sich durch überdurchschnittliches Wissen und Kompetenzen in ihrem Fachgebiet aus.

 

4.2.2.1 Zusammensetzung (Einschlusskriterien)

 

Da bei dieser Methode die Interaktionsprozesse zur Wissensgenerierung im Vordergrund stehen, ist das Ziel der Stichprobenauswahl, eine möglichst hohe Expertise zu gewährleisten, weshalb die Stichprobenauswahl nicht zufällig erfolgt. Sie unterscheidet sich deshalb von der Auswahl von Zielpersonen bei der Umfrageuntersuchung, bei derer die Zufallsstichprobe eine Grundgesamtheit repräsentiert. Vielmehr soll die Zusammensetzung der Stichprobe im Rahmen dieser Untersuchung eine möglichst hohe Expertise im Bereich der BGF sicherstellen. Diese möglichst hohe Expertise stellt somit in gewissem Masse die Grundgesamtheit dar, aus derer durch die Auswahl von Experten eine Stichprobe gebildet wird (Häder, 2014, S. 107).

 

Um ein möglichst hohes Expertenwissen zu gewährleisten, schlagen beispielsweise Richey, Mar & Horner vor, mögliche Untersuchungsteilnehmer anzuschreiben und sie mittels eines standardisierten Fragebogens zu testen (1985, S. 139). Da Häder in Bezug auf dieses Vorgehen Bedenken äußert, genügend Experten finden zu können, wenn die Rekrutierung für ein mehrwelliges Verfahren an einen Wissenstest erinnert (2014, S. 98), wird auf dieses Vorgehen verzichtet und sich auf die Definition von Einschlusskriterien zur Stichprobenauswahl beschränkt.

 

Es sollen deshalb folgende Einschlusskriterien festgelegt werden, welche eine möglichst hohe Expertise im Bereich der BGF sicherstellen sollen:

 

 Beruflich im deutschsprachigen BGF-Markt als Dienstleister tätig

 

 Berufliche Tätigkeit seit mindestens fünf Jahren ausübend

 

Es wird davon ausgegangen, dass Personen, welche seit mindestens fünf Jahren als Dienstleister im BGF-Markt tätig sind, über die nötige Expertise zur Beantwortung der Fragestellungen verfügen. Weiter wird die Zielgruppe geografisch auf den deutschsprachigen Markt begrenzt.

 

Da anzunehmen ist, dass viele BGF-Dienstleister als Quereinsteiger ihren Weg in die Branche gefunden haben, wird auf die fachliche Qualifikation als Einschlusskriterium, beispielsweise eines bestimmten Berufsabschlusses, verzichtet.

 

4.2.2.2 Umfang

 

Duffield stellte 1993 fest, dass die Ergebnisse der Delphi-Methode von der Größe der Expertengruppe unabhängig sind und empfiehlt den Einsatz kleinerer Panelgrößen aufgrund der leichteren Organisation derer (S. 236).

 

Cuhls, Breiner & Grupp hingegen empfehlen eine möglichst große Anzahl an Experten, da niemand genau wissen könne, wie die Zukunft aussieht und es erwiesen sei, dass bei einer großen Anzahl Antworten individuelle Schätzfehler ausgemittelt werden könnten und sich somit die Wahrscheinlichkeit einer treffsichereren Prognose erhöhe (1995, S. 13).

 

Auch Häder stellt fest, dass kein Konsens in Bezug auf Regeln für den Umfang der Stichprobe besteht und nennt verschiedenste Untersuchungen, in denen die Umfanggröße zwischen 6 und 4‘196 betragen hat (2014, S. 101). Weiter stellt er fest, dass die Güte nicht automatisch mit der Anzahl der befragten Personen steigt und diese deshalb keine Rolle spielt (2014, S. 104-105).

 

Für diese Arbeit wird deshalb ein Umfang von 20>n>10 als in Bezug auf die Stichprobenrekrutierung realistisch angesehen, deshalb als optimal erachtet und somit angestrebt.

 

4.2.2.3 Rekrutierung

 

Da für die Rekrutierung keine methodischen Standards existieren (Häder, 2014, S. 104), wird folgendermaßen vorgegangen:

 

Die möglichen Teilnehmer sollen im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung erstmalig kontaktiert werden. Im Gegensatz zur Variante, die erste Kontaktaufnahme mit dem Versand des ersten Fragebogens zu kombinieren, wird sich durch die vorgängige Kontaktaufnahme eine größere Beteiligungsquote erhofft, da sie dem Empfänger Bedenkzeit und die Klärung von Fragen ermöglicht.

 

Die Kontaktaufnahme erfolgt elektronisch mittels Email. Dieses Vorgehen spart im Vergleich zu einem Postversand aufgrund der elektronischen Übermittlung Zeit und durch den Wegfall der Frankierung finanzielle Mittel. Die Kontaktadressen werden über die am häufigsten verwendete Suchmaschine „Google“ in Erfahrung gebracht (Google Inc., 2016). Dabei werden die Suchwörter „BGF“ (abgekürzt und ausgeschrieben) sowie „Unternehmen“, „Dienstleister“ und „Anbieter“ verwendet.

 

Im Anschreiben, welches rund vier Wochen vor dem Versand der Fragebögen der ersten Befragungsrunde versendet wird, werden die Kontaktierten über die Zielsetzung der Arbeit, die Methodik der Delphi-Untersuchung, den Untersuchungsablauf und die Einschlusskriterien informiert. Aufgrund der anzunehmenden Vernetzung der Dienstleister untereinander werden sie nebst der Anfrage für eine Teilnahme außerdem gebeten, die Kontaktdaten weiterer möglicher Experten zu vermitteln. So kann mittels eines Schneeballverfahrens die Anzahl möglicher Untersuchungsteilnehmer erhöht werden. Um die Teilnahmeschwelle möglichst gering zu halten, werden die potentiellen Teilnehmer im Anschreiben wenn möglich persönlich angesprochen und es wird auf das Ausfüllen einer schriftlichen Teilnahmebestätigung verzichtet. Die Zu- oder Absage erfolgt somit unkompliziert per Rückantwort der Emailnachricht.

 

Das Anschreiben ist im Anhang ersichtlich.

 

4.2.2.4 Reduktion der Panelmortalität

 

Da die Experten bei einer Delphiuntersuchung mehrere Befragungsrunden absolvieren und deshalb über einen langen Zeitraum motiviert werden müssen, muss bei dieser Befragungsmethode der Panelmortalität große Beachtung geschenkt werden. Denn nur wenn diese möglichst klein gehalten werden kann, kann das gesamte Wissenspotenzial aller Teilnehmer ausgeschöpft und die Studie somit erfolgreich durchgeführt werden. Gelingt das nicht, führt dies zu Informationsverlusten (Häder, 2014, S. 163).

 

Aus diesem Grund wird bei jeder Befragungsrunde eine Nachfassaktion durchgeführt, bei...

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