Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Lehrstuhl für Management), Sprache: Deutsch, Abstract: Im zunehmenden gesellschaftlichen Wandel scheint alles möglich zu sein: In der westlichen Zivilisation wachsen wir heutzutage damit auf, dass wir unser Leben nicht mehr nach strengen Regeln einrichten müssen. Wir haben die Wahl, welchen Beruf wir ergreifen wollen, ob wir allein oder in einer Partnerschaft leben möchten, ob wir Kinder in die Welt setzen und ob wir heiraten. Wir entscheiden, welche Prioritäten wir in unserer Arbeit, in unserem privaten und gesellschaftlichen Leben setzen. Bei allen Entscheidungsmöglichkeiten, die uns heute offen stehen, blieb allerdings eines konstant: Wir glauben, uns frei zu entscheiden und orientieren uns doch - meist unbewusst - an einer Wertekultur, die einige unserer Entscheidungen befürwortet, sie als 'normal' darstellt, andere dagegen als Abweichungen von der Norm bewertet. Das heißt, wir können zwar frei entscheiden, wie wir leben möchten, aber in diesem Entscheidungs-kontinuum existiert eine Hierarchie. Rommelspacher spricht von einer 'Dominanzkultur' (vgl. 1998), welche sich durch ein Netz unterschied-lichster Machtdimensionen auszeichnet. Die dominante Kultur in Deutschland vereinigt Attribute wie weiß, christlich sozialisiert, männlich, nicht-behindert, deutsche Staatsbürgerschaft, mittleres Alter und heterosexuell. Die Konzentration vieler dieser Attribute wird in unserer westlichen Kultur als Privileg gewertet, welches in der hierarchischen Dominanzstruktur Macht und Entscheidungsgewalt gewährt. 'Die Kohäsion, der Zusammenhalt der in diesem Netzwerk Privilegierten läßt sie möglichst alle Zugänge zu den Ressourcen für die Außenstehenden verschließen, was [...] durch Strukturen [geschieht], die eine stabile Asymmetrie in der Verteilung von sozialen Positionen, das heißt von politischem und kulturellem Einfluß gewährleisten' (Rommelspacher 1998, S. 25). Darüber hinaus hat diese Gruppe die Möglichkeit - durch die Macht-zuschreibung legitimiert - die Bewertungsstandards hinsichtlich norm-adäquaten Verhaltens zu setzen. Das heißt aber nicht, dass die Setzung von Standards auf jeden Fall und immer bewusst abläuft oder auf eine einzelne Person zurückzuführen ist. Die Dominanzkultur prägt unser aller Wahrnehmung und Handeln und ist gesellschaftlich fest verankert (a.a.O.). Es ist an diesem Punkt demnach wichtig festzuhalten, dass diese Machtmechanismen oft internalisiert sind, was sie deswegen aber nicht zwangsläufig legitimiert.[...]
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