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E-Book

"Du? - Nie!"

"... aber was wenn doch?!"

AutorIris Dapper
VerlagTWENTYSIX
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783740757748
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
"Du? Nie!" - ein Kommentar, der zwar nicht verhindert, wer man ist, aber wer man sein könnte! Zumindest wenn man ihn ständig hört und ihm irgendwann glaubt. Die Geschichte der Autorin, Iris Dapper, zeigt, dass auch sie ihn sehr oft in ihrem Leben gehört hat (privat und beruflich), aber auch, wie sich ihr Leben änderte, als sie lernte, das negative Gefühl bei dieser Aussage in ein positives "... aber was wenn doch?!" zu lenken. Sie nimmt die Leserinnen und Leser mit auf ihre Reise, die sie trotz aller Widerstände bis nach Dubai und Kuwait führte. Auf ihrem Weg stellte sie sich nicht nur vielen Herausforderungen, sondern erlebte auch sehr viel Schönes, auf das sie zurückschauen kann. Ein Buch das Mut machen soll - an sich zu glauben und sich der eigenen Stärken intensiver bewusst zu werden! Dazu teilt die Autorin ihre Erfahrungen, Gedanken und Tipps, die auch ihr geholfen haben um weiterzukommen, Wünsche zu realisieren und am Ende zu hören: "Wenn nicht Sie - wer dann?".

Die Autorin, Iris Dapper, Jahrgang 1960, lebte über zehn Jahre in Dubai und Kuwait, wo sie die Chance hatte, ihre eigenen Wünsche und Träume (beruflich und privat) zu verwirklichen. Aber der Weg dorthin war lang und gepflastert von Mobbing, Ablehnung und der Tatsache, dass ihr diesen Schritt niemand zutraute. Seit ihrer Rückkehr erlebt sie als Dozentin und Coach, wie viele Menschen das auch erleben. Aber auch wie sehr es ihren Gesprächspartnern (w/m) hilft, ihre Gedanken, Erfahrungen und Beispiele echter Lebenssituationen für die eigenen Wege und zur Stärkung ihrer Persönlichkeiten zu nutzen.

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Leseprobe

„DU? – NIE!“ – die treibende Kraft


Der Anfang meiner beruflichen Karriere hatte noch etwas Gutes. Als Arzthelferin (heute Medizinische Fachangestellte genannt) hatte ich einen Chef, der aus dem ursprünglichen Persien (dem heutigen Iran) kam. Dieser Mann war nicht nur ein extrem guter Unfallchirurg; er hatte auch eine Ausstrahlung, die mich in den Bann zog. Ob es seine dunklen Augen waren oder die Art, wie er mit mir umging, weiß ich nicht mehr so genau. Es wird eine Kombination aus Beidem gewesen sein. Was mir aber immer in Erinnerung blieb war seine Einstellung, die hieß „Schönheit vergeht – Wissen nie!“. Dieser Mann war unglaublich belesen und hatte Antworten auf meine Fragen aus den unterschiedlichsten Gebieten. Und er liebte es, sein Wissen weiterzugeben.

Bereits während meiner Ausbildung sah ich, dass sich auch mein Chef selbst ständig weiterbildete. Das „entfachte“ auch bei mir das Interesse und den Willen immer mehr wissen zu wollen. Ich fragte und lernte viel; und dadurch erfuhr ich zum ersten Mal, was es heißt, Anerkennung zu erhalten. Mein Chef förderte meinen neu entflammten Lernwillen und brachte mir wirkliches Vertrauen entgegen. Es war egal, ob es darum ging, seine Villa zu betreuen, wenn er in Urlaub war (ich hatte einen Schlüssel und durfte mich dort frei bewegen – sogar den Kühlschrank hatte er immer für mich aufgefüllt, wenn er auf Reisen ging) oder die Tatsache, dass ich die einzige aus dem Team war, die ihm seine Spritzen geben durfte. Und im Umkehrschluss sorgte diese Anerkennung wiederum dafür, dass ich immer ehrgeiziger wurde und an mich selbst immer höhere Anforderungen stellte als Andere.

Dies wirkte sich nicht nur auf mein berufliches Wissen, sondern auch auf mein Selbstwertgefühl aus. Ich war in der Zwischenzeit zur Ersten Kraft geworden und leitete zum Beispiel auch die Notdienst-Einsätze, als mir meine erste „große Liebe“ quasi in die Praxis getragen wurde. Es war während eines Sonntag-Notdienstes als ein Mann, der während eines Reitturnieres einen Unfall hatte, zu uns in die Praxis gebracht wurde. Als ich ihn das erste Mal sah, sah ich erst einmal … nichts. Denn man konnte weder sehen, wer er war, noch wie er wirklich aussah. Man sah nur Schlamm und Blut, da sich sein Pferd bei einem Sprung überschlagen hatte und ihn durch die Holzbalken gedrückt hatte. Es brauchte zuerst Stunden um ihn so zu reinigen, dass man die Verletzungen richtig sehen konnte und hunderte von Holzspänen aus Armen, Rücken, Beinen etc. zu entfernen. Erst danach konnte ich einigermaßen erkennen, dass es sich um einen attraktiven Mann handelte. Allerdings etwa 20 Jahre älter als ich.

Es war das erste Mal dass ich mich von einem Mann wirklich angezogen fühlte. Ich kannte aus meiner Schulzeit ja nur die Jungs, die entweder in meiner Klasse oder etwas höher waren. Und die waren für mich durch all die Hänseleien und Verletzungen mehr als uninteressant! Jetzt aber war eine andere Situation. Während der folgenden Wochen lernte ich diesen Mann besser kennen, denn sobald er zur täglichen Behandlung in der Praxis auftauchte, waren meine Kolleginnen „verschwunden“. Sie trauten sich kaum an ihn heran, da die Behandlung durch die vielen Verletzungen ziemlich schwierig war. Man konnte ihn fast nur mit „Samtpfötchen“ anfassen; jede Berührung oder Bewegung war für ihn äußerst schmerzhaft. Ich hatte also jeden Tag ein bis zwei Stunden Zeit, in denen wir uns natürlich unterhielten und besser kennenlernten. Und so kam es, dass ich mich über die Wochen das erste Mal verliebte.

Gleichzeitig merkte ich noch etwas Anderes – nämlich dass mich dieser Altersunterschied reizte. Nicht nur, weil ich es mit einem gestandenen Mann zu tun hatte, der mit mir so anders umging als die jungen Typen, die ich bis dahin kannte. Er verwöhnte mich und gab mir das Gefühl, das alles wert zu sein. Ich genoss diese Zeit und natürlich auch die Reisen, auf denen ich ihn begleiten durfte. Es war einfach schön, sich in schönen Hotels aufhalten zu dürfen und (da ich auch damals schon ein recht gutes Englisch sprach) Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Viel wichtiger für mich aber noch war, dass er als Hotelier eine Menge von der Welt wusste und ich die Chance nutzen konnte, etliches von ihm und den unterschiedlichsten Bereichen lernen zu können. Ich genoss diese Situation und war wie ein Schwamm – egal ob es das Wissen über Weine war, den Umgang mit erfolgreichen Menschen oder die Organisation von Events – ich saugte alles auf.

Leider traf diese anerkennende Art nicht auf andere Personen zu, die ich sonst bei meiner Suche nach einem „Weg nach oben“ traf. So war mein nächster beruflicher Schritt eine weiterführende Ausbildung zur „Staatlich geprüften Pharmareferentin“. Aber beim Vorstellungsgespräch wurde ich vom Personalchef mit der Frage attackiert „Sind Sie eigentlich gesund? Aufgrund Ihres Gewichtes könnte es ein, dass Sie nicht belastungsfähig sind!“. Heutzutage würde man bei einer solchen Aussage vor Gericht landen.

Und nicht nur bei diesem Gespräch war er überheblich, anmaßend und abwertend. Denn bei meiner Einstellung kam dann noch der Kommentar „Bei Ihnen bin ich froh, wenn Sie die Prüfung mit einer vier (ausreichend) schaffen“. Da fragt man sich doch warum er mich überhaupt einstellte. Ich antwortete nur höflich „Wenn Sie mit einer vier zufrieden sind – ich nicht!“ und sorgte damit im Endeffekt dafür, dass er sich selbst einen Schlag versetzte. Denn er meinte in seiner arroganten Art „Für jede eins in einer der drei schriftlichen Prüfung zahle ich eine Kiste Champagner“ – und das Ganze mit einem hämischen Grinsen und vor allen anderen Kollegen. Tja – man könnte sagen „dumm gelaufen“! Ich wünschte, ich könnte Ihnen jetzt genau den dämlichen Gesichtsausdruck beschreiben als ich die Resultate der Prüfung erhielt: In zwei Fächern 96 % und in einem Fach 98 % das hieß drei Mal die Abschlussnote eins und somit drei Kisten Champagner ... die ich natürlich mit all den Kollegen, vor denen er mich bloßstellen bzw. blamieren wollte, teilte. Der Schuss war gründlich nach hinten losgegangen …

Sobald ich meinen Dienst als Pharmareferentin antrat, merkte ich allerdings schnell, dass dies nicht mein Beruf ist. Ich kam mir wie ein Postbote für Medikamente vor. Und das noch in einem Einsatzgebiet, was ich nicht mochte. Aber ich sollte ja nach den ersten sechs Monaten zurückkommen und im Raum Köln eingesetzt werden. Das war für mich wichtig – nicht nur aus Gründen der ungeliebten Umgebung. Mein Freund und ich hatten geplant, dass nach Abschluss meiner Prüfung und dem beruflichen Einsatz nahe unserem Wohnort heiraten wollten. Keiner konnte mit dem rechnen was dann passierte. Das „Du? – Nie?“ schlug gleich doppelt zu.

Zuerst von Seiten der Firma, die mich ohne jegliche Vorwarnung informierte, dass sie es sich anders überlegt hätten und das Gebiet Köln anders besetzt worden sei (was für mich bedeutete, dass ich im Raum Stuttgart bleiben sollte). Schlimmer aber noch war dann die Situation im privaten Bereich.

Eigentlich wollte ich den Besuch zu Hause anlässlich einer (unvermeidbaren) Familienfeier nutzen, um meinen Freund zu besuchen und ihn zu fragen, wie wir mit der Situation und Entscheidung der Firma umgehen sollen. Also überlegte ich kurz, wo ich ihn am besten überraschen könnte – in seinem Hotel oder im Reitstall. Da es Mittagszeit war, fuhr ich zum Hotel. Als ich das Haus betrat, kam mir seine Restaurantleiterin entgegen ... die kreidebleich wurde, als sie mich sah. Als ich sie fragte, wo mein Freund sei, stammelte sie nur „Er ist nicht da“. Dabei machte mich die Art, wie sie es sagte, sehr misstrauisch und ich hakte so lange nach, bis sie mit der Wahrheit herausrückte. Er lag in Essen in einem Krankenhaus – einer Krebsklinik!

Ich weiß noch genau, dass es mir bei der Antwort schlecht wurde. Mir gingen tausend Sachen durch den Kopf. Was war passiert? Warum Krebsklinik? Keiner hatte mir irgendetwas gesagt. Ich machte mich also auf den Weg ins Krankenhaus und wollte gerade in sein Zimmer gehen, als mir ein Arzt entgegenkam und fragte, wer ich denn sei. Als ich ihm sagte, ich sei die zukünftige Ehefrau des Patienten, meinte er nur „Das glaube ich nicht!“. Diese Aussage machte ich unglaublich wütend und er erklärte mir, was er meinte. Nämlich dass mein Freund eine Operation hatte; dabei ein Krebsgeschwür angeschnitten wurde und dieser Krebs sich jetzt über die Lymphbahnen unglaublich schnell verbreitet... Als ich das Zimmer betrat, sah ich, was der Arzt meinte. Mein Freund, der ein durchtrainierter Sportler war, lag dort mit nur noch 38 Kilogramm.

Was direkt danach passierte, weiß ich nicht mehr so genau. Nur, dass ich weinend zusammenbrach und mich fühlte, als ob mir jemand die Beine weggezogen hätte. Nach einiger Zeit fuhr ich zu meinen Eltern und erzählte ihnen, was passiert war. Ich beschloss, sofort meine Sachen zu holen und zurückkommen, um mich um meinen Freund kümmern. Die Familienfeier...

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