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Duale Reihe Innere Medizin

VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2018
ReiheDuale Reihe 
Seitenanzahl1536 Seiten
ISBN9783132407732
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis86,99 EUR
Kompetente Antworten auf alle Fragen zur Inneren Medizin: Mit diesem Lehrbuch bist du perfekt auf den zweiten Abschnitt der ÄP vorbereitet und es wird dich kompetent während deiner Weiterbildung zum Facharzt begleiten. Die übersichtliche Struktur, exzellente Grafiken, klinische Abbildungen und übersichtliche Tabellen helfen dir, auch komplexe Sachverhalte schnell zu erfassen und Zusammenhänge der Inneren Medizin zu verstehen. - die wichtigsten Leitsymptome - zahlreiche klinische Fallbeispiele - aktuelle und praxisnahe Informationen In der neuen Auflage wurden alle Kapitel gründlich überarbeitet und aktualisiert. Duale Reihe: Ausführliche Lehrbücher zum vertiefenden Lernen mit vielen didaktischen Elementen sowie Abbildungen und Tabellen, die das Lernen erleichtern. Der Text in der Randspalte dient als Repetitorium und kann zur gezielten Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Hier findest du die wichtigsten Aussagen des Haupttextes gebündelt und hast die zugehörigen Abbildungen und Tabellen immer im Blick. Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht dir ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Leseprobe

| © Markus Voll / Prometheus. Thieme

1 Anatomie und Physiologie


1.1 Anatomie


R. Köster, Ch. W. Hamm*

1.1.1 Entwicklung


Das Herzgewebe stammt aus dem Mesoderm. Das Herz entwickelt sich aus dem Herzschlauch. Durch Septierung entstehen die vier Höhlen der Herzanlage. Die großen Arterien entstammen den Kiemenbogenarterien, die Vv. cavae den Kardinalvenen.

Das Gewebe der Herzanlage entstammt, wie alle Bestandteile des Herz-Kreislauf-Systems, dem Mesoderm. Das Herz entwickelt sich aus dem Herzschlauch, der sich bis zum Ende des 1. Lebensmonats verlängert und zur Herzschleife faltet. Aus der Herzschleife entsteht durch Septierungsvorgänge bis zur 7. Woche die Herzstruktur mit vier Höhlen. Der Schlunddarm (die Anlage des Pharynx) wird von sechs paarigen Kiemenbogenarterien eingefasst, die sich zurückbilden oder an ihre entsprechende Position wandern und sich in Teile der großen Arterien umwandeln. In der Embryonalzeit werden drei Venensysteme angelegt. Aus einem, den Kardinalvenen, gehen die Vv. cavae hervor.

1.1.2 Blutkreislauf prä- und postpartal


Präpartal strömt Blut aus der Plazenta zum rechten Vorhof. In den Systemkreislauf gelangt es über rechten Ventrikel, Pulmonalarterie, offenen Ductus arteriosus oder Foramen ovale, linken Vorhof und Ventrikel.

Der pulmonale Widerstand ist in utero hoch, der größte Teil des Blutes umgeht die Lunge. Er fällt postpartal, die Perfusion nimmt zu und der Ductus arteriosus sowie das Foramen ovale verschließen sich ( ▶ Abb. 1.1).

Präpartal strömt das Blut aus der Plazenta zum rechten Vorhof.

Von dort fließt es entweder zum rechten Ventrikel, über die Pulmonalarterie und den offenen Ductus arteriosus in die deszendierende Aorta, oder es passiert das Foramen ovale und fließt direkt zum linken Vorhof und über den linken Ventrikel in den systemischen Kreislauf. Der pulmonale Widerstand ist in utero hoch, sodass das Blut zum größten Teil durch den offenen Ductus arteriosus und nicht durch die Lunge fließt. Zum Zeitpunkt der Geburt fällt der pulmonale Gefäßwiderstand, die Lunge wird stärker durchblutet und der Ductus arteriosus schließt sich ( ▶ Abb. 1.1). Durch den höheren Druck im linken Vorhof wird das Foramen ovale nach der Geburt zunächst funktionell, dann anatomisch verschlossen.

Schematische Darstellung des prä- und postpartalen Kreislaufs

Abb. 1.1 

(nach: Gortner L., Meyer S., Sitzmann F. C.: Duale Reihe Pädiatrie, Thieme; 2012)

Das Herz

Abb. 1.2 

(nach: van den Berg, F. (Hrsg.): Angewandte Physiologie Band 2, Thieme; 2005)

Abb. 1.2a Blick auf die vier Herzkammern, die Richtung des Blutstroms ist mit Pfeilen gekennzeichnet.

(nach: van den Berg, F. (Hrsg.): Angewandte Physiologie Band 2, Thieme; 2005)

Abb. 1.2b Erregungsbildungs- und -leitungssystem.

(nach: van den Berg, F. (Hrsg.): Angewandte Physiologie Band 2, Thieme; 2005)

1.1.3 Herzbinnenräume


Das Herz besteht aus zwei Vorhöfen und zwei Kammern. Ein Septum trennt die rechte und die linke Herzhälfte ( ▶ Abb. 1.2a). Die rechte Herzhälfte unterhält den Lungenkreislauf, während die linke den Körperkreislauf aufrechterhält.

Die V. cava mündet in den rechten Vorhof, die Pulmonalvenen münden in den linken Vorhof. Aus dem rechten Ventrikel entspringt der Truncus pulmonalis, aus dem linken die Aorta.

Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Blutkreislauf durch Pumpaktionen unterhält. Es besteht aus vier funktionell gekoppelten Höhlen, die in zwei Vorhöfe und zwei Kammern unterteilt sind. Ein Septum trennt die rechte und die linke Herzhälfte, die jeweils aus einem Vorhof und einer Kammer bestehen ( ▶ Abb. 1.2a). Die rechte Herzhälfte unterhält den ▶ Lungenkreislauf, den sog. „kleinen Kreislauf“, das Niederdrucksystem, während die linke Herzhälfte den ▶ Körperkreislauf, den sog. „großen Kreislauf“, das Hochdrucksystem, aufrechterhält. Dementsprechend weist der linke Ventrikel im Vergleich zum rechten eine stärkere Muskulatur auf.

Die obere und untere V. cava münden in den rechten Vorhof, die Pulmonalvenen münden in den linken Vorhof. Aus dem rechten Ventrikel entspringt der Truncus pulmonalis, aus dem linken Ventrikel die Aorta.

1.1.4 Aufbau der Herzwand und des Erregungsleitungssystems


Die Herzwand besteht aus Endokard, Myokard und Epikard.

Das Endokard, bestehend aus Endothelzellen und Basalmembran, kleidet das gesamte Herz aus.

Das Endokard kleidet die Hohlräume des Herzens vollständig aus und besteht aus einer Endothelzellschicht und der Basalmembran. Durch subendokardiales Bindegewebe ist das Endokard mit dem Myokard verbunden.

Die vier Herzklappen sind Differenzierungen des Endokards. Zwischen den Vorhöfen und den Kammern liegen die Trikuspidal- und Mitralklappe (Atrioventrikular-/Segelklappen), deren Ränder über Sehnenfäden (Chordae tendineae) mit Papillarmuskeln verbunden sind. Die Pulmonalklappe liegt am Ansatz der A. pulmonalis und die Aortenklappe am Aortenansatz (Semilunar-/Taschenklappen). Die Herzklappen liegen in der Ventilebene.

Die vier Herzklappen sind Differenzierungen des Endokards. Funktionell handelt es sich bei ihnen um Ventile, welche die Strömungsrichtung des Blutes während der Herzaktion bestimmen. Die Atrioventrikularklappen (AV-Klappen) liegen zwischen Vorhof und Ventrikel. Im rechten Herzen befindet sich an dieser Stelle die 3-segelige Trikuspidalklappe und im linken Herzen die 2-segelige Mitralklappe. Die Ränder der Segelklappen sind über Sehnenfäden (Chordae tendineae) mit Papillarmuskeln verbunden. Zwischen dem rechten Ventrikel und der A. pulmonalis liegt am Ansatz der A. pulmonalis die Pulmonalklappe, zwischen linkem Ventrikel und Aortenansatz die Aortenklappe. Diese beiden Klappen werden auch als Taschen- oder Semilunarklappen bezeichnet. Sie werden jeweils aus drei Klappenanteilen gebildet. Alle vier Herzklappen liegen in der sogenannten Ventilebene. Zur Öffnung und Schließung der Klappen während des Herzzyklus s.  ▶ Abb. 1.6.

Im Myokard sind die Herzmuskelzellen in schraubenförmig verlaufenden Bündeln angeordnet.

Das Myokard besteht aus Herzmuskelgewebe. Die Herzmuskelzellen sind zu Bündeln geordnet, die einen schraubenförmigen Verlauf aufweisen. Diese Anordnung ermöglicht eine effiziente und gleichmäßige Kontraktion der gesamten Kammer während der Systole.

Die Querstreifung der Herzmuskulatur entsteht durch intrazelluläre Aktin- und Myosinfilamente. Diese schieben sich bei einer Kontraktion ...

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