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Due Diligence und neues Insiderrecht.

Die Problematik der Due Diligence vor außerbörslichen Paketerwerben unter besonderer Berücksichtigung der Auslegungsmethodik angeglichenen Rechts.

AutorLukas Kemnitz
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheAbhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht 14
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783428523894
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Das Phänomen der Due Diligence hat in den letzten Jahren eine große Verbreitung erfahren: Mittlerweile werden vor allen größeren und mittleren Unternehmenskäufen Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt. Allerdings war lange umstritten, inwieweit sich der Siegeszug der Due Diligence mit geltendem Recht vereinbaren lässt. Fraglich war insbesondere, inwieweit Informationsweitergabe und anschließender Erwerb mit insiderrechtlichen Regelungen in Einklang gebracht werden können. Letztlich wurde diese Frage jedoch ganz überwiegend bejaht. Im Bereich des Insiderrechts wurde dieses Problem jedoch durch das Anlegerschutzverbesserungsgesetz (AnSVG) neu aufgeworfen: Gerade die Änderung des Verbotstatbestands des Wortlauts des § 14 WpHG von 'unter Ausnutzung' zu 'unter Verwendung' sorgte hier für erhebliche Verunsicherung. So wurde in Frage gestellt, ob die Durchführung einer Due Diligence vor Paketerwerben weiterhin möglich ist. Diese Fragestellung ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Lukas Kemnitz stellt zunächst das Phänomen der Due Diligence näher dar und geht auf die zugrunde liegenden praktischen und rechtlichen Notwendigkeiten im Einzelnen ein. Anschließend werden die bisherige Rechtslage und die wirtschaftspolitischen Hintergründe des Insiderrechts erörtert. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Änderungen durch das AnSVG den bisherigen Ansatz tatsächlich in Frage stellen; hierzu wird zunächst ein eigenes Interpretationsmodell für nationale Vorschriften zur Umsetzung europäischer Richtlinien entwickelt, auf dessen Grundlage im letzten Schritt eine belastbare Interpretation des neuen Rechts gefunden wird. Im Ergebnis wird festgestellt, dass der bisherige Rechtszustand weitgehend unverändert fortbesteht: Due-Diligence-Prüfungen vor Unternehmenskäufen bleiben mit dem geltenden Recht vereinbar.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
A. Einleitung14
B. Begriff und Institut der Due Diligence16
I. Herkunft und Bedeutung16
II. Die Due Diligence in Deutschland17
III. Funktionen der Due Diligence18
1. Informationsbeschaffungsfunktion18
2. Risikoermittlung19
3. Wertermittlung, Tatsachengrundlage für Gewährleistungsregeln19
4. Dokumentationsfunktion20
C. Notwendigkeit der Due Diligence21
I. Grundlage für individuelles Gewährleistungsregime21
1. Unbefriedigende Rechtslage vor der Schuldrechtsreform21
2. Neue Rechtslage nach der Schuldrechtsreform23
a) Individuelles Gewährleistungsregime weiterhin notwendig23
b) Problem des § 444 BGB25
3. Zwischenergebnis26
II. Due Diligence vor M&A-Transaktion als Verkehrssitte?26
III. Due Diligence zur Haftungsbegrenzung im Innenverhältnis28
IV. Verkürzung der Gewährleistungsrechte des Erwerbers?30
V. Zwischenergebnis31
D. Bisherige Zulässigkeit der Due Diligence vor Paketerwerben33
I. Aktienrecht – §§ 93, 404 AktG33
1. Die Ansicht Lutters34
2. Die Gegenansicht35
3. Stellungnahme35
II. Kapitalmarktrecht – § 14 WpHG aF37
1. Exkurs: wirtschaftspolitische Zielsetzungen38
a) Kapitalmarkttheoretische Argumente39
aa) Zweifel an der Notwendigkeit von Insiderhandelsverboten39
bb) Die Gegenposition und das Modell Akerlofs39
cc) Zwischenergebnis42
b) Principal-Agent-Argumentation42
c) Fazit43
2. Auf Seiten des Erwerbers: Verstoß gegen § 14 Abs. 2 WpHG aF?44
a) Negative Insidertatsachen45
b) Positive Insidertatsachen46
3. Verstoß der Zielgesellschaft gegen § 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG?47
a) Die herrschende Meinung47
aa) Die Gesetzesbegründung48
bb) Die zugrunde liegende EG-Richtlinie48
cc) Berechtigte Interessen der Zielgesellschaft49
b) Die Kritik der Mindermeinung49
c) Stellungnahme: Mindermeinung überzeugt nicht50
4. Zwischenergebnis52
E. Neue Rechtslage53
I. Geänderter Normtext des § 14 WpHG53
II. Auslegung, Auswirkungen: Stellungnahmen in der Literatur54
1. Stellungnahme von Ziemons54
2. Stellungnahme von Diekmann/Sustmann55
3. Stellungnahme von Fromm-Russenschuck/Banerjea56
4. Die Rechtsauffassung der BaFin57
5. Kritik an den dargestellten Auffassungen58
a) Ziemons58
b) Diekmann/Sustmann59
c) Fromm-Russenschuck/Banerjea60
d) Emittentenleitfaden der BaFin61
e) Fazit62
6. Zwischenergebnis: Notwendigkeit systematischer Analyse63
III. Eigene Auslegung des § 14 WpHG nF64
1. Auslegung der zugrunde liegenden Richtlinie64
a) Auslegung europäischer Richtlinien im Allgemeinen65
aa) Grammatische Auslegung65
bb) Systematische und teleologische Auslegung65
cc) Historische Auslegung67
dd) Zusammenfassung68
b) Konkret: Auslegung der Marktmissbrauchsrichtlinie68
aa) Wortlaut68
(1) Art. 2 der Marktmissbrauchsrichtlinie69
(2) Die Erwägungsgründe der Marktmissbrauchsrichtlinie70
(3) Wortlaut-Auslegung im engeren Sinn72
(4) Zwischenergebnis76
bb) Systematische Auslegung76
(1) Die Marktmissbrauchsrichtlinie selbst77
(2) Das Umfeld der Richtlinie78
(3) Zwischenergebnis78
cc) Teleologische Auslegung79
(1) Ermittlung des Zwecks der Vorschrift79
(2) Vergleich mit den bisherigen Auslegungsschritten81
(3) Teleologische Reduktion82
(a) Gefahren für Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts?82
(b) Schutz des Vertragspartners?87
(c) Konsequenz87
(4) Zwischenergebnis90
dd) Historische Auslegung90
ee) Fazit93
2. Auslegungsmethodik für angeglichene Norm nationalen Rechts93
a) Zur Terminologie94
b) Verpflichtung zur richtlinienkonformen Auslegung95
c) Voraussetzungen der richtlinienkonformen Auslegung98
d) Verhältnis zu anderen Auslegungsmethoden100
aa) „Vorrang“ der richtlinienkonformen Auslegung?100
bb) „Vorzug“ statt „Vorrang“101
e) Grenzen der richtlinienkonformen Auslegung103
aa) Wortlaut als Grenze der richtlinienkonformen Auslegung103
bb) Differenzierte Lösung104
3. Auslegung im konkreten Fall: Bedeutung des § 14 WpHG nF106
a) Ermittlung der nationalen Auslegungsgrenzen106
aa) Wortlaut und Systematik107
bb) Zweck der Vorschrift109
cc) Zwischenergebnis111
b) Richtlinienkonforme Auslegung innerhalb des Rahmens112
aa) Auslegung nach tradierten Kriterien112
bb) Determinierung durch Marktmissbrauchsrichtlinie113
IV. Zusammenfassung der Ergebnisse115
V. Ausblick116
Literaturverzeichnis119
Sachverzeichnis128

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