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E-Book

e-Supply Chain: Wege der Optimierung

AutorNina Brodersen
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl72 Seiten
ISBN9783656227427
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,3, Fachhochschule Koblenz - Standort RheinAhrCampus Remagen, Veranstaltung: Betriebswirtschaftslehre und Logistik, E-Business, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Supply Chain Management hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese Veränderung liegt darin begründet, dass die immer stärker werdenden Märkte einen fundamentalen Wandel erfahren. Weitere Aspekte sind die gestiegenen Kundenanforderungen, verkürzte Produktlebenszyklen, die zunehmende Globalisierung sowie die steigende Relevanz der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. All diese neuen Anforderungen erhöhen den Wettbewerbsdruck der einzelnen Unternehmen, die daraufhin häufig mit einer Konzentration auf ihre Kernkompetenzen und somit der Auslagerung von eigenen Prozessen an andere Unternehmen reagieren. Es wird also zunehmend wichtiger Unternehmensnetzwerke sowie Unternehmenskooperationen aufzubauen. Dies zwingt Unternehmen u.a. dazu ihre Supply Chains effektiver zu gestalten und neuartige Systeme einzuführen. Für ein Unternehmen ist es von großer Bedeutung schnell auf Veränderungen reagieren zu können, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Supply Chain Management ist ein strategisches Managementkonzept, welches die Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette innerbetrieblich sowie unternehmensübergreifend steuert und optimiert. Dies kann mit Hilfe von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien hinsichtlich Kosten, Flexibilität und Geschwindigkeit noch effizienter gestaltet werden, um fortwährend Wettbewerbsvorteile zu sichern. Hierbei ist zu erwähnen, dass ein durchgängiger Waren-, Informations- und Finanzfluss eine sehr wichtige Voraussetzung für die Planung, Koordination und Steuerung der Supply Chain darstellt. Dies kann mit modernen e-Business-Technologien ausgeführt werden, womit das neue e-Supply Chain Management (eSCM) entsteht. Der Dipl.-Ing. Alexander Lichtneger von Atos Origin äußerte sich in einem Interview zum Thema E-Business und Supply Chain Management folgendermaßen:'Erst E-Business ermöglicht es, im SCM moderne Konzepte umzusetzen.' Diese kurze jedoch prägnante Aussage zeigt auf, wie bedeutsam die Integration von E-Business in die Prozesse entlang der Supply Chain ist und das eine Optimierung entlang der SCM hauptsächlich mit Hilfe der IT zu realisieren ist. Es ist vor allen Dingen wichtig, die tägliche Kommunikation zwischen Lieferanten, Herstellern und Logistikern zu verbessern. [...]

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Leseprobe

4 Instrumente zur Optimierung der SC


 

Dieses Kapitel gibt Aufschluss über die Instrumente, die für eine erfolgreiche e-SCM-Realisierung benötigt werden. Moderne Informations- und Kommunikations-technologien sind daher in diesem Fall unentbehrlich, um wichtige Geschäftsdaten zwischen den einzelnen e-Supply Chain Partnern zu transferieren. Somit werden in den nächsten Abschnitten sowohl einige moderne Kommunikationstechnologien als auch Front-End-Informationstechnologienvorgestellt. Die sogenannten Back-End-Systeme, betriebliche Informationssysteme, wurden schon in Kapitel 2.1.2. vorgestellt.

 

4.1 Moderne Kommunikationstechnologien


 

4.1.1 Internettechnologien


 

Das Internet wird als eines der kostengünstigsten und bekanntesten Kommunikations-technologien in der heutigen Zeit bezeichnet, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Es liefert eine Menge an Technologien, die die Gestaltung von Anwendungstechnologien ermöglicht.

 

Hierzu zählt zum einen das Netzwerkprotokoll TCP/IP (Transmission Control Protocol/ Internet Protocol), das den Austausch von Daten zwischen heterogenen Computern standardisiert, die Daten in Pakete zerlegt und an IP Adressen versendet. Zudem bildet es die Basis für andere Übertragungsprotokolle, wie z.B. HTTP, SMTP (E-Mail) und FTP (Datenaustausch).[59]

 

Zum anderen die Auszeichnungssprachen, die die Textdaten aufbereiten und austauschen. Das Internetprotokoll HTML (Hypertext Markup Language) strukturiert und stellt die jeweiligen Texte im Internet dar, die mithilfe des Browsers sichtbar gemacht werden. Dieses Protokoll ist das momentan noch am weitesten verbreitete Protokoll, um online Texte darzustellen.[60] Eine Weiterentwicklung stellt XML dar. Dies wird im nächsten Unterpunkt ausführlicher beschrieben.

 

Es entstehen folgende Vorteile aufgrund der Nutzung der Internettechnologie im Bezug auf das Supply Chain Management:[61]

 

Kostengünstige Informationsversorgung (Netzzugänge und Browsersoftware sind meist schon vorhanden)

 

Teure Festnetze oder branchenspezifische EDI-Verfahren werden nicht gebraucht

 

Informationsversorgung stets aktualisierbar mithilfe von Routinemechanismen, wie z.B. E-Mail und die Nutzung gemeinsamer Planungsdokumente über Internet

 

4.1.2 XML


 

„XML [Extensible Markup Language] ist eine weltweite, branchenunabhängige Metasprache für das Definieren von Dokumententypen und gilt als Erweiterung der Seitenbeschreibungssprache HTML.“[62]

 

Hierbei geht es nicht mehr nur um die Layoutbeschreibung,. XML ermöglicht das Definieren der Struktur eines bestimmten Dokumententyps (Document Type Definition). Dies bringt neue Perspektiven für den elektronischen Datenaustausch in Bezug auf den Informationsfluss entlang der e-Supply Chain. Es können zusätzliche Informationen übertragen werden, die z.B. dem Empfänger beschreiben, um welchen Datentyp es sich handelt und wie mit den Daten weiter verfahren werden soll.[63] XML ist gegenüber EDI bei der kurzfristigen Einbindung von Geschäftspartnern sehr flexibel.

 

4.1.3 EDI


 

Electronic Data Interchange (EDI) gibt es schon seit den 80er Jahren. Trotz der neuen Kommunikationsmöglichkeiten über das Internet, bleibt EDI ein wichtiges Tool für die Übertragung von Massendaten in der Supply Chain. Im Jahre 1985 waren gerade einmal 12,5% der Unternehmen EDI-Anwender. Heute (2010) sind es schon mehr als 80%, die im Unternehmen EDI einsetzen.[64]

 

Electronic Data Interchange wird bezeichnet als den „elektronischen, unternehmensübergreifenden Austausch strukturierter Geschäftsdaten von Anwendung zu Anwendung“[65].

 

EDI dient dazu Geschäftsdaten über räumlich getrennte Systeme so auszutauschen, dass das System des EDI-Partners diese automatisch verarbeiten kann. Es dient zusätzlich dazu die Prozesse in der logistischen Kette zu beschleunigen. Für den Datenaustausch werden meist standardisierte Datenformate, wie z.B. EDIFACT (Electronic Data Interchange For Administration, Commerce and Transport), benutzt.

 

EDI ist vor allem dort sinnvoll, „wo eine überschaubare Anzahl an Geschäftspartnern große Transaktionsvolumina untereinander elektronisch abbilden wollen, die sich inhaltlich und formal nur relativ selten ändern lassen müssen“.[66] Sollte die Anzahl der Geschäftspartner steigen und müssen aus diesem Grund Transaktionsinhalte und -formate geändert werden, sollte man in der heutigen Zeit evtl. auf moderne Web-basierte Substitute zurückgreifen. Dennoch bleibt EDI bei stabilen Partnerschaften  noch lange erhalten.

 

4.2 Front-End-Informationstechnologien


 

Dieser Abschnitt befasst sich nicht mehr mit den Möglichkeiten des Datenaustausches, sondern hierbei geht es um die Abwicklung prozessorientierter Transaktionen zwischen e-Supply Chain Partnern. Front-End-Informationstechnologien sind Technologien, die es ermöglichen einen direkten Kontakt mit externen Geschäftspartnern, wie Kunden und Lieferanten herzustellen. Hierzu zählen Geschäftsmodelle, wie z.B. Online Shops, Elektronische Marktplätze, Portale und Intra- und Extranet-Lösungen. Mithilfe dieser Modelle können Beschaffungsprozesse (e-Procurement) und Vertriebsprozesse (e-Sales) zu Geschäftskunden (B2B) und Endkonsumenten (B2C) optimiert werden.

 

4.2.1 B2C und B2B


 

B2C und B2B sind Begriffe aus dem Englischen. Bei dem Begriff Business to Consumer(B2C) handelt es sich um elektronische Geschäfte zwischen Unternehmen und Endverbraucher. Im B2B, dem sogenannten Business to Business, geht es vielmehr um elektronische Geschäfte zwischen den Unternehmen oder Händlern untereinander.

 

4.2.2 Online-Shops


 

Die Anzahl an Unternehmen, die ihre Produkte online über sogenannte Online-Shops präsentieren und verkaufen, hat in den Jahren stark zugenommen – Tendenz steigend. Online-Shops werden auch häufig als Web-Shops oder e-Shops bezeichnet. Im Allgemeinen kann bei allen drei Begriffen von Einkaufsmöglichkeiten im Internet gesprochen werden. Das Gabler Wirtschaftlexikon definiert Electronic Shopping als „elektronisches Einkaufen. Oberbegriff für E-Commerce Anwendungen, die auf den direkten Verkauf von Produkten an den (privaten) Endkunden gerichtet sind (B2C). Dabei können elektronische Produktkataloge, Online-Dienste, Auktionssysteme oder interaktive Fernsehkanäle (interaktives Teleshopping) eingesetzt werden.“[67]Der elektronische Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen über digitale Netzwerke ermöglicht „eine Integration von innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Unterstützung bzw. Abwicklung einer Zusammenführung von Angebot und  Nachfrage.“[68]

 

Beim traditionellen Einkaufsteht der Verkäufer persönlich im Laden und kann seine Kunden bedienen. In elektronischen Shops erfolgt der Kontakt nur virtuell, d.h. der Verkäufer braucht nicht persönlich anwesend zu sein. Dies spart zum einen Kosten und zum anderen können nicht nur physische Produkte, wie es im traditionellen Laden nur möglich ist, sondern auch digitale Produkte (z.B. Software) verkauft werden. Hier kann z.B. die Logistik als Download elektronisch erfolgen und benötigt somit keine reale Distribution. Dies ist jedoch nur bei wenigen Produkten (Software, Mp3s, e-Books, e-Reisetickets) möglich.[69]

 

Elektronische Informationstechnologien wurden im Absatzbereich eingesetzt, um gewissen Problemen im realen Einkauf entgegen zu wirken. Diese sind u.a.:[70]

 

Kapazitätsbegrenzungen – Im realen Verkauf sind die Verkaufsflächen begrenzt und der Verkäufer muss die Auswahl an Produkten begrenzen.

 

Handelsstrukturen –  oft gibt es keinen direkten Kontakt zwischen Hersteller und Endkunde. Es werden Zwischenhändler eingesetzt, wodurch die Kommunikation stark beeinträchtigt wird und die Effizienz und Schnelligkeit der Marktbearbeitung darunter zu leiden beginnt.

 

Marktanonymität – Auf Massenmärkten werden Werbebotschaften an eine Vielzahl von Kunden gerichtet. Individuelle und persönliche Ansprachen sind kaum möglich.

 

Intransparenz – Im realen Verkauf erhält der Kunde keinen Einblick in die Prozesse, die sich hinter dem eigentlichen Verkaufsakt abspielen. Bei Problemen kann der Kunde nur mit dem Händler kommunizieren. Des Weiteren ist es für den Kunden schwierig Produkte zu vergleichen und einen Marktüberblick zu erhalten.

 

Mithilfe der elektronischen Informationsverarbeitung sollen diese Probleme gelöst werden. Wichtig ist vor allem die technische Basis für den Erfolg eines Online-Shops. Die Herausforderung liegt hier in dem Aufbau von multimedialen Produktkatalogen, benutzerfreundlichen Prozessen sowie die Schaffung einer Verbindung von Informations-, Kommunikations- und Transaktionsmodulen.[71] Viele...

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