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Echtes Essen. Der Anti-Aging-Kompass

Wie wir jünger und gesünder bleiben

AutorHans-Ulrich Grimm
VerlagVerlagsgruppe Droemer Knaur
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl336 Seiten
ISBN9783426425978
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Super-Fruits, Zuckerfrei oder doch einfach das gute alte Olivenöl? Was hilft denn nun unserem Körper gesund und glücklich alt zu werden? Reicht es ab und an Obst in den Entsafter zu werfen und Smoothies zu schlürfen oder muss ich meine Ernährung komplett auf den Kopf stellen? Ernährungsexperte und Bestsellerautor Hans-Ulrich Grimm trägt die Ergebnisse jahrelanger Forschung zusammen und erstellt so den ultimativen Ernährungskompass zum Älterwerden. Die Ergebnisse zahlreicher neuer Forschungen weisen eines deutlich nach: Das Geheimnis des guten Alterns, des wahren Anti-Aging, liegt in der lebenslangen richtigen Ernährung. Und die richtige Ernährung ist in der Regel die jeweilige traditionelle regionale Kost. Ausgesprochene Anti-Aging Küchen sind die mediterrane, die skandinavische, die chinesische, auch die brasilianische. Grimms Fazit: Gutes Essen hält jung, schlechtes Essen macht alt! Am wichtigsten ist, einen Bogen um die heimlichen Altersbeschleuniger in der Nahrung zu machen. Diese hat die Wissenschaft identifiziert: die Gerontotoxine. Und diese kommen üblicherweise durch die Nahrungsmittelindustrie ins Essen.

Dr. Hans-Ulrich Grimm ist Journalist und Autor. Seine jahrelangen Recherchen in der Welt der industrialisierten Nahrungsmittel bewegten ihn, sämtliche Erzeugnisse von Nestlé, Knorr & Co aus den Küchenregalen zu verbannen, zugunsten frischer Ware von Märkten und Bauern. Seine Erkenntnis: Genuss und Gesundheit gehören zusammen.Grimms Bücher sind Bestseller. Allein 'Die Suppe lügt' ist in einer Gesamtauflage von über 250.000 Exemplaren erschienen und gilt mittlerweile als Klassiker der modernen Nahrungskritik. Zuletzt sind bei Droemer 'Echtes Essen. Der Anti-Aging-Kompass' und 'Dumm gegessen! Wie uns die Nahrungsindustrie um den Verstand bringt' erschienen. Hans-Ulrich Grimm lebt mit seiner Familie in Stuttgart.

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Leseprobe

1. Iss dich jünger


Wie wir uns vor den heimlichen Altersbeschleunigern schützen können

Er hat sein Leben umgestellt – aber etwas ganz Wesentliches übersehen / Gerontotoxine, die Alterungsgifte: wo sie stecken, wie sie wirken / Alters-Turbo Coca-Cola: warum der Teenager plötzlich auf die Seniorenstation kam / Hacker-Alarm: Angriff auf die Kraftwerke im Körper / Milch oder keine Milch: Frühstücksfragen bei Nobelpreisträgers zu Hause

Die Kekse. Natürlich hat er nicht im Entferntesten daran gedacht, dass mit ihnen etwas nicht stimmen könnte. Ganz normale Bahlsen-Kekse, sogar Vollkorn, denn Christoph hatte gerade begonnen, sein Leben umzustellen.

Es ist ein schöner Sommertag im Freibad. Die Ferien gehen zu Ende, es ist eine der letzten Gelegenheiten in diesem Jahr für Christophs Töchter, ein bisschen zu planschen und zu üben: Sie haben gerade schwimmen gelernt. Am Beckenrand berichtet Christoph von den fundamentalen Veränderungen in seinem Leben. Er ist Mathematiker und promovierter Informatiker, also geht er die Dinge rational und analytisch an.

Er hatte was am Knie. Das war der Auslöser. Außerdem ist er oft krank, Infekte, häufig mit 40 Grad Fieber. Auch Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, eine »angegriffene Psyche aufgrund der Arbeitsüberlastung«. All das wollte er jetzt »in den Griff kriegen«.

Zum Frühstück gebe es jetzt nicht mehr bloß Brot mit Marmelade, sondern »ein richtig schönes Vollkornmüsli«. In der Kantine nimmt er »nicht immer die Fleischgerichte mit Pommes«, sondern den Rohkostsalat, und mit Süßspeisen ist er »ein bisschen vorsichtig«. Und natürlich: »Bewegung, Bewegung, Bewegung.«

Nur an die Kekse hat er nicht gedacht.

Er holt sie raus, als die Mädchen aus dem Wasser kommen. Schnell abtrocknen, Bademantel an. Dann packt er aus: Trauben, Melone, Pfirsiche. Und Leibniz Keks aus vollem Korn von Bahlsen.

Natürlich hat er nicht aufs Kleingedruckte geachtet. Hätte auch gar nichts genützt. Die meisten Menschen kennen sie nicht, diese Zusätze, und wissen auch nicht, dass sogar das Deutsche Ärzteblatt vor dem »Gesundheitsrisiko« durch die Chemikalien warnt. Es gibt auch keine Hinweise auf dem Etikett. Sie gelten sogar als unbedenklich, offiziell.

In den Blauen Zonen dieser Welt, wo die Menschen besonders lang leben, da gibt es solche Zusätze selbstverständlich nicht. Sie kommen in traditionellen Lebensmitteln überhaupt nicht vor. Und das ist vermutlich eines der Erfolgsrezepte fürs lange, glückliche und gesunde Leben der Leute dort: das, was sie NICHT essen.

Wie Christoph denken die allermeisten Menschen allerdings nicht an so etwas, wenn es ihnen um das schönere Altern geht, sondern an Sport und eine Ernährung mit weniger Fleisch, weniger Kohlenhydraten. Mehr Obst und Gemüse.

Dass die Zutaten aus dem Kleingedruckten eine Rolle spielen könnten, daran denkt niemand. Außer vielleicht Elizabeth Blackburn. Sie ist Nobelpreisträgerin. Im Freibad war sie leider nicht dabei. Aber was hätte sie dort gesagt?

Christoph, hätte sie gesagt, mein lieber Christoph, »es ist großartig, wenn Sie Ihre Ernährung um gesunde Lebensmittel ergänzen, aber es ist vielleicht sogar noch wichtiger, jenes industriell verarbeitete und zuckerhaltige Junkfood zu meiden, das die Feinde Ihrer Zellen ernährt«.

Wer darauf nicht achtet, kann trotz größter Sorgfalt bei der Lebensführung, viel Sport und gesündestem Grünzeug vorzeitig ins Gras beißen. Es hilft ja auch nichts, sorgsam das Haus zu pflegen, die Fenster zu putzen, den Boden zu wienern, immer schön die Schuhe auszuziehen, wenn gleichzeitig der Holzwurm in den Dielen steckt und unter unseren Füßen alles langsam zerbröselt.

Und in den modernen Lebensmitteln ist sozusagen der Wurm drin. Das fängt schon bei Christophs Keksen an. Die Zusätze aus dem Kleingedruckten: Sie lassen zum Beispiel die Knochen tatsächlich zerbröseln. Sie schwächen das Herz.

Die meisten Menschen verzehren solche Stoffe, ohne zu ahnen, dass sie damit in ihrem Körper den Schalter umlegen – auf Falten, auf Verfall, auf Verblödung, Vergessen, verfrühte Krankheit und sogar: vorzeitigen Tod. Wenn ich länger leben will, besser aussehen, geistig fit bleiben und fröhlich, dann muss ich das als Erstes auf den Index setzen: Junkfood. Müll-Nahrung, um es mal ganz hart zu formulieren.

Die moderne Nahrung. Das ist nicht nur das, was uns unter Fast Food sofort einfällt: Cola und Hamburger bei McDonald’s, Kötbullar bei Ikea. Das sind auch diese Kekse von Bahlsen. Und der Fruchtjoghurt zum Frühstück, die Cornflakes von Kellogg’s, das schnelle Kartoffelpüreepulver von Pfanni und Maggi (siehe Kapitel 11). Das ist die Kantinenkost, schon im Kindergarten, von Cateringkonzernen wie Apetito, der Snack im Bordbistro der Deutschen Bahn, im Flugzeug, bei Eurowings. Der Cappuccino bei Starbucks. Sogar die ganz normale Milch aus dem Supermarkt, von Rewe oder Edeka, die sogenannte Frischmilch, selbst die »Bio«-Milch von Aldi, auf der winzig klein vermerkt ist: »länger haltbar«.

Milch, die drei Wochen hält?

Dafür hält der Mensch jetzt kürzer.

Womöglich hat massenhafte Verbreitung dieser Art von Nahrung auch damit zu tun, dass jetzt eine Trendwende stattfindet: bei der Lebenserwartung.

Bisher ist sie stetig gestiegen. Weltweit. Doch nun droht das zu kippen. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte droht sie zurückzugehen, ohne Einwirkung von Krieg und (herkömmlichen) Seuchen. Und es beginnt ausgerechnet in den USA, die sich an der Spitze des globalen Zivilisationsprozesses wähnten und jetzt ratlos und zerknirscht vor ihren Statistiken stehen.

Erstmals zeigte sich der Rückgang 2015: »Es ist ungewöhnlich, und wir wissen nicht, was passiert ist«, sagte der Epidemiologe Jiaquan Xu vom Nationalen Zentrum für Gesundheitsstatistik (NCHS) und Hauptautor einer Studie, die zwischen 2014 und 2015 einen Rückgang der Lebenserwartung um fünf Wochen auf 78,8 Jahre ermittelt hatte, 2016 ging es weiter abwärts auf 78,6 Jahre.

Natürlich spielen in den USA auch Gewalttaten eine Rolle beim frühen Ableben, die eher US-typischen Todesarten Mord und Totschlag. Aber eben auch: Alzheimer, Herzleiden, Diabetes, Schlaganfälle, die sogenannten Zivilisationskrankheiten, die sich weltweit ausbreiten. Doch auch in Europa, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im September 2018, besteht die Gefahr, dass sich die positiven Trends umkehren, wenn die Risikofaktoren nicht angegangen werden. Und gleich im Oktober 2018 kam gewissermaßen die Bestätigung durch das deutsche Statistische Bundesamt: Bei den Männern ging es (noch) weiter aufwärts: Von 78,31 auf 78,36 Jahre. Doch bei den Frauen geht es schon zurück: Von 83,20 auf 83,18 Jahre.

»In den letzten Jahrhunderten ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den westlichen Ländern stetig gestiegen. Dieser Trend wird gerade erstmalig durchbrochen: Wer heute geboren wird, wird im Schnitt vermutlich kürzer leben als seine Eltern«, schrieb die Universität Bonn Anfang 2018 in einer Pressemitteilung, in der es um mögliche Gründe für diese Trendwende ging.

Denn die hatte eine Forschergruppe der Uni Bonn gerade entdeckt (siehe Kapitel 11). Sie war auf einen neuartigen Krankheitserreger gestoßen, mit dem sich der Körper konfrontiert sieht und auf den er reagiert wie auf eine Infektion. Eine Ursache also für die sogenannten Zivilisationskrankheiten. Es ist aber keine Bazille und auch kein Virus. Es ist die sogenannte westliche Ernährung, im Fachjargon: Western Diet. Die moderne, industriell produzierte Nahrung ist gegenwärtig die größte Bedrohung für die Lebensdauer, schlimmer als Kriege und die bekannten Krankheitserreger.

Die moderne Nahrung unterscheidet sich substanziell vom echten Essen, auf das uns die Evolution vorbereitet hat. Die Western Diet ist etwas grundsätzlich anderes als die traditionelle Ernährung. Sie gehorcht ganz anderen Gesetzen und Prinzipien. Das wichtigste Prinzip ist: Haltbarkeit. Dafür kommen Chemikalien ins Spiel, die Produkte werden erhitzt oder getrocknet.

Und dabei entstehen Stoffe, die unseren Organismus verändern, umprogrammieren, die die Alterung beschleunigen: die Gerontotoxine, die für viele Krankheiten verantwortlich sind und die von Medizinern gemeinhin als unvermeidliche Begleiterscheinung des Alterns betrachtet werden. Jetzt zeigt sich: Das ist völliger Unsinn. Gerontotoxine kommen nicht automatisch mit dem Alter. Sind sie gestrichen, kann ich fröhlich Geburtstag um Geburtstag feiern: Die Zahlen steigen, aber ich spüre nichts davon, ich werde nicht krank.

Iss dich jünger!

Es hat natürlich Gründe, wenn bei den einen der Körper viel jünger ist, als es nach den Angaben im Pass zu erwarten wäre – und bei den anderen sieht es aus, als hätte einer an der Uhr gedreht: in Richtung übermorgen.

Bei den 38-Jährigen jedenfalls, die Daniel Belsky von der Duke University im US-Staat North Carolina untersucht hatte, war das so. 1000 Leute aus der neuseeländischen Stadt Dunedin waren allesamt laut Pass 38 Jahre alt, dennoch waren nach dem Zustand ihres Körpers die einen schon 60 und die anderen erst 30 Jahre alt.

Das Altern hängt nur zu 20 Prozent, vielleicht noch weniger, von den Genen ab. »Das sollte uns Hoffnung machen, dass sich das Altern mit relativ einfachen Mitteln verzögern lässt und wir einige gesunde Jahre dazugewinnen können«, sagt Terrie Moffitt, der ebenfalls an der Untersuchung beteiligt war.

Tatsächlich sind manche Menschen schon früh kränklich und die anderen gesund und lustig bis ins hohe Alter. Das Alter muss gar nicht zwingend mit Krankheiten einhergehen. Herzleiden,...

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