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Ein Lichtermeer

Weisheit des Avatamsaka in Versen. Von den Weisen lernen, Werke des Friedens zu vollbringen

VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl276 Seiten
ISBN9783752899849
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
"Ein Lichtermeer" ist wie ein Meer von tausend Lichtern und ein Meer von Licht zugleich. 53 Lehrende spornen all jene, die das Friedenbringen erlernen wollen, dazu an, nach Freiheit zu streben, für sich selbst und für andere. Wie Licht in der Nacht zeigen sie einen Weg, der über Weisheit und Mitgefühl hinausführt, den Weg des allweisen, barmherzigen Hingeneigtseins. Unermüdlich beantworten sie die Fragen, welche Werke und Taten notwendig sind, um ein wahrhaft großes Licht in der Welt entzünden zu können. Sie lehren die Übenden, solch ein Licht zu sein, um allen Wesen, die in Finsternis und Angst leben, hell zu leuchten und den Weg in die Freiheit zu zeigen. Dieses Werk folgt der Weisheit jenes zweitausendjährigen Buches, das unter dem Namen Gandavyuha ("Eintritt in den Kosmos der Wahrheit") Eingang in den Kanon der Avatamsaka- bzw. der Kegon-Schriften gefunden hat. Der Titel des gesamten Kanons lässt sich im deutschen Verständnis in etwa wie folgt beschreiben: "Ein Werk der allweisen Barmherzigkeit, welche reine Lilien zur Ehre des großen, weiten, all-einen Lichts wachsen lässt". Es ist ein Werk, das durch seine leuchtende Kraft hilft, Zeiten der Kargheit und der Dunkelheit zu durchschreiten. In eben solch einer Zeit der inneren wie der äußeren Wüste ist dem Niederschreibenden dieser Schatz der Übertragung in die heutige Sprache anvertraut, verfasst in vollkommener Stille, in einer Höhle, auf einer Insel, dort wo das Leuchten in der Nacht wortwörtlich lebendig ist.

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Leseprobe

DER HERRLICHKEIT LAUSCHEN
UND DER STIMME DER STILLE
EHRE ERWEISEN

Versammelt sind die große Barmherzigkeit,

die allerhöchste Weisheit,

die Strahlen, die Stimmen, die Tugenden

die Lilien, die Edlen, die Schatzkammern.

Mit Klarheit und nächtlichem Leuchten,

mit blauen Blumengärten,

mit Reinheit und Güte geschmückt,

in tiefer Hingabe dienen sie den Heiligen.

Versammelt sind die Übenden und die Geübten,

der einen Herrlichkeit zu lauschen

und tausendfach die Stimme der Stille

allem Lebendigen zu offenbaren.

Unbegrenzt, unermesslich, unerschöpflich

verneigen sich die Übenden

vor allen Erhellten,

Gelichteten, Gereinigten.

Klaren Auges dienen sie

den lebenden Wesen

mit Worten, Taten und Hingabe,

wo die Stille zu Hause ist.

Von Übung zu Übung,

von Tat zu Tat

leuchten sie den Suchenden

den Weg von Weisheit und Mitgefühl.

Die Übenden des Friedens

fragen in ihrem Herzen:

Was sind die Werke der Heiligen?

Was ist ihre göttliche Kraft?

Wie ist die Weisheit der Heiligen?

Wie ist ihr Denken, Reden und Handeln?

Wie ist ihre Geistesstille?

Wie ist ihre Freiheit von Angst?

Was ist den Heiligen Wohnung?

Was ist ihr Fleiß, ihr Einsatz, ihr Streben?

Wie ist ihr Körper, ihr Geist?

Und wie ist ihr Gelichtetsein?

Wer kann es begreifen,

ermessen, ergründen,

wer kann es verstehen,

wie die Heiligen leben?

Wer um das Eine bittet

und den Weisenden Freund ist,

wer das Leben der Heiligen lebt

und ihrer göttlichen Kraft vertraut;

wer nach höchster Weisheit strebt

und nach allumfassender Barmherzigkeit,

dem wird das Eine offenbar,

das die Heiligen sehen.

Was ermöglicht dem Körpergeist

das Eine erfahren zu können?

Ihn auf tausenderlei Weise zu betätigen

und dadurch zu befähigen:

Denken, Reden und Handeln

in alle Richtungen zu dehnen,

immerzu den Lebensraum zu weiten

und Verständnis für alle zu entwickeln.

Nicht nur heilige Schriften zu betrachten

und des Göttlichen zu gedenken,

sondern all seine Formen und Farben

mit Haut und Haar zu schmecken.

Die Liebenden suchen

allumfassende Güte,

Weisheit und Mitgefühl

und den Weg diese zu meistern.

Die Übenden üben

in Worten und Taten

bei Tag und bei Nacht

die Reinheit des Herzens.

Die Meister wachsen

aus Ernst und Eifer

von Übung zu Übung

in Weisheit und Migefühl.

Möge das Licht der Erhellten

den Suchenden leuchten,

möge ihr Angesicht strahlen,

denen die Weisung erbitten.

Möge die Liebe der Wahrhaftigen

den Strauchelnden scheinen,

möge sie Grund und Boden sein,

denen, die schwanken.

Möge die Gnade der Weisheit

allen Fragenden

von Antwort zu Antwort

ein offenes Tor bereiten.

In tiefer Geistes-Stille

weitet sich der Raum,

jedes Haus wird ein Garten,

jeder Stein wird ein himmlisches All.

Worte und Wissen klaren auf,

wie strahlende Juwelen

schmücken sie das Paradies

der erinnernden Weisheit.

Unermesslich, unzerstörbar

wie Diamanten sind die Welten

der heiligen Weisheitsstimme,

die den Blühenden leuchtet.

Unermesslich, unaussprechlich

fallen Wolken wie Regen

durch Raum und Zeit,

das Eine zu verherrlichen.

Unablässig, unerklärlich

scheinen Wolken wie Sonnenstrahlen

als Formen und Farben,

das Eine zu ehren.

Ungezählt und unerhört

klingen Wolken von Musik

im Garten der Stille,

an das Eine zu erinnern.

Reinheit und Klarheit im Osten,

Fülle und Helle im Süden,

bleibendes Leuchten im Westen,

strahlende Güte im Norden;

Frieden und Weite im Nordosten,

flammende Kraft im Südosten,

Licht und Wahrheit im Südwesten,

bewahrendes Streben im Nordwesten;

vollendende Befreiung in der Tiefe,

lehrende Weisheit in der Höhe –

vielfach ehren die Übenden

die Vielfalt des Einen.

Zahlreich wie die Welten

sind die königlich Übenden,

die reinen Herzens bitten

und keine Mühen scheuen;

die zum Wohle aller Wesen wirken

und das Gute in Fülle bewahren,

die auch nachts friedlich leuchten

und als wissendes Feuer strahlen;

die das Heer der Dämonen besiegen

und mit Hingabe weiterstreben,

die Hindernisse überwinden

und die Weisheit weitergeben.

In allen Sprachen der Welt

die grenzenlose Freiheit zu bezeugen,

die von Uranfang

allem Seienden zu Grunde liegt;

in jeder Hinsicht zu begreifen,

dass alle Wesen wie Träume,

dass alle Leuchtenden wie ein Blitz

und dass alles Geschehen wie ein Spiegelbild ist;

mit einem Auge voller Klarheit

das Meer der heiligenden Schriften

aufzunehmen und weiterzugeben,

– das ist die Meisterschaft der Übenden.

Jene, die in der Freiheit

der Geistes-Stille verweilen,

ohne Barmherzigkeit zu entwickeln,

genügen sich selbst.

Sie sehen nicht das Paradies

der Heilungskräfte des Lichtes,

das ihnen zu Füßen liegt,

alle Wesen zu befreien.

Sie bleiben blind in der Stille,

ohne das Herz zu verschenken

und die göttliche Kraft zu nutzen,

die durch Mitgefühl offenbar wird.

Hingegeben sind die Friedenstiftenden,

hingegeben ist ihre Liebe

wie das Läutern von Gold,

wie das Schleifen von Diamanten.

In jeder Welt sehen sie

das Paradies aus Früchten,

Quellen, Wüsten, Gärten,

die allesamt Lehrende sind.

In jedem Staubkorn erkennen sie

die Erlösungskraft des Lichts,

die allem Seienden innewohnt,

von Stille zu Stille.

Rein und klar strahlt das Streben

zu allem Heiligen, Unerschütterlichen,

zu tiefsinnigen Lehren,

Verkörperungen, Verherrlichungen.

Gestaltlos und mannigfaltig

ist das eine Licht,

das den Übenden leuchtet,

ihre Taten ins Grenzenlose zu weiten.

Groß ist die Weisheit,

die von Irrtümern frei ist,

sie kann nicht zerbrochen werden,

wie alle Freiheit der Welt.

Unbesiegbar ist die Tatkraft

der unergründlich tief Gegründeten,

unerschütterlich ist ihre Weisheit

wie ein diamantener Berg.

Unermesslich ist ihre Kenntnis,

dass nichts verändert werden kann,

so unbegrenzt wie die Veränderungen,

die sie dennoch entstehen lassen.

Unzerstörbar, unvergänglich

ist die Wahrheit der Wahrhaftigen,

unausschöpflich ist das Wort,

das sie meisterlich zu schöpfen wissen.

Wer erhellt ist, ist frei

von Ermesslichkeit, Unermesslichkeit,

von Endlichkeit, Unendlichkeit,

von Richtigkeit und Falschheit.

Wie die Sonne die Finsternis

und der Mond die Nacht erhellt,

leuchtet die Weisheit

durch Welt und All.

Denen, die reinen Herzens sind,

offenbart sie zu reden,

offenbart sie zu schweigen,

alles zur rechten Zeit.

Ein Berg voller Schätze

dient allen Wesen,

ein Berg voller Tugenden

schenkt allen Frieden.

Ein See reinen Wassers

stillt alle Wesen,

ein See reiner Tugenden

schenkt allen Frieden.

Still wie ein Bergsee

leuchtet die Schatzkammer

derer, die Frieden

wie Wasser verschenken.

Klar und rein ist die Welt

und tief und vollkommen

ist das Blau der Nacht,

wenn der Mond strahlt.

Allumfassend ist die Güte,

allumfassend ist die Kraft

derer, die entschlossen lernen

und den Weg vollenden.

Wie der gütige Mond

erhellen sie die Welt

und lehren und reinigen

die irrenden Wesen.

Wer den Eigenwillen überwindet

und die Angst vor Geburt und Tod,

tritt aus dem Kreislauf heraus,

der ihn gefangen hält.

Dessen Hunger ist gesättigt,

dessen Durst ist gelöscht,

dessen Geist ist klar und rein

und in Frieden.

Wer in der höchsten Weisheit ruht,

frei von Kommen und Gehen,

ist wie das strahlende Licht des Mondes,

das nicht zu fassen ist.

Wie die Leere des Alls

nicht vernichtet werden kann,

so kann die Freiheit des Geistes

nicht zerstört werden.

Wie die Reinheit einer Quelle

jeden Schmutz abwäscht,

so befreit die Stille des Denkens

von giftigem Faulschlamm.

Wie das Licht der Sonne

überallhin zu scheinen vermag,

so erhellt die Weisheit der Heiligen

alle Arten von Finsternis.

Von der Urblindheit befreit,

behüten die meisterlich Geübten

in tiefer Andacht

die heiligen Lehren.

Mit Entschlossenheit erinnern sie

der Worte und Werke

vorangegangener...

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