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E-Book

Eine Tussi sagt 'Ja'

Auf Katzenpfoten zum Traualtar

AutorDaniela Katzenberger
VerlagPlassen Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783864703836
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Das wird ja immer besser! Zuerst mutiert Deutschlands Tussi Nummer 1 zur braven Mama - und jetzt wird auch noch geheiratet! Also nix mehr Tussi - willkommen Spießer-Katze? Man darf gespannt sein. Gespickt mit intimen Einblicken und geschrieben mit der gewohnten Katzenberger-Kodderschnauze beschreibt Daniela Katzenberger den mitunter steinigen, aber aufregenden Weg zum schönsten Tag im Leben. Wer sitzt neben wem? Was gibt es zu essen? Wo wird gefeiert? Und last but für eine Daniela Katzenberger natürlich absolut not least: WAS ZIEHE ICH AN? Nur einige der Fragen, die die Katze auf dem Weg zum Traualtar beantworten muss ... Mit ihrem neuen Buch ist jeder Fan hautnah dabei.

Daniela Katzenberger veröffentlichte 2015 mit 'Eine Tussi wird Mama' einen Bestseller. Privat pendelt die TV-Blondine zwischen der Pfalz, dem Schwarzwald und Mallorca.

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Leseprobe

1.


Hätte ich das alles bloß gewusst!


 

Ich hab ja immer gesagt: „Ich will auf keinen Fall fett heiraten, aber Lucas kann mich gerne fett fragen.“ Und genau das hat er getan, der liebe Lucas – also, er hat mich gefragt, als ich fett war. Ist er selbst ja blöderweise, seitdem ich ihn kenne, nie gewesen. Ein bisschen dick vielleicht, pummelig, propper, co-schwangerrund, gut bepackt, knuddelig – ja, all das, aber niemals fett. Diese Rolle hat er gönnerhaft, ganz ohne Neid, ausschließlich mir überlassen. Und ich habe sie blöderweise erfüllt, sogar übererfüllt!

So war es auch an dem Tag, als er mich endlich, endlich fragte, ob ich denn seine Frau werden wolle. So richtig überraschend kam das jetzt nicht, obwohl es mich dann doch wiederum komplett umgehauen hat. Ja, was denn nun, werdet ihr euch fragen, Überraschung – ja oder nein? Beides. Dass er bald um meine Hand anhalten würde, war mir klar. Dafür hatte seine Oma Angeliki in letzter Zeit zu oft mit ihm am Telefon gemeckert.

Nicht, dass ich auch nur ein einziges Wort davon verstanden hätte, schließlich spricht die alte Dame nur Griechisch. Meine Kenntnisse dieser Hochkultur-Gelehrtensprache belaufen sich auf nahezu null – außer natürlich „oxi“, „ochi“ gesprochen – also „nein“, denn das ist eine Vokabel, die ich in so ziemlich jeder Sprache kann. Nein, ich will nicht. Nein, lass das sein. Nein, das mag ich nicht. Ich kann ja zugegebenermaßen für meine Umwelt eine ziemliche Plage sein, wenn mir was nicht passt …

Oma Angeliki schimpfte also mal wieder mit Lucas am Telefon und ich verstand jedes Wort – ohne dass ich ein einziges davon hätte übersetzen können. Schimpfen ist eben international. Sobald es lauter wird, ist Ärger angesagt. Einzige Ausnahme: Der Herzallerliebste steht unten und seine Angebetete mindestens drei Stockwerke höher, also die Romeo-und-Julia-Balkonszene oder, noch besser, wie Richard Gere in „Pretty Woman“ auf der Feuerleiter zu Julia Roberts klettert: Trotz seiner Höhenangst erklimmt er die Stufen mit Blumen in der einen und Regenschirm in der anderen Hand und brüllt dabei: „Ich liebe dich!“ Dann wird’s auch ohne Ärger mal richtig laut.

Aber genau diese drei Worte schrie Lucas’ Omi ihrem Enkel garantiert nicht durch den Hörer. Nein, es ging vielmehr um die ihrer Ansicht nach völlig verpfuschte Familienplanung. Irgendwas in der Reihenfolge war da ihrer Meinung nach komplett verrutscht. Erst Baby, dann Hochzeit? Bedeutet schließlich (ohne den geringsten Anflug von Restzweifel) Sex vor der Ehe, und zwar garantiert ungeschützten. Nein, also oxi – das ging nach ihren griechisch-orthodoxen Moralvorstellungen absolut gar nicht. Aber da das Kind nun schon in den Brunnen gefallen, oder, besser gesagt, Sophia schon auf die Welt geschlüpft war und sich das auch nicht mehr ändern ließ, sollte doch zumindest so schnell wie möglich Gottes Segen für diese wilde Beziehung eingeholt werden. Da der liebe Gott bekanntlich alles sieht, dürfte er uns auch beim Babymachen beobachtet haben. Aber wenn wir jetzt wenigstens schnell noch vor den Traualtar treten würden, wäre der Allmächtige vielleicht nicht ganz so sauer.

Omi Angeliki wusste im Übrigen genau, wovon sie sprach. Sehr genau sogar. Sie war die Ausnahme in der ansonsten so strenggläubigen Griechen-Sippe. Sie selbst hatte sich damals bei der Familienplanung nämlich in der Reihenfolge vertan.

Sie hatte ihren Lucas (also nicht meinen, meiner heißt nur so, weil er den Namen von seinem Opa, also vom Original-Lucas, bekommen hat) kurz kennen- und dann ganz schnell lieben gelernt. So mit allem Drum und Dran, sprich mit Küssen, Fummeln, Liebe machen, SEX. Ergebnis: Costa, der sich ankündigte, noch bevor Lucas’ Großeltern verheiratet waren. Folgeergebnis: Omi und Opi packten ihre Siebensachen und machten sich in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Staub, verließen ihr Dorf, um Schimpf und Schande zu entgehen. Das war in den 1940er-Jahren, da war ein uneheliches Kind kein Ausrutscher, sondern ein kleiner (manchmal auch ein großer) Weltuntergang.

Lucas’ Großeltern haben sich also genauso vom Acker gemacht wie ich mich aus Ludwigshafen. Allerdings habe ich mich nicht verdünnisiert, weil ich wegen des Babys vor der Ehe als schamlos gelte. Das war wohl aufgrund meines nicht gerade dezenten Looks schon immer so, obwohl man das eher unter Vortäuschung falscher Tatsachen verbuchen sollte. Ich bin nämlich gaaanz anders, als ich aussehe, quasi das komplette Gegenteil von dem, was die meisten glauben (und manche auch hoffen). Wer eine Frau für schamlos hält, nur weil sie sich die Haare blondiert und die Brüste machen lässt, ist nach meiner Überzeugung unverschämt. Unverschämt einfältig.

Nein, ich habe mich freiwillig aus Ludwigshafen verabschiedet. Irgendwann reicht es eben mal. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, vielleicht war es doch nicht ganz so freiwillig. Nicht, dass mir einer Daumenschrauben angelegt hätte oder, noch viel schlimmer, mit der Schließung sämtlicher Solarien im Umkreis von 30 Kilometern gedroht hätte – das wäre schließlich einem Entzug meiner Lebensgrundlage gleichgekommen.

Nein, ich musste mich endlich von meiner Mutter befreien. Mit fast 30 Jahren kann man diesen Schritt schon mal wagen, denke ich. Ich fand mich unheimlich tapfer, als ich mich entschied, Richtung Schwarzwald zu ziehen. Neuanfang mit Baby und Bald-Ehemann. Dass der Schwarzwald nicht so ganz das Richtige war, konnte ich noch nicht ahnen, als ich meine Kartons für dem Umzug packte und mir auf einmal wahnsinnig erwachsen vorkam. Aber das ist ein anderes Thema, erzähl ich euch später.

Jetzt stehe ich also mit meinen leider gar nicht wenigen Noch-viel-zu-viel-Nach-Schwangerschafts-Kilos in unserem neuen Haus im Schwarzwald, drehe mich vor dem Spiegel und zermartere mir mein Köpfchen, wie ich das jemals wieder hinbekommen soll. Meine aktuelle Figur grenzt ja an Totalschaden. Das hat nichts mit einem kleinen Lackkratzer oder ner Mini-Delle zu tun – hier ein bisschen ausbeulen, da ein wenig drüberlackieren und schon ist alles wie neu oder zumindest wie vorher. Derzeit wüsste ich nicht einmal, um was für ein Modell, geschweige denn welchen Jahrgang es sich bei meinem Body handelt, wenn wir mal beim Bild der Autokarosserie bleiben wollen. Alles kaputt, noch nicht mal mehr als Liebhaberstück für Bastler abzugeben – sogar für Selbstabholer gratis ein garantierter Ladenhüter. Klinge ich verzweifelt? Ich bin es auch!

Ich muss heute einkaufen gehen. Ja, ich MUSS. Wer hätte gedacht, dass es jemals so weit kommt? Die Katze muss zum Mausen getragen werden. Ich meine, es geht darum, nach Straßburg zu fahren und ein paar hübsche Sachen zu shoppen – für mich, für Sophia, vielleicht etwas für Lucas. Nein, nichts für Lucas! So kurz nach der Geburt sollte man sich schön um sich selber kümmern, sich mal wieder was Hübsches gönnen. Shoppen, meine absolute Lieblingsbeschäftigung, mein wohl einziges ernst zu nehmendes Hobby, mein Seelentröster, mein Ein und Alles – das war einmal!

Was ist los mit dir, Dani? S-H-O-P-P-E-N! Wo bleiben die Glückshormone? Los, auf geht’s! Nee, nix geht gerade. Lass das bloß keine pränatale, Quatsch, meine natürlich postnatalen Wochenbett-Depression (oder wie auch immer das heißt) sein. Bitte, lieber Gott, leg den Schalter um und lass mich denken: Yeah, Schaufenster gucken gehen, hübsche Sachen anprobieren, Geld ausgeben, neue Schuhe kaufen. Hallo, Dani, neue Schuhe! SCHUHE! Eigentlich müsste ich längst im Auto sitzen. Quatsch, ich müsste schon den Schuhlöffel in der Hand haben und mir von einem Al-Bundy-Verschnitt mindestens das achte Paar Pumps anschleppen lassen – eins höher, spitzer, sexyer als das andere.

Und was mache ich? Ich stehe vor dem Spiegel und denk mit Grauen an den Einkaufsbummel, der nun mal seit Tagen geplant und jedem versprochen ist. Mein Kopf ist voll mit allem möglichen Kram: mit der dreckigen Wäsche, die sich langsam vor der Waschmaschine stapelt (wieso habe ich die eigentlich nicht schon längst in die Trommel geschmissen? Ist ja nicht so, dass ich das Zeug noch in mühsamer Handarbeit mit Kernseife auf dem Waschbrett schrubben müsste), mit Berechnungen, wann ich eigentlich zum letzten Mal Milch abgepumpt habe – ist das jetzt eine Stunde her oder doch schon zwei? So, wie meine Brüste drücken, muss es fast einen halben Tag her sein, aber das ist unmöglich. Wahnsinn, dass ein einziges Muttertier so viel Milch haben kann.

Unten im Bauch zieht es. Also jetzt nicht wie ein Windstoß, der um die Ecke zieht – nee, meinen Hosenschlitz habe ich trotz anhaltender Schwangerschaftsdemenz geschlossen. (Schneller Kontrollblick, bevor ich hier Blödsinn erzähle – ja, alles zu.) Der Kaiserschnitt macht sich noch immer deutlich bemerkbar. Wenn ich das vorher geahnt hätte! So unproblematisch die Geburt durch so einen kleinen Schnitt auch ist, danach geht es erst richtig...

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