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Einfach traden

Die wichtigsten Prinzipien für ein langfristig erfolgreiches Trading

AutorBirger Schäfermeier
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783862485208
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Spätestens seit Ausbruch der Finanzkrise scheinen die Finanzmärkte immer unberechenbarer zu werden. Kursstürze von 30 Prozent und mehr sind zwar nicht an der Tagesordnung, die Schwankungen an den Börsen nehmen aber ständig zu. In einer solchen Umgebung versagt jedes komplexe Regelwerk, weil es nicht flexibel genug ist. Birger Schäfermeier zeigt Ihnen die wichtigsten Prinzipien, um in einem sich ständig wandelnden Börsenumfeld als Trader weiterhin erfolgreich zu sein. Wie geht der erfahrene Trader mit Angst, Panik oder Euphorie um? Wie trifft er bessere Entscheidungen unter Zeitdruck und wie geht er mit Worst-Case-Szenarien um? Wie meistert er schwierige Szenarien und verbessert beständig sein Trading? Einfach traden bietet eine Roadmap mit den wichtigsten Grundsätzen, um in unterschiedlichsten Marktumgebungen erfolgreich zu sein.

Birger Schäfermeier begann schon im Alter von 14 Jahren mit Aktien zu handeln. Heute ist er einer der Trader, die von ihrem Trading sehr gut leben können. Regelmäßig tradet er live und vor Publikum auf öffentlichen Veranstaltungen. Birger Schäfermeier zählt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zu den bekanntesten Day-Tradern.

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Leseprobe

1. Ziele erreichen


1.1 Ausreden


Trader nennen viele Gründe, warum sie nicht erfolgreich sind. In meinem ersten Buch stellte ich eine Regel für erfolgreiches Traden auf, in der ich behauptete, dass nur derjenige, der 100 Prozent Verantwortung für sein Handeln übernimmt, auch dauerhaft erfolgreich ist.

Viele Menschen suchen Ausreden für ihr Scheitern. Sicherlich kennt der eine oder andere auch Menschen, die ständig einen Grund anführen, warum sie dies oder das nicht gemacht oder erreicht haben. Manchmal haben wir Mitleid mit diesen Menschen, manchmal verstehen wir sie sogar. Oft schütteln wir aber innerlich den Kopf und denken: Was für ein Versager.

Doch wie ist es mit unseren eigenen Ausreden bestellt?

Ausreden wie:

  • Ich trade nicht erfolgreich, weil mir die Zeit fehlt.
  • Ich trade nicht erfolgreich, weil mir das Geld fehlt.
  • Ich trade nicht erfolgreich, weil die großen Spieler am Markt mich ausnehmen.
  • Ich trade nicht erfolgreich, weil mein Broker mir schlechte Kurse stellt.
  • Ich trade nicht erfolgreich, weil …

Ausreden sind eine gute Rechtfertigung für alles, weil man so glauben kann, man wäre besser, wenn man sich nur mehr Mühe gäbe, mehr Zeit oder Geld hätte, sich besser vorbereiten würde oder, oder, oder!

All diese Dinge liegen natürlich in unserer Kontrolle. Wir müssen uns ehrlich die Frage stellen, warum wir denn nicht die perfekten Voraussetzungen schaffen, um erfolgreich zu traden, wenn wir doch wissen, welche Zutaten uns noch fehlen. Oder warum wir schon mit Echtgeld handeln, wenn wir noch nicht so weit sind oder wir nicht genug Geld zum Handeln haben. Hinter jedem Tun steckt ein WARUM. Und oft ist das Warum die Antwort, warum wir scheitern.

Ausreden erhalten das Selbstbild

Meiner Einschätzung nach dient eine solche Ausrede der Erhaltung des Selbstbildes nach dem Motto »Ich müsste mir ja eingestehen, dass ich ein Versager bin, wenn ich nicht erfolgreich trade, obwohl ich alle perfekten Bedingungen dafür geschaffen habe. Also verzichte ich lieber auf die perfekten Bedingungen und halte mir so eine Hintertür offen.« Natürlich klingt das erst einmal kurios, denn wer verliert schon gerne freiwillig, weil er sich keine guten Ausgangsvoraussetzungen schafft. Aber seien wir mal ehrlich. Die Wahrheit ist doch immer das, was wir persönlich für uns als Wahrheit zulassen. Und eine Wahrheit, die behauptet, nur zu verlieren, weil wir uns nicht genug Mühe etc. gegeben haben, ist viel einfacher zu verkraften als die schmerzliche Feststellung, dass wir verlieren, weil wir es einfach (im Moment) nicht besser können.

Wie können wir dieser Falle, die unser kluges Unterbewusstsein – mit dem Ziel, uns zu schützen – so geschickt aufstellt, entkommen?

Eine Liste anlegen

Zuerst müssen wir in Form eines Brainstormings alle Punkte aufschreiben, von denen wir glauben, dass sie der Grund sein könnten, warum wir nicht erfolgreich handeln. Wir sollten dabei offen sein und auf Bewertungen jeder Art verzichten. Diese Liste könnten wir eine Woche auf unserem Schreibtisch liegen lassen und jedes Mal ergänzen, wenn wir noch einen Punkt finden, der vermeintlich mitverantwortlich ist für unser schlechtes Abschneiden.

Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind – und das ist eine wesentliche Voraussetzung, um ein erfolgreicher Trader zu werden –, wird diese Liste lang. Selbst wenn wir bereits erfolgreich sind, gibt es immer noch Punkte, die wir als Gründe aufführen könnten, warum wir nicht auf einem noch besseren Level traden.

Wenn wir diese Liste fertig haben, schreiben wir oben drüber: MEINE AUSREDEN.

Warum Ausreden? Weil es schlicht Ausreden sind! Jeder kann erfolgreich sein. Vielleicht nicht gleich morgen, aber in fünf Jahren. Dieses Geschäft ist einmalig. Jeder darf mitmachen, es gibt keine Zulassungsbeschränkungen beim Traden. Und natürlich gibt es Hindernisse, aber Erfolg gibt es nicht gratis. Erfolg heißt, Schwierigkeiten zu überwinden. Solange wir ein Hindernis als Ausrede vorschieben, haben wir uns nicht intensiv genug damit beschäftigt. Wenn ein bestimmter Punkt auf der Liste tatsächlich dafür verantwortlich ist, dass wir nicht erfolgreich handeln, dann müssen wir Wege suchen, ihn zu beseitigen.

Für viele Probleme fällt uns nicht sofort eine Lösung ein, aber Kreativität ist die Mutter aller Erfolge. Also seien Sie kreativ, schauen Sie, wie Sie Ihre Ausreden aus dem Weg räumen können. Arbeiten Sie an sich und Ihren Entschuldigungen.

Die Ausreden aus dem Weg räumen

Jeder Punkt auf der Liste ist eine Herausforderung des Schicksals an Sie. Nehmen Sie die Herausforderung an. Bekämpfen Sie sie! Ich habe ein Motto, das heißt: Für jedes Problem gibt es mehr Lösungen, als du denkst. Nicht immer fällt uns die beste Lösung sofort ein, nicht immer finden wir eine richtige Lösung. Aber es ist besser, eine falsche Lösung zu finden, als im Status quo zu verharren und Opfer seiner Ausreden zu sein.

Trading ist einer der härtesten Wettbewerbe, die es gibt! Wer Herausforderungen nicht liebt, sollte sich lieber einen anderen Job suchen.

1.2 Erwartung und Wille


Erwartungen

Es gibt wohl niemanden, der sein Trading-Business ohne Erwartungen startet. Auch ich hatte eine ganz klare Vorstellung, was passieren würde. Ich würde am Aktienmarkt handeln, reich werden und alles würde gut werden. So oder ähnlich starten wohl die meisten Trader, wenn sie das erste Mal mit dem Aktienmarkt in Berührung kommen.

Was motiviert uns, nach einem Verlusttag wieder zu handeln? Natürlich die Erwartung auf Gewinne! Was treibt uns an, nach Gewinnen weiter zu handeln? Natürlich die Erwartung auf noch mehr Gewinne!

Erwartungen sind Antriebsfedern für unser Handeln

Damit wir freiwillig irgendeine Tätigkeit ausführen, ein neues Unterfangen beginnen oder aber die Mühe einer Arbeit auf uns nehmen, sind Erwartungen notwendig, denn sie motivieren uns! Egal ob wir etwas Gutes oder Schlechtes erwarten, es werden in uns Gefühle erzeugt, die uns zum Handeln veranlassen. Solange wir mit Erwartungen so umgehen, dass wir sie als Antreiber zum Handeln verstehen, helfen und unterstützen sie uns. Gefährlich wird es aber, wenn Erwartungen in uns emotionale Konflikte produzieren oder aber zu Aktivitäten antreiben, wo keine Aktivitäten gefordert sind, denn nicht immer sind Erwartungen hilfreich.

Erwartungen sind eine Vorschau auf mögliche Ereignisse

Erwartungen sind ein im Kopf vorweggenommener Status quo. An diesem Zustand messen wir die Realität, was ständige emotionale Konflikte produziert, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass die zukünftige Realität nicht mit den Erwartungen übereinstimmt.

Wichtig ist, dass wir zwischen Wille und Erwartungen unterscheiden. Während Erwartungen und Wünsche eher schädlich sind und einen passiven Charakter haben, glaube ich, dass der Wille aktiv versucht, die Realität zu beeinflussen. Dieser aktive manipulative Einfluss des Willens ermöglicht es uns, Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu einer Erwartung wissen wir aber, dass Anstrengungen nötig sind, um unseren Willen durchzusetzen, und dass uns dies nicht immer gelingt.

Während Erwartungen Energie hauptsächlich binden, setzt unser Wille Energien frei. Der Wille ist ein nie endendes Engagement für eine Sache mit dem Ziel, sie durchzusetzen, sich zu behaupten. Es ist eine innere Kraft, die uns hilft, Schwierigkeiten zu meistern und Hindernisse zu überwinden. Wenn ich etwas will, kann ich zwar auch gleichzeitig etwas erwarten, aber ich weiß, dass dafür Anstrengungen notwendig sind und auch das Ergebnis nicht immer meinem Willen entspricht. Das ist anders bei Erwartungen. Dort hoffen oder fürchten wir ein Ergebnis.

Erwartung und Hoffnung

Unterscheiden wir nun Erwartung von Hoffnung. Sie können ein bestimmtes Ergebnis erwarten oder Sie können hoffen, es zu erreichen. Worin liegt der Unterschied? Stellen Sie sich folgende drei Dinge vor: Sie erwarten am Ende des Jahres einen Bonus von Ihrem Chef, Sie erwarten, dass Ihr Kind pünktlich nach Hause kommt, Sie erwarten einen Monatsgewinn. Nun tauschen Sie das Wort »erwarten« aus und »hoffen« auf einen Bonus am Ende des Jahres, hoffen, dass Ihr Kind pünktlich zurück ist, und hoffen auf einen Monatsgewinn. Stellen Sie sich diese Situationen vor. Merken Sie den Unterschied? Wenn Sie etwas erwarten, ist es so gut wie sicher, wenn Sie hoffen, bestehen (berechtigte) Zweifel. Aber es kommt noch etwas hinzu. Wenn wir etwas erwarten, sind wir direkt involviert. Ich meine damit: stärker an das Ergebnis gebunden, interessierter an dem Resultat. Erwartung weckt Aktivität, Hoffen bleibt auf rein passives Abwarten beschränkt. Während Erwartung immer nur EIN Ergebnis in unserer Vorstellungswelt zulässt, werden bei Hoffnung sowohl das positive wie auch das negative Ereignis in unsere Vorstellungswelt aufgenommen.

Erwartungen lassen nur ein Ergebnis in unserer Vorstellungswelt zu

Diese Eindimensionalität der Erwartungen macht sie so schwierig. Wenn wir erwarten, bringen wir uns automatisch um die Möglichkeit, flexibel zu reagieren. Erwartungen spiegeln die Vorwegnahme eines sicheren Ereignisses wider. Diese Emotion lenkt unsere Aufmerksamkeit darauf, uns auf diese sichere Zukunft, und nur diese eine, vorzubereiten.

Es besteht keine Notwendigkeit, flexibel zu reagieren,...

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