Sie sind hier
E-Book

Elly Beinhorn

Deutschlands Meisterfliegerin

AutorErnst Probst
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl113 Seiten
ISBN9783640545643
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Fachbuch aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Biographien, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die erste Frau, die alle fünf Erdteile mit dem Flugzeug überflog, war die deutsche Pilotin Elly Beinhorn (1907-2007), die zu den berühmtesten Fliegerinnen der Welt gehört. Sie erlebte die sportlichen Anfänge der Fliegerei mit und prägte sie. Ihr guter Ruf in der Luftfahrt beruht auf zahlreichen fliegerischen Meisterleistungen. Daneben schrieb sie auch Bücher, arbeitete für Presse, Funk und Fernsehen, testete Autos, fotografierte Afrikasafaris und hielt Vorträge über Autos und Verkehrsprobleme. Das Taschenbuch 'Elly Beinhorn. Deutschlands Meisterfliegerin' des Wiesbadener Autors Ernst Probst schildert ihr legendenumwobenes und abenteuerliches Leben.

Ernst Probst, geboren 1946 in Neunburg vorm Wald (Bayern), absolvierte ab 1960 in Nürnberg erfolgreich eine Schriftsetzerlehre und wurde 1970 nach einem anderthalbjährigen Volontariat Zeitungsjournalist in Nürnberg, Bayreuth und Mainz. In seiner Freizeit schrieb er zahlreiche populärwissenschaftliche Artikel für Tageszeitungen (FAZ, Süddeutsche Zeitung, Welt, Berliner Morgenpost, Hannoversche Allgemeine Zeitung, Südwest Presse Ulm, Neue Zürcher Zeitung, Wiener Zeitung, Salzburger Nachrichten, Oberösterreichische Nachrichten), Zeitschriften (kosmos, Damals, bild der wissenschaft, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt), Wissenschaftsdienste (Deutscher Forschungsdienst) und Nachrichtenagenturen (dpa, AP, KNA, epd) in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie mehr als 300 Bücher, Taschenbücher, Broschüren und E-Books über die Erdgeschichte, Menschheitsgeschichte und berühmte Frauen. Sein Buch 'Deutschland in der Urzeit' (1986) gilt als das erste populärwissenschaftliche Werk über die Erdgeschichte von Deutschland und wurde im 'Spiegel' vorgestellt. Seine Werke über die Urzeit, Steinzeit, Bronzezeit, Dinosaurier, Raubkatzen und berühmte Personen befinden sich in zahlreichen Bibliotheken der ganzen Welt und werden in der wissenschaftlichen Literatur zitiert.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Elly Beinhorn (1907—2007)

und Bernd Rosemeyer (1909-1938)

gewidmet

Die erste Frau, die alle fünf Erdteile mit dem Flugzeug überflog, war die deutsche Pilotin Elly Beinhorn (1907— 2007), die zu den berühmtesten Fliegerinnen der Welt gehört. Während ihres legendenumwobenen Lebens erlebte sie die sportlichen Anfänge der Fliegerei mit und prägte sie. Ihr guter Ruf beruht auf zahlreichen fliegerischen Meisterleistungen. Daneben schrieb sie auch Bücher, arbeitete für Presse, Funk und Fernsehen, testete Autos, fotografierte Afrikasafaris und hielt Vorträge über Autos und Verkehrsprobleme.


Elly Maria Frida Beinhorn kam am 30. Mai 1907 als Tochter des Kaufmanns Henry Beinhorn und seiner Ehefrau Auguste Boit in Hannover zur Welt. Ihr Vater führte ein Hutgeschäft in Hannover. Elly war ein Einzelkind, hätte gerne Geschwister gehabt und auf dem Land gelebt, weil man dort besser im Freien herumtollen konnte als in der Stadt. Am liebsten spielte sie „Räuber und Prinzessin“. Ihre Vorfahren waren Raubritter in dem Dorf Beinhorn bei Hannover. Im Alter von fünf Jahren brachte sie sich selbst das Schwimmen bei.


In ihrem Geburtsort Hannover besuchte Elly zunächst die Stadttöchterschule und anschließend das Schillerlyceum, das sie in der letzten Klasse vor dem Abitur verließ. Obwohl sie leicht lernte, wollte sie in der Schule nicht zu den Besten gehören und keine Streberin sein. Es war ihr lieber, wenn sie wegen schlechten Betragens gerügt wurde. In Handarbeit und Betragen erhielt sie immer schlechte Noten, für Letzteres einmal sogar eine Fünf. Bei ihren Mitschülerinnen war Elly sehr beliebt und wurde gegen den Widerstand ihrer Lehrer zur Vertrauensschülerin gewählt.


Als 16-Jährige wollte Elly in weit entfernte Länder reisen und dort Abenteuer erleben. Aus diesem Grund schrieb sie an die „Abteilung Tierfang-Expedition“ des Hamburger Tierparks Hagenbeck.

Piloten Fritz Loose, Hermann Köhl

und Ehrenfried Günther von Hünefeld (von links nach rechts)

bei der Vorbereitung eines Ozeanfluges im Märy1928.

Foto: Bundesarchiv, Bild 102-05651 / CC-BY-SA

(via Wikimedia Commons), lizensiert unter

CreativeCommons-Eizenz by-sa-3.0-de

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3J0/de/legalcode


Zu ihrer Enttäuschung erhielt sie aber keine Antwort. Elly schickte auch einen Brief an die Abteilung „Expeditionsreisen“ des Filmstudios „UFA“ in Berlin. Doch als sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, wusste sie nicht, wie sie nach Berlin kommen sollte. Sie wollte nicht mehr zur Schule gehen und träumte immer wieder von anderen Abenteuern. Gelegentlich wollte sie aber auch nur das Hutgeschäft ihrer Eltern zu ungeahnter Blüte bringen.


Im Herbst 1928 wurde Elly Beinhorn von Freunden zu einem Vortrag des deutschen Flugpioniers Hermann Köhl (1888— 1938) in der Stadthalle von Hannover eingeladen. Dieser hatte am 12./13. April 1928 in einer einmotorigen „Junkers W33“ namens „Bremen“ zusammen mit Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld (1892—1929) und dem irischen Major James C. Fitzmaurice (1898—1905) als Erster den Nordatlantik von Osten nach Westen überquert. Nach dem Vortrag über diesen spektakulären Flug begeisterte sich Elly für die Fliegerei und wollte unbedingt das Fliegen lernen.


Am nächsten Morgen besuchte die 21-jährige Elly den Präsidenten des „Hannoverschen Aero-Clubs“, Erich Homburg (1886—1954), in seinem Büro und erzählte ihm von ihrem Wunsch. Doch der erfahrene Flieger erklärte ihr, es gebe in Deutschland keine beruflichen Möglichkeiten für Pilotinnen, fragte sie, womit sie eine teure Ausbildung und den Unterhalt eines Flugzeuges bezahlen wolle, und sagte, dass sie in Hannover nicht schulen könne, sondern deswegen nach Berlin müsse.

Elly ließ sich durch diese Bedenken nicht von ihren Plänen abhalten. Sobald sie konnte, fuhr sie zur Sportfliegerschule der „Deutschen Luftfahrt AG“ in Berlin-Staaken und erkundigte sich nach den Aufnahmebedingungen.


Hanna Reitsch (1912—1979)

und der Filmproduzent Karl Ritter (1888—1977)

in einem Scheibe-Falken-Segeflugzeug 1968.

Foto: Familienbesitz, Michael Ritter (via Wikimedia Commons),

Lizenz: gemeinfrei (Public domain)


Zunächst versuchte man, sie abzuwimmeln, doch sie war so hartnäckig, dass man später doch erklärte, sie könne kommen, allerdings ohne Zusage auf einen festen Platz.

Als Elly ihre Eltern darüber informierte, dass sie in Berlin das Fliegen lernen wolle, gab es Familienkrach. Ihr Vater wollte sie wegen ihres Geisteszustandes von einem Nervenarzt untersuchen lassen. Immer wieder warf er ihrer Mutter vor, sie sei viel zu nachsichtig mit ihrer Tochter gewesen und diese hätte viel energischer angefasst werden müssen, dann wäre sie nie auf so verrückte Ideen gekommen. Ihre Mutter weinte tagelang. Aber Elly war bereits 21 Jahre alt, hatte ihr Sparbuch für die 2.000 Mark Ausbildungsgebühren geplündert und konnte nicht mehr gestoppt werden. Sie verließ ihr Elternhaus und zog in ein Zimmer in Spandau.


Am 2. November 1928 saß Elly Beinhorn in Berlin-Staaken in einer „Klemm L 20“ mit 20-PS-Motor zum ersten Mal am Steuerknüppel eines Flugzeuges. Die Maschine, in der sich die Flugschülerin und der Fluglehrer befanden, bestand aus Holz und Eisen und war oben offen, weshalb Kopf und Schultern der beiden Insassen im Freien blieben. Fluglehrer von Elly war Diplom-Ingenieur Otto Thomsen (1895—1960), einer der Männer, die Elly bei ihrem ersten Besuch im Büro der Flugschule das Fliegen auszureden versuchten. Thomsen unterrichtete später auch Hanna Reitsch (1912—1979) und Wernher von Braun (1912—1977), die als Weltklassefliegerin bzw. als Raketenkonstrukteur eine große Karriere machten. Der Vater von Elly war bei einem Besuch in Berlin sehr davon beeindruckt, wie und was seine Tochter dort alles lernte.


Am 4. Juni 1929 erwarb Elly Beinhorn in Berlin-Staaken zunächst den Sportfliegerschein (A-Schein). Der die Prüfung abschließende Überlandflug führte von Berlin-Staaken nach

Ernst Udet (1896—1941)

im Flamingo-Doppeldecker 1931.

Foto: Bundesarchiv, Bild 102-12228 / CC-BY-SA

(via Wikimedia Commons), lizensiert unter

CreativeCommons-Lizenz hy-sa-3.0-de

http://creativecommons.org/licenses/hy-sa/3J0/de/legalcode


Berlin-Tempelhof, zum Flugplatz Schkeuditz (Halle-Leipzig) und zurück.

Kurz darauf erwarb Elly Beinhorn in einer Zweigstelle der Berlin-Staakener Flugschule in Würzburg bei Robert Ritter von Greim (1892—1945) den Kunstflugschein II. Ihr Fluglehrer schrieb „summa cum laude“ („mit höchstem Lob“) in ihren Kunstflugschein. Später machte sie noch den A1-Schein für Seeflug, den B1-Schein und ließ sich im Blindflug ausbilden. Einer ihrer Fluglehrer meinte scherzhaft, von ihm aus könne sie nach Afrika fliegen und sich da in der Luft austoben, was sie später wirklich tat.


1929 überführte Elly Beinhorn ein von der Fliegervereinigung in Königsberg erworbenes Flugzeug von Berlin nach Ostpreußen. Nach der Übergabe dieser Maschine schlugen ihr deren Empfänger vor, sie solle zum Großflugtag im Sommer wiederkommen und beim Kunstflugprogramm mitwirken. Damit sie bei Flugtagen mit einer eigenen Maschine auftreten konnte, kaufte Elly Beinhorn bei den „Bayerischen Flugzeugwerken“ („BFW“) in Augsburg, der späteren „Messerschmitt AG“, auf Abzahlung eine „Messerschmitt M 23b“. Dabei handelte es sich um einen blau-weiß-lackierten Tiefdecker mit 80-PS-Siemensmotor.

In Königsberg feierte Elly Beinhorn unter den Augen des elf Jahre älteren deutschen Fliegeridols Ernst Udet (1896—1941) ihren ersten Auftritt bei einem Flugtag. Dabei flog sie nach ihrer Auffassung unverantwortlich niedrig in 300 bis 400 Metern Höhe. Prompt wurde sie von Udet kritisiert, sie solle ruhig erst noch eine Weile da oben in ihren himmlischen Höhen bleiben. Andererseits erkannte der Fliegerheld, mit dem sie am Abend tanzte, mit sicherem Gespür die ungewöhnliche Begabung der jungen...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Biografie - Autobiografie

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Klartext.

E-Book Klartext.
Für Deutschland Format: ePUB/PDF

Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum…

Sigmund Freud

E-Book Sigmund Freud
Format: PDF

Wer war Sigmund Freud wirklich? Wie war der Mann, der in seiner Ordination in der Wiener Berggasse der Seele des Menschen auf die Spur kam? Und welche Rolle spielte dabei die weltberühmte Couch…

Sigmund Freud

E-Book Sigmund Freud
Format: PDF

Wer war Sigmund Freud wirklich? Wie war der Mann, der in seiner Ordination in der Wiener Berggasse der Seele des Menschen auf die Spur kam? Und welche Rolle spielte dabei die weltberühmte Couch…

Sigmund Freud

E-Book Sigmund Freud
Format: PDF

Wer war Sigmund Freud wirklich? Wie war der Mann, der in seiner Ordination in der Wiener Berggasse der Seele des Menschen auf die Spur kam? Und welche Rolle spielte dabei die weltberühmte Couch…

Weitere Zeitschriften

aufstieg

aufstieg

Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...

Augenblick mal

Augenblick mal

Die Zeitschrift mit den guten Nachrichten "Augenblick mal" ist eine Zeitschrift, die in aktuellen Berichten, Interviews und Reportagen die biblische Botschaft und den christlichen Glauben ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

Deutsche Hockey Zeitung

Deutsche Hockey Zeitung

Informiert über das nationale und internationale Hockey. Die Deutsche Hockeyzeitung ist Ihr kompetenter Partner für Ihren Auftritt im Hockeymarkt. Sie ist die einzige bundesweite Hockeyzeitung ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie

Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...