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E-Book

Elon Musk

Wie Elon Musk die Welt verändert - Die Biografie

AutorAshlee Vance, Elon Musk
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783862487233
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Elon Musk ist der da Vinci des 21. Jahrhunderts. Seine Firmengründungen lesen sich wie das Who's who der zukunftsträchtigsten Unternehmen der Welt. Alles, was dieser Mann anfasst, scheint zu Gold zu werden. Mit PayPal revolutionierte er das Zahlen im Internet, mit Tesla schreckte er die Autoindustrie auf und sein Raumfahrtunternehmen SpaceX ist aktuell das weltweit einzige Unternehmen, das ein Raumschiff mit großer Nutzlast wieder auf die Erde zurückbringen kann. Dies ist die persönliche Geschichte hinter einem der größten Unternehmer seit Thomas Edison, Henry Ford oder Howard Hughes. Das Buch erzählt seinen kometenhaften Aufstieg von seiner Flucht aus Südafrika mit 17 Jahren bis heute. Elon Musk gilt als der »Real Iron Man« - in Anlehnung an einen der erfolgreichsten Comichelden der Welt. Es ist die gleichsam inspirierende, persönliche und spannende Geschichte eines der erfolgreichsten Querdenker der Welt. In einem Umfang wie noch kein Journalist zuvor hatte Ashlee Vance für diese Biografie exklusiven und direkten Zugang zu Elon Musk, seinem familiären Umfeld und persönlichen Freunden. Mit 16 Seiten exklusiven und persönlichen Bildern aus Elon Musks persönlichem Fotoalbum.

Elon Musk, geboren in Südafrika, ist mehrfacher Milliardär, US-Unternehmer und hat einige der zukunftsträchtigsten Firmen der Welt gegründet: PayPal, Tesla und SpaceX. Er zählt zu den 75 einflussreichsten Menschen des 21. Jahrhunderts. Das Magazin Forbes kürte ihn 2011 zu einem von »America's 20 Most Powerful CEOs 40 And Under«. Ashlee Vance, geboren in Südafrika, ist ein US-amerikanischer Wirtschaftsjournalist. Er schrieb u. a. für die New York Times, den Economist, die Chicago Tribune, CNN.com und den International Herald Tribune. Bei der Bloomberg BusinessWeek ist er einer der bekanntesten Journalisten und hat unzählige Titelgeschichten über Elon Musk, Mark Zuckerberg oder Steve Ballmer geschrieben.

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Leseprobe

2. Afrika


In der Öffentlichkeit tauchte Elon Reeve Musk erstmals im Jahr 1984 auf: Das südafrikanische Branchenblatt PC and Office Technologie veröffentlichte den Programmcode für ein von ihm entwickeltes Videospiel namens Blastar, das mit nur 167 Befehlszeilen auskam. Die frühen Computernutzer von damals mussten noch Textbefehle eintippen, um ihre Maschinen zu irgendetwas zu bewegen. Vor diesem Hintergrund war Musks Programm nicht eben ein Wunderwerk der Informatik, doch mit Sicherheit weitaus mehr als das, was die meisten anderen 12-Jährigen hervorbrachten. Der Bericht in dem Magazin brachte Musk 500 Dollar ein und ließ schon ein wenig von seinem Wesen erkennen. Wie ab Seite 69 zu lesen war, wollte der junge Mann wie ein Science-Fiction-Autor als E.R. Musk bezeichnet werden und hatte schon damals große Visionen im Kopf. In einem kurzen Erklärkasten hieß es: »In diesem Spiel müssen Sie einen Alien-Raumtransporter zerstören, der tödliche Wasserstoffbomben und Zustandsveränderungsmaschinen an Bord hat. Das Spiel arbeitet geschickt mit Kobolden und Animation und insofern lohnt es sich, die Programmierung anzusehen« (was Zustandsveränderungsmaschinen sein sollen, konnte mir nicht einmal das Internet verraten).

Ein Junge, der sich für den Weltraum und Kämpfe zwischen Gut und Böse interessiert, ist nichts Besonderes – aber einer, der diese Fantasien ernst nimmt, schon eher. So war es beim jungen Elon Musk. Bis zur Mitte seiner Teenagerjahre hatte er Fantasie und Realität so weit vermischt, dass sie in seinem Kopf kaum noch auseinanderzuhalten waren. Irgendwann sah Musk die Sicherung einer Zukunft für die Menschheit im All als seine persönliche Verpflichtung an. Wenn er dazu sauberere Energien entwickeln oder Raumschiffe zur Vergrößerung der Reichweite der menschlichen Spezies bauen musste, dann würde er das eben tun – irgendwie würde er die Probleme schon lösen. »Vielleicht habe ich als Kind zu viele Comics gelesen«, sagt er. »In Comics scheint es irgendwie immer darum zu gehen, die Welt zu retten. Ich bekam das Gefühl, man sollte versuchen, die Welt besser zu machen, weil das Gegenteil keinen Sinn ergeben würde.«

Mit ungefähr 14 Jahren geriet Musk in eine ausgeprägte Existenzkrise. Darauf reagierte er, wie es viele begabte Jugendliche tun: mit einer Hinwendung zu religiösen und philosophischen Texten. Musk sah sich eine Handvoll Ideologien an und endete dann mehr oder weniger dort, von wo er gekommen war. Er machte sich die Science-Fiction-Lehren aus einem der einflussreichsten Bücher seines Lebens zu eigen – aus Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams. »Adams erklärt, dass es mit am schwierigen ist, herauszufinden, welche Fragen man stellen sollte«, sagt Musk. »Wenn man die Fragen gefunden hat, ist die Antwort relativ einfach. Ich kam zu dem Schluss, dass wir unbedingt versuchen sollten, die Breite und Tiefe des menschlichen Bewusstseins zu vergrößern, damit wir besser verstehen, welches die richtigen Fragen sind.« So entwickelte der Teenager Musk sein ultralogisches Mission Statement: »Das einzig Sinnvolle ist, sich für mehr kollektive Aufklärung einzusetzen«, sagt er.

Die Gründe für Musks Sinnsuche sind nicht schwer zu erkennen. Geboren 1971, wuchs er in Pretoria auf, einer großen Stadt im Nordwesten Südafrikas, ungefähr eine Autostunde entfernt von Johannesburg. Für wohlhabende Weiße wie die Familie Musk hatte das Leben in Südafrika zu dieser Zeit einen gewissen vergifteten Reiz: Was immer man brauchte, wurde von einem Trupp schwarzer Haushaltshilfen erledigt. Gutsituierte Südafrikaner waren deshalb meist entspannt und bekannt für ihre Lebensfreude. Sie feierten fantastische Partys, bei denen sie im Garten Lamm grillten und reichlich Wein tranken, während Kindermädchen auf den Nachwuchs aufpassten und afrikanische Tanzgruppen bis tief in die Nacht für Unterhaltung sorgten. Die Natur um sie herum war von unvergleichlicher Schönheit und Vitalität. Und die Bevölkerung ging viel großzügiger mit ihrer Zeit um, als es im Westen üblich war. Ein beliebter Ausdruck in Südafrika ist »just now« für »jetzt gleich« – und er kann alles zwischen fünf Minuten und fünf Stunden bedeuten. Hinzu kam ein allgemeines Gefühl der Freiheit, das durch die rohe, raue Energie des afrikanischen Kontinents entsteht.

Hinter all diesen Annehmlichkeiten lauerte natürlich das Gespenst der Apartheid. Immer wieder kochte Südafrika über vor Spannungen und Gewalt. Es gab Zusammenstöße zwischen Schwarzen und Weißen ebenso wie zwischen Schwarzen unterschiedlicher Stämme. Musks Kindheit fiel mit einigen der blutigsten, abstoßendsten Phasen der Apartheid zusammen. Nur ein paar Tage nach dem Aufstand in Soweto, bei dem bei Protesten gegen Dekrete der weißen Regierung Hunderte schwarzer Schüler starben, wurde Musk vier Jahre alt. Wegen der rassistischen Politik gab es seit Jahren Sanktionen anderer Staaten gegen Südafrika. Musk konnte in seiner Kindheit trotzdem ins Ausland reisen und dürfte ein Gefühl dafür bekommen haben, wie seine Heimat im Rest der Welt gesehen wurde. Weiße südafrikanische Kinder, die in dieser Zeit irgendetwas mitbekamen, fühlten sich eindeutig beschämt und wussten, dass mit ihrem Land etwas nicht stimmte.

Musks Vorstellung, dass die Menschheit gerettet werden muss, wurde für ihn immer wieder bestätigt. Doch statt sich nur für die unmittelbaren Bedürfnisse Südafrikas zu interessieren, richtete Musk seinen Blick fast von Anfang an auf die gesamte Spezies. Die USA sah er so klischeehaft, wie es nur geht: als das Land der unbegrenzten Möglichkeit und damit als die Bühne, auf der er seine Träume am ehesten verwirklichen konnte. Und so kam es, dass ein einsamer, linkischer Junge aus Südafrika, der vollkommen im Ernst von der Notwendigkeit »kollektiver Aufklärung« sprach, zum mutigsten Industriellen Amerikas wurde.

Als Musk im Twen-Alter tatsächlich in die USA kam, war das eine Rückkehr zu den Wurzeln seiner Familie. Stammbäume zeigen, dass Vorfahren seiner mütterlichen Seite mit dem deutsch-schweizerischen Nachnamen Haldeman während der Revolutionskriege aus Europa nach New York zogen. Von dort aus verbreiteten sie sich in den Prärien des Mittleren Westens, vor allem in den Bundesstaaten Illinois und Minnesota. »Offenbar hatten wir im Bürgerkrieg Leute auf beiden Seiten und waren eine Familie von Farmern«, sagt Musks Onkel Scott Haldeman, der inoffizielle Familienhistoriker.

Seine Kindheit über wurde Musk wegen seines ungewöhnlichen Namens von anderen Jungen gehänselt. Den ersten Teil davon verdankte er seinem Urgroßvater John Elon Haldeman, der 1872 geboren wurde1 und in Illinois aufwuchs, bevor er sich nach Minnesota aufmachte. Dort traf er seine fünf Jahre jüngere Frau Almeda Jane Norman. 1902 hatte sich das Paar in einer Blockhütte in der Stadt Pequot im Zentrum Minnesotas niedergelassen und den Sohn Joshua Norman Haldeman, Musks Großvater, bekommen. Aus ihm sollte ein exzentrischer und außergewöhnlicher Mann und ein Vorbild für Musk werden.2 Joshua Norman Haldeman wird als sportlicher, eigenständiger Junge beschrieben. Im Jahr 1907 zog seine Familie in die Prärien von Saskatchewan und kurz darauf starb sein Vater. Joshua war damals erst sieben Jahre alt, musste aber schon bei der Haushaltsführung helfen. Eher aber zog es ihn in das weite, offene Land und er fing an mit Rodeo-Reiten, Boxen und Ringen. Haldeman ritt Pferde für lokale Farmer ein, wobei er sich oft verletzte, und er organisierte eines der ersten Rodeos in Kanada. Auf Familienfotos ist zu sehen, wie er mit schicken Cowboy-Hosen sein Können im Lassowerfen zeigt. Als Teenager verließ Haldeman sein Zuhause und machte eine Ausbildung an der Palmer School of Chiropractic in Iowa. Dann kehrte er zurück nach Saskatchewan, um Farmer zu werden.

Als in den 1930er-Jahren die Große Depression ausbrach, geriet Haldeman in finanzielle Nöte. Er konnte die Bankdarlehen für seine Maschinen nicht mehr bezahlen und rund 20,32 Quadratkilometer seines Landes wurden gepfändet. »Von da an glaubte Dad nicht mehr an Banken oder Sparen«, sagt Scott Haldeman, der später einen Chiropraktik-Abschluss an derselben Schule wie sein Vater machen und einer der weltweit besten Experten für Rückenschmerzen werden sollte. Nachdem er 1934 seine Farm ganz verloren hatte, lebte Haldeman ein Nomadenleben, das sein Enkel Jahrzehnte später in Kanada wiederholen sollte. 1,90 Meter groß, machte er Gelegenheitsjobs als Bauarbeiter und Rodeo-Reiter, bevor er sich als Chiropraktiker niederließ.3

Bis 1948 hatte Haldeman die kanadische Tanzlehrerin Winnifred Josephine Fletcher (Wyn) geheiratet und eine florierende Chiropraktik-Praxis aufgebaut. In diesem Jahr wuchs die Familie um die Zwillingstöchter Kaye und Musks spätere Mutter Maye. Sie lebten in einem dreistöckigen Haus mit 20 Zimmern, in dem es auch ein Tanzstudio gab, sodass Wyn weiter unterrichten konnte. Immer auf der Suche nach neuen Beschäftigungen, hatte Haldeman mit dem Fliegen begonnen und sich ein eigenes Flugzeug gekauft. Die Familie wurde in der Gegend etwas berüchtigt, als bekannt wurde, dass Haldeman und seine Frau die Kinder gern in ihre einmotorige Maschine packten und so ganz Nordamerika erkundeten. Oft reiste Haldeman mit seinem Flugzeug auch zu politischen oder Chiropraktik-Veranstaltungen. Später schrieb er zusammen mit seiner Frau ein Buch mit dem Titel The Flying Haldemans: Pity the Poor Private Pilot.

Im Jahr 1950 schien für Haldeman alles bestens zu laufen – und er beschloss, es aufzugeben. Der Arzt und Politiker hatte seit Langem gegen staatliche Einmischungen in das Leben von...

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