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E-Book

Empfehlungen zur Patienteninformation Dermatologie

AutorD. Dill-Müller, P. Koch, U. Reinhold, W. Tilgen
VerlagSteinkopff
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783798515260
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR

Patienten und ihre behandelnden Ärzte werden zunehmend zu Partnern im diagnostischen und therapeutischen Prozess. Viele dermatologische Erkrankungen lassen sich inzwischen besser diagnostizieren und sehr gut behandeln. Die Diagnostik wird jedoch komplizierter und die Behandlungsverfahren werden oft nebenwirkungsreicher. Eine gute Information des Patienten fördert das Verständnis für die verschiedenen Maßnahmen. Aufklärung und Wissen um die Zusammenhänge erleichtern das Einhalten der ärztlichen Anordnungen (z. B. regelmäßige Medikamentenanwendung) und lassen Risiken und Komplikationen schneller erkennen.

Die Empfehlungen zur Patienteninformation unterstützen den Arzt beim Patientengespräch, indem sie es vorbereiten und vertiefen. Sie sind bewusst kopierfreundlich gestaltet.

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Leseprobe

Haarausfall (S. 131-132)

Was versteht man unter Haarausfall?

Das "Haarkleid", d. h. die Haarfarbe, die maximale Dicke, der Querdurchmesser eines einzelnen Haarschaftes und die maximal erreichbare Länge des Haares ist bei jedem Menschen genetisch fest-gelegt. Haardicke und -länge sind abhängig von der Länge der Wachstumsphase (Anagenphase) eines Haares. Auch die Haardichte pro cm2 Kopfhaut wird von den Erbanlagen bestimmt. So variiert die Anzahl der Kopfhaare zwischen 80 000±150 000, die Haardichte liegt zwischen 180±300 Haare/cm2, die Wachstumsgeschwindigkeit beträgt 0,37 mm/Tag, also etwa 1 cm/Monat, die Haarlänge schwankt zwischen 25±70 (80) cm.

Der physiologische Haarwechsel (Haarausfall) liegt bei 60±150 Haaren tåglich und bis zu 300 Haaren bei einer Haarwäsche. Übersteigt der Verlust diese Zahl, spricht man von Haarausfall (Effluvium). Die ab einem Verlust von ca. 60% der Kopfhaare sichtbare Haarlichtung bezeichnet man als Alopezie (Kahlheit, Haarmangelzustand). Alle vier Faktoren, die einen erheblichen Einfluss auf das subjektive Empfinden des Haarvolumens haben, weisen ethnische, alters-und geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Generell gilt: Wachstumsgeschwindigkeit, Haardicke und Haardichte nehmen mit zunehmendem Lebensalter ab ± wenn auch mit einer großen individuellen Schwankungsbreite.

Das Haarwachstumverläuft in festgelegten Entwicklungsstadien: 80 bis 90% der Kopfhaare befin-den sich über 2 bis 6 Jahre imWachstumsstadium (Anagenphase), 1 bis 3% der Kopfhaare sind in einemkurzfristigen (1-bis 2-wöchigen) Übergangsstadium (Katagenphase) und 10 bis 20% der Kopf haare befinden sich in einem 2 bis 4 Monate dauernden Ruhestadium (Telogenphase). Danach fallen sie aus. In derselben Haarwurzel beginnt das Wachstumeines neuen Haares.

Die Regulation des zyklischen Aufeinanderfolgens von Haarwachstum, Ruhephase, Ausfallen des Haares erfolgt amtiefsten Pol der Haarwurzel, der sog. Haarpapille. Die Zahl der Wachstumszyklen einer Haarwurzel ist ebenso wie die maximale Teilungsrate anderer Zellen des Körpers genetisch festgelegt. Wir ge-hen heute davon aus, dass eine Haarwurzel ca. 25 Lebenszyklen durchlaufen kann. Bei einer Dauer der Wachstumsphase unter optimalen Bedingun-gen zwischen 3±6 Jahren würde dies für eine lebenslange Haardichte ausreichen. Doch viele Faktoren beeinträchtigen diese Lebenszyklen.

Eine Störung in der kapillären Blutversorgung der Haarwurzel, krankhafte Stoffwechselveränderungen, ernährungsbedingte Mangelsituationen, Medi-kamente, hormonelle Verånderungen beeinflussen, d. h. verkürzen die Wachstumszeit, die Abfolge der Haarzyklen wird so beschleunigt und die maximale Lebensdauer einer Haarwurzel früher erreicht. Die Produktion des/der betroffenen Haarfollikel wird "vorzeitig" eingestellt. In ihrer biologischen Steuerung sind alle Haare voneinander unabhängig, über die Blutversorgung und Hormonrezeptoren in der Haarwurzel können sie aber synchronisiert, durch krankhafte Stoffwechselveränderungen, Mangelsituationen, Medikamente, hormonelle Verånderungen beeinflusst bzw. sehr empfindlich gestært werden. Dies führt zu verstärktem Haarausfall, der zeitlich begrenzt oder langfristig zur diffusen oder einemspeziellen Muster folgenden Lichtung des Haarbestandes führt.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis8
Teil 1 Erkrankungen und Fehlbildungen der Haut und des Unterhautfettgewebes10
Akne und verwandte Krankheitsbilder12
Akne14
Rosazea22
Periorale Dermatitis24
Allergologische Krankheitsbilder und Intoleranzreaktionen26
Allergien und Intoleranzreaktionen gegen Arzneimittel28
Besondere Arzneimittelreaktionen: Erythema exsudativum multiforme majus/Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)36
Inhalationsallergien38
Insektengiftallergien44
Latexallergie48
Nahrungsmittelallergien50
Urtikaria und Quincke-Ödem54
Berufskrankheiten und Berufsdermatosen58
Kontaktekzem60
Polymorphe Lichtdermatose64
Atopische Dermatitis67
Atopische Dermatitis68
Autoimmundermatosen73
Bullöse Autoimmundermatosen74
Kollagenosen78
Vitiligo88
Erbliche Hauterkrankungen93
Ehlers-Danlos-Syndrom94
Epidermolysen96
Phakomatosen100
Ichthyosen104
Krankheiten der Gefäßsysteme109
Erkrankungen der Arterien110
Erkrankungen der Venen118
Fehlbildungen des Blutgefäßsystems128
Erkrankungen des Lymphgefäßsystems134
Erkrankungen der Haare139
Haarausfall140
Infektionskrankheiten der Haut147
Infektionen durch Bakterien148
Infektionen durch Würmer152
Infektionen durch Protozoen154
Infektionen durch Pilze156
Infektionen durch Viren160
Epizoonosen166
Sexuell übertragbare Erkrankungen168
Pruritus179
Pruritus180
Psoriasis185
Psoriasis186
Schwangerschaftsdermatosen192
Schwangerschaftsdermatosen193
Tumore und Präkanzerosen der Haut197
Grundlagen198
Präkanzerosen der Haut200
Bösartige Tumore der Haut204
Karzinome204
Kutane Lymphome207
Malignes Melanom210
Sarkome214
Teil 2 Diagnostische und therapeutische Verfahren219
Allergologische Testverfahren220
Ultraschalluntersuchungen von Haut und Lymphknoten224
Invasive Therapieverfahren226
Konservative Therapieverfahren242
Teil 3 Rechtliche und soziale Aspekte246
Berufsgenossenschaftliche Ermittlungsverfahren247
Anhang251
Fachliteratur und Firmenprospekte252

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