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Energiemanagement-Tools

Anwendung im Industrieunternehmen

AutorAlexis Bonneschky, Bernd Schieferdecker, Christian Fünfgeld
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl303 Seiten
ISBN9783540294818
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis109,99 EUR

Das Fachbuch befasst sich mit der konkreten Anwendung des betrieblichen Energiemanagements in der industriellen Praxis. Effiziente Methoden für sowohl den Einstieg als auch die umfassende Anwendung des betrieblichen Energiemanagements werden dargestellt und anhand von Beispielen erläutert.

Die Inhalte gehen zurück auf die langjährigen Erfahrungen im betrieblichen Energiemanagement und stellen deren Methoden und Ergebnisse in Verbindung mit einer breiten allgemeinen Übersicht über die verfügbaren Verfahren und Ergebnisse dar.

Das Buch wendet sich damit insbesondere an Praktiker der betrieblichen Energetik/Energiewirtschaft und Anbieter von Energiemanagement und -controlling für die Industrie.



Bernd Schieferdecker studierte Energiewirtschaft an der TU Dresden und war von 1993 bis 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Energiewirtschaft der BTU Cottbus. Seine Forschungsgebiete umfassten unter anderem die Analyse, Modellierung und Optimierung industrieller, territorialer und kommunaler energetischer Systeme nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien.

Alexis Bonneschky studierte Elektrotechnik an der BTU Cottbus. Er ist seit 2003 Mitarbeiter der Wirtschaftsabteilung der Lahmeyer International GmbH und tätig in internationalen Energieplanungsprojekten.

Christian Fünfgeld studierte Maschinenbau an der TU  Hannover und war von 1994 - 2004 Mitarbeiter an der BTU Cottbus, zuletzt als Juniorprofessor für Elektrizitätswirtschaft. Seit 2004 ist er Vorstandsmitglied des Centrums für Energietechnologie Brandenburg e. V.

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Leseprobe

3 Tools zur Wirtschaftlichkeit im Industriellen Energiemanagement (S. 99-100)

C. Fünfgeld

Die Wirtschaftlichkeit ist, in der Regel sogar mit sehr hohen Renditeanforderungen, entscheidendes Kriterium für jedwedes Investitionsvorhaben im operativen Geschäft eines Industriebetriebes. Hierfür wird im Folgenden der Ansatz der Energierelevanten Kosten beschrieben, der, analog einer Vollkostenrechnung, die Energiekosten quantifiziert und den jeweiligen Anforderungen entsprechend verursachergerecht transparent abbildet - und damit beeinflussbar macht.

Die betriebliche Energiewirtschaft wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur und Methodik bisher wenig beachtet, da diese klassische Querschnittsaufgabe vordergründig nur geringe Rationalisierungspotentiale verspricht. Steigende Energiepreise, Energiesteuern, Kosten für CO2- Emissionen und der wachsende Kostendruck in zunehmend käuferorientierten Märkten, um nur einige Kriterien zu nennen, lassen ihre genauere Betrachtung jedoch sinnvoll erscheinen. Diskussionen über das Niveau der Energiepreise für Industriekunden zeigen, dass hier trotz des in der Regel als gering konstatierten Umsatzanteils der Energie-Bezugskosten eine gewisse Sensibilität besteht.

Dies liegt an der Unkenntnis der betrieblichen Entscheidungsträger über die Strukturen der Energiewirtschaft und die mit der betrieblichen Anwendung von Energie in Zusammenhang stehenden Kosten. Manche betriebliche Entscheidungsträger wissen, wie hoch die Gesamtkosten des Energiebezugs im letzten Abrechnungszeitraum waren. Wenige wissen, welche Veränderungen für den laufenden Abrechnungszeitraum (oder für Teilperioden davon) zu erwarten sind. Kaum jemand weiß, welche Kosten wo innerhalb der betrieblichen Energieanwendung entstehen und mit welchem ökonomischen Erfolg diese gegebenenfalls technisch bzw. organisatorisch zu reduzieren sind.

Den meisten Unternehmern erscheinen Investitionen in Maßnahmen der rationellen Energieanwendung nicht lukrativ, weil vermeintlich unproduktiv und nicht direkt wertschöpfend einsetzbar. Dies ist richtig, wenn man ausschließlich den Bereich der Produktion als allein dem Geschäftszweck dienend betrachtet. Dies ist falsch, wenn die Senkung der betrieblichen Kosten als Erhöhung des Unternehmensgewinns und der Wettbewerbsfähigkeit betrachtet wird, was ein erster Schritt zur Integration der Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs in die Unternehmensziele ist. Das Potential für Rationalisierung, d.h. Kostensenkung im Bereich des Energieverbrauchs, wird heute nur in wenigen Betrieben ausgeschöpft. Hemmnisse sind insbesondere:

- Die Strukturen der innerbetrieblichen Energieverteilung sind historisch gewachsen und damit unübersichtlich.
- Es handelt sich um komplexe technische Probleme, für deren umfassende Bearbeitung in der Regel die innerbetrieblichen Fachleute fehlen.
- Energie wird nicht als Produktionsmittel, sondern in ihrer Nutzbarkeit höchstens als Ergebnis einer internen Dienstleistung betrachtet.
- Die Kosten des Energieträgerbezugs haben einen geringen Umsatzanteil.
- Das Kostensenkungspotential wird für das gesamte Unternehmen nach wie vor hauptsächlich im Bereich der Personalkosten gesehen. Das liegt nicht zuletzt an der allgemeinen Kostenstruktur mit hohen Personal- und geringen Energiekosten.

Der Ansatz der energierelevanten Kosten bietet Vorteile gegenüber dem Ist-Zustand, sowohl hinsichtlich der unzureichenden technischen und wirtschaftlichen Transparenz der betrieblichen Energiewirtschaft als auch bezüglich der Höhe der mit der betrieblichen Energieanwendung in Zusammenhang gebrachten Kosten. Hauptziele des Ansatzes sind dabei die ökonomisch richtige Bewertung der betrieblichen Energiewirtschaft, die Verbesserung der Kalkulationsbasis für Maßnahmen zur Optimierung der betrieblichen Energiewirtschaft und der Nachweis der praktischen Handhabbarkeit sowohl im technischen als auch im ökonomischen betrieblichen Umfeld.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
1 Einleitung10
2 Technische Tools im Industriellen Energiemanagement --- B. Schieferdecker16
2.1. Die optimale Erzeugung von Nutzenergie16
2.1.1. Erzeugung, Übertragung und wirtschaftliche Anwendung von Prozesswärme17
2.1.2. Erzeugung und wirtschaftliche Anwendung mechanischer Energie38
2.1.3. Die Erzeugung und wirtschaftliche Anwendung von Licht46
2.2. Kennziffern im industriellen Energiemanagement49
2.2.1. Zum Verwendungszweck50
2.2.2. Die Aufstellung von Kennziffern53
2.2.3. Wirkungsgrad/Nutzungsgrad58
2.2.4. Der spezifische Energieverbrauch64
2.3. Der Energiefluss und die Energiebilanz im betrieblichen Energiemanagement71
2.3.1. Energiebilanz einer Produktionsanlage74
2.3.2. Energiebilanz einer Umwandlungsanlage76
2.3.3. Energiebilanz einer Nebenanlage77
2.3.4. Die einfache Energiebilanz eines Betriebes78
2.3.5. Das industrielle energetische System83
2.4. Der Bereich Bereitstellung und Umwandlung85
2.4.1. Druckluftwirtschaft im Industrieunternehmen85
2.4.2. Wirtschaftlicher Betrieb von Transformatoren94
2.4.3. Lastmanagement97
2.4.4. Blindstromkompensation100
Literatur106
3 Tools zur Wirtschaftlichkeit im Industriellen Energiemanagement --- C. Fünfgeld108
3.1. Energieverbrauch und Kosten111
3.2. Energierelevante Kosten112
3.2.1. Energierelevante Nebenkosten115
3.2.2. Methodische Umsetzung nach dem UPN-Modell132
3.2.3. Energierelevanz der Komponenten des industriellen energetischen Systems140
3.2.4. Kumulierte energierelevante Kosten143
3.2.5. Technische Voraussetzungen zur Umsetzung150
3.3. Umsetzung in der betrieblichen Kostenrechnung152
3.3.1. Verfahren der betrieblichen Kostenrechnung155
3.3.2. Einbettung in die Verfahren der Kostenrechnung160
3.4. Bewertung der praktischen Relevanz im Unternehmen174
3.4.1. Allgemeine Wirkprinzipien175
3.4.2. Die spezielle Situation des Unternehmens178
3.5. Optimierung der energierelevanten Kosten182
3.5.1. Optimierungsziele im Rahmen der strategischen Planung184
3.5.2. Optimierungsziele im Rahmen der operativen Planung186
Anhang 3.1. Begriffe der betrieblichen Kostenrechnung187
Literatur192
4 Tools, die den Zusammenhang von Technik und Wirtschaftlichkeit nutzbar machen –Integration energiewirtschaftlicher Aspekte in Systeme der Produktionsplanung und-steuerung --- A. Bonneschky196
Einleitung196
4.1. Stellung des Energiemanagement in betrieblichen Planungs- und Steuerungsprozessen197
4.2. Typologie industrieller Produktionssysteme198
4.3. Einbindung von Merkmalen der Energieanwendung in die Produktionsplanung und -steuerung229
4.3.1. Entwicklungsstand231
4.3.2. Relevante konzeptionelle Bereiche von PPS Systemlösungen233
4.3.3. Anforderungen an die Datenverwaltung239
4.3.4 Anforderungen an das Systemumfeld252
4.4. Praxisrelevante Funktionsbereiche zur Unterstützung des betrieblichen Energiemanagements259
4.4.1. Das Kennzahlen basierte Energiecontrolling260
4.4.2. Die programmgebundene Energiebedarfsermittlung268
4.5. Einsatz von ePPS in einem Unternehmen der Grundstoffindustrie282
4.5.1. Die Fertigungsstruktur des Unternehmens283
4.5.2. Einführung und Ergebnisse284
Literatur297
Sachverzeichnis309

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