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E-Book

Entfessle dein Potenzial

Stärke deine Intuition für mehr Erfolg und Lebensqualität

AutorTobias Heinemann
VerlagEden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783959101318
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Was geht eigentlich in den Köpfen unserer Mitmenschen vor sich? Mit der Hilfe von Tobias Heinemann können sie diese Frage bald beantworten! Der international erfolgreiche Mentalist und Gedankenleser hat seine fünf Sinne jahrelang geschult und kombiniert sie mit unglaublicher Menschenkenntnis und raffinierten psychologischen Strategien. In seinem ersten Buch »Entfessle Dein Potenzial« gewährt er einen faszinierenden Einblick in die menschliche Psyche und ermutigt dazu, uns ebenfalls an unsere mentalen Grenzen zu wagen. Mit zahlreichen praktischen Übungen zeigt er, wie man Gedächtnis, Wahrnehmung, Körpersprache und Intuition ganz einfach im Alltag trainieren kann, um erstaunliche Resultate zu erzielen und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Wie erkennt man, ob jemand lügt? Wie schützt man sich vor Manipulation? Wie kann man die eigenen Ziele beim Gegenüber durchsetzen? Und ist es tatsächlich möglich, die Gedanken anderer zu lesen? Endlich ein Buch, das auf diese Fragen Antworten gibt.

Der in Deutschland geborene Wahl-Schweizer Tobias Heinemann steht seit Jahrzehnten als Mentalist auf internationalen Show-Bühnen. Er hat in London. Tanz, Gesang und Schauspiel studiert und so viel über Körperbeherrschung, Mimik, Gestik und Psychologie gelernt. Seine praktischen Kenntnisse gehen mit einer tiefgehenden Liebe für Beobachtungen einher. Dank seiner beeindruckenden Experimente ist er gern gesehener Talk-Gast und war Protagonist seiner eigenen TV-Show Der Gedankenjäger.

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Leseprobe

Deduktion | Abduktion + Intuition


Im Sommer 1994 habe ich beim Pflasterspektakel Linz, dem internationalen Straßenkunstfestival in Oberösterreich, drei Tage lang nonstop auf der Straße performt und mir so meine erste Reise nach Japan finanziert. In Japan war ich eine Woche als Künstler und dann noch zwei Wochen als Tourist unterwegs. Ich habe mich gleich in Land, Leute und besonders das Essen verliebt, und da damals auf der Straße und in Restaurants, die nicht in der Nähe der Touristen-Hotspots lagen, beinahe niemand Englisch sprach oder verstehen konnte, musste ich mich mit einer Mischung aus nonverbaler Kommunikation und ganz wenigen Wörtern und Phrasen, die ich mir auf dem Hinflug noch schnell angeeignet hatte, durchschlagen. Obwohl die japanische Kultur so verschieden von der unseren ist, hatte ich überraschenderweise keine größeren Probleme, mich zu verständigen, und mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass es mehr eine Frage des Wollens und der Neugier ist zu kommunizieren als davon abhängig, wie viele Wörter man wirklich verwenden und verstehen kann.

Ein, zwei Formulierungen reichten aus, um das Eis zu brechen, und von da an ging es mehrheitlich nonverbal weiter. Eine tolle Erfahrung – besonders dann, wenn man alleine unterwegs ist und einfach offen auf die Mitmenschen zugeht, erlebt und lernt man so vieles. Heutzutage kommt man zwar fast überall mit Englisch durch, aber man wird dadurch auch etwas bequem und verliert das Abenteuer aus den Augen. Testen Sie doch mal bei Ihrem nächsten Auslandsurlaub aus, wie weit Sie es ohne eine gemeinsame Sprache schaffen.

Eine tolle Übung ist es, sich ausländische TV-Programme oder Filme anzusehen und zu versuchen, die Grundidee oder die Dialoge zwischen den Protagonisten wenigstens grob zu verstehen. Stellen Sie dabei zuerst einmal den Ton ab, und konzentrieren Sie sich nur auf die Körpersprache aller Beteiligten. Wichtig ist dabei das Zusammenspiel zwischen dem, der »redet«, und seinem Gegenüber, das in jeweils bestimmter Art und Weise darauf reagiert, abzulesen etwa an der Mimik. Versuchen Sie auszumachen, ob und wie sich beispielsweise eine Statusveränderung im Laufe eines Gesprächs bemerkbar macht. Es ist ja nicht so, dass immer durchgängig der Gleiche die Situation dominiert, manchmal ändert sich dies blitzschnell.

Wenn Sie dabei etwas Übung haben, werden Sie feststellen, dass Sie ziemlich schnell verstehen können, um was es geht. Nach den ersten Erfahrungen können Sie den Ton dann wieder leise dazunehmen, aber ignorieren Sie dabei die Sprache – bei einer absolut fremden Sprache brächte Ihnen das sowieso nichts –, und konzentrieren Sie sich auf die Stimmlage, die Betonung und den Rhythmus; dies, gepaart mit der Körpersprache, wird Ihnen ein noch besseres »Bild« liefern.

Testen Sie Ihre Fähigkeiten, indem Sie einen ausländischen Film, den Sie noch nicht kennen, in der Originalsprache und ohne Untertitel ansehen. Versuchen Sie möglichst viele Zusammenhänge zu verstehen. Dann sehen Sie sich den Film ein zweites Mal an, diesmal mit Untertiteln oder in einer synchronisierten Fassung. Wenn Sie jemanden kennen, der eine Sprache spricht, die Sie nicht verstehen, dann sehen Sie sich mit ihm eine TV-Sendung in seiner Sprache an und erzählen Sie ihm danach, was Sie alles »verstanden« haben. Natürlich können Sie sich auch deutsche Sendungen ohne Ton ansehen und dabei versuchen, möglichst viel zu »verstehen«. Aufgrund Ihrer Erfahrungen und Ihres Vorwissens sollten Sie bei deutschsprachigen Sendungen natürlich schon viel genauer erfassen können, was gerade vor sich geht …

Auf dem Rückweg von Japan verbrachte ich dann einige Tage in Hongkong, um diese einzigartige Stadt noch als britische Kronkolonie zu erleben, bevor sie an die Volksrepublik China zurückgegeben wurde, und natürlich auch, um etwas zu shoppen: Ich gönnte mir meinen ersten maßgeschneiderten Anzug!

Meine letzte Station in Japan war Kyoto, und ich wurde von einem ruhigen, sehr höflichen und zurückhaltenden Umfeld in die sehr laute, hektische und raue Umgebung von Hongkong geschleudert. Ich hatte im Vorfeld keine Unterkunft gebucht und begab mich einfach mal so nach Kowloon, um mir dort vor Ort – aufgrund einer Flugverspätung war es schon spätabends – eine Bleibe zu suchen. Schließlich verbrachte ich die ersten beiden Nächte in einem winzigen Gästezimmer im Chungking Mansions, bekannt aus dem hervorragenden Wong-Kar-Wai-Film Chungking Express, der unter anderem in diesem Gebäude spielt und zufälligerweise einen Monat vor meiner Ankunft im Kino anlief.

Von der sehr homogenen japanischen Gesellschaft platzte ich hinein in einen Gebäudekomplex, der nicht vielschichtiger hätte sein können. Die unterschiedlichen Vibes, die dieses Hochhaus und seine Bewohner ausstrahlten, kann man schwer beschreiben: Man muss es selbst erlebt haben. Restaurants, Geschäfte, winzige Zimmer für Rucksacktouristen, Bewohner aus über hundert Nationen, die dort legal und illegal lebten, Produktionsstätten für kopierte Markenartikel, Prostituierte, Drogenhandel, viertausend Bewohner in einem 17-stöckigen Wohnkomplex, wie in einem gigantischen Hühnerstall zusammengepfercht … Das TIME Magazine bezeichnete das Chungking Mansions damals als Paradebeispiel für die Globalisierung (»Best Example of Globalization in Action«).

Die meisten Touristen haben davon sicher nichts mitbekommen, da man per Lift direkt zu den Stockwerken mit den günstigen Zimmern gelangen konnte. Doch von Neugier gepackt, nahm ich immer den Weg nach unten über die zahlreichen Treppen, die sich kreuz und quer durch das unübersichtliche und labyrinthartige Gebäude schlängelten. Einmal musste ich sogar über ein loses Brett zwischen zwei Fenstern balancieren, um von einem Gebäudeteil in einen anderen zu gelangen, weil gerade etwas umgebaut wurde.

Obwohl in diesem Mikrokosmos die meisten Menschen einigermaßen leidlich Englisch sprechen und verstehen konnten, war es viel, viel schwerer, sich zu verständigen, als in Japan, auf dem Lande, ohne gemeinsame Sprache. Selbst wenn man eine direkte Frage stellte, wurde man in den wenigsten Fällen überhaupt angesehen, es war kein Wille da zu kommunizieren, keine Lust auf Neues – es existierten ganz viele Parallelwelten, die nur durch eine Gemeinsamkeit miteinander verbunden waren: den Wunsch, das schnelle Geld zu machen und irgendwie zu überleben, weshalb jeder ganz auf sich selbst konzentriert war. Wenn ich heutzutage Menschen sehe, die gemeinsam beim Essen an einem Tisch sitzen, dabei aber ihre Hände und Blicke nicht von ihrem Smartphone wegbekommen, dann muss ich immer an meine Erlebnisse im Chungking Mansions denken. Kein Wunder, wenn infolgedessen die Fähigkeiten, von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren, verkümmern.

Meine Reise durch Japan und die Tage in Hongkong waren ein unglaubliches Erlebnis für mich, das mich in vielerlei Hinsicht geprägt, bereichert und weitergebracht hat. Durch die enormen Unterschiede in Kultur und Lebensweise liegt es auf der Hand, dass die Gestik und die allgemeine Körpersprache in den verschiedenen Regionen stark variieren – aber mir ist damals auch aufgefallen und zum ersten Mal bewusst geworden, dass die Emotionen im Gesicht in der gleichen Weise ausgedrückt werden wie bei uns!

Zum Zeitpunkt der Reise hatte ich schon länger großes Interesse am Erkennen und Deuten der Körpersprache meines Gegenübers, aber erst durch die Bücher und wissenschaftlichen Artikel von Dr. Paul Ekman und Dr. David Matsumoto habe ich mich intensiv damit beschäftigt, die Unterschiede zwischen der kulturell und individuell antrainierten nonverbalen Kommunikation (Gestik, Körpersprache, Gesichtsausdrücke, das Zeigen von Emotionen) und der angeborenen und universellen nonverbalen Kommunikation zu entdecken. Doch bevor wir dazu kommen, möchte ich noch ein anderes prägendes Erlebnis aus den Tagen in Hongkong mit Ihnen teilen.

Nach einer kurzen Nacht im Chungking Mansions begab ich mich auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt und besuchte unter anderem auch das Planet-Hollywood-Restaurant. Als Jugendlicher war ich ein großer Bruce-Lee-Fan; ich hatte alle seine Bücher gelesen und natürlich auch alle seine Filme mehrfach gesehen, und ich wusste, dass im Planet Hollywood einige originale Bruce-Lee-Filmmemorabilien hingen.

Am Eingang fragte mich der Türsteher, ein kräftiger Afroamerikaner, freundlich, ob ich zum Essen gekommen sei oder nur an die Bar wolle. Da es noch Vormittag war, erkundigte ich mich, ob es okay sei, mich einfach nur umzusehen und die Ausstellungsstücke zu betrachten. Er funkte kurz mit der Hostess am Restaurant-Eingang und ließ mich dann eintreten. Es ging steil die Treppe hinauf, vorbei an den Handabdrücken von Jackie Chan und anderen Stars, und hinein ins Restaurant, in dem unter anderem Kostüme, ein Nunchaku, die bekannte fernöstliche Schlagwaffe, und die »Todeskralle« aus dem Bruce-Lee-Film Enter the Dragon ausgestellt waren.

Nach einem kleinen Rundgang und zwei, drei Erinnerungsfotos verließ ich kurz darauf das Planet Hollywood wieder.

Am dritten Tag wechselte ich dann die Unterkunft und hauste fortan in einer Art Jugendherberge mit Mehrbettzimmern. Kurioserweise stießen abends noch zwei deutsche Rucksacktouristen aus Dinslaken, meinem Geburtsort, dazu, die sogar zwei meiner Cousins flüchtig von der Schule her kannten. Klein ist die Welt! Wir machten noch einen späten Spaziergang, um Fotos von der Skyline zu schießen, und gingen anschließend noch auf einen Schlummertrunk ins Planet Hollywood. Kaum saßen wir an der Bar, begrüßte mich die blonde Barkeeperin ganz selbstverständlich mit einem starken amerikanischen Akzent:...

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