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Entrepreneurial Living - Unternimm dein Leben

In 7 Zügen zur Selbstständigkeit

AutorDietmar Grichnik
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783446449725
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
In sieben Zügen zum Unternehmer!
- Glück und Erfolg in der konkreten Handlung des Unternehmers finden
- Basiert auf neuesten Erkenntnissen aus Theorie und Praxis
- Nicht nur ein Lesevergnügen, sondern auch ein Fest fürs Auge!
- Extra: E-Book inside
Egal, ob wir uns vornehmen, das neue Amazon zu entwickeln, eine Bar zu eröffnen oder mit unseren Freunden ein Hilfswerk ins Leben zu rufen: Es gibt tausend Gründe, um zu gründen - und in uns allen steckt ein Unternehmer!
Dieses Buch zeigt in sieben Zügen, was es braucht, um sich mit Humor und Freude an das unternehmerische Leben heranzuwagen und das persönliche Glück in der Eigenverantwortung zu finden.
'Ein exzellenter Leitfaden zum Start der eigenen Unternehmerkarriere. Einfach anzuwenden, unterhaltsam und vielfach erprobt mit Unternehmern an der Universität St.Gallen.'
Prof. Dr. Miriam Meckel, Chefredakteurin der Wirtschaftswoche
'Ja, darauf kommt es an 'Unternimm dein Leben'! Der Mensch ist ein Sinnsucher, diesen Urtrieb muss man wecken und fördern. Hierzu leistet das Buch einen wichtigen Beitrag.'
Götz Werner, Gründer und Aufsichtsrat dm-drogeriemarkt

Prof. Dr. Dietmar Grichnik ist Professor für Entrepreneurship an der Universität St. Gallen und Direktor des Instituts für Technologiemanagement. Durch Forschung, Lehre und Praxis zum Management von Startups initiierte er den Startup Navigator.

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Leseprobe

Kapitel 2


Die Spielanleitung:
Auf dem Pfad der Unabhängigkeit

Verfolge dein unternehmerisches Ich!

Hat man das Unternehmerspiel für sich entdeckt, schlägt man – bewusst oder unbewusst – den Pfad der Unabhängigkeit ein. Unternehmerisch sein Leben zu gestalten, kann im Kleinen wie im Großen geschehen. Dazu ein Beispiel. Ein überaus freundlicher Verkäufer im Herrenbekleidungsgeschäft erregte meine Aufmerksamkeit. Mitten in Köln bediente mich ein afrikanischer Verkäufer im feinsten Zwirn mit einer Freundlichkeit, die selbst im vom Frohsinn geprägten Rheinland seinesgleichen suchte. So ganz anders als seine Kollegen strahlte dieser Mann eine Arbeitsmotivation aus, dass es eine wahre Freude war. Auf die Frage, was ihn denn nach Köln verschlagen habe und ihn so motiviert seine Arbeit nachgehen lasse, kam die energiegeladene Antwort. Ich bin mein eigener Herr, mein Herr. Ich erkunde die Welt und wenn es mir morgen hier nicht mehr gefällt, bin ich übermorgen wieder woanders. Nichts hält mich, ich bin frei und Herr über meine Zukunft. Wie erfrischend, einen Unternehmer im Unternehmen kennen­zulernen, der einem das Motiv schlechthin für Entrepreneure vermittelt – Unabhängigkeit. Egal ob in Asien, den USA oder in Europa, das Unabhängigkeitsmotiv ist das Gründungsmotiv Nummer eins – rund um den Globus.6 Nichts motiviert mehr zum Schritt in die Selbstständigkeit als die Aussicht, seine Zukunft weitestgehend autonom leben zu können, zumindest bis zu einem bestimmten Grad, die Dinge und mein Leben selber gestalten zu können. Hat man sich diese Einstellung einmal angeeignet, kann es sogar in einem so konventionellen Anstellungsverhältnis als Verkäufer eines Kleidungsgeschäftes funktionieren, unternehmerisch sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und sich unabhängig von Zwängen zu machen. Die positive Wirkung auf die eigene Handlungsmotivation ist gewiss.

Unterschreibe deine eigene Unabhängigkeitserklärung!

Um wie viel stärker muss die Motivation dann erst sein, wenn es gelingt, neben der inneren Unabhängigkeitserklärung auch noch der eigenen unternehmerischen Idee nachzugehen. Die Wissenschaft vom Leben aus Fernost, der Ayurveda7, lehrt uns, dass das Autonomiestreben zum eigenen Ich einem natürlichen Kreislauf folgt, der die Ganzheitlichkeit des unternehmerischen Handelns – in vier »Welten« – erfasst. Nach dem Ayurveda-Prinzip verfolgen wir ganzheitlich mit Körper und Geist das Ich. Dazu bewegen wir uns in vier komplementären Welten. In der ersten Welt, der Bewegungswelt, denken und handeln wir mit unserem Körper. Wir denken mit unserem Körper? – Die Wissenschaft spricht hier vom Extended Mind8, nachdem wir erklären können, dass wir mit Gesten unseres Körpers die Denkfähigkeit erweitern. Gesten und Bewegungen helfen uns, Gedanken zu speichern und abzurufen. Noch augenscheinlicher wird es, wenn wir in Gruppen wie in einem Team von Gründern agieren. Das Gründungsteam beeinflusst sich gegenseitig und kanalisiert die Gedankengänge seiner Mitglieder. Jede Gruppenkonstellation ruft andere Ergebnisse des Brainstormings, des Denkens und Handelns hervor. Gleiches gilt für Ge­genstände, die wir einsetzen. Ein Smartphone, ein Tablet-PC, die benutzte Software, die Kalenderfunktion, aber auch das Geschäfts­modellmuster oder die Businessplan-Vorlage formen unsere Denkvorgänge und nehmen Einfluss auf das Ergebnis unseres Denkens. Serienunternehmer (Serialpreneurs), die eine unternehmerische Gelegenheit nach der anderen ausschöpfen, sind bekannt dafür, dass sie sich wie Scanner durch ihre Umwelt bewegen auf der Suche nach dem Neuen, nach der neuen Lösung für ein Kundenproblem. Wichtig für die Bewegungswelt ist es, den Körper – im Ayurveda der Tempel für unseren Geist und unsere Sinne – bewusst einzusetzen, mit all seinen Sinnen. »Supersize your mind!« heißt das Motto in der Wissenschaft.9

Wir betreten die zweite Welt, die Stimulationswelt, in der unsere Sinne angeregt werden. Die Welt der Wahrnehmung ist zentral für das unternehmerische Handeln. Neugierde ist damit eine der ersten Unternehmertugenden. Aber mit Neugierde wäre die menschliche Fähigkeit der Wahrnehmung nur unzureichend erfasst. Das, was später das Ergebnis unserer unternehmerischen Gehversuche sein wird, ist maßgeblich von der Wahrnehmungsebene und weniger von unserer Einstellungsebene geprägt. Nimmt das Auge zum Beispiel bei der Reise in einem fremden Land Sinneseindrücke auf, durchforstet das Gehirn dazu unseren Erfahrungsschatz nach bekannten Mustern, um die Eindrücke aus der Stimulationswelt mit passenden Erfahrungen aus früheren Bewegungswelten in Übereinstimmung zu bringen. Gibt es einen Match, kann sich eine unternehmerische Gelegenheit ergeben, zum Beispiel der Export einer fremden Speise in das eigene Heimatland – noch heute streiten sich die Geister, ob Marco Polo die Pasta von Italien nach China gebracht hat oder umgekehrt. Ein uraltes Beispiel? – Zalando in Europa ist im Kern nichts anderes als Zappos in den USA – nur dass das Export-Import-Business unternehmerischer Ideen nicht mehr zwischen Asien und Europa, sondern vor allem von den USA nach Europa und Asien stattfindet (Die Alibaba Group kopiert in China Amazon, E-Bay u. a. und geht in den USA an die Börse). Auf der Wahrnehmungsebene greifen auch andere Einstellungskomponenten und führen zu Verzerrungen, die sich positiv oder negativ auf das unternehmerische Handeln auswirken. So zeichnen sich Unternehmer systematisch durch ein übersteigertes Selbstvertrauen – die Overconfidence – aus.10 Wie sonst könnte man erklären, dass sie als wenige oder Einzige ihrer Zeit den Wert bestimmter Innovationen sehen und trotz des hohen ­Risikos alles daransetzen, mit dieser Innovation die Welt der Konsumenten zu verändern. Die Overconfidence mindert dabei nachweislich das wahrgenommene Risiko und lässt sie unternehmerisch aktiv werden. Nutze also dein Selbstvertrauen, wenn du von einer unternehmerischen Idee überzeugt bist! Wenn dein Selbstvertrauen übersteigert ist, so wie bei vielen Unternehmern, muss es nicht zu deinem Schaden sein, es bringt dich ins Tun, die Grundvoraussetzung, dein Leben unternehmerisch zu gestalten. Mache den Unternehmertest: Fühlst du dich als überdurchschnittlicher Autofahrer, Gehaltsempfänger oder Liebhaber? – Antwortest du in der Mehrzahl der Fälle mit »Ja«, befindest du dich wieder in guter Gesellschaft der Entrepreneure. Die Mehrzahl der Unternehmer antwortet auf diesen Overconfidence-Test mit »Ja« :-). Übrigens häufiger als die Unternehmerinnen, ein Grund mit, warum Unternehmerinnen immer noch in der Minderheit gegenüber ihrem männlichen Pendant sind; allerdings mit abnehmender Tendenz11; will heißen, im Entrepreneurship emanzipieren sich Unternehmerinnen zunehmend.

Damit sind wir bereits in die nächste Welt eingestiegen, die Handlungswelt. Die Handlungswelt stellt die Verbindung zu unserem Geist her, indem sie unsere Ideen, Gedanken und Pläne – Omas Apfelkuchen im kleinen Kaffee an der Amalfiküste in Italien? – mit unserer Erfahrung – Italiener pflegen nicht die Kultur des »Kaffee und Kuchen« als Nachmittagsgericht – abgleicht und bewertet. Dieses wichtige Korrektiv ist gleichzeitig Quell unserer Kreativität und das Epizentrum unseres Egos. Hier fließt gedanklich alles zusammen, was wir uns durch unsere Handlungen im Laufe des Lebens an Erfahrungen angesammelt haben, aber auch als Kreativpotenzial erhalten oder wieder aufgebaut haben. Zu unserem Kreativpotenzial gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Unsere Kreativität nimmt seit unserer Kindheit (nicht zuletzt durch unser nicht gerade kreativitätsförderndes Schul- und Ausbildungssystem) mit dem Alter ab.12 Die gute: Kreativität lässt sich gezielt durch Übungen (wieder)beleben. Das Ego ist aber noch viel schillernder und nimmt vielfältig Einfluss auf unser Handeln. So wird unser Denken, unsere Kognition, durch Emotionen beeinflusst. Gerade im Entrepreneurship ist die Angst zu scheitern ein echtes Teufelchen, das uns vom Gründen abhält. So sehen darin vorrangig die Europäer ein Gründungshindernis.13 Das Engelchen der Freude, sich mit der Gründung einem selbstbestimmten Tun hinzugeben, wird dadurch oft verdrängt. Bevor sich der Quell der Freude, Selbstwirksamkeit mit seinem unternehmerischen Handeln zu entfalten, entwickeln kann, erstickt die Angst zu scheitern in westlichen Kulturen oft jede Handlungsmotivation im Keim.

Damit betreten wir die vierte Welt, die Welt der Bedingungs­losigkeit. In der Wissenschaft des Lebens bezeichnet sie die höchste Bewusstseinsstufe. Sie erfasst das Ich als Liebe, Freude und Lust. Sie sieht im Sinn und in der Seele die Quellen des Lebens, die unseren Handlungen den Zweck verleihen. Beim unternehmerischen Handeln lassen sie sich als Leidenschaft, Freude, Spaß und Selbstwirksamkeit entdecken, die einen starken Einfluss auf den Erfolg unternehmerischen Handelns entfalten. Moonlight the hell out of it! Bastelst du bis in die Nacht an einem bestimmten Hobby, ist das...

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