Eine erfolgreiche Existenzgründung funktioniert nur mit einer guten Idee. Das ist leichter gesagt als getan. Viele Märkte sind gesättigt, andere in ihrer Entwicklung ungewiss. Mit detailliertem Branchenwissen sind gute Ideen zu finden. Aber auch das Hobby zu einem Unternehmen aufzubauen ist eine Möglichkeit.
Die 5 Phasen der Ideenfindung:
1. Beobachten
2. Vor- und Querdenken
3. Informationen sammeln
4. Informationen auswerten
5. Gründungsidee erarbeiten und umsetzen
Mögliche Suchaktivitäten dabei sind:
Anregungen durch potenzielle Auftraggeber
Fachzeitschriften (Forschungsergebnisse, Marktberichte)
Ideenzirkel (Brainstorming)
Markt- und Konkurrenzanalyse
Messen, Tagungen
Neben- und Zusatzprodukte zu bereits vorhandenen Ideen
Entscheidend für den Erfolg sind Neuheiten. Man kann:
neue Produkte anbieten
bestehende Produkte verbessern (quasi neue Produkte)
neue Methoden entwickeln
neue Zielgruppen (Alters- und Berufsgruppen) erschließen
neue Märkte, neue Regionen oder Länder erobern
sich einem Lizenz- oder Franchisegeber anschließen
Jedoch nicht alles, was einmal gut war, hat heute noch Bestand. Viele Einfälle unterliegen im Laufe der Zeit einem Veränderungsprozess.[50]
Im Rahmen einer empirischen Studie zu den Chancen und Risiken von Unternehmensgründungen durchgeführten Untersuchung[51] von Josef Brüderl, Peter Preisendörfer und Rolf Ziegler aus dem Jahre 1990, die im Kammerbezirk der Industrie.- und Handelskammer für München und Oberbayern ein Gewerbe angemeldet hatten, wurden 1.849 Personen befragt, wie sie - unabhängig von der Situation und vom Schicksal ihres eigenen Betriebes – die allgemeinen Rahmenbedingungen auf dem Markt einschätzen, auf dem sich ihr Betrieb bewegt.[52] Zwar liegt diese Befragung einige Jahre zurück, jedoch haben sich die grundlegenden Rahmenbedingungen bis heute nicht geändert und sind nicht nur auf eine bestimmte Region begrenzt.
Im Wesentlichen waren es neun Aspekte für die – jeweils auf einer fünfstelligen Skala (von „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft voll und ganz zu“) – Einschätzungen erhoben wurden.
Tabelle 4: Einschätzungen der Markt-Rahmenbedingungen, eig. Darstellung, erstellt nach Angaben in Brüderl, J., Preisendörfer, P., Ziegler, R., Der Erfolg neugegründeter Betriebe, S. 218
Aus der Tabelle 4 ist zu ersehen, dass 76 Prozent der befragten Unternehmensgründer die Qualität der Produkte und Dienstleistungen als das entscheidende Kriterium in ihrer Gründungsbranche einstuften. [53]
Vor allem die Qualität und weniger der Preiswettbewerb steuert den betrieblichen Selektionsprozess.
Der Businessplan ist ein schriftliches Dokument, das die Realisierungsstrategie der Unternehmensziele mit allen wesentlichen Voraussetzungen, Planungen und Maßnahmen für einen Zeitraum von meist drei bis fünf Jahren darstellt. Er ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage für das Management, Gesellschafter und potenzielle Geschäftspartner.
Der Sinn eines Businessplanes ist es, interessierten Personen und Kapitalgebern (z. B. in einer Bank) einen Überblick über die Geschäftsidee vermitteln und von dieser zu überzeugen. Er dient dazu, die Erfolgsaussichten einer unternehmerischen Initiative ständig zu überprüfen. In einem Businessplan werden alle Bereich analysiert und in schriftlicher Form dargestellt. [54]
Dieser Plan sollte mindestens die nachfolgenden Informationen enthalten: [55]
Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang
Schulischer Werdegang
Unternehmensstatus
Geschäftsidee
Produkt
Einzelheiten
Auszuübende Tätigkeiten
Unternehmen
Name
Anschrift
Gründungsform
Gründungszeitpunkt
Branche
Rechtsform
Standort
Markt und Zukunftsaussichten
Marktchancen
Marktstrategie
Personalplanung
Investition
Rentabilitätsvorschau
Kunden
Wettbewerb
Marketingplanung
Preisstrategie
Distributionsstrategie
Leistungserstellung
Rechnungswesen
Umsatzplan
Steuerberater
Ein Geschäftsmodell kann nur dann Erfolg haben, wenn es einen eindeutigen Kundennutzen in einem ausreichend großen Markt bei einer entsprechenden Profitabilität besitzt. Um auf Dauer erfolgreich zu sein, benötigt ein Unternehmen eine richtungweisende Idee.[56]
Für ein neues Unternehmen ist die Wahl der Rechtsform von großer Wichtigkeit. Jedoch ist es nicht ganz einfach, die richtige Wahl zu treffen, da es durch die vielen, und teilweise gegenläufigen Einflussfaktoren nicht möglich ist, die Ideallösung zu finden. Jede gewählte Rechtsform wird in einigen Punkten Nachteile bringen. Bei der Rechtsformwahl sind folgende Kriterien von großer Bedeutung:
Haftung (Einzelunternehmer und Personengesellschaften haften unbeschränkt mit dem Privatvermögen)
Leitungsbefugnis (In einer Personengesellschaft ist man in die Führung des Unternehmens eingebunden, in einer Kapitalgesellschaft kann ein Geschäftsführer eingesetzt werden)
Gewinn- und Verlustbeteiligung (Abhängig von der Rechtsform trägt der Inhaber die Gewinne und Verluste. Es gibt gesetzliche Regelungen mit deren Hilfe die Vertragsgestaltung den einzelnen Bedürfnissen angepasst werden kann)
Finanzierungsmöglichkeiten (Die gewählte Rechtsform ist bei der Absicherung von Krediten eher nachrangig, da auch bei kleineren Kapitalgesellschaften die Sicherung durch das Privatvermögen erfolgt)
Steuerbelastung (Die gewählte Rechtsform spielt für die aktuelle Steuerbelastung eine eher untergeordnete Rolle. Jedoch kann u. U. bei langfristiger Betrachtung eine günstigere Lösung herausgefunden werden
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