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Entstehung und Entfaltung von Schulen für Körperbehinderte

AutorKathrin Ziesemann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783638193085
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,7, Universität zu Köln (Seminar für Geschichte und Philosophie), Veranstaltung: Die Entfaltung der Heilpädagogik: Trends und Beispiele in der neuesten deutschen Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff des 'Körperbehinderten' begegnet uns erstmals im Jahre 1925, um den mit negativen Vorurteilen besetzten Terminus 'Krüppel' abzulösen. Das Wort 'Krüppel' stammt von dem Wort 'crupel' ab, das im 11. Jahrhundert am Mittelrhein zur Beschreibung körperlich Behinderter entstand. Bereits um 1500 wurde der Begriff des Krüppels mit dem eines Minderwertigen gleichgesetzt. Laut des Deutschen Wörterbuches der Gebrüder Grimm aus dem Jahre 1873 war ein Krüppel ein Mensch mit 'gekrümmten, verwachsenen oder gelähmten Gliedern'. Dietrich referierte 1908: 'Ein Krüppel ist ein körperlich Gebrechlicher oder wie Biesalski auf dem Orthopädenkongreß 1908 unter allgemeiner Zustimmung erklärte, >ein infolge eines angeborenen oder erworbenen Nerven- oder Knochen- und Gelenkleidens in dem Gebrauch seines Rumpfes oder seiner Gliedmaßen behinderter Kranker<.' Da die Behinderten und deren Angehörige sich dem Begriff des Krüppels widersetzten, wurde nach einem anderen Terminus zur Beschreibung Körperbehinderter gesucht. Vorschläge waren 'Gebrechlicher', 'Knochen- und Gliederkranker', 'orthopädisch Kranker', 'Gelähmter', 'Brestling' und 'Hilfling'. Trotz aller Bemühungen fand man jedoch keinen anderen Terminus, welcher den Menschen mit einer Körperbehinderung besser hätte bezeichnen können als der Begriff 'Krüppel'. Nach Ende des Ersten Weltkrieges, als die Behinderten selbst das Wort ergriffen, tauchte der Begriff des 'Körperbehinderten' auf. Jedoch wurde der Terminus des Krüppels in der Wissenschaft und der breiten Öffentlichkeit bewußt weiter verwendet: 'Stoße sich niemand an dem Wort >Krüppel<; die Fachleute haben sich vergeblich bemüht, einen Ersatz zu finden. >Kriegsbeschädigt< klingt besser, aber es deckt nicht den Begriff, den man meint; denn auch ein Mann, der ein Auge oder sein Gehör verloren oder sich ein dauerndes inneres Leiden zugezogen hat, ist beschädigt und doch nicht verkrüppelt. Hierunter versteht man eine schwere Beeinträchtigung der Bewegungsmöglichkeiten und der Körperhaltung. Es gibt nur ein Mittel, über dieses Wort hinwegzukommen, nämlich umzulernen und nicht unter einem Krüppel ein abschreckendes Jammerbild zu verstehen.' (Biesalski 1915). [...]

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