10%.
• Bei Einzelzuwendungen bis 100 € reicht es als Nachweis, dem Finanzamt ein Einzahlungsbeleg samt Kontoauszug zu präsentieren.
• Darüber hinaus gehende Beträge (>100 Euro) erfordern die Ausstellung einer Zuwendungsbestätigung.
• Als Spendenhöchstsatz gilt ein Betrag von 20.450 Euro, der nicht überschritten werden darf. 49
Entwicklung eines Fundraising-Konzeptes für einen gemeinnützigen Verein mit sozialer Zielstellung 18 Dargestellt am Beispiel des BALL e.V. Yvonne Siebold
Die für die Zuwendungsbestätigung notwendigen Muster sind vom BMF (Bundesministerium für Finanzen) im Internet, unter der Adresse www.ofd-muenchen.de veröffentlicht und stehen zum Download im Bereich „Steuervordrucke“, „Spenden“ zur Verfügung. Die Anlagen 5, 6 zeigen diese Vordrucke für mildtätige Zwecke (Geldleistungen) und Sachzuwendungen als solche Bestätigungsformulare. Es ist darauf hinzuweisen, dass auf die steuerrechtlichen Grundlagen deshalb intensiv eingegangen wurde, weil Spenden einen großen Teil des Fundraisings ausmachen und dieses somit für den BALL e.V. von Interesse ist.
Sozialmarketing, Sozio-Marketing oder Social Marketing sind als Synonyme anzusehen. Das Sozialmarketing bezieht sich auf das Absatzmarketing und nicht wie beim Fundraising auf das Beschaffungsmarketing. Fragen nach: „wo, wie, an wen, zu welchen Bedingungen können Produkte oder Dienstleistungen der NPO optimal angeboten werden?“, sollen als Klärungsbedarf Beantwortung erfahren.
Folglich ist das Angebot der Leistungen mit dem Ziel der Gewinnung und Bindung der
Zielgruppe an die Organisation Ausgangsbasis im Social Marketing. 50 Die Gemeinsamkeit von Fundraising und Sozialmarketing besteht darin, dass Beiden eine umfangreiche und langfristige Planung mit Erstellung eines Konzeptes zugrunde liegt.
Der Begriff „Sponsor“ kommt aus dem englischen und bedeutet Förderer, Gönner, Schirmherr oder Geldgeber. Das daraus abgeleitete „Sponsoring“ heißt demnach Förderung, etwas als Sponsor finanzieren oder veranstalten. 51
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Sponsoring zeigt sich in der Praxis zum Einen als Finanzierungsinstrument aus Sicht einer nicht-kommerziellen Organisation. Zum Anderen ist es für ein Wirtschaftsunternehmen ein Kommunikationsinstrument, mit dem gesellschaftliche Verantwortung innerhalb und
außerhalb des Unternehmens dokumentiert werden soll. 52
Die Erscheinungsformen des Sponsorings reichen von Sport-, Kultur-, Umwelt-, Wissenschafts-, bis hin zum Sozialsponsoring (auch Sozio-Sponsoring). Zusammenfassend kann das Sponsoring, speziell das Sozial-Sponsoring, klar vom Fundraising durch folgende Definition abgegrenzt werden.
„Sozio-Sponsoring bedeutet die Verbesserung der Aufgabenerfüllung im sozialen Bereich durch die Bereitstellung von Geld-/Sachmitteln oder Dienstleistungen durch Unternehmen, die damit auch (direkt oder indirekt) Wirkung für ihre
Unternehmenskultur und Kommunikation erzielen wollen.“ 53
2.2.5 Mäzenatentum
Der Begriff „Mäzenatentum“ geht auf den reichen Römer namens Gaius Clinius Maecenas (ca. 69-8 v.Chr.) zurück. Als Freund und Berater des Kaisers Augustus war er ebenfalls ein Gönner und einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit. Er sammelte Werke und förderte literarische Nachwuchstalente insbesondere die von Horaz und Vergil. Aus diesem Grund wird er heute auch noch als freigiebiger Mäzen bezeichnet.
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Im eigentlichen Wortsinne hat ein „Mäzen“ altruistische bzw. selbstlose Motive für seine Förderung. Dieser Förderung liegen keine kommerziellen oder anderen Absichten zugrunde. Ein klassischer Mäzen gibt seine Unterstützung auch dann, wenn sein Name nicht mit der Förderung in Verbindung gebracht wird. Dies heißt, dass die sog. „guten Taten“ der Öffentlichkeit unbekannt bleiben, weil der Mäzen Inkognito auftreten möchte und bewusst auf Öffentlichkeit verzichtet. Das liegt daran, dass sich ein Mäzen aus innerer Überzeugung für einen anderen Menschen engagiert, weil häufig zwischen beiden ein
persönliches Verhältnis besteht. 54
Wie passt aber nun das Fundraising in das gesamte Bild? Ganz einfach -Fundraising in NPO`s beruht auf Aufbau, Pflege und Erhaltung von Beziehungen gegenüber Förderern, also Spendern, Mäzenen oder Sponsoren.
2.3.1 Gesamtvolumen des deutschen Fundraising-Marktes
Anders als in den USA existieren in Deutschland keine detaillierten Informationen zum Fundraising-Markt.
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Vorhandene Daten basieren auf Schätzungen, die sich wiederum nicht auf den gesamten Fundraising-Markt, sondern nur auf einen Teilbereich des sog. Spendenmarktes beziehen. Diese umfassen in erster Linie die private Ressourcenbereitstellung in Form von privaten Spenden, Schenkung und Erbschaften, Buß- und Patenschaftsgeldern sowie teilweise auch Förderer- und Mitgliedsbeiträge. Nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin, wird das Volumen des deutschen Spendenmarktes (Geld + Sachleistungen) 1995 auf 4,1 Milliarden DM jährlich geschätzt. Diese Angaben beziehen sich jedoch nur auf Spenden für humanitär-karitative Organisationen. Das Deutsche
Spendeninstitut Krefeld (DSK) schätzt das Volumen 1995 sogar auf 10 Milliarden DM. 55 Über die Höhe des gesamten Fundraising-Marktes, der nicht nur private, sondern auch die gesamte Ressourcenbereitstellung umfasst, liegen keine Schätzungen vor.
Nach einer Frühjahrsumfrage des deutschen Spendenrates e.V. gab Lothar Schulz, der Vorsitzende des Vereines, als erfreuliches Fazit für das Jahr 2002 bekannt: „Die Spendenbereitschaft der deutschen Bevölkerung ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen.“ Eine Erhöhung von 11 % konnte verzeichnet werden. Dies liegt zunehmend an
der Professionalisierung der Fundraising-Aktivitäten in den Organisationen. 57 Wie bereits am Anfang der Arbeit erwähnt, erfreuen sich besonders große Organisationen an Zuwächsen.
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Wie viele Organisationen es insgesamt in Deutschland gibt und welche Förderzwecke besonders bei der Bevölkerung auf der „Spendenliste“ stehen, soll im nächsten Punkt 2.3.3 genauer gezeigt werden.
Abb. 4: Eingetragene Vereine in Deutschland aufgeschlüsselt nach Interessenbereichen
Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von: http://www.sozialmarketing.de/zahlenallgemein.htm
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Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Zahl derjenigen Organisationen die professionelles Fundraising betreiben ständig wächst. Das liegt zum Einen daran, dass sich immer mehr heimische Organisationen auf den Fundraising-Markt drängen und zum Anderen entdecken auch ausländische Organisationen, vor allem aus dem angloamerikanischen Raum, wie lukrativ der deutsche Markt ist. Der Fundraiser und Autor Micheal Urselmann startete im Jahr 2000 eine Befragung, indem er 79 Organisationen als Stichprobe aus dem gesamten deutschen Fundraising-Markt untersuchte.
Spenden zu erhalten. Sie können somit erfolgreicher sein als Organisationen, die z.B. für Entwicklungshilfe oder andere Zwecke sammeln.
Fazit: Immer mehr Organisationen dringen auf den Fundraising-Markt, was eine Zunahme der Professionalisierung des Fundraisings erfordert. Die Einnahmen auf dem Spendenmarkt können gegenwärtig als geringfügig ansteigend bezeichnet werden. Die Spendenbereitschaft der deutschen Bürger ist abhängig vom jeweiligen Förderzweck. Organisationen die sich...