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E-Book

Erfolg mit Optionsscheinen

Profitieren in jeder Börsenlage

AutorDirk Kirschbaum
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783862488148
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Optionsscheine sind seit Jahren äußerst beliebt. Immer mehr Anleger erweben Optionsscheine, nachdem sie erste Börsenerfahrungen mit Aktien gesammelt haben. Denn die Gewinnchancen beim Optionsscheinhandel sind lukrativ. Dennoch basieren mögliche Fehlentscheidungen häufig auf Unwissenheit oder Unsicherheit. Und diese können vermieden werden. Dem Buch liegen zwei elementare Annahmen zugrunde: Zum einem geht der Autor davon aus, dass Privatanleger auch in Krisenzeiten nicht auf Anlagen verzichten sollten.

Dirk Kirschbaum ist Geschäftsführer der Kirschbaum Derivate-Investments GmbH und leitet das Derivate-Portfoliomanagemnte der Grüner Vermögensverwaltung (siehe www. derivate-portfolio-management.de). Als Herausgeber eines eigenen Börsenbriefes und als Autor zahlreicher Fachbeiträge vermittelt er schon seit vielen Jahren erfolgreich das Thema Optionsscheine einer breiten Anlegerschicht.

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Leseprobe

LEKTION 1


SPEKULATION UND TOTALVERLUST


Jonglieren am Abgrund: Geld oder Leben?


Die Menschen streben nach Sicherheit, Kontrolle, Übersicht und Gewissheit. Spiele, Wetten und Spekulationen stehen diesem Streben diametral gegenüber. Und besonders dann, wenn Sie möglicherweise ihr gesamtes Geld verlieren (Totalverlust!), wie dies bei Optionsscheinen der Fall sein kann, wenn Sie ohne Netz und doppelten Boden, mit dem einen Bein über dem Abgrund und dem anderen auf schwankendem Untergrund stehen, sollten Sie das entweder denen überlassen, die sich ein solches Risiko leisten können, oder den Artisten, Jongleuren und Hasardeuren, die ohne diesen Nervenkitzel nicht leben wollen. Ist das wirklich so?

Bevor man sich mit den Spekulationen beschäftigt, sollte man über das Schlimmste, was passieren kann, nachdenken: den Totalverlust.

Hierzu ein Beispiel: Sie gehen zur Bank und lösen einen Scheck ein. Der Mann am Bankschalter zahlt Ihnen 1000 Euro aus und wünscht einen guten Tag. Sie stecken das Geld in die Tasche, gehen in den nächsten Supermarkt, kaufen alles Mögliche, und als Sie bezahlen wollen, stellen Sie fest, dass Ihre 1000 Euro weg sind. Verloren oder geklaut, Sie wissen es nicht. Am Bankschalter hatten Sie das Geld noch, jetzt ist es weg. Totalverlust!

Wäre da der Bankangestellte nicht verpflichtet gewesen, Sie vor diesem Totalverlust zu warnen? Nein?! Es gibt aber vermutlich zig Millionen Menschen, die Riesensummen an Geld verloren haben, ohne dass sie bis heute auch nur die geringste Ahnung davon haben, wo und wie denn das passieren konnte.

Diejenigen aber, die mit Optionsscheinen ihr gesamtes eingesetztes Geld verloren haben und nicht wussten, wie das passieren konnte, wird man vermutlich an den Fingern einer Hand abzählen können.

Wem das Geld aus der Tasche abhanden gekommen ist, wird die offenen Handtaschen der Damen und die aus den Gesäßtaschen der Herren lugenden Geldbörsen mit etwas anderen Augen betrachten als bisher.

Wer mit Optionsscheinen Geld verloren hat, wird sich vielleicht überlegen, dass er sich vor der Investition eventuell hätte sachkundig machen sollen und nicht erst nach dem Entrichten des Obolus, den man im Allgemeinen Lehrgeld nennt. Trotzdem bleibt bei den meisten Menschen ein ungutes Gefühl, wenn sie nur das Wort Spekulation hören.

Zahlreiche Politiker aller Couleur haben denn auch alles daran gesetzt, die Spekulation an sich zu brandmarken. Doch wissen die meisten von ihnen nicht, wovon sie reden (Papageieneffekt), und suchen lediglich des Volkes Zustimmung nach neuerlichen Steuererhöhungen. Ein solches Suchen ist jedoch auch schon eine Spekulation, und so mancher Politiker, der vor dem Scherbenhaufen seiner Politik stand, ließ die Folgen dann den Bürger ausbaden, anstatt persönlich dafür zu haften. Das ist auch der wesentliche Unterschied:Der Spekulant an der Börse trägt seine Verluste immer selbst, während andere in den bezahlten Ruhestand versetzt werden.

Wir sind alle Spekulanten. Wäre das nicht so, würden wir Erreichtes nicht aufs Spiel setzen, wären zufrieden – und in der Steinzeit.

Wären nämlich unsere Vorfahren mit dem, was sie hatten, zufrieden gewesen, dann wäre niemand auf die Idee gekommen, etwas Neues zu erfinden. Immer gab es Menschen, die Erreichtes (Vermögen, Kraft, Zeit) investierten – und damit aufs Spiel setzten –, um etwas Neues, Besseres zu erreichen. Waren sie auf der „richtigen Seite“, brachten diese Spekulationen großen Nutzen für alle; hatten sie etwas versucht, was scheiterte, war das investierte Vermögen „verbrannt“.

Aber die Spekulationen sind nicht nur Manifestationen im immer schneller erscheinenden Geschichtsverlauf. Wir spekulieren täglich, ohne dass uns dies bewusst wird. Beim Kauf einer Ware oder Dienstleistung setzen wir nämlich unser verdientes Geld aufs Spiel, weil wir glauben, dass uns das entsprechende Gut mehr wert ist als das Geld. Würde dies nicht so sein, so würden wir das Geld behalten.

Natürlich sind wir uns bei Gütern des täglichen Bedarf (fast) sicher, was wertvoll – also sein Geld wert – oder was teuer und was billig ist, womit die Spekulation aufgeht. Im Extremen wird uns jedoch schnell bewusst, dass der Wert an sich nicht im Gut codiert ist, sondern in uns selbst – so wie der Appetit beim Essen variiert. So heißt es dann auch: „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein.“ Das heißt, andere Dinge verlieren an Wert, wenn sich unsere Prioritäten ändern. Und so schwer wir uns Zahnschmerzen vorstellen können, wenn es uns gut geht, so plötzlich trifft es uns, wenn sich tatsächlich Zahnschmerzen einstellen – überwiegend am Wochenende und an Feiertagen. Dürften Apotheker ihre Schmerzmittel versteigern, so würden sie besonders an den Tagen, wenn die Zahnärzte geschlossen haben, hervorragende Geschäfte machen.

Aber wir reden hier nicht vom Ausnützen einer Notlage, wir reden hier vom Tausch knapper Güter, die unser tägliches Leben bestimmen. Denn gestern haben wir gearbeitet (produziert, wie das die Ökonomen nennen), um unseren Lieben zum Beispiel Gummibärchen zu kaufen, und heute Nacht tauschen wir genau dieses Geld am Nachtschalter der Apotheke gegen Schmerzmittel ein.

Nun haben die meisten Menschen so viel Geld, dass sie trotz Schmerzmittel nicht auf die Gummibärchen verzichten müssten. Aber das spielt keine Rolle, denn verzichten wir nicht auf die Gummibärchen, so verzichten wir auf etwas anderes, und sei es nur auf einen Teil des „überschüssigen“ Geldes, das jeden Monat gespart wird.

Wann aber wissen wir, was etwas wert ist? Nur selten wissen wir es unmittelbar nach dem Kauf. Auch Gummibärchen oder Schmerzmittel sind nichts wert, wenn Erstere tatsächlich nach Gummi schmecken oder Letztere sich als wirkungslos erweisen. Nun hat die Gesetzgebung Spekulationen dieser Art weitgehend abgesichert. Eiert der CD-Player können wir ihn zurückbringen, und auch die Gummibärchen bergen kein Risiko, das man besser nicht eingehen sollte. Doch bereits beim Schmerzmittel wird die vorgebrachte „Mängelrüge“ wenig fruchten. Und noch etwas erfahren wir im Laufe des Lebens: Viele Dinge müssen wir unbedingt haben, sie funktionieren auch, erfüllen die im Prospekt verheißenen Eigenschaften. Nur:Wir brauchen sie nie – was wir immer erst dann feststellen, wenn wir das Geld gegen das Gut getauscht haben. Ein normaler Güterkauf beschert uns folglich im Laufe der Zeit Spekulationsgewinne oder Spekulationsverluste, obwohl wir das nie so benannt haben.

Betrachten wir nun das Geld, das wir jeden Monat übrig haben. Ökonomisch ausgedrückt heißt dies: Es ist uns mehr wert, das Geld zu sparen, als es sofort zu verkonsumieren.

Ob wir nun für eine größere Anschaffung sparen, für unseren Lebensabend oder für plötzlich auftretende Notlagen, immer tauschen wir, und zwar Geld von heute gegen Geld von morgen. Und genau dieser Tausch ist eine der größten Spekulationen, die der Einzelne anstellen kann.

Wir alle kennen den oft kolportierten Spruch des Räubers: „Geld oder Leben!“. Er ist eine semantische Unkorrektheit, weil die Konjunktion „oder“ nur die Wahl einer der erwähnten Möglichkeiten gestatten würde. Für den Räuber wäre jedoch das Leben des Opfers wertlos, sodass eine Wegnahme (Tötung) nur den Preis seiner Arbeit verteuern würde. Er würde also das Geld zusätzlich nehmen und nach weiterem suchen, weil so „billig“ keiner davonkommen sollte.

Beim Sparer stimmt jedoch dieser Spruch mit fataler Genauigkeit. Wer das Geld von heute gegen das Geld von morgen tauschen will, muss noch am Leben sein, wenn er es bekommt.

Daraus folgt zwingend:

Der Fortbestand unserer eigenen Existenz ist die größte Spekulation, die man sich vorstellen kann.

Ein Psychologe wird uns wahrscheinlich erklären können, warum wir genau diese Spekulation täglich von neuem gänzlich verdrängen, während uns andere ständig präsent sind.

Und manche „Sicherheiten“ haben sich den Menschen so tief eingeprägt, als seien sie ein Naturgesetz. Den Tausch Geld gegen Gold empfinden wir als ein sicheres Geschäft. Was edel glänzt und viel wiegt, muss ja etwas wert sein. Wer hat uns das gesagt?

Nun hat schon so mancher festgestellt, dass er für die teuren, goldenen Eheringe nach der Scheidung überhaupt keine Verwendung mehr hat. Solche Marginalien und der Spruch vom Juwelier: „Die kann ich nur noch einschmelzen“ müssten uns eigentlich eine Warnung sein. Doch wer wollte nun so ein Teufelszeug wie einen Optionsschein, bezogen auf Eisenerz oder australische Dollars, mit der Sicherheit eines Goldstücks gleichsetzen?

Schließlich sagen wir auch zu unserem Partner „mein Goldstück“ und nicht „mein Optionsschein“, obwohl dies in vielen Fällen zutreffender wäre. Dazu müsste uns aber bewusst sein, dass es keine Sicherheit im Leben gibt, dass wir ständig alles Mögliche tauschen und dass wir deshalb ständig das Bekannte aufgeben (investieren, verwetten, aufs Spiel setzen), weil uns das Unbekannte mehr wert erscheint.

Nun wird kolportiert, dass fast alle Börsenneulinge mit...

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