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Erfolgreiche M&A-Transaktionen in der europäischen Bankenindustrie

AutorJörg Mußhoff
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl502 Seiten
ISBN9783835054783
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis64,99 EUR
Jörg Mußhoff analysiert die Wertschaffung europäischer Bankentransaktionen zwischen 1994 und 2004 anhand von marktorientierten Performancestudien und beantwortet die Frage nach der tatsächlichen Wertschaffung von M&A-Transaktionen in der europäischen Bankenindustrie.

Dr. Jörg Mußhoff promovierte bei Prof. Dr. Dirk Schiereck am Stiftungslehrstuhl Bank- und Finanzmanagement der European Business School, Oestrich-Winkel. Er ist heute als Unternehmensberater für McKinsey & Company tätig.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1)

„European banks look ripe for consolidation." Morgan Stanley und Mercer Oliver Wyman (2005), S. 1

1.1 Motivation und Ziele der Arbeit

Seit den 90er Jahren ist es zu einer enormen Zunahme von M&,A-Transaktionen und einer entsprechenden Konsolidierung des gesamten europäischen Bankensektors gekommen. Veränderte Rahmenbedingungen im politischen, wirtschaftlichen und technologischen Umfeld der Banken bildeten bereits ab Mitte der 80er Jahre die Grundlage für diesen Konsolidierungsprozess. Im Vorfeld der europäischen Währungsunion und nicht zuletzt getrieben durch den Boom an den Kapitalmärkten in den Jahren 1998 bis 2000 beschleunigte sich dieser Prozess weiter.

Allein im Zeitraum von 1997 bis 2003 verringerte sich auf Grund dieser Entwicklung die Anzahl der Kreditinstitute deutlich um 23% oder beinahe 2.200 auf nunmehr knapp 7.500 Kreditinstitute. Gleichzeitig kam es im selben Zeitraum nahezu zu einer Verdoppelung der durchschnittlichen Bankgröße. Auch nach dem Zusammenbruch der Kapitalmärkte in den Jahren 2001 und 2002 ist dieser rasante Konsolidierungstrend des europäischen Bankensektors ungebrochen: Von 2001 bis 2004 waren die Transaktionsvolumina zwar deutlich niedriger als zu Boomzeiten, sie lagen jedoch nach wie vor deutlich über dem Niveau der frühen 90er Jahre.

„European banks look ripe for consolidation." – dieses Zitat beschreibt die Erwartungen vieler Kapitalmarktteilnehmer bezüglich der weiteren Entwicklung. In den jüngsten Transaktionen, wie z.B. der Übernahme von Abbey National durch Santander Central Hispano (SCH) oder der Hypovereinsbank (HVB) durch UniCredit, sehen sie erst den Beginn einer wesentlich weiter gehenden paneuropäischen Konsolidierung des Bankensektors, nachdem der Fokus der bisherigen Konsolidierungsschritte überwiegend innerhalb nationaler Grenzen lag und grenzüberschreitende Transaktionen erst jüngst zunehmend zu beobachten sind.

Die Gründe für diese erwartete Fortsetzung und Vertiefung des Konsolidierungsprozesses in Europa sind vielfältig: Eine bereits weit fortgeschrittene Konsolidierung der nationalen Bankenmärkte, eine zunehmende Konvergenz innerhalb Europas verbunden mit einem Rückgang regulatorischer, gesetzlicher und politischer Hemmnisse, der Einfluss von Basel II, hohe mögliche Synergien z.B. im IT-Bereich und die hohe Liquidität einer Vielzahl von sehr profitablen Marktteilnehmern können beispielhaft für die Vielzahl der Treiber dieses Prozesses genannt werden.

Die bisherigen Ergebnisse der erfolgsbezogenen M&,A-Forschung konfrontieren vor dem Hintergrund dieser dynamischen Entwicklung der M&,A-Transaktionen und der erwarteten Fortsetzung und Beschleunigung des Konsolidierungsprozesses jedoch mit einem Paradoxon: M&,A-Transaktionen scheinen (auf Basis der relativ umfangreichen Forschungsergebnisse aus den USA) bei Betrachtung der Gesamttransaktion keinen Wert zu schaffen.

Bei einer reinen Analyse aus Sicht der Käuferbank ergibt sich im Rahmen der entsprechenden Arbeiten zumeist sogar ein signifikant negativer Effekt. Gestützt werden die Ergebnisse dieser kapitalmarktorientierten Arbeiten von US-Studien, die die operativen Verbesserungen infolge von M&,A-Transaktionen messen, und zumeist ebenfalls keine signifikanten Performanceverbesserungen feststellen.

Im Gegensatz zu der bereits relativ umfangreichen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik der Wertschaffung von Bankentransaktionen in den USA gibt es bisher nur wenige empirische Arbeiten hierzu für Europa – trotz der beschriebenen Dynamik und der auch volkswirtschaftlich hohen Relevanz der Konsolidierung des europäischen Bankensektors: Insgesamt beschäftigen sich nur fünf Studien mit der Betrachtung der Kapitalmarktreaktion nach entsprechenden Transaktionen.

Auf Basis dieser Studien scheinen europäische Transaktionen im Gegensatz zu den USA bei Betrachtung der Gesamttransaktion zwar Wert zu schaffen, die Käuferbanken erfahren im Rahmen der betrachteten Transaktionen aber zumeist keine ökonomisch signifikante Wertschaffung.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsüberblick10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis24
1 Einleitung28
1.1 Motivation und Ziele der Arbeit28
1.2 Methodik und Aufbau der Arbeit32
1.2.1 Methodische Vorgehensweise32
1.2.2 Aufbau und Gang der Arbeit35
2 Grundlagen der Untersuchung38
2.1 Akquisitionen und Zusammenschlüsse38
2.1.1 Definitorische Abgrenzungen38
2.1.2 Typologie von M&A-Transaktionen42
2.1.3 Motive und Zielsetzungen von M&A-Transaktionen46
2.2 M&A-Transaktionen im europäischen Bankensektor62
2.2.1 Zum Status der Konsolidierung im europäischen Bankensektor62
2.2.2 Hemmnisse für europäische Transaktionen70
2.2.3 Treiber einer weiteren Konsolidierung89
2.2.4 Zusammenfassung: Der europäische Bankensektor vor einer neuen Konsolidierungswelle103
3 Zum Stand der Forschung: Neuere Untersuchungen zum Erfolg von Bankentransaktionen106
3.1 Ziele des Kapitels106
3.2 Die Erfolgsforschung zu M&A-Transaktionen in der Bankenindustrie107
3.2.1 Die Erfolgsforschung zu Bankentransaktionen – eine Abgrenzung107
3.2.2 Ansätze und Methoden der Erfolgsforschung im Überblick109
3.3 Ereignisstudien zur Messung der Wertschaffung111
3.3.1 Der Ereignisstudienansatz im Überblick111
3.3.2 Ereignisstudien mit kurzfristigem Fokus115
3.3.3 Ereignisstudien mit mittel- und langfristigem Fokus139
3.3.4 Die bisherigen Ergebnisse des Ereignisstudienansatzes – eine Zusammenfassung232
3.4 Weitere Ansätze zur erfolgsbezogenen M&A-Forschung233
3.4.1 Dynamische Effizienz- und Performancestudien233
3.4.2 Fallstudien242
3.4.3 Ansätze mit Erfolgsfokus im weiteren Sinne254
3.5 Wertschaffung bei Bankentransaktionen – Betrachtung eines Paradoxons256
4 Wertschaffung durch M&A-Transaktionen im europäischen Bankensektor – eine empirische Betrachtung262
4.1 Ziele des Kapitels und Vorgehensweise der Untersuchung262
4.2 Verwendetes Datensample264
4.3 Schwerpunkte der Transaktionen und Charakteristika der Transaktionspartner283
4.4 Analyse der kurzfristigen Wertschaffung294
4.5 Analyse der mittel- und langfristigen Wertschaffung336
4.5.1 Verwendete Methodik337
4.5.2 Ergebnisse der Untersuchung348
4.6 Zusammenfassung: Kurz-, mittel- und langfristige Wertschaffung europäischer Bankentransaktionen379
5 Fallstudien europäischer Bankentransaktionen382
5.1 Ziele des Kapitels und Vorgehensweise der Untersuchung382
5.2 Betrachtete Fallstudien im Überblick385
5.3 Fallstudien388
5.3.1 Fallstudie BNP und Paribas388
5.3.2 Fallstudie UniCredit und Pekao436
5.4 Die Ergebnisse der Fallstudien im Überblick477
5.4.1 Transaktionsmotive, M&A-Strategie und ihre Umsetzung477
5.4.2 Kurz-, mittel- und langfristige Wertschaffung481
5.4.3 Erfolgsfaktoren483
5.4.4 Zusammenfassung488
6 Zusammenfassung und Ausblick: M&A-Transaktionen im europäischen Bankensektor – ein Erfolgsmodell für die Zukunft?492
Literaturverzeichnis502

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