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Erklärungsnotstand Altersvorsorge

Warum selbst Experten versagen - eine Diagnose mit Therapievorschlägen

AutorMarkus Rieksmeier
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783834985583
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Markus Rieksmeier zeigt, wie Berater und Vermittler mit klarer Sprache und zielgruppengerechter Didaktik für ein breites Verständnis und damit für Akzeptanz von Riester- und Rürup-Rente sorgen können.

Markus Rieksmeier ist Fachjournalist für Versicherungsthemen. Er kennt die Branche seit 25 Berufsjahren.

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Leseprobe
Kapitel 1 (S. 11)

1.1 Kaspar Hauser: eine wahre Geschichte – und eine unwahre?

Gesichert ist: im Jahr 1828 ...

... fand man in Nürnberg einen verwahrlosten Jungen. Sprechen konnte er fast gar nicht. Zwei Briefe fand man bei dem Halbwüchsigen. Auf der Polizeiwache konnte er nur mit Mühe seinen Namen schreiben: „Kaspar Hauser“.

Außerdem konnte er zwei Sätze sagen: „Wois net“ und „So ein Reiter möchte’ ich werden wie mein Vater“. In einem der beiden Briefe wurde „Kaspar“ ebenfalls genannt.

Der zweite Brief, später „Mägdeleinbrief“ genannt, nannte ein Geburtsdatum 1812. An Kaspar Hauser, der in ein Gefängnis kam, hatten plötzlich Gelehrte großes Interesse. Sie führten viele Untersuchungen mit ihm durch. Hauser bekam auch Sprechunterricht. Später bewies Hauser ausgeprägte musische und schriftstellerische Begabungen.

Texte und Zeichnungen sind erhalten. In historischen Dokumenten wird beschrieben, dass Hauser sich zunächst vor Fleisch und Milch ekelte und extrem licht- und geräuschempfindlich war. Hausers Sinnesorgane waren überempfindlich, und seine Muskeln hatten sich nicht vollkommen entwickelt. Man war sich schnell einig, dass das Kind eine lange kerkerartige Gefangenschaft hinter sich hatte – ohne Licht, ohne Außengeräusche...

Dieser Kaspar Hauser endete tragisch, er starb an den Folgen eines Mordanschlags.Eine Fiktion? Im Januar des Jahres 2009... ... wurde vor der Geschäftsstelle der Deutschen Rentenversicherung (früher besser bekannt als BfA) in Mannheim ein offenbar orientierungsloser Mann aufgegriffen, der dort tagelang stumm und völlig verwahrlost umhergeirrt war. Auf Ansprache durch herbeigerufene Polizisten reagierte er nicht. Er konnte nur sagen „Weiß nicht“ und „So ein reicher Mann wie mein Vater möchte ich auch gerne werden“.

In seiner Hand hielt der Mann zwei Briefe. Der eine Brief war an den Finanzberater Franz Rater adressiert und enthielt das später behördlicherseits entschlüsselte Wort „Altersvorsorge“. Der andere Brief, auf dem stand „Renteninformation“. Dieser Brief, von der Presse inzwischen auch „Blümleinbrief“ genannt, gab als Geburtsdatum den 01.07.1972 an.

Nach kurzer Zeit gelang es einem Innendienstangestellten der Polizei, das Dokument zuzuordnen, da er privat selbst über ähnliche Briefe verfügte. Um jedoch die Bedeutung dieses Dokuments zu klären, zog die Polizei drei Wochen Wartezeit später auch einen sogenannten „Rentenberater“ hinzu. Die „SoKo Altersvorsorge“ war begründet und man machte sich an die Ermittlung der Zusammenhänge zwischen dem jämmerlichen Zustand des aufgegriffenen Mannes und den Wörtern „Rente“ und „Renteninformation“.

1.2 Erster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese

Heute ist der erste Tag des Sparens, der 1. Januar 2009: Adam Riese nimmt einen 100-Euro-Schein aus seinem Geldbeutel und bringt ihn zur Bank. Die Bank bietet ihm an, diesen Betrag mit 5 Prozent zu verzinsen. Nach Abgeltungsteuer, 25 Prozent des jährlichen Zinsertrags, kommt er auf 3,75 Prozent Nettoverzinsung.

Damit rechnet er weiter: Wenn Adam Riese das mit den 100 Euro jeden Monat macht, dann hat er nach einem Jahr 1.224 Euro. 100 Euro im Monat zu sparen, tut eigentlich nur im ersten Monat weh. Riese spart: 100 Euro – Monat für Monat.

Kaspar Hauser, der Kaspar Hauser in uns allen, sieht das mit den 100 Euro im Monat zwar ein, macht aber wegen lächerlicher 24 Euro Zins (im Jahr!) keinen Aufstand. Er lädt Adam Riese, und sich auch, zu einem Bier ein und haut den Rest auf den Kopf – Prost! Das Leben ist lang – zum Sparen ist genug Zeit. Bis zur Rente sind es noch 35 Jahre.

1.3 Konsum: Die Gefahren des Passivkaufens

1.3.1 „Kaufverbot oder Nichtkäuferschutz?

Die Gefahren des Passivkaufens!“ Die Geldgefahr durch Passivkaufen ist in Läden, Diskotheken, Kneipen und Restaurants laut einer neuen Studie weit größer als bislang bekannt. Dort wurde Geldstaub von mehr als 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft gemessen - im Freien gilt ein Grenzwert von nur 50 Mikrogramm. Bei der Untersuchung in Diskotheken und Läden fand das bayerische Landesamt für Geld- und Kaufsicherheit Geldstaubwerte von mehr als 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Kapitel 110
1.1 Kaspar Hauser: eine wahre Geschichte – und eine unwahre?10
1.2 Erster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese11
1.3 Konsum: Die Gefahren des Passivkaufens12
Kapitel 229
2.1 Kaspar Hauser – Fortsetzung29
2.2 Zweiter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese30
2.3 Finanzieller Analphabetismus in Deutschland30
Kapitel 344
3.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung44
3.2 Dritter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese45
3.3 Schule und Beruf45
Kapitel 454
4.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung54
4.2 Vierter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese55
4.3 Verbraucherschützer55
Kapitel 571
5.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung71
5.2 Fünfter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese72
5.3 Halt‘ die Presse!72
Kapitel 681
6.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung81
6.2 Sechster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese82
6.3 Experten82
Kapitel 7101
7.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung101
7.2 Siebter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese102
7.3 Altersvorsorge macht Schule102
Kapitel 8117
8.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung117
8.2 Achter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese119
8.3 Eigenvorsorge119
8.4 Kaspar Hauser - Fortsetzung136
8.5 Neunter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese139
8.6 Lösungen der Finanzindustrie139
Kapitel 9156
9.1 Kaspar Hauser – Fortsetzung und Schluss156
9.2 Zehnter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese166
9.3 Gesellschaftliche Lösungen166
Kapitel 10185
Die letzten Sparschritte: Kaspar Hauser gegen Adam Riese185
Literatur und Quellenhinweise187
Der Autor188

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