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Ertragsbesteuerung bei Liquidationen.

Ein Rechtsformvergleich aus verfassungsrechtlicher Sicht.

AutorThomas Keß
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Steuerrecht 97
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783428522545
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Das deutsche Unternehmensteuerrecht ist seit jeher rechtsformabhängig ausgestaltet. Thomas Keß leitet in seiner Dissertation zunächst aus den Grundrechten her, dass sich diese Rechtsformabhängigkeit bei den hinter den Unternehmen stehenden natürlichen Personen nicht auswirken darf, wenn die Rechtsform keinen Einfluss auf deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hat oder wenn kein anderweitiger Rechtfertigungsgrund vorliegt. Der Verfasser wendet diesen Grundsatz anhand des Beispiels der Besteuerung in der Liquidationsphase auf das System der Unternehmensbesteuerung an. Er stellt die steuerliche Ungleichbehandlung durch Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer heraus und prüft, ob diese gerechtfertigt werden können. Keß kommt dabei zu dem Ergebnis, dass erhebliche Unterschiede in der Steuerbelastung der verschiedenen Rechtsformen existieren, die verfassungsrechtlich mehr als fragwürdig sind.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis13
Einleitung16
Erster Teil: Unternehmensbesteuerung, Rechtsform und Verfassung20
§ 1 Verfassungsrechtliches Gebot rechtsformneutraler Unternehmensbesteuerung
20
I. Problemstellung20
II. Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG20
1. Grundaussage des Gleichheitssatzes20
2. Ungleichbehandlung22
a) Notwendigkeit eines Vergleichsmaßstabes22
b) Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als Vergleichsmaßstab im Steuerrecht23
c) Anwendung des Vergleichsmaßstabes bei Kapitalgesellschaften25
aa) Völlig getrennte Betrachtung von Kapitalgesellschaft und Anteilseigner (formelle oder rechtsformorientierte Betrachtungsweise)25
bb) Einheitliche Betrachtung von Kapitalgesellschaft und Anteilseigner (materielle oder wirtschaftliche Betrachtungsweise)26
cc) Bundesverfassungsgericht: Gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit26
dd) Eigene Ansicht: Differenzierende Betrachtungsweise27
ee) Zwischenergebnis30
3. Rechtfertigungsgründe für eine rechtsformabhängige Besteuerung30
a) Unterschiede zwischen den Rechtsformen31
b) Typisierung32
c) Lenkungszwecke33
d) Zwischenergebnis34
III. Die Freiheitsrechte nach Art. 9, 12 und 14 GG35
1. Allgemeines35
2. Die Vereinigungsfreiheit nach Art. 9 GG36
3. Die Berufsfreiheit nach Art. 12 GG39
4. Die Eigentumsgarantie nach Art. 14 GG42
IV. Die Finanzverfassung45
V. Ergebnis45
Zweiter Teil: Ertragsbesteuerung bei Liquidationen in Abhängigkeit von der Rechtsform
47
§ 2 Bemessungsgrundlage von Einkommen- und Körperschaftsteuer
47
I. Vorbemerkung47
II. Rechtslage47
1. Personenunternehmen47
a) Bedeutung der Vorschriften über die Betriebsaufgabe47
b) Einzelunternehmen50
c) Besonderheiten bei Personengesellschaften51
2. Kapitalgesellschaften53
a) Ebene der Kapitalgesellschaft53
aa) Abwicklungs-Endvermögen54
bb) Abwicklungs-Anfangsvermögen55
cc) Korrekturen des Liquidationsgewinnes56
b) Ebene des Anteilseigners56
aa) Ausschüttung des Liquidationserlöses an die Anteilseigner56
bb) Anteile im Privatvermögen57
(1) Zusammensetzung des Liquidationserlöses57
(2) Gewinnauszahlungen59
(3) Kapitalrückzahlungen59
(4) Betriebsaufspaltung61
cc) Anteile im Betriebsvermögen63
III. Verfassungsrechtliche Würdigung64
1. Umfang des steuerverstrickten Vermögens64
a) Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung64
b) Steuerrechtliche Dualismen als Ursache der Ungleichbehandlung65
aa) Dualismus von Transparenz- und Trennungsprinzip65
(1) Anknüpfung von Einkommen- und Körperschaftsteuer an die Rechtspersönlichkeit65
(2) Folgen für die Zuordnung zum steuerverstrickten Betriebsvermögen67
(3) Zwischenergebnis69
bb) Einkünftedualismus als Ursache für die rechtsformabhängige Besteuerung69
c) Rechtfertigung des Einkünftedualismus70
aa) Rechtsprechung des BVerfG70
bb) Vereinfachung wegen mangelnder Bedeutung von Wertsteigerungen bei den Überschusseinkünften71
cc) Vereinfachung wegen Inflationsanfälligkeit72
d) Zwischenergebnis74
2. Umfang der liquidationsteuerpflichtigen Rücklagen75
a) Besteuerung der aufgedeckten Rücklagen als Primärziel der Liquidationsbesteuerung75
b) Stille Rücklagen (stille Reserven)75
aa) Rechtsformabhängigkeit der Handelsbilanz75
bb) Grundsatz der Maßgeblichkeit und steuerrechtliche Korrekturen77
c) Offene Rücklagen78
aa) Handelsrechtliche offene Rücklagen78
bb) Steuerrechtliche offene Rücklagen (steuerfreie Rücklagen)80
d) Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung zur Herstellung der gleichmäßigen Einkommensbesteuerung des Gesamtgewinns81
3. Ergebnis82
§ 3 Einkommensteuerliche Freibeträge für Liquidationsgewinne83
I. Vorbemerkung83
II. Rechtslage83
1. Personenunternehmen83
2. Kapitalgesellschaften84
a) Anteile im Privatvermögen84
b) Anteile im Betriebsvermögen85
III. Verfassungsrechtliche Würdigung86
1. Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung86
2. Rechtfertigung der Rechtsformabhängigkeit87
a) Freibeträge als Lenkungszwecknormen87
b) Die Freibeträge nach §§ 16 Abs. 4 und 17 Abs. 3 EStG87
aa) Abmilderung von steuerlichen Härten als Begründung im EStG 1925 und 193487
bb) Ausgleich der Steuerpflicht von Bodengewinnen im Zweiten Steueränderungsgesetz 197189
cc) Förderung der Altersvorsorge90
dd) Keine Begründung für generellen Freibetrag der Kapitalgesellschaften92
c) Der Freibetrag nach § 20 Abs. 4 EStG92
aa) Förderung der Spartätigkeit92
bb) Typisierung zur Gleichbehandlung der Einkünfte aus Kapitalvermögen93
3. Ergebnis95
§ 4 Steuersätze auf Liquidationsgewinne96
I. Problemstellung96
II. Rechtslage97
1. Personenunternehmen97
a) Anwendungsbereich der Progressionsmilderung97
b) Tarifglättung nach § 34 Abs. 1 EStG98
c) Ermäßigter Durchschnittssteuersatz nach § 34 Abs. 3 EStG98
2. Kapitalgesellschaften99
III. Verfassungsrechtliche Würdigung100
1. Tarifglättung nach § 34 Abs. 1 EStG und Halbeinkünfteverfahren100
a) Ursprünglich weitgehende Rechtsformneutralität der Regelung zur Progressionsmilderung100
b) Rechtsformabhängigkeit der Regelungen zur Progressionsmilderung seit dem Steuersenkungsgesetz103
c) Wirkungsweise der „Fünftel-Regelung“103
d) Wirkungsweise des Halbeinkünfteverfahrens104
e) Ungleichbehandlung durch „Fünftel-Regelung“ und Halbeinkünfteverfahren106
aa) Vergleich der beiden Methoden zur Progressionsmilderung106
bb) Beispielsrechnungen107
f) Rechtfertigung durch Typisierung110
g) Andere Rechtfertigungsgründe112
2. Ermäßigter Durchschnittssteuersatz nach § 34 Abs. 3 EStG und Halbeinkünfteverfahren113
a) Ungleichbehandlung durch ermäßigten Durchschnittssteuersatz und Halbeinkünfteverfahren113
b) Förderung der Altersvorsorge als Rechtfertigung114
c) Gleichstellung von Personenunternehmen und Kapitalgesellschaften116
3. Ergebnis117
§ 5 Liquidationsverluste in der Einkommen- und Körperschaftsteuer119
I. Vorbemerkung119
II. Rechtslage119
1. Personenunternehmen119
2. Kapitalgesellschaften120
a) Ebene der Kapitalgesellschaft120
b) Ebene des Anteilseigners121
III. Verfassungsrechtliche Würdigung123
1. Vorbemerkung123
2. Rechtsformabhängigkeit der Verlustverrechnung123
a) Ungleichbehandlung durch beschränkte Möglichkeit zur Verlustverrechnung123
b) Rechtfertigung124
3. Rechtsformabhängigkeit des Verlustabzuges127
a) Ungleichbehandlung des Kapitalgesellschafters durch nur hälftige Möglichkeit zum Verlustabzug127
b) Rechtfertigung durch die Funktion des Halbeinkünfteverfahrens?127
4. Ergebnis129
§ 6 Gewerbebesteuerung bei Liquidationen130
I. Vorbemerkung130
II. Rechtslage130
1. Personenunternehmen130
2. Kapitalgesellschaft131
3. Anteilseigner133
a) Anteile im Privatvermögen133
b) Anteile im Betriebsvermögen133
III. Verfassungsrechtliche Würdigung134
1. Ungleichbehandlung der Rechtsformen durch die Gewerbesteuer134
2. Rechtfertigung135
a) Rechtfertigung vor dem Hintergrund des Äquivalenzprinzips135
aa) Äquivalenzprinzip und Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer135
bb) Tauglichkeit des Äquivalenzprinzips als Rechtfertigungsgrund135
cc) Liquidationsbesteuerung und Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer137
b) Steuerpflicht von Kapitalgesellschaften als Typisierung139
c) Anknüpfung der Gewerbesteuer an das Handelsrecht141
d) Rechtfertigung durch wirtschaftliche Erwägungen143
e) Rechtfertigung als Teil der Grundstruktur der Gewerbesteuer144
f) Gewerbesteuer als Ausgleich für den niedrigen Körperschaftsteuersatz147
aa) Stellung der Gewerbesteuer nach dem Steuersenkungsgesetz147
bb) Besonderheit im Falle der Besteuerung von Liquidationsgewinnen149
cc) Zwischenergebnis151
3. Ergebnis151
Dritter Teil: Schluss153
§ 7 Zusammenfassung der Ergebnisse153
I.153
II.154
III.155
IV.156
V.156
VI.157
§ 8 Zusammenfassende Thesen160
Literaturverzeichnis162
Rechtsprechungsverzeichnis186
I. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts186
II. Entscheidungen des Bundesfinanzhofs187
III. Entscheidungen des Reichsfinanzhofs189
IV. Entscheidungen des Bundesgerichtshofs189
V. Entscheidungen der Finanzgerichte189
Sachwortverzeichnis190

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