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E-Book

Erwachsenenspiele Band I

Das Martyrium

AutorDiana Stevens
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783743183841
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Oft sind es Kindheitserlebnisse, die uns irgendwann im Leben einholen. Diese Erlebnisse sind es, die oftmals das gesamte Leben des Betroffenen auf den Kopf stellen. Das Geschlecht spielt meist eine nebensächliche Rolle. Es gerät komplett aus den Fugen, und das bisher geführte Leben scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Man hat das Gefühl, vor einem riesengroßen Problem zu stehen, wie soll man damit umgehen, war das geführte Leben eine Lüge oder ist alles nur ein schlechter Traum? Doch sehr schnell bemerkt man, dass es weder ein Traum noch eine Einbildung ist, denn man zweifelt an sich selbst, an seinem Verstand und doch ist es wahre Realität. Es beginnt erst ein Chaos, nach einiger Zeit hat man es im Griff - weil man ja nicht auffallen möchte. Man behält es zunächst für sich, doch irgendwann wird der Druck auf die Psyche so groß, dass man sich einfach irgendjemandem anvertrauen muss, nur wem? In diesem Fall war es ein exzellenter Psychologe, ein Professor der Universität Regensburg, den ich zufällig auf einer Vernissage Wochen zuvor kennen gelernt hatte. Die Suche nach meiner wahren Identität in der Hoffnung auf ein glücklicheres Leben begann. Diana Stevens

Diana Stevens, geboren 1957 unter einem anderen Namen in der Oberpfalz und aufgewachsen in Dithmarschen. "Das Martyrium" ist der erste Band von ihr, weitere Bände, unter dem Obertitel "Erwachsenenspiele" erscheinen in den nächsten Monaten. Es ist unglaublich, wie ein einzelner Mensch so viel Schlimmes und Unfassbares innerhalb seines Lebens aushalten und überleben kann. Vielleicht ist es ausgerechnet die ruhige, freundliche und zuvorkommende Art und Weise, die förmlich das Unheil anzieht. Aus diesen Gründen war es notwendig, dieses teilweise ergreifende Leben in fünf Bänden zu beschreiben.

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Leseprobe

Kapitel II


Das rote Kleid


Menschen tun oft Dinge, die sie selbst nicht verstehen

 

Wie viele andere auch, war ich als Handwerker auf dem Bau tätig. Ich liebte den Beruf des Tischlers, er war vielseitig, und man konnte am Abend eines jeden Arbeitstages sehen, was man geleistet hatte. Ich liebte den Umgang mit Holz, für mich lebte es trotz allem weiter.

Das Handwerkliche hatte es mir überhaupt angetan, gleich welches Material es auch war, ich konnte damit umgehen, mir war diese Fähigkeit - von wem auch immer - in die Wiege gelegt worden.

Mit sechsundzwanzig Jahren verfügte ich bereits über drei erlernte Berufe, und es machte mir immer wieder Spaß, etwas Neues dazu zu lernen.

Wenn mich was interessierte, wollte ich so viel wie möglich darüber lernen, ich gab mich erst dann zufrieden, wenn ich es beherrschte.

Es war Freitag, und ich wollte heute unbedingt pünktlich gehen, weil Klara, eine gute Freundin von mir, ihre Hochzeit feiern wollte. Sie war mit ihren siebenunddreißig Jahren bereits Witwe, ihr Mann, der von Beruf Polizist war, wurde durch einen Autounfall getötet.

Ich habe ihn leider nicht mehr kennengelernt, Klara und ich waren gute Freunde, oft hatte ich bei ihr übernachtet, damit sie nicht so allein war. Obwohl wir zusammen im Bett schliefen, zusammen duschten und uns auch so prächtig verstanden, beschlossen wir, es dabei zu belassen.

Ich liebte ältere und wohl proportionierte Frauen, und Klara hatte diese Voraussetzungen. Wir liebten uns auf unsere Weise.

Wir hatten kein Verhältnis miteinander, obwohl wir beide wussten, wie der Körper des anderen tickt, hat es uns manchmal großen Spaß gemacht, die Grenzen herauszufinden.

Wie weit konnte man gehen, den anderen sexuell zu reizen, für uns war es immer wieder ein Experiment. Völlig unbedarft zu sein, keinen Anspruch auf den Körper des anderen zu erheben, das erinnerte mich ehr an meine Kindheit.

Nach drei Jahren hatte sie nun jemanden kennengelernt, der, so wie es schien, für sie der Richtige war. Auch wenn sie mich oft nach ihrer Meinung fragte, so antwortete ich ihr stets, dass es ihr Leben sei, und ich dürfte mir deshalb kein Urteil erlauben, was meiner Ansicht richtig war.

Und genau für diese Hochzeit brauchte ich noch einen Anzug. Ich hatte zwar Anzüge, aber ich wollte mal sehen, was es neues gab. Außerdem wollte ich zu dieser Hochzeit einfach mal etwas anderes anziehen.

Pünktlich um 14.00 Uhr machte ich Feierabend, ich duschte noch in der Firma, so brauchte ich nicht erst nach Hause zu fahren.

Es war ein toller Julitag, die Sonne schien, nicht eine Wolke war am Himmel, es war einfach ein Traumwetter und es versprach ein wunderschönes erholsames Wochenende zu werden.

Ich setzte mich in mein Auto und fuhr in Richtung Innenstadt, da ich keine Lust hatte, lange nach einem Parkplatz suchen zu müssen, fuhr ich gleich in das im Zentrum gelegene Parkhaus.

Wenige Minuten später schlenderte ich mit einem Eis in der Hand in Richtung Kaufhaus. Hier in der Einkaufsstraße war einiges los, wo man hinsah, waren Menschen über Menschen zu sehen. Ich beobachtete gerne Menschen, gleich wo es war, an Flughäfen oder Bahnhöfe und auch große Feste waren immer ein Highlight für mich. Diese Menschen stellten alle ihre Persönlichkeit zur Schau, sei es durch Aussehen, Kleidung oder Frisur.

Ich konnte sie stundenlang beobachten, und es reichte, mich entweder zu einem Lächeln zu verhelfen oder mich zum Nachdenken zu bewegen. Aber meistens ging es sehr lustig zu, ja, ich muss zugeben, ich bin ein humorvoller und sensibler Mensch, aber ich respektierte auch die Menschen, gleich welcher Art sie auch sind.

Da war das Kaufhaus, in das ich so gerne einkaufen ging, alles übersichtlich über mehrere Etagen und obendrein Kleidung von guter Qualität zu einem einigermaßen günstigen Preis. Und ich ließ mir immer recht viel Zeit beim Kauf von Kleidung, denn so manches Schnäppchen habe ich auf diese Weise schon irgendwo im Abseits der Hauptwege gefunden.

Ich fing generell ganz oben an und „arbeitete“ mich dann in Richtung Erdgeschoss durch. Die vierte Etage Damen, die dritte Etage Herren, die zweite Etage Unterwäsche für Damen und Herren, die erste Etage Kinderbekleidung und zum Schluss im Erdgeschoss waren immer die Angebote. Ich kannte mich hier aus, denn auch als Handwerker legte ich stets wert auf gepflegtes Äußeres, insbesondere bei der Kleidung- Es war zwar etwas ungewöhnlich, aber wie sagte ich damals schon immer, jeder hat seine „Macke“, auch ich.

Mir war es egal, was gerade Mode war, ich zog immer das an, was mir gefiel, ich war nicht gerade hässlich, und sportlich obendrein. Klare lachte immer, wenn sie mich auf solchen Einkaufstouren begleitete, oft sagte sie: „Wenn man dich nicht kennen würde, man könnte meinen, du wärst schwul.“ Aber, wie gesagt, ich kleidete mich gern etwas exotisch, was man ja eher den Menschen zuschreibt, die etwas anders sind als andere, wie Schwule zum Beispiel. Das Urteil anderer interessierte mich überhaupt nicht, es war mein Leben, und nicht das der anderen.

Da die Geschäfte bis um 18.00 Uhr geöffnet hatten, verfügte ich über genug Zeit, mir alles in Ruhe anzusehen, wie bereits erwähnt, fing ich ganz oben in der Damenabteilung an. Ich staunte immer wieder, was es doch an tollen Sachen für die Damenwelt gab, einfach umwerfend, kein Wunder, dass dem angeblich „schwachen Geschlecht“ die Männer zu Füßen lagen. Ja, Frauen sind was tolles, ich liebte sie von ganzem Herzen, und sie verdienen es auch über eine wesentlich größere Auswahl von Kleidung zu verfügen als Männer. Aber neidisch werden könnte man trotzdem, dachte ich so, und verließ nach einer Weile die Welt der Damenkleidung.

In der für mich vorgesehenen Etage mit der Herrenkleidung gab es lange nicht so viel Auswahl, aber einmal im Monat ging ich einkaufen. So kam ich so manches Mal an ein gutes Schnäppchen und an Stücke, die ich sonst nicht kaufen würde.

Nun ja, ich war achtundzwanzig Jahre, war sportlich fit und eher ein Frauentyp, aber charmant und höflich, tanzte leidenschaftlich gern und auch sehr gut, obwohl ich nie eine Tanzschule besucht hatte. Und wie bereits erwähnt, mein Interesse galt eher den älteren Frauen, die wussten, was sie wollten, sie waren nicht so kompliziert wie die jungen Damen dieser Gesellschaft, in der ich mich bewegte. Mit Gesellschaft meinte ich Leute aus allen Gesellschaftsschichten, hier gab es Lokale, da saß der Anwalt neben dem Müllmann oder die Frau Bürgermeisterin trank mit ihrer Putzfrau. Ohne irgendwelche Vorurteile, und das gefiel mir unglaublich gut, hier fühlte ich mich „sauwohl“, hier konnte jeder so sein wie er wollte. Hier gab es keine gesellschaftlichen Ränge, aber so manches Techtelmechtel, wie anderswo auch, nur wurde es hier diskret behandelt, denn alle wussten es, doch offen gesprochen wurde darüber nicht.

Während ich nun auf der Suche nach meinem Anzug war, ging mir doch diese Damenabteilung, in der ich vorher gewesen war, nicht mehr aus dem Kopf, seltsam dachte ich noch so bei mir.

Über eine Stunde verbrachte ich hier nun schon in der Herrenabteilung, ich glaube, ich habe zehn Anzüge anprobiert, einige passten wie auf Maß geschneidert, doch sie gefielen mir nicht, meist lag es an der Farbe. Ich hatte zu Hause drei Anzüge einen in blau, einen in schwarz und einen in weiß, ich konnte mich anstrengen, wie ich wollte, ich fand nichts.

Es war einfach zum „Mäuse melken“, in ein anderes Geschäft wollte ich nicht, denn hier passte mir meist alles auf Anhieb, das kommt nun auch nicht überall vor. Also gut, dachte ich, wenn nicht dann nicht!

Statt nach unten zu fahren nahm ich die Rolltreppe nach oben in die Damenabteilung, denn ich wollte hier nochmal sehen, was es so für den feierlichen Abend sprich Anlass geben würde, und ohne darüber nachzudenken, sah ich mir diese wunderschönen Abendkleider an. Eines schöner als das andere, ich war so fasziniert davon, dass ich fast wie hypnotisiert war, ich versuchte mir ein knallrotes wunderschönes Abendkleid aus, es war einfach Wahnsinn, ich nahm es und ging damit zu den Umkleidekabinen. Das war überhaupt nicht normal, aber mir war es zu diesem Zeitpunkt völlig egal, ich wollte unbedingt dieses Kleid auf meiner Haut spüren. Ich hatte zwar keinen Busen, aber das wollte ich jetzt wissen, wie mir dieses Waffenschein pflichtige „Teil“ stehen würde. Die anwesenden Damen sahen mich zwar etwas verstört an, als ich damit in der Umkleidekabine verschwand, aber das war für mich nur nebensächlich.

Ich hatte meiner Freundin, die von Größe und Figur mir ähnelte, letztes Jahr ein Sommerkleid geschenkt, so hatte ich noch die ungefähre Größe in Erinnerung.

Beim Anblick dieses Kleides müssen meine Augen gefunkelt haben, ich war nicht mehr zu bremsen, ich konnte es kaum erwarten, das Kleid anzuziehen. Allein der sagenhafte Stoff Satin in seiner edelsten Beschaffenheit und Schnitt war einfach Wahnsinn und faszinierend. Nachdem ich endlich mein Hemd und meine Jeans ausgezogen hatte, überlegte ich kurz, ja, ich hatte in der Firma geduscht, ich wollte nicht, dass das Kleid womöglich noch schmutzig werden würde. Und so...

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