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E-Book

Erzählen und Bewegen

Bewegungsgeschichten für Kinder

AutorGisela Stein
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783840308369
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Gummibärchen krabbeln aus der Tüte und entwickeln für sich ein spezielles Bewegungsprogramm, denn sie sind in der einengenden Verpackung ziemlich steif geworden; im Kinderzimmer werden nachts alle Spielsachen aktiv, da feiern der Teddy und die Puppe, der Kasper und die alte Holzeisenbahn gemeinsam eine fröhliche Party. Wo gibt es denn so etwas? Im Land der Fantasie. Wo liegt eigentlich dieses Land und wie kommen wir dorthin? Nur wer sich auf fantasievolles Tun einlässt, kann mit Max, Axel und Nina, den Hauptdarstellern in unserem Buch, ins Bewegungsland reisen. Möchtet ihr mitkommen? Dieses Buch will Ideen geben, wie man mit Kindern ab dem 4. Lebensjahr fantasievoll Bewegung erleben kann. Dabei ist die Umsetzung der Geschichten sowohl in Kindergruppen aller Art und unterschiedlicher Träger, die sich mit Bewegung im Vorschulalter und in den ersten Grundschuljahren befassen, als auch im häuslichen Bereich, wo Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern spielen und ihnen Zeit schenken möchten, möglich. In den beiden Kapiteln 'Kurzgeschichten' und 'Bewegungsgeschichten' findet man unterschiedlich lange Beiträge, die je nach Bedarf und Planung in den Ablauf einer Stunde eingebaut werden können. Die 'Rückengeschichten' am Ende des Buches werden als kindgerechte Partnermassage durchgeführt und eignen sich für einen ruhigen Ausklang erlebnisreicher Stunden.

Gisela Stein, bekannt als Autorin der Bücher 'Kleinkinderturnen ganz groß? und 'Kinder und Eltern turnen?, hat sich viele Jahre für eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Übungsleitern im Vorschulbereich engagiert. Über einen langen Zeitraum hat sie mit jungen Familien und Kleinkindern praktisch gearbeitet. Dabei stand die ganzheitliche Entwicklung der Kinder, also die Förderung von motorischer, gesundheitlicher, sozialer, emotionaler, sprachlicher und kognitiver Entwicklung im Vordergrund.

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Leseprobe

II Bewegungsgeschichten


Freiheit für die Gummibärchen


Material: Mehrere kleine Geräte

Schon seit vielen Monaten lag im Küchenschrank bei Ninas Eltern, versteckt hinter den Kaffeetassen, eine Tüte mit Gummibärchen. Es kann sich niemand mehr erinnern, wie und warum diese Tüte einmal dorthin gekommen ist, denn eigentlich hat sie dort gar nichts zu suchen. Und denkt euch nur, die armen Gummibärchen lagen die ganze Zeit dicht zusammengedrückt neben- und übereinander, ja sie klebten regelrecht aneinander fest, denn sie konnten sich in der engen Tüte kaum bewegen. Es war ihr Glück, dass die Tüte einen winzig kleinen Riss hatte, denn so bekamen sie wenigstens ein wenig Luft.

Immer, wenn Ninas Mama die Tassen aus dem Schrank holte oder sie wieder einräumte, wurde der Riss in der Tüte ein wenig größer und endlich war er so groß geworden, dass sich die Gummibärchen befreien konnten. Mühsam krabbelte* eins nach dem anderen durch das enge Loch in die Freiheit. Sie krochen in einer langen Reihe* über die Arbeitsplatte und versuchten dann aufzustehen*. Ach, was war das für eine Quälerei, denn sie konnten sich kaum regen. Ein gelbes Gummibärchen fing an, ganz langsam den rechten Arm zu bewegen*, es ließ ihn mehrmals hin- und herbaumeln*. Es ist doch klar, dass die anderen Gummibären sofort versuchten, es nachzumachen und nun dauerte es auch gar nicht lange, bis es fast allen gelang, wenigstens einen Arm hoch in die Luft zu schwingen*! Das war wirklich eine unglaubliche Anstrengung! Einige Bärchen hatten schon einen ganz roten Kopf, aber es war für alle keine Frage: Was mit dem einen Arm geht, muss auch mit dem anderen gehen. Deshalb baumelten schon bald die Arme aller roten, gelben, weißen und grünen Gummibärchen hin und her*, auf und ab*. Zwar standen sie alle noch stocksteif auf der Arbeitsplatte, aber wenigstens ihre Arme pendelten lustig in alle Richtungen*.

„Also gut“, sagte das sportlichste Gummibärchen und machte sich zum Trainer der Gruppe, „dann kommen jetzt die Beine dran. Zuerst heben wir das rechte Knie hoch* und versuchen, auf einem Bein zu stehen*. Halt, nicht wackeln, sondern ganz ruhig stehen bleiben. Prima, das ist ja allen gelungen. Jetzt schlenkern wir das eine Bein* und dann das andere*. Das üben wir jetzt so lange*, bis alle Bewegungen mühelos sind.“

Wenn auch nicht alle gleichermaßen geschickt waren, es sah sehr lustig aus, wie sie in einer Reihe standen und mit den Armen und Beinen zappelten*. Vor lauter Freude, dass sie sich nun wieder einigermaßen bewegen konnten, tanzten* sie, so gut es ging, umeinander herum.

Als alle Gummibärchen genug und ausgelassen getanzt und mit ihren kleinen Armen und Beinen geschlenkert und gestrampelt hatten*, sprangen sie mit einem mutigen Satz* von der Arbeitsplatte auf den Boden. Natürlich landeten nicht alle auf den Füßen, manche purzelten auch auf den Bauch* oder auf den Po. Na prima, da konnten sie ja gleich, auf dem Po sitzend, mit dem Bewegungsprogramm weitermachen. Also fingen sie sofort an, kräftig mit den Beinen zu zappeln* oder Fahrrad zu fahren*. Ihr hättet einmal sehen sollen, wie viel Spaß sie dabei hatten, wenn sie sich in die Kurve legten*! Sie hätten wohl noch eine ganze Weile weitergestrampelt, aber nun wollten sie endlich, endlich ausgelassen durch die Küche rennen* und sich nach Herzenslust austoben. Sie liefen in alle vier Ecken* und schauten sich jede kleine Einzelheit in der Umgebung genau an*, denn kleine Bären sind sehr neugierig und müssen immer alles gründlich untersuchen*.

Viel zu lange mussten sie in ihrer Tüte liegen, ohne sich bewegen zu können. Deshalb wollten sie jetzt einen Wettlauf machen* und einmal schauen, wer von ihnen am schnellsten laufen konnte. Auf die Plätze – fertig – los! Und schon starteten sie zu einer wilden Jagd von einer Seite der Küche zur anderen*. Natürlich wollte jeder Erster sein und weil es so viele waren, konnte man gar nicht erkennen, wer denn nun tatsächlich zuerst an der anderen Küchenwand angekommen war. Aber das war ihnen auch gar nicht wichtig, jeder hatte sein Bestes gegeben und damit waren sie zufrieden. „Jetzt möchte ich hüpfen*“, rief ein kleines rotes Gummibärchen, „oh ja, das machen wir auch“, ergänzte ein anderes. „Guckt doch einmal, ich kann auch rückwärts hüpfen*“, rief ein grünes – „und ich auch seitwärts!“, ein anderes, „und ich sogar im Kreis herum!*“, ein drittes. Da kann man sich vorstellen, was das für eine Hüpferei wurde. Aber nach einiger Zeit wurden die kleinen Beinchen müde und mussten sich ein wenig ausruhen. Das Lied vom kleinen Bären, der im Zoo lebt und immer wieder einschläft, kam ihnen in den Sinn und natürlich wollten es alle spielen:

(© Text: Rolf Krenzer Erben, Dillenburg. Melodie: Skandinavisches Kinderlied)

Obwohl dieser Tag für alle ziemlich anstrengend war, wollten sie noch gemeinsam den berühmten Gummibärchentanz tanzen. Einige Bärchen gehen in die Mitte und tanzen miteinander, die anderen fassen sich zum Kreis an den Händen und gehen im Kreis herum und alle singen*:

Melodie: Es geht eine Zipfelmütz Text: Gisela Stein

Es tanzen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Sie hüpfen hin und hüpfen her, denn das fällt allen gar nicht schwer.

Es tanzen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Es rennen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Sie rennen hin und rennen her, denn das fällt allen gar nicht schwer.

Es rennen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Es schleichen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Sie schleichen hin und schleichen her, denn das fällt allen gar nicht schwer.

Es schleichen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Es stampfen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Sie stampfen hin und stampfen her, denn das fällt allen gar nicht schwer.

Es stampfen viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Es kullern viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Sie kullern hin und kullern her, denn das fällt allen gar nicht schwer.

Es kullern viele Gummibärchen hier im Kreis herum.

Natürlich fällt dem einen oder anderen Gummibärchen noch eine neue Strophe ein*, sodass dieser Gummibärchentanz erst ganz spät ein Ende findet. Völlig erschöpft wollen die Bärchen nach Hause schleichen. Aber wo ist nun ihr Zuhause? Die zerrissene Tüte ist leider nicht mehr zu gebrauchen, aber da steht zum Glück eine hübsche Dose, in die sie jetzt verschwinden können.

Aber ... Seid einmal ganz leise, ich glaube, ich höre etwas ... Aha, da kommen viele Kinder und für die waren die Gummibärchen bestimmt gedacht. Zwar wollten sie sich noch schnell verstecken, aber, Pech gehabt, es war zu spät! Im Nu waren alle in den Bäuchen der Kinder verschwunden.

Hilfen zur Durchführung


Um die Vorstellung der in einer Tüte herrschenden Enge zu erleichtern, sollte zu Beginn der Geschichte aus Geräten (kleinen Kästen, Matten oder Ähnlichem) ein Rechteck aufgebaut werden. Dort hinein legen sich alle Kinder kreuz und quer übereinander. Durch eine enge Lücke gelangen sie dann nacheinander in die „Freiheit“.

Der Bär im Zoo:Gemeinsam überlegen alle, was der Bär wohl tun kann, wenn er aufwacht. Zum Beispiel sich räkeln und strecken, sich auf dem Boden wälzen, tanzen usw. Und dann ist der Bär schon wieder sehr, sehr müde und muss schon wieder schlafen ... Es folgt die nächste Strophe.

Damit alle von den Kindern gemachten Vorschläge aufgenommen werden können, wird das Lied so oft gesungen, bis alle Ideen in die Tat umgesetzt wurden.

Gummibärchentanz:Bei jeder neuen Strophe dürfen andere Kinder in die Mitte des Kreises und sich entsprechend des jeweils vorgeschlagenen und gesungenen Textes bewegen.

Der geheimnisvolle Schuppen


Material: Viele Schuhkartons, in jedem Karton liegen einige Bauklötze, der Deckel wird zu Beginn mit Klebeband befestigt.

Heute haben Max und Axel schrecklich schlechte Laune. Sie haben an den Haustüren ihrer Freunde geklingelt, aber niemand hat ihnen aufgemacht. So ein Mist, eigentlich wollten sie doch heute alle zusammen ein Detektivspiel machen. Also das fällt ja nun aus! So strolchen die beiden gelangweilt* in der Gegend umher und wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen. Ohne dass sie es merken, entfernen sie sich immer weiter von zu Hause und plötzlich stehen sie vor einem alten, fast verfallenen Schuppen. Neugierig schauen sie sich das Gebäude von allen Seiten an, ob sie sich darin einmal umsehen sollten? So ganz geheuer ist es ihnen nicht, aber durch ein Astloch in der Außenwand kann man ja mal gucken*. Es war stockdunkel im Schuppen und unsere beiden jungen Detektive konnten von...

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